Benutzer:Julez A./Bataillon de Corée

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Das französische Bataillon der UNO (Bataillon français de l'ONU, abgekürzt BF-ONU, auch Forces terrestres françaises de l'ONU) war ein militärischer Freiwilligen-Verband der französischen Armee, der als Teil der Truppen der Vereinten Nationen im Koreakrieg kämpfte. In Frankreich war die Bezeichnung Bataillon de Corée üblich, die Amerikaner, denen die Franzosen unterstellt waren, sprachen vom French Battalion. Zusammen mit der Fregatte La Grandière bildete das Bataillon die United Nations French Forces.

Mitte 1950 hatte Präsident Truman die amerikanischen Verbündeten dazu aufgerufen, sich der US-geführten UN-Streitmacht anzuschließen, um das Eingreifen in Korea nicht als rein amerikanische Aktion, sondern als Vorgehen der internationalen Gemeinschaft darstellen zu können. Autorisiert wurden die Aufstellung und der Einsatz der UN-Truppen durch die im Juli 1950 beschlossenen Sicherheitsrat-Resolutionen 84 und 85.

Frankreich konnte diesen Unterstützungsaufruf praktisch nicht ablehnen, verdankte man doch den Amerikanern nicht nur die Befreiung im Zweiten Weltkrieg, sondern war auch im aktuellen Indochinakrieg auf ihre Hilfe angewiesen. Der neue kommunistische chinesische Staat unterstützte nicht nur Nordkorea, sondern hatte durch Materiallieferungen an die Việt Minh auch die Kriegssituation in Indochina zu Ungunsten Frankreichs gedreht. Angesichts dieser Entwicklungen hatten die Vereinigten Staaten am 27. Juli – also etwa zeitgleich mit den UN-Resolutionen – erklärt, die französischen Truppen in Indochina durch die Lieferung von Kriegsmaterial zu unterstützen. Gemäß der Containment-Doktrin betrachteten die Amerikaner Indochina, Korea und Taiwan als drei zusammenhängende Fronten gegen die Ausbreitung des Kommunismus in Asien; Frankreich kam diese Sichtweise natürlich sehr gelegen.[1] Daneben ging es der Führung in Paris schließlich auch noch darum, den internationalen Ruf des französischen Militärs zu verbessern, da die französische Armee seit der Niederlage 1940 als kampfschwach und wenig verlässlich galt.

Das französische Militär war aber zu diesem Zeitpunkt bereits durch den Krieg in Indochina vollständig ausgelastet, so dass eine Entsendung größerer regulärer Verbände nicht in Frage kam. Stattdessen wurde am 22. Juli zunächst eine Fregatte dem UN-Kommando unterstellt. Im August wurde des Weiteren der Einsatz von Militärbeobachtern vorgeschlagen, was aber von US-Oberbefehlshaber MacArthur als nutzlos angesehen und abgelehnt wurde. Daraufhin entschloss sich die französische Führung zur Aufstellung eines Freiwilligenbataillons.

Der Weltkriegsveteran Raoul Magrin-Vernerey (bekannt als Ralph Monclar) meldete sich als Kommandeur freiwillig, auch wenn für ihn als Generalleutnant das Führen eines Bataillons eine Degradierung für die Dauer des Einsatzes bedeutete. Viele Offiziere folgten seinem Beispiel und akzeptierten im neuen Bataillon Dienststellungen, die für ihren Rang eigentlich deutlich zu niedrig waren. Das Bataillon hatte eine Sollstärke von 1100 Mann (tatsächlich zu Beginn: 1017); über den Kriegsverlauf dienten insgesamt 3421 Mann in dem Verband. Dreiviertel der Offiziere, die Hälfte der Unteroffiziere und ein Viertel der Mannschaften waren professionelle Soldaten; die restlichen Freiwilligen entstammten der Reserve. Unter den Soldaten waren auch ungefähr 50 Algerier. Da nur französische Staatsangehörige zugelassen waren, gehörten dem Bataillon lediglich an die 20 Fremdenlegionäre an. Die Mehrheit hatte bereits im Weltkrieg oder in Indochina gekämpft.

Die Aufstellung des Bataillons fand im Militärstützpunkt Auvours (Département Sarthe) statt. Organisiert war es in drei reguläre Kompanien (mit wiederum je drei regulären Sections) sowie in eine Führungs- und eine mit schweren Waffen ausgestattete Unterstützungskompanie. Die erste Kompagnie umfasste hauptsächlich Soldaten der Übersee- und Kolonialtruppen, die zweite Soldaten der allgemeinen Infanterieverbände des Mutterlandes, die dritte Kompanie war aus ehemaligen Fallschirmjägern und Legionären zusammengesetzt.[2]

Einsatz in Korea

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Die Aufstellung war offiziell am 22. Oktober 1950 abgeschlossen, wenige Tage später schiffte sich das Bataillon im südfranzösischen Marseille mit Ziel Pusan ein. Überschattet war die Abreise von einer katastrophalen französischen Niederlage im Norden Vietnams, woraufhin weitere für Korea geplante Freiwilligeneinheiten stattdessen nach Indochina entsandt wurden.

