Benutzer:IP-9862/Artikelentwurf

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Eugen Weber

Eugen Weber (* 27. Juli 1937 in Offenburg / Baden) Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande (2014)

Ausbildung

Eugen Weber wurde am 27. Juli 1937 als erstes von sieben Kindern der Eheleute Karl und Veronika Weber geboren und wuchs in Önsbach (heute Stadt Achern) im Ortenaukreis auf.

Der Vater war zeitweise im Krieg und anschließend 1,5 Jahre in Kriegsgefangenschaft, sehr früh musste er deshalb im elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb arbeiten.

Von 1944 bis 1951 besuchte er die Volksschule.

Ab Sept. 1951 Lehre bei der Deutschen Bundespost, Postamt Achern, als Postjungbote.

1958 Einberufung zur Bundeswehr.

Am 1. Nov. 1960 Versetzung von Achern zum Postamt Weinheim.

1961/62 Ausbildung für den mittleren Dienst.

1990 Aufstieg in den gehobenen Dienst

13. März 1995 Beförderung zum Amtmann

Ruhestand seit dem 1.10.1997

Privates

Seit 18. Aug. 1961 verheiratet mit Maria Rech aus Mörlenbach. 2 Kinder (*8/1962 und *12/1965), seither wohnhaft in Mörlenbach OT Klein-Breitenbach

Auszeichnungen und Ehrungen

1985 Verleihung des Landesehrenbriefes

1987 Auszeichnung mit der silbernen Ehrennadel des Leichtathletikverbandes Hessen

1997 Verleihung der silbernen Ehrenplakette der Gemeinde Mörlenbach

1997 Silberne Leistungsplakette der Deutschen Olympischen Gesellschaft für besondere Leistungen im Sport

2014 Bundesverdienstkreuzes am Bande

Allgemeine Ehrenämter

Von 1968 bis 1972 zunächst Klassenelternbeirat und dann Vorsitzender des Schulelternbeirats an der Schloßhofschule in Mörlenbach

Ab 1972 Klassenelternbeirat an der Martin-Luther-Schule in Rimbach

Vom 01.01.1984 – 31.12.1987 ehrenamtlicher Beisitzer im Musterungsausschuss

Nach langjähriger Arbeit im Jahre 2004 Veröffentlichung des Ortsfamilienbuch für die frühere Heimatgemeinde Önsbach (heute Stadt Achern) mit 680 Seiten veröffentlicht

2010 nach siebenjähriger Arbeit für den Ort Weiher (Gemeinde Mörlenbach) ein Ortsfamilienbuch mit 809 Seiten fertig gestellt

2011 nach mehrjähriger Arbeit für die Gemeinde Abtsteinach ein Ortsfamilienbuch mit 518 Seiten fertig gestellt

2013 Ortsfamilienbuch der Großgemeinde Mörlenbach mit ca. 800 Seiten veröffentlicht, Zeitraum von 1876 - 1950


Außergewöhnliche Ereignisse

Am 23. Juni 1969 in Laudenbach/Bergstr. einem Menschen durch schnelles und umsichtiges Handeln das Leben gerettet

Politischer Werdegang und Ehrenämter

Im Frühjahr 1960 Eintritt in die CDU

Herbst 1972 – 1977 Mitglied im Ortsbeirat Mörlenbach-Mitte

Herbst 1972 - Frühjahr 2007 Mitglied der Gemeindevertretung Mörlenbach

1977 – 1981 Vorsitzender des Sport- und Kulturausschusses der Gemeinde Mörlenbach

1977 – 1985 Mitglied des Kreistages des Kreises Bergstraße

1977 – 1981 Mitglied der Kreiskommission zur Förderung des Sports, Sportstätten und Freizeitanlagen

1981 – 1985 Mitglied des Finanz- und Personalausschusses des Kreises Bergstraße

1981 - 1985 Vorsitzender des Bauausschusses der Gemeinde Mörlenbach

1977 – 1985 Ehrenamtlicher Beisