Benutzer:JEW/Gruben von Hammelev

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Die zwischen 2000 und 2006 archäologisch untersuchten Gruben von Hammelev, liegen westlich der Kirche von Hammelev in Jütland in Dänemark.

Ziel der Grabungen auf einer Fläche von 4,5 ha war es, eigentlich ein Hügelgräberfeld (dänisch tuegravplads) frühen und eine Siedlung der späteren Eisenzeit. Stattdessen wurden Befunde vom Mesolithikum bis zum Mittelalter dokumentiert.

Außer den drei isoliert gelegenen Gruben der Einzelgrabkultur EGK -dänisch Enkeltgravskultur) waren im Grabungsareal und der Umgebung keine weiteren Aktivitäten der Einzelgrabkultur oder anderer neolithischer Kulturen nachweisbar. Dagegen wurden ein Brandgrab der Maglemose-Kultur (das älteste Dänemarks) und mittelalterliche Ackergrenzen entdeckt.

Die Befunde der Einzelgrabkultur unterscheiden sich Aufbau und Form sowie im Fundmaterial und der Verfüllung grundlegend von Gruben, wie sie vom Neolithikum bis zur Eisenzeit in großer Zahl innerhalb von Siedlungen vorkommen. Es gibt in Dänemark und Schleswig-Holstein kaum Siedlungen, die mit der Einzelgrabkultur sicher in Verbindung gebracht werden können.

Die Gruben liegen im mittleren bis südlichen Bereich der Grabungsfläche. Grube 2 liegt auf einer kleinen Kuppe. Grube 1 liegt im Gelände einen Meter tiefer, etwa 30 m ostsüdlich und Grube 3 befindet sich etwa 50 m südlich wiederum etwa einen Meter niedriger.

Die ovalen Gruben sind etwa 2,5 lang, 1,4 bis 2,0 m breit und 1,9 m tief. Die horizontale Sohle bildet mit den Wänden annähernd rechte Winkel. Das Profil zeigt, dass die beinahe senkrechten Wände im oberen Drittel abgeschrägt nach außen verlaufen.

Die Schichten A–D im oberen Drittel der Grube sind trichterförmig und haben mittig eine ovale Form. Schicht A enthält mehrere faust- bis kopfgroße Steine, viele Feuersteinwerkzeuge und deren Produktionsabfälle sowie ein Feuersteinbeil, einen Schleifstein und sieben Mahlsteinfragmente. Schicht B reicht bis auf 92 cm hinab und enthält unten einige Feuersteinwerkzeuge und deren Produktionsabfälle sowie fragmentierte Keramik.

Schicht C aus homogenem; gelbbraun kiesigem Sand enthält weder Humus noch Holzkohle Schicht D aus homogenem gelb bis gelbbraunem kiesigem Sand kann nur in einer Tiefe bis etwa 30 cm verfolgt werden und ist schwer von der tieferen Grubenfüllung abzugrenzen. Die mit E bis J bezeichneten unteren Füllschichten sind chronologisch älter.

Form und Ausdehnung sind nicht sicher bestimmbar. Ihre Schichten wurden mit A (oben) bis K (unten) bezeichnet. Unter dem Feuersteinmaterial der Schichten A–D sind mehrere mesolithische Mikrolithen und Abschläge. In der oberen Grubenhälfte befindet sich, ähnlich wie bei Grube 1, eine keilförmige stark humose fundreiche Schicht. Sie enthält viel Holzkohle, einige Steine (darunter einen etwa kopfgroßen), zahlreiche, teils geglühte Feuersteinartefakte und im zentralen Bereich ein Ansammlung von Keramikscherben. Die Schichten oberhalb der fundreichen Schicht „E“ enthalten nur Spuren von Holzkohle sowie einige Feuersteinartefakte und Keramikscherben, die vermutlich älteres, vermutlich zeitnah, eingetragenes Materialdarstellen. In den Schichten G–K, handelt es sich hauptsächlich um hellbraun-grauen Sand mit Kieseln, Steinen und wenigen humosen Flecken. Der Bereich ist bis auf Holzkohlestückchen auf der Sohle fundleer und vom Untergrund schwer zu unterscheiden.

Durch den Einsturz des unvollständigen Profils wurden die Grubentiefe und die Ausrichtung ihrer Seitenwände und der Sohle nicht erfasst. Auch für die Verfüllung, die der von Grube 1 und 2 ähnelt, liegt keine detaillierte Beschreibung vor. Sie enthält keine Funde.

Die Gruben 1 und 2 unterscheiden sich geringfügig. Es gibt keine Anzeichen für längeres Offenstehen in Form von Einwaschung oder Humuseintrag. Spuren von Einbauten konnten nicht festgestellt werden. Ihr Vorhandensein würde das starke Einfallen erklären. Dass organisches Material auf dem Grubenboden vergangen ist konnte nicht festgestellt werden.

Vergleichbare Gruben analysierten V. Juul Pedersen und H. Rostholm an anderen Stellen. Ihre Gruben wiesen geringe Mengen Fundmaterial auf, was eine Datierung und Deutung erschwert. Im Regelfall sind sie oval, etwa 2,0 bis 4,0 m lang, 1,5 bis 3,5 m breit und 1,5 bis 2,0 m tief. Im unteren Teil weisen einige Spuren von Holzeinbauten oder senkrechte Pfähle, aber keine Funde auf. Im oberen Bereich sind stets eine oder mehrere Holzkohleschichten zu finden, in denen auch Artefakte vorkommen. Die meisten Gruben liegen in sandigem Boden auf erhöhtem Terrain. Sie standen nur kurze Zeit offen und wurden rasch verfüllt. Die Befunde sind denen von Hammelev sehr ähnlich.

  • Binnie Feierabend: Hammelev, Haderslev Kommune, Sønderjylland. Eine Studie zu rituellen Gruben der Einzelgrabkultur In: Offa-Zeitschrift 71/72 2014/2015 S. 57-148

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Kategorie:Archäologischer Fundplatz in Dänemark Kategorie:Erdwerk Kategorie:Einzelgrabkultur