Benutzer:Jahn70/Artikelentwurf

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--Jahn70 (Diskussion) 23:42, 6. Sep. 2018 (CEST)


Hartmut Sommerschuh

Hartmut Sommerschuh (* 26. Juni 1951 in Leisnig ist ein deutscher Umweltjournalist, Autor und Regisseur. Ihm gelang es, Mitte November 1989 mit Kollegen, Freunden und Wissenschaftlern im Fernsehen der DDR die Umweltsendereihe Ozon zu erstreiten und bis 2015 im Rundfunk Berlin Brandenburg am Leben zu erhalten. Nach der Verabschiedung des Nationalparkprogramms der DDR war er von 1993 bis 2000 Vorsitzender des Vereins Naturpark Märkische Schweiz e.V..

Inhaltsverzeichnis

1 Leben

2 Schriften

3 Filme

4 Preise

5 Weblinks

6 Einzelnachweise

Leben

Hartmut Sommerschuh wurde 1951 in Leisnig/Sachsen geboren. Er lernte in einer „Spezialklasse mit Berufsausbildung“ der Polytechnischen Oberschule Peter Apian Facharbeiter für Maschinenbau und arbeitete im VEB Spinnereimaschinenbau Leisnig, einem Zweigwerk vom Kombinat TEXTIMA. In seiner Freizeit wurde er Schüler des Malers und Grafikers Karl Wagler, besuchte Theaterproben in Döbeln und Leipzig. Nach dem Abitur in der Abendschule absolvierte er von 1970 bis 1971 ein Volontariat beim Fernsehen der DDR unter dem Regisseur, Grafiker und Puppenspieler Hans Schroeder

Von 1971 bis 1975 studierte er Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF), heute Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, in Potsdam. Zusammen mit seiner ersten Frau Riamara Sommerschuh erstritt er danach beim Bereich Agrarpolitik im Fernsehen der DDR erste Sendungen zu Natur- und Umweltfragen. Ihr wichtiger gemeinsamer Film von 1983 „Landschaft ohne Zäune“ über Erna und Kurt Kretschmann, die Nestoren des DDR-Naturschutzes und Erfinder des Zeichens mit der Eule, löste eine Flut begeisterter Zuschriften aus. Aber auch harsche Kritik und ein Wiederholungsverbot durch die Fernsehverantwortlichen wegen konterevolutionärer Tendenzen. Trotz der kommunistischen Gesinnung und einstigen Verfolgung durch die Gestapo wurde dem Autorenpaar Sommerschuh ein unsozialistische „Außenseiterrolle“ der Kretschmanns im Film als Pazifisten und Vegetarier vorgeworfen. . .

Riamara und Hartmut Sommerschuh blieben für die SED-Verantwortlichen bis zur Wende als parteilose Autoren ein „defätistisches Paar“.

Für die Ende 1983 gegründete Sendereihe „Kreisläufe“ initiierte und drehte Hartmut Sommerschuh vorwiegend mit dem Kameramann Werner Peter knapp 40 Beiträge zu Umweltschutzproblemen in der DDR-Landwirtschaft.

Nach einem Verbot von „Kreisläufe“ noch im Sommer 1989 durch das Politbüromitglied Herbert Krolikowski gelang es Hartmut Sommerschuh zusammen mit engagierten Kolleginnen, Kollegen und Wissenschaftlern bei der Leitung des DDR-Fernsehens die Sendereihe und gleichnamige Redaktion Ozon zu erstreiten. Er war bis zur Fusion von SFB und ORB 2003 Redaktionsleiter, blieb bis 2016 im Rundfunk Berlin Brandenburg verantwortlicher Redakteur gemeinsam mit Heiderose Haesler.

Der von ihm 1997 während des Jugoslawienkrieges angestoßene und verantwortete Film Bomben auf Chemiewerke (Autor: Sascha Adamek) gehörte neben Beiträgen über die Uranmunition und die Geschichte der deutschen Giftwaffen zu den engagiertesten Sendungen der Redaktion. Wegen der NATO-kritischen Schilderung des völkerrechtswidrigen Chemiekrieges wollte der ORB die Aufführung des Films verhindern, ARTE jedoch erzwang die Ausstrahlung.

Die Sendereihe Ozon mit Hellmuth Henneberg als Moderator war bis zu ihrer Absetzung 2015 eine der langlebigsten und kritischsten für Umwelt und Wissenschaft im deutschen Fernsehen. Fünf Versuche, die es seit 1993 gab, die Sendereihe in ORB und RBB wieder abzusetzen, konnten durch Sommerschuhs Wirken und Proteste von außen verhindert werden. Zu wichtig war diese mediale Errungenschaft aus den Tagen des Mauerfalls.

