Benutzer:JEW/Steinkisten von Ballinvally

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Die Steinkisten von Ballinvally entdeckten Arbeiter 1935 in der Nähe von Oldcastle, an der Nordseite des Slieve na Calliagh im Nordwesten des County Meath in Irland. Zwei kurze Steinkisten lagen etwa 0,2 m unter der Erdoberfläche. Im selben Jahr wurde etwas entfernt eine dritte Kiste entdeckt, die eine Einäscherung und eine Vase enthielt.

Die Rettungsgrabung wurde von Joseph Raftery (1913–1992) durchgeführt, der nur Kiste 3, ordnungsgemäß untersuchen konnte, da die beiden anderen bereits größtenteils ausgegraben waren. Rafterys Bericht basiert auf seinen Feldnotizen und auf R.G. Inksters Bericht über die menschlichen Überreste.

Die ersten beiden Kisten lagen weniger als 1,2 m voneinander entfernt, die dritte lag etwa 400 m nördlich. Die Kisten 1 und 2 befanden sich etwa in der Mitte eines runden Geheges und wurden von einem flachen Graben mit etwa 25 m Durchmesser umgeben. In der Nähe befanden sich drei Menhire.

Über die Gestaltung der offenbar nicht von einem Deckstein bedeckten, mit „schlammigem gelbem Ton“ gefüllten Kiste 1 ist wenig bekannt. Sie war vermutlich 0,91 m lang, 0,76 m breit und 0,46 m tief. Den Findern zufolge enthielt die Kiste dunkle Erde und Holzkohle, jedoch keine Artefakte und war vor Rafterys Besuch geleert worden.

Laut Raftery war die ebenfalls stark gestört Steinkiste 2 etwa von gleicher Größe wie Kiste 1, aber mit einem Deckstein bedeckt. Die Seitensteine waren zerbrochen und sie war wie Kiste 1 mit gelbem Ton mit Holzkohleeinschlüssen gefüllt. Es scheinen keine Artefakte gefunden worden zu sein.

Der Grundriss von Kiste 3 war keilförmig, die Längsachse verlief in Nord-Süd-Richtung. Innen war sie 0,61 m lang, 0,31 m breit und 0,38 m tief und bestand aus vier aufgestellten Seitensteinen, von denen jeder einer Wand bildete. Sie war mit einem überkragenden ovalen Deckstein (1,07 m lang und 0,76 m breit) bedeckt, der auf seiner Unterseite mit Sätzen konzentrischer Kreise verziert war. Es gab keine Hinweise auf Packsteine um die Kiste.

Die Kiste scheint nicht gepflastert worden zu sein und ihre Standgrube wurde nicht entdeckt. Sie enthielt mittig die eingeäscherten Überreste eines Erwachsenen, begleitet von einer an der Mitte der nördlichen Stirnwand aufrecht platzierten Vase.

R.G. Inksters Bericht über die Knochen besagt, dass es sich um die Überreste eines Erwachsenen im Alter von etwa 30 Jahren handelte, dessen Geschlecht nicht ermittelt werden konnte. Inkster gab an, dass die Einäscherung weit unvollständiger verlaufen sei als üblich.

Die Vase wurde als anomaler Typ klassifiziert (Breandán Ó Ríordáin, John Waddell: The Funerary Bowls and Vases of the Irish Bronze Age 1993, S. 284). Insgesamt ist die Verzierung rau und unregelmäßig. Sie trägt grob eingeschnittene Ornamente und besteht aus dicker, grober Substanz mit häufiger Körnung. Der abgeschrägte Rand ist mit Ritzlinien verziert. Der Hals und die Schulter sind mit Reihen grober Fingernagelabdrücke verziert. Der Körper ist dürftig mit groben Ritzlinien verziert, die an einigen Stellen ein Muschelmuster bilden. Der Gefäßboden ist schlicht. Abmessungen: Höhe 14,9 cm; Randdurchmesser 14,65 cm; Basisdurchmesser 6,5 cm.

Von den Kisten 1 und 2 steht zur Analyse oder Datierung nichts zur Verfügung. Die menschlichen Überreste aus Kiste 3 blieben undatiert. Das Gefäß ist anomal und lässt sich nicht in eines der von Anna Brindley (The Dating of Food Vessels & Urns in Ireland, 2007) diskutierten Stadien der Vasenentwicklung einordnen.

Elizabeth Shee Twohig hat den verzierten Stein, der Kiste 3 bedeckte, in: Open-air rock art at Loughcrew, Co. Meath (1972, S. 228–31) beschrieben. Er hat vier Sätze konzentrischer Kreise (nicht alle vollständig), drei mit drei und einen zwei Ringen. Verzierte Decksteine sind selten, wurden aber z. B auch bei Crumlin 1 im County Louth, Hempstown Common im County Kildare oder Moylough im County Sligo dokumentiert.

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Ballinvally Ballinvally Kategorie:Kultbau