Benutzer:JEW/Verglastes Fort

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Detail des verglasten Walls von Kemp Law, South Ayrshire
Detail des verglasten Walls von Kemp Law, South Ayrshire
Verglastes Fort von Borrodale
Verglastes Fort von Borrodale

Verglaste Forts (englisch Vitrified forts) haben Außenwände die einer Vitrifikation durch Hitze unterworfen wurden. Die sogenannten „Glasburgen“ oder „Schlackenwälle“ sind ein überwiegend von eisenzeitlichen (800 bis 200 v. Chr.) Befestigungen Mittel- und Nordeuropas, vor allem von den Britischen Inseln bekanntes Phänomen.

Meist handelt es sich um Konstruktionen aus Sandstein-, Granit- oder anderen metamorphen Gesteinsblöcken, die durch einen schwärzlichen, grünlichen oder rötlichen Mörtel zusammengeschweißt sind und einem erkalteten Lavastrom ähneln. Um solche Granitwände zu schmelzen, ist eine Temperatur von über 1100 und 1300°C notwendig und muss mit einem langsamen Verbrennungsprozess kombiniert werden. Lange nahm man an, dass diese Forts für Schottland typisch seien; man findet sie aber auch auf der Isle of Man (Cronk Sumark); im County Londonderry in Nordirland im County Cavan in Irland; selten im Norden Englands (Almondbury in Huddersfield, Yorkshire), in Böhmen in Tschechien, in der Oberlausitz, in Schlesien, Sachsen, Thüringen; in der Nähe der Nahe; in der Uckermark und in Brandenburg alle in Deutschland; in Ungarn; in Frankreich, (Châteauvieux - in der Nähe von Pionnat), La Courbe, Péran, Puy de Gaudy, Sainte-Suzanne und Thauron; Barksdale ist eine verglaste Wallburg in Uppland in Schweden.

Seit der britische Geologe und Autor des dreibändigen Werks "The Natural History of the Mineral Kingdom", John Williams 1777 diese erstmals beschrieb, wurden in Schottland über 70 Beispiele entdeckt (z.B. Dunagoil, Dunnideer, Tap o’ Noth, Trusty's Hill)

Sie weisen eine Verschmelzung des Gesteins durch starke Hitze auf. Diese ist in den verschiedenen Forts oder in Mauern desselben Forts ungleich. In einigen Fällen wurden die Steine nur teilweise aufgeschmolzen und kalziniert, in anderen sind ihre angrenzenden Kanten fest miteinander verkittet. In vielen Fällen sind die Brocken von einer glasartigen, emailartigen Beschichtung umhüllt, die sie zu einem einheitlichen Ganzen verbindet und selten zeigt die gesamte Wand eine glasige Substanz. In keinem der Bauwerke wurde Kalk oder Zement gefunden.

Es ist unklar, warum und wie die Wände der Verglasung unterzogen wurden. Einige haben argumentiert, dass dies gemacht wurde, um die Wand zu verstärken, aber tatsächlich schwächt die Erwärmung die Struktur. Es ist unwahrscheinlich, dass normale Gefechtsschäden die Ursache sind, da angenommen wird, dass die Wände sorgfältigen Feuern ausgesetzt waren, um sicherzustellen, die heiß genug waren, um die Verglasung zu erreichen.

Der Expertenkonsens erklärt verglaste Festungen als Ergebnis der Zerstörung entweder durch eine feindliche Streitmacht oder die Bewohner als Akt einer rituellen Schließung. Der Prozess wird in Schottland während der Eisenzeit und im frühen Mittelalter gefunden.

  • Ian Ralston: Celtic Fortifications, Stroud, Gloucestershire: Tempus 2007, ISBN 978-0752425009, S. 143–163
  • Euan Wallace MacKie: Timber-laced and vitrified walls in Iron Age forts: causes of vitrification. Glasgow Archaeol Journal, Bd. 1 1969
  • Euan Wallace MacKie: The vitrified forts of Scotland, In: Dennis William Harding: Later prehistoric earthworks in Britain and Ireland, London (1976)

[[Kategorie:Archäologische Fundgattung]]