Benutzer:Karsten11/Revolution von 1848/1849 in Sachsen-Altenburg

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ie Revolution von 1848/1849 im Herzogtum Sachsen-Altenburg war geprägt durch die reaktionäre Politik von Herzog Joseph, die dadurch entstandenen Konflikte mit dem Landtag und zwei militärische Interventionen.

Das aus dem geographisch getrennten Ost- und Westkreis bestehende Herzogtum hatte erst 1831 eine landständische Verfassung und damit die Landschaft des Herzogtums Sachsen-Altenburg als Landtag erhalten. Dieser war jedoch weder demokratisch gewählt noch mit bedeutenden Kompetenzen ausgestattet. Herzog Joseph stand den liberalen Ideen seiner Zeit ablehnend gegenüber und betrieb eine sehr konservative Politik.

Wirtschaftlich bestand im Herzogtum keine Industrie. Das einzige größere Unternehmen war die Altenburger Spielkartenfabrik. Die Menschen leben von Landwirtschaft und Kleingewerbe. Mit der Wirtschaftkrise und den Mißernten ab 1843 verarmten die Einwohner sichtlich. Beleg hierfür waren die steigenden Lebensmittelpreise. Zwischen Januar 1845 und Juli 1847 stieg der Brotpreis im Westkreis beispielsweise auf 353 %. Die Zahl der in den Unternehmen beschäftigten Mitarbeiter sank zwischen 1847 und 1848 von 3986 auf 1589.

Im Gegensatz hierzu waren die Ausgaben den Hofstaates des Herzogs ungewöhnlich hoch. Entsprechend hoch waren die Steuern. Unter den thüringischen Kleinstaaten war die Steuerlast pro Kopf mit 4,5 Talern pro Jahr am höchsten. Diese lagen in Meiningen bei 4,4 Talern, in Weimar bei 3,6 Talern und in Rudolstadt sogar nur bei 1,5 Talern. Auch die Steuerlast in den großen Staaten war niedriger. So waren es 3,8 Taler in Preußen oder 3,3 Taler in Sachsen.

Der Ausbruch der Revolution

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Trotz der bestehenden Zensur verbreitete sich die Nachricht über die revolutionären Ereignisse in Frankreich in ganz Deutschland und lösten vielerorts Volksversammlungen und Proteste aus. Am 7. März erfolgte in Altenburg eine Besprechung des Herzogs mit seinen Ministern. Diese rieten, Teile der Märzforderungen wie die Pressefreiheit bereits vor den auch für Sachsen-Altenburg erwarteten Volksversammlungen zu gewähren, um den Eindruck zu vermeiden, diese Zugeständnisse seien vom Volk erzwungen worden. Der Herzog lehnte jedes Entgegenkommen ab und drohte in zwei Briefen an die Landschaft, eventuelle Aufstände militärisch niederzuschlagen. Nach einer zweiten Ministerbesprechung am 9. März, an dem auch von Lindenau, von Seckendorff, Öberbürgermeister Hempel und der Präsident des Justizkollegiums Dr. Thienemann teilnahmen, beschloss man, Herzogin Amalie anzusprechen, damit diese Einfluss auf ihren Mann ausübe. Das einzige Zugeständnis des Herzogs war jedoch, das Versprechen, die Landschaft einzuberufen um dort Reformen zu diskutieren.

Inzwischen hatte jedoch die Revolution auch in Altenburg begonnen. Am Abend des 8. März fand eine erste Volksversammlung statt. Die zunächst nur 150 bis 200 Teilnehmer berieten unter dem Vorsitz des Advokaten Arthur Dölitzsch eine Adresse, die der Advokat Hans Erbe entworfen hatte. Diese enthielten die Märzforderungen. Deren radikalste war die Forderung nach Übertragung des Kammer- und Domänenvermögens an den Staat, womit der Herzog den größten Teil seines Einkommen verloren hätte. Am 9. März nahmen etwa 500 Menschen an der zweiten Volksversammlung teil. Am gleichen Tat traten auch Stadtrat und Stadtverordnetenversammlung von Altenburg zusammen. Sie beschlossen die Aufstellung einer Bürgerwehr und eine eigene Adresse, die jedoch weitaus weniger weitgehende Forderungen enthielt. Auf der Bürgerversammlung ergab sich das Stimmungsbild, dass 66 Bürger die Adresse des Stadtrates, jedoch 305 Bürger die der Liberalen unterzeichnet hatten.

Am 10. März übergaben Delegationen des Stadtrates und der Bürgerversammlung ihre Petitionen an den Herzog. Dieser nahm beide entgegen und erklärte erneut, er wolle diese mit der Landschaft diskutieren. Im Gegensatz zu den anderen Herrschern in Deutschland machte er keine Zugeständnisse.

Bernhard August von Lindenau


Minister Wüstemann, von Braun

Einzelnachweise

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Sachsen-Altenburg Kategorie:Sachsen-Altenburg