Benutzer:Jcornelius/2

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Nach der Machtübernahme Marcelo Caetanos an der Spitze der portugiesischen Regierung kam es zu einer bedingten Modernisierungs- und Liberalisierungspolitik des Militärregimes, unter anderem der Lockerung journalistischer Zensur. Das nutzte eine Gruppe von fünf linken Journalisten in der portugiesischen Kolonie Mosambik (Ricardo Rangel, José Mota Lopes, Areosa Pena, Rui Cartaxana und Ribeiro Pacheco) und verließen die Redaktion des (kolonial-)staatlichen Sprachrohrs Notícias. Dank der Freundschaft Cartaxanas mit dem damaligen Kolonialgouverneur Baltasar Rebelo de Sousa war es der Gruppe gelungen an eine offizielle Genehmigung zur Gründung einer neuen Wochenzeitschrift zu kommen, die sie Tempo tauften.

Ohne eigenem Kapital ausgestattet, gründeten die Jounralisten zum 4. Februar 1970 eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung namens Tempográfica, um finanzielle Unterstützung durch Investoren zu ermöglichen. Diese fanden sie vor allem bei lokalen Unternehmern, insbesondere bei Augusto de Sá Alves, Großunternehmen im Verkehrs- und Landwirtschaftssektor der Kolonie. Als Vertreter des kolonialen Kapitals widersprach dessen politische Haltung deutlich den der Journalisten und führte zu einer politischen Lagerbildung unter den Anteilseignern des Verlags. Obwohl die Journalisten Minderheitsaktionäre waren, konnten sie eine gewisse redaktionelle Unabhängigkeit aushandeln.

Obwohl immer noch unter Aufsicht staatlicher Zensur, war die Tempo am ehesten als „oppositionelles“ Medium Mosambiks zu bezeichen. Ricardo Rangel und José Mota Lopes pflegten bereits Kontakt mit der FRELIMO und erhielten ihren monatlichen A Voz da Revolução.

Tempo, obwohl noch immer von der kolonialen Zensur betroffen, war das, was einer oppositionellen Publikation in Lourenço Marques am nächsten kam. Einige der Redakteure, insbesondere Mota Lopes und Rangel, standen bereits in Kontakt mit der Frelimo. Mota Lopes war seit 1971 ein heimliches Mitglied der Frelimo. Es gab einen ungeschriebenen Kodex, niemals über den Kolonialkrieg zu schreiben. Die redaktionelle Autonomie verschwand jedoch 1972, als die Zeitschrift mit Sá Alves über eine Kapitalerhöhung verhandelte. Dies führte zu einem Kampf zwischen den Journalisten und den von den Mehrheitsaktionären eingesetzten Managern.

Anfang 1974 war die Zeitschrift, von der die fünf Gründer geträumt hatten, praktisch tot. Erst der Staatsstreich vom 25. April in Lissabon erweckte sie wieder zum Leben. Die Pro-Frelimo-Journalisten versuchten, die Kontrolle wiederzuerlangen. Am Tag des Putsches selbst war Tempo die erste Publikation, die ihre Artikel nicht mehr an die Zensurbehörde schickte....

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Die Nelkenrevolution in Portugal im Jahr 1974 führte zu einer endgültigen Positionierung zu Gunsten der FRELIMO.[1]


. Mann mit weitreichenden Interessen in den Bereichen Landwirtschaft, Handel und Transport. Es handelte sich um eine unangenehme Allianz zwischen radikalen Journalisten und jener Fraktion des kolonialen Kapitals, die sich von den Beschränkungen des salazaristischen Regimes befreien wollte. Die Journalisten waren Minderheitsaktionäre - aber sie trafen mit ihren Geldgebern eine Vereinbarung, nach der die Redaktion völlig autonom war.

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brauchten die Journaliste finanzielle Unterstützung. Dafür . Sie fanden rauchten Geld, das sie von lokalen Geschäftsleuten erhielten, insbesondere von Augusto de Sá Alves, einem Mann mit weitreichenden Interessen in den Bereichen Landwirtschaft, Handel und Transport. Es handelte sich um eine unangenehme Allianz zwischen radikalen Journalisten und jener Fraktion des kolonialen Kapitals, die sich von den Beschränkungen des salazaristischen Regimes befreien wollte. Die Journalisten waren Minderheitsaktionäre - aber sie trafen mit ihren Geldgebern eine Vereinbarung, nach der die Redaktion völlig autonom war.

