Benutzer:Julez A./Laos

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Königreich Viang Chan (auch Königreich Vientiane genannt, vollständiger Name Lan Chang Viang Chan) war neben Luang Prabang und Champasak eines der drei laotischen Reiche, die ab 1707 infolge des Zerfalls von Lan Chang entstanden. Das Königreich wurde 1779 von Siam erobert, zu einem Vasallenstaat gemacht und schließlich 1828 nach einem gescheiterten Aufstand zerstört.

Hauptstadt des Reiches war die gleichnamige Stadt Viang Chan (Vientiane).

Entstehung: Die Teilung Lan Changs

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

König Soulignavongsa, der letzte bedeutende Herrscher von Lan Chang, starb Anfang der 1690er-Jahre. Er hinterließ keinen regierungsfähigen Erben: seinen Sohn Indra Brahma (Rajaput) hatte er wegen Ehebruchs hinrichten lassen, seine Enkel waren zu jung. Der erste, der das Machtvakuum ausnutzte und sich selbst zum Herrscher ausrief, war der hochrangige Beamte Tian Thala (Phraya Muong Chan). Da er selbst nicht mit der Königsfamilie verwandt war, versuchte er die bereits verwitwete, schwangere Prinzessin Sumangala Kumari, eine Tochter Soulignavongsas, zu heiraten, was diese jedoch ablehnte und kurz darauf aus Viang Chan floh. Ihr auf der Flucht geborener Sohn Nokasad wurde später König von Champasak.

Der unpopuläre Tian Thala wurde im nun ausbrechenden Erbfolgekrieg bald gestürzt und getötet; neuer König wurde (nach manchen Quellen) Ong-Lo (vermutlich der älteste Sohn von Sumangala Kumari und damit Enkel von Soulignavongsa), der jedoch bereits nach vier Jahren Herrschaft ebenfalls ermordet und von Nantharat als König ersetzt wurde. Auch dieser wurde kurz darauf von Sai Ong Hue getötet, einem im vietnamesischen Exil geborenen Nachkommen eines geflohenen Mitglieds der laotischen Königsfamilie. Sai Ong Hue nahm den Namen Setthathirath II. an, als er 1698 zum König von Lan Chang ernannt wurde. Als Gegenleistung für die vietnamesische Militärunterstützung bei der Machtübernahme hatte er sich dem Herrscher in Huế zu unterwerfen.

Die von der Thronfolge ausgeschlossenen Enkel Soulignavongsas, angeführt von King-Kitsarath, flohen nach Norden und rüsteten eine Armee gegen Luang Prabang, das von Sethathirats Halbbruder Nong (auch Long) verwaltet wurde. Dieser war der feindlichen Übermacht nicht gewachsen und flüchtete nach Viang Chan, nahm dabei aber die bedeutende Buddhastatue Phra Bang mit. King-Kitsarath und sein Bruder nahmen Luang Prabang ein, verfolgten Nong und belagerten schließlich Viang Chan. Sethathirat II. rief das Königreich Ayutthaya zu Hilfe, dessen König eine Armee entsandte. Ayutthaya sollte eigentlich den Krieg schlichten, was auch gelang, allerdings durch die Teilung von Lan Chang 1707 entlang des Flusses Nam Heuang in zwei Territorien: das Königreich Viang Chan, regiert von Sethathirat II., und das Königreich Luang Prabang, regiert von King-Kitsarath. Gleichzeitig beanspruchte der König von Ayutthaya die Oberherrschaft über beide Staaten; eine Forderung, die zu diesem Zeitpunkt jedoch noch bedeutungslos blieb.

1713 spaltete sich schließlich auch noch das Königreich Champasak ab, womit das einstige Lan Chang in drei Reiche zerfallen war. [1] [2]

König Setthathirath II. (Sai Ong Hue) regierte bis zu seinem Tod 1730 (oder 1735). Unter seiner Herrschaft gewann das durch den Krieg geschwächte Königreich wieder Stärke und wurde zum stärksten der laotischen Staaten.

Um 1709 weigerte sich Borom-Raja, der örtliche Fürst und Gouverneur des im Südosten gelegenen Nakhon Phanom-Thakhek, die Oberherrschaft Viang Chans anzuerkennen und schickte eine Armee gegen Setthathiraths Hauptstadt. Die Armee wurde jedoch geschlagen, Setthathirath griff im Gegenzug Nakhon Phanom an und eroberte die Stadt 1715, wobei Borom-Raja starb. Sein Sohn Kukeo floh nach Champasak, Borom-Rajas Schwiegersohn Khamsing hingegen stellte sich auf die Seite Setthathiraths und wurde dafür neuer Gouverneur.

Auch in den nordöstlichen Provinzen kam es zum Konflikt: Nachdem sich der Herrscher des Fürstentums Muang Phouan (auch bekannt als Xieng Khouang oder Trấn Ninh) weigerte, an Viang Chan Tribut zu zahlen, entsandte Setthathirath eine Armee, um die Zahlung zu erzwingen. Muang Phouan blieb für die nächsten Jahrzehnte zwischen Viang Chan, Luang Prabang und Vietnam umstritten.

1730/35 folgte Ong Long, der älteste Sohn Setthathiraths, seinem Vater auf den Thron und regierte bis 1760 oder 1767. Ouparath (Vizekönig) wurde sein jüngerer Bruder Khuang Na.

Zu dieser Zeit versuchte Kukeo, der geflohene Sohn des getöteten Aufständischen Borom-Raja, in Nakhon Phanom seinen Schwager Khamsing von der Macht zu verdrängen. Er zettelte entlang des Flusses Xebangfay eine Rebellion an, die große Teile von Khammouane erfasste.

Siamesische Eroberung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Herrschaft König Anouvongs, Aufstand und Untergang

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der Könige von Viang Chan

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Simms: The Kingdoms of Laos, S. 101-111
  2. Schultze: Geschichte von Laos, S. 54f, 59f

Weiterführende Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]