Benutzer:Jupiter80/Eminent2000

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Eminent 2000 Grand Theatre
Allgemeines
Name Eminent 2000 Grand Theatre
Hersteller Eminent Orgelbouw B.V.
Klangsynthese analog, subtraktiv
Zeitraum 1970er-Jahre
Klangbeispiel
Eigenschaften
Polyphon ja
Multitimbral ja
Tasten 37 Tasten
Effekte Vibrato, Portamento und Pitch

Die Eminent 2000 Grand Theatre ist eine analoge, teils polyphonisches und teils monophones Streicherkeyboard des italienischen Orgelherstellers Farfisa. Es wurde 1975 vorgestellt und unter anderem von bekannten Künstlern der Berliner Schule wie Manuel Göttsching und Klaus Schulze verwendet.

Das Syntorchestra ist mit einem 37-tastigen Manual ausgestattet und deckt insgesamt drei Oktaven inklusive einer zusätzlichen C-Taste ab. Es verfügt über vorgegebene Register, welche mit Kippschaltern auf der Vorderseite unterhalb der Tastatur ausgewählt werden können. Es können vier polyphone Register (Posaune, Trompete, Klavier und Bratsche), welche sich links unter dem Kontrollfeld befinden, sowie neun monophone Selbige (Tuba, Posaune, Trompete, Baritonsaxophon, Altsaxophon, Bassflöte, Flöte, Piccolo und Geige) ausgewählt werden. Es können jeweils ein polyphones und ein monophones Register kombiniert werden. Wie bei Streicherkeyboards der 1970er-Jahre üblich handelt es sich keineswegs um real klingende Instrumente, sondern simple Klangnachahmungen, die jedoch einen weiten Klangspielraum abdecken.

Zusätzlich dazu kann das Portamento umfangreich konfiguriert werden. Neben den Registern befindet sich ein kleiner Kippschalter, mit dem das Portamento dauerhaft aktiviert werden kann, sowie eine große Wippe, die durch eine Feder automatisch wieder in die Ausgangsposition zurückkehrt. Letztere ist daher für temporäres Portamento gedacht. Wie viel Zeit bis zum Erreichen des nächsten Tons vergehen soll, kann auf dem Kontrollfeld links neben der Klaviatur konfiguriert werden. Durch geschickten Einsatz dieser Funktion sowie bestimmter Register kann ein Klang ähnlich des Theremins erreicht werden.

Auf dem Kontrollfeld befinden sich zudem Schieberegler für die Lautstärke der poly- und monophonen Sektion und die hier Brilliance genannte, ebenfalls für beide Sektionen einzeln einstellbare, Resonanz des Filters. Auch ein einfacher Hüllkurvengenerator (ADSR) ist vorhanden. Es kann der Anstieg und der Abfall konfiguriert werden, wobei ersteres hier mit dem italienischen Namen Soffiato benannt ist. Ein weiterer Schieberegler erlaubt eine stufenlose Einstellung des Pitch.

Außerdem verfügt das Syntorchestra über ein umfangreiches Vibrato-System. Das Vibrato kann sowohl für beide Sektionen als auch für eine Einzelne eingestellt werden. Eine stufenlose Einstellung ist durch einen waagerechten Schieberegler möglich. Ein zusätzlich eingebauter simpler Delay-Effekt verstärkt den Effekt. Ganz rechts neben den monophonen Registern kann zudem ein "Wha Wha"-Effekt zugeschaltet werden, dessen Klang mit einer langsam abschwingenden Gitarrensaite vergleichbar ist. Ein weiterer Kippschalter daneben lässt den Musiker entscheiden ob er diesen Effekt beim Anstieg oder Abklingen des Tons einsetzen möchte. Der Netzschalter befindet sich ganz rechts und leuchtet bei eingeschaltetem Instrument rot auf.

Auf der hinteren linken Seite verfügt das Streicherkeyboard über insgesamt fünf Schnittstellen. Die Tonausgabe erfolgt entweder gemeinsam über eine 6,35-mm-Buchse (daher das "Stereo" im Namen, welches auch klein über das Logo auf der linken Vorderseite gedruckt ist) oder getrennt über zwei solche Buchsen. So kann z. B. der polyphonen Sektion ein Phaser-Effekt zugefügt werden, ohne die monophone Sektion dadurch zu beeinflussen. Ein Schiebeschalter erlaubt das Wechseln zwischen zwei Signalstärken: "Low", um das Instrument an empfindlicheren Geräten wie Gitarrenverstärkern einzusetzen, und "High", welches ein für Studioaufnahmen geeignetes Line-Level-Signal ausgibt. Außerdem sind Möglichkeiten zum Stimmen sowohl der monophonen als auch polyphonen Sektion gegeben.

Im Lieferumfang enthalten war neben Garantieunterlagen, Handbuch und Reparaturplänen zudem ein Schwellpedal, welches an der Rückseite angeschlossen werden konnte. Das Netzkabel ist nicht abziehbar und entspringt der Unterseite. Ein Schutzblech ist in das Gehäusedesign integriert – zum Transport wird es auf der Oberseite eingeklinkt und schützt so die Klaviatur und Schalter vor Beschädigungen. An der Oberkante war zudem ein Tragegriff angebracht.

Das Instrument wurde ursprünglich zur Begleitung der damals üblichen elektronischen Orgeln konzipiert und so gestaltet, dass es oben auf der Orgelverkleidung Platz finden konnte. Es wurden dazu passend zwei Versionen gefertigt, eine mit Holz-, die andere mit silberner Metallverkleidung. Letztere ist deutlich häufiger anzutreffen. In Internetverkäufen ist das Instrument nicht nur aufgrund seiner prominenten Benutzer inzwischen gefragt und erreicht in Auktionen durchschnittlich Preise oberhalb der 1000-Dollar-Grenze.

Prominent ist das Instrument auf New Age of Earth von Manuel Göttsching und insbesondere im ersten Teil von Mindphaser auf dem Album Moondawn von Klaus Schulze zu hören. Auch der griechische Musiker Vangelis verwendete es auf seinen ersten Alben Heaven and Hell von 1975 sowie Albedo 0.39 von 1976 regelmäßig.

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