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(Privamera Caetanista, Caetanistischer Frühling), unter anderem mit

zu begrenzten Liberalisierung und Aufhebung einiger Restriktionen, unter anderem aucch

Primavera Marcelista designa o período inicial do governo de Marcelo Caetano, entre 1968 e 1970, no qual se operou uma certa modernização social e uma liberalização política, a “Primavera Marcelista”, criando a expectativa de uma verdadeira reforma do regime em Portugal, o que não chegou a acontecer.

Mit der Liberalisierungspolitik des 1968 an die Macht gekommenen portugiesischen Diktators wurde es auch möglich in den portugiesischen Kolonien neue Zeitungen zu gründen. Um sich von der Zensur ihres Arbeitgebers zu befreien, verließen fünf Journalisten des die Zeitung und gründeten die Sociedade de Redactores, um eine Wochenzeitschrift namens Tempo herauszugeben.[1]

Um eine dauerhafte Finanzierung sicherzustellen, bedurfte es allerdings externen Kapitals. Aus diesem Grund wurde die Sociedade de Redactores am 4. Februar 1970 aufgelöst und in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit der Bezeichnung Tempográfica umgewandelt.

Nach der Unabhängigkeit 1975 wurde die Zeitschrift von einem Trio aus Albino Magaia, Calane da Silva und Ricardo Rangel geleitet. Die Redaktion begann Analysen und Interviews mit Pro-Frelimo-Anhängern sowie Abschriften wichtiger politischer Reden zu veröffentlichen.[2] Dennoch geriet die Redaktion in Konflikt mit Informationsminister Jorge Rebelo, da sich die Redaktion mit einer offen antikapitalistischen Ausrichtung deutlich radikaler als die FRELIMO selbst zeigte.[1]

In den 1980er Jahren erschien die Rubrik Gazeta de Artes e Letras, die eine Zeit lang von dem Schriftsteller Luís Carlos Patraquim herausgegeben wurde, mit Rezensionen, Erzählungen, Gedichten, Debatten, Interviews und Polemik über die Künste. Das Verhältnis der Zeitschrift zur Regierung und zur Frelimo war vor allem in den 1980er Jahren komplex, da sich die ideologischen Anforderungen an die Zeitschrift verschärften.[2]

In den 1980er Jahren war die Tempo eines der reichweitenstärksten Medien Mosambiks, in dem der offizielle revolutionäre Diskurs seine größte Verbreitung fand.


https://repositorio.iscte-iul.pt/handle/10071/2379



Die FRELIMO übertrug den Medien die Verpflichtung, die Emanzipation der Frauen zu unterstützen, insbesondere der Zeitschrift Tempo. Gemäß dem Beschluss des 1. Nationalen Informationsseminars (1977)5 sollte diese Zeitschrift die Aufgabe übernehmen, sich mit den Frauen zu befassen, sie für die politische Beteiligung zu mobilisieren und regelmäßig über die von der Regierung und der Organisation der Frauen von Mosambik (OMM) entwickelten Aktivitäten zu berichten sowie Themen aufzugreifen, die für die weibliche Öffentlichkeit von Interesse sind6. Die Zeitschrift Tempo wurde 1970 von militanten portugiesischen Linken gegründet und nach der Unabhängigkeit zu einem Organ, das sich den Interessen des Staates unterordnete.

Bis 1977 waren die meisten Redakteure auch Mitglieder der Regierung, wobei es an Konflikten mit der etablierten Informationspolitik nicht mangelte. Nach Aussage von Albino Magaia, Direktor der bis 1986 befragten Zeitschriften, war die Zensur zwar nicht institutionalisiert, aber es gab eine Art Selbstzensur. Die Tatsache, dass sie Mitglieder der Partei waren, veranlasste viele Journalisten dazu, mit den von ihnen veröffentlichten Texten vorsichtig umzugehen, um nicht gegen den offiziellen Diskurs zu verstoßen und das Image der Partei und der Regierung zu gefährden, da sie Tadel und sogar Ächtung fürchteten.