Nach der Ankunft in Korea Ende November wurde das französische Bataillon zuerst nach Taegu verlegt. Es wurde dem 23. Regiment, 2. US-Infanteriedivision, unterstellt. Nach amerikanischem Vorbild wurde das Bataillon durch einige südkoreanische Soldaten verstärkt. Ab Dezember waren die französischen Soldaten kampfbereit. [3]

Mittlerweile hatten chinesische Truppen direkt in den Krieg eingegriffen und den amerikanischen Vorstoß zurückgeschlagen. Zum Jahresbeginn 1951 starteten die Chinesen und Nordkoreaner nun eine Großoffensive. Das französische Bataillon kämpfte als Teil der 2. US-Infanteriedivision bei Wonju, der chinesische Angriff konnte abgewehrt werden. Es folgten im Februar im Rahmen der UN-Gegenoffensive die Schlachten bei den Twin Tunnels und Chipyong-ni. Hier kämpften die Franzosen an vorderster Front und konnten eine mehrfache Übermacht feindlicher Truppen zurückschlagen. War das Bataillon zuvor von den amerikanischen Soldaten kritisch beäugt worden, so hatten die Franzosen nun den Respekt des US-Militärs sicher. Im März kam es zum Gefecht um Hügel 1037 nahe Pyeongchang, Anfang April überschritt das Bataillon den 38. Breitengrad und erreichte das Hwacheon-Reservoir. Von Mai bis Juni fanden Kämpfe im Putchaetul-Tal nahe Hongcheon mit französischer Beteiligung statt. Nach der Schlacht von Heartbreak Ridge (Bataille de Crèvecœur) im September und Oktober 1951 wurde der Krieg zum Stellungskrieg. Bis zum Waffenstillstand Mitte 1953 war das französische Bataillon im Eisernen Dreieck (Kämpfe um die Punkte White Horse, T-Bone und Arrow Head) und im Sektor Song-gok im Einsatz. Als Basis im Hinterland diente für die Franzosen während dieser Zeit Kaepyong.

Während des Krieges starben 269 Franzosen und 18 ins Bataillon eingegliederte Südkoreaner.

http://www.memoiredeshommes.sga.defense.gouv.fr/en/article.php?larub=87&titre=korean-war


   4 citation à l'Ordre de l'Armée Française
   3  Distinguished Unit Citation
   2 Korean Presidential Citations
 five French Citations to the Order of the Army; Fourragère der Médaille militaire;  and three American Distinguished Unit Citations

Louis Misseri, was awarded the Distinguished Service Cross

Einzelnachweise

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  1. Christopher E. Goscha: Historical Dictionary of the Indochina War, NIAS Press, Kopenhagen, 2011, S. 246 (Korean War)
  2. Kenneth Earl Hamburger: Leadership in the Crucible: The Korean War Battles of Twin Tunnels and Chipyong-Ni, Texas A&M University Press, 2003, S. 64–68
    sowie: Gordon L. Rottman: Korean War Order of Battle: United States, United Nations, and Communist Ground, Naval, and Air Forces, 1950-1953, Greenwood, 2002, S. 121
  3. Kenneth Earl Hamburger: Leadership in the Crucible: The Korean War Battles of Twin Tunnels and Chipyong-Ni, Texas A&M University Press, 2003, S. 76/77


[[Kategorie:Militärischer Verband im Koreakrieg|Frankreich]] [[Kategorie:Indochinakrieg]] [[Kategorie:Infanterieverband (Frankreich)]] [[Kategorie:Militärischer Verband (Französische Geschichte)]]


https://books.google.de/books?id=uoyKlNxepdUC&pg=PA67&dq=Bataillon+fran%C3%A7ais+de+l%27ONU&hl=de&sa=X&ei=8ykfVduvIcbzasODgOAD&ved=0CCMQ6AEwAA#v=onepage&q=Bataillon%20fran%C3%A7ais%20de%20l%27ONU&f=false


https://books.google.de/books?id=NpOp2OO1-DAC&pg=PA121&dq=R%C3%A9giment+de+Cor%C3%A9e&hl=de&sa=X&ei=ECkfVf6iGYzVasirgfgP&ved=0CCAQ6AEwAA#v=onepage&q=R%C3%A9giment%20de%20Cor%C3%A9e&f=false


https://books.google.de/books?id=X8uMkhwysQQC&pg=PA670&dq=R%C3%A9giment+de+Cor%C3%A9e&hl=de&sa=X&ei=ECkfVf6iGYzVasirgfgP&ved=0CEEQ6AEwBA#v=onepage&q=R%C3%A9giment%20de%20Cor%C3%A9e&f=false