Allein für die ostdeutschen Naturschutzpioniere und Initiatoren des Nationalparkprogramms um Michael Succow aber auch für Umweltverbände wie den NABU, den BUND, die Grüne Liga und die Stiftung Naturschutz Berlin, die DUH, den Umeltbauftragten in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und viele Wissenschaftsinstitute und Verbände wie proWissen Potsdam e.V. aus der Region Berlin-Brandenburg war Hartmut Sommerschuh mit seinen OZON-Kollegen und -Autoren über 26 Jahre ein wichtiger Vermittler im öffentliche-rechtlichen Fernsehen.

1990 gründete Sommerschuh mit Freunden und Kollegen den Förderverein für Öffentlichkeitsarbeit im Natur- und Umweltschutz FÖN e.V. Der wurde nach der Wende Heimstatt eines Arbeitskreises deutsch-deutscher Umweltschriftsteller und einer "Jugendgruppe für Grafik, Malerei und Umweltpflege“ unter Leitung von Gilbert Waligora.

Hartmut Sommerschuh war 1993-2000 Vorsitzender des Vereins Naturpark Märkische Schweiz e.V. Zusammen mit engagierten Vorstandsmitgliedern konnte er ab 1991 die ehemalige Tourismusstation „Drei Eichen“ in Buckow vor der Schließung retten und zu einem bedeutenden Zentrum der Umweltpädagogik ausbauen.

Von 1993-2009 war er auch Mitglied des Naturschutzbeirates bei der Landesregierung Brandenburg.

Hartmut Sommerschuh hat vier Kinder. Er ist in zweiter Ehe mit der Kunsthistorikerin Dr. Iris Berndt verheiratet.


Schriften

Erinnerungen zum Film „Landschaft ohne Zäune"

http://www.naturschutzgeschichte-ost.de/index.php?id=151

Sommerschuh, H.: "22 Jahre OZON - Umweltberichterstattung in den Medien". Studienarchiv Umweltgeschichte an der Hochschule Neubrandenburg 16 (2011): 65-79

Sommerschuh, H.: Käthe „Kollwitz in Russland“ 17/2016 Ossietzky-Zweiwochenschrift für Politik Kultur/Wirtschaft.

Sommerschuh, H.: "Grüner Journalismus im Abseits" Artikel in der Zeitschrift LIGA LIBELL der Grünen Liga Brandenburg

https://www.grueneliga-brandenb urg.de/index.php?cat=24&pageID=157&libell=16

Filme (Auswahl)

1974 Vom Glück zwei Teile ( gemeinsam mit Riamara Sommerschuh)

1975 Der Hamsterfänger von Hamersleben (gemeinsam mit Riamara Sommerschuh, Kamera Rainer Schulz)

1976 Gute Nacht und seid schön artig (gemeinsam mit Riamara Sommerschuh, Kamera Rainer Schulz)

1978 Im Tal des Windes - Geologen in der Mongolei

1979 Lebensquelle Abfall (gemeinsam mit Riamara Sommerschuh)

1980 Schönheit kann so einfach sein - Der Landschaftsgestalter Otto Rindt (gemeinsam mit Riamara Sommerschuh)

1982 Landschaft nach der Kohle (gemeinsam mit Riamara Sommerschuh, Kamera Werner Peter)

1982 Biogas-eine Alternative? (Autorin Riamara Sommerschuh ) 1983 Landschaft ohne Zäune - Die Naturschützer Erna und Kurt Kretschmann (gemeinsam Riamara

Sommerschuh, Kamera Werner Peter)

1983- 1989 39 Filme über ökologische Probleme der DDR-Landwirtschaft in der Sendung KREISLÄUFE

1989- 1991 Beiträge für die Sendereihe OZON ua. über „Deutschlands Giftwaffen“

1992 Einfach glücklich sein? Bilder vom besseren Leben (gemeinsam mit Heiderose Häsler)

1995 Der Brandenburger Bauernkrieg (gemeinsam mit Iduna Wünschmann, Kamera Werner Peter)

1995 Ohne Bäume wird keiner groß - Naturliebe in der Kindheit

1996 Nervengas - eine Geheimwaffe aus Deutschland (Autor Gerd Niedermeyer)

1997 Bomben auf Chemiewerke (Autor Sascha Adamek)

1998 Was heißt schon reich sein? (gemeinsam mit Arndt Müller)

1999 Texte gegen den Krieg - Eine Lesung mit Käthe Reichelt

2003 Landschaften für die Enkel - Eine Odertalreise mit Michael Succow (Kamera Werner Peter, Siegfried Bergmann)

2009 Landschaften zum Überleben - Der Naturschutzpionier Michael Succow (gemeinsam mit Maren Schibilsky)

2009-2015

verantwortlicher Redakteur für die „OZON unterwegs“-Sendungen

Schlaflos um Schönefeld - Wie krank macht Fluglärm?

