Benutzer:Jocian/Lum
Lumpensammler, teils auch Lumpen- und Knochensammler oder Lumpensammler und Knochenhändler, gelegentlich auch Lumpen- und Alteisensammler oder selten Lumpen-, Alteisen- und Papiersammler, sind eine Gruppe von Erwerbstätigkeiten aus dem Bereich des Altstoffsammelns und -handels, die zum Teil bereits im Mittelalter bestanden und sich insbesondere in vorindustrieller Zeit in der frühen Neuzeit entwickelten. Dabei wurde einerseits die Art der gesammelten Altmaterialien ausgeweitet, andererseits fand aufgrund entsprechender Nachfrage eine Beschränkung auf bestimmte Materialien wie vor allem Lumpen statt. Die verschiedenen ursprünglichen Berufe gelten in Europa als ausgestorben und sind allenfalls noch in einigen strukturschwachen Regionen in Südost- und Osteuropa anzutreffen. Sie wurden vielfach von Angehörigen des fahrenden Volks sowie von anderen gesellschaftlichen Randgruppen, wie heute noch in vielen Ländern der Dritten Welt, ausgeübt und genossen nur geringes Ansehen. Zudem wurden sie als sogenannte unehrliche Berufe diskriminiert.
Siehe auch
Literatur
- Paul Thiel: Vermischte Nachrichten über den Lumpenhandel und das Lumpensammeln. In: Deutsches Museum (Hrsg.): Kultur & Technik. Band 14, Nr. 2, S. 30–31 (Digitalisat beim Deutschen Museum [PDF; 1,7 MB; abgerufen am 29. Mai 2020]).
- Michaela Vieser: Andere Zeiten, andere Berufe. Der Lumpensammler. Illustration: Irmela Schautz. In: www.tagesspiegel.de. Der Tagesspiegel, 6. September 2009, abgerufen am 28. Mai 2020.
- Benjamin Bühler: Lumpen-Recycling. In: Christine Kutschbach, Falko Schmieder (Hrsg.): Von Kopf bis Fuß. Bausteine zu einer Kulturgeschichte der Kleidung. Kulturverlag Kadmos, Berlin 2015, ISBN 978-3-86599-289-5, S. 137–141 (Kapitel als elektronisches Dokument, mit frei verfügbarem Download bei der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main, 2018 [PDF; 556 kB; abgerufen am 29. Mai 2020]).