Dennoch zeigt die Auswahl der wöchentlich veröffentlichten Leserbriefe, dass die Verteidigung des Rechts auf Presseautonomie nicht völlig aufgegeben wurde. Tempo war in dem untersuchten Zeitraum auch ein Ausdrucksmittel für einen Teil der Bevölkerung, der nicht der Regierung und den Parteistrukturen angehörte, vor allem für Männer, die zu eifrigen Korrespondenten dieser Zeitschrift wurden. Die Rubrik "Leserbriefe" nahm ein Drittel der Ausgaben der Zeitschrift ein, und die Zahl der eingesandten Briefe überstieg die Kapazität der Zeitschrift. Der Inhalt der Briefe stellte manchmal die bis dahin geltende Regierungspolitik in Frage oder widersprach ihr.

Der Diskurs der Frelimo in diesem Medium war also zwar hegemonial, aber nicht der einzige. Dadurch wurde Tempo zu einem Feld von Lücken, das den Kontakt zu anderen Diskursen in dieser Zeit ermöglichte


Die Zeitschrift Tempo ist aufgrund ihrers langen Veröffentlichungszeitraums und ihrer Regelmäßigkeit einzigartig als Pressemedium Mosambik, vor allem unter Berücksichtigung der politischen und wirtschaftlichen Veränderungen der Zeit.[3] Die Zeitschrift deckt dabei umfassend Themen, Kontroversen und radikale Wendungen der mosambikanischen Gesellschaft zwischen 1970 und 2000 ab und eignet sich besonders als Quelle wissenschaftlicher Arbeiten, vor allem als Quellenkorpus für sozialwissenschaftliche und geschichtswissenschaftliche Diskursanalysen.

Unter anderem untersuchte Jacimara Santana Ausgaben der Tempo zwischen 1975 und 1985 um Erkenntnisse zu Frauen-spezifische Diskurse zu gewinnen.[4] [5]André Mindoso nutzte unter anderem die Tempo-Rubrik der Leserbriefe um Aufschluss zum Selbstverständnis von assimilados in Mosambik zu erhalten.[6]

  • 1970–1974: Rogério de Moura
  • 1974–1975: Rui Baltazar
  • 1975–1976: José Mota Lopes
  • 1976–1977: Muradali Mamadussene
  • 1977–1978: Luís David
  • 1978–1979: Alves Gomes
  • 1979–1980: Mia Couto
  • 1980–1989: Albino Magaia
  • 1989–1997: Simião Cachamba
  • 1997–1998: Roberto Uaiene
  • 1998–1999: João Banze
  • 1999–2000: Amade Ossemane
  • 2002–2008: Abílio Bichinho

Quelle.[7]

  1. a b c Claudio Jone: Press and Democratic Transition in Mozambique 1990-2000. In: IFAS Working Paper Series / Les Cahiers de l' IFAS. Band 7, 2005, S. 102p. (hal.science [abgerufen am 17. April 2023]).
  2. a b TEMPO. In: Colin Darch (Hrsg.): Historical Dictionary of Mozambique. New edition Auflage. Rowman & Littlefield, Lanham 2019, ISBN 978-1-5381-1135-2, S. 378 (englisch).
  3. Juvenal de Carvalho Conceição: Em pauta: Veja, Tempo e as representações de África. 14. März 2019 (pucsp.br [abgerufen am 24. April 2023]).
  4. Jacimara Souza Santana: Mulheres Africanas de Moçambique na Revista Tempo, 1975–1985. Casa Aberta, Itajaí, Brasilien 2014.
  5. https://ppgh.ufba.br/sites/ppgh.ufba.br/files/13_._mulher_e_noticias_os_discursos_sobre_as_mulheres_de_mocambique_na_revista_tempo_1975-1985.pdf
  6. André Victorino Mindoso: Os assimilados de Moçambique : da situação colonial á experiência socialista. 2017 (ufpr.br [abgerufen am 24. April 2023]).
  7. Danubio Mondlane: Revista Tempo 40 anos depois - Uma parte da História que se perde. Abgerufen am 17. April 2023 (portugiesisch).