Zerstörte Heimat – Energiesteppen statt Landschaften?

CO2 versenken – Brandenburg als Endlager?“

Jahrhundertwinter - Friedrich der Große und die Naturgewalten Atomwettlauf -

Das Geheimnis der Bombardierung Oranienburgs

Heimat unter Windrädern – der Preis der Energiewende

Digitale Kindheit - Leben ohne Natur?

Deutschlands Chemiewaffen - Forschung seit dem 1. Weltkrieg

Energiewende unter Hochspannung – Die Suche nach Speichern

Fleisch vom Fließband - Massentierhaltung und ihre Folgen

Die Revolution des Lichts – Wie Beleuchtung die Gesundheit verändert

Faszination Ackerboden – die dünne Haut der Erde

Das Verschwinden der Vögel – Artensterben in Brandenburg

Klimaschutz und Gerechtigkeit - Die Welt am Wendepunkt

Das Fremde – Zwischen Angst und Mitgefühl

Transportgiganten – Das Comeback der Luftschiffe

Preise

1997 Hans-Klose-Preis der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. Hamburg für Verdienste im ostdeutschen Naturschutz. Dieser nur fünfmal vergebene Preis ging u.a. auch an

Prof. Michael Succow und Matthias Platzeck.

2004 Deutscher Denkmalschutzpreis,

Preise gemeinsam mit der OZON-Redaktion:

1992 Journalistenpreis des BUND "Der grüne Zweig",

1994 Journalistenpreis der Deutschen Umweltstiftung,

2002 DUH-Umwelt-Medienpreis,

2003 Umweltjournalistenpreis NABU Brandenburg,

2008 Ehrenpreis der Stiftung Naturschutz Berlin,

2011 Publikumspreis des Festivals "Ökofilmtour"

Weblinks

Schild ehrt berühmten Sohn der Stadt

https://www.sz-online.de/nachrichten/schild-ehrt-beruehmten-sohn-der-stadt-3820827.html

Erinnerungen zum >Film Landschaft ohne Zäune

http://www.naturschutzgeschichte-ost.de/index.php?id=151 http://www.oekospeicher.de/index.php/de/component/content/article?id=161:abschluss-oekofilmtour.html

OZON-Beitrag vom 4.5.2009 "Jugoslawienkrieg 1999 - Bomben auf Chemieanlagen"

https://www.youtube.com/watch?v=3h9BViA-sbU

OZON entgiftet

https://www.neues-deutschland.de/artikel/43282.ozon-entgiftet.html

Klimaschutz und Gerechtigkeit, Sendung

https://www.moz.de/landkreise/maerkisch-oderland/strausberg/artikel8/dg/0/1/1568789/

25 Jahre Umweltzentrum Drei Eichen in der Märkischen Schweiz

https://www.moz.de/landkreise/maerkisch-oderland/strausberg/artikel8/dg/0/1/1568789/

Die Experten

https://www.rbb-online.de/30favoriten/voting/experten-die-30-schoensten-naturwunder.html

Beispiel für exzellenten Umweltjournalismus

https://www.presseportal.de/pm/51580/500055

Jurymitglied Ökofilmtour www.oekofilmtour.de/printable/jury-2017/index.htm Deutsche Umwelthilfe Preisträger

https://www.duh.de/ump_preistraeger/

Ozon (Fernsehsendung)

Ozon (Fernsehsendung)11

Umweltzentrum Drei Eichen Buckow /Märkische Schweiz

http://www.dreichen.de/

Einzelnachweise

Sommerschuh, H.: 22 Jahre OZON - Umweltberichterstattung in den Medien. Studienarchiv Umweltgeschichte Hochschule Neubrandenburg 16 (2011): 65-79.

Grüner Journalismus im Abseits? Zeitschrift Libell der Grünen Liga Heft 164, S. 1-3

http://grueneliga-brandenburg.de/index.php?cat=24&pageID=157&libell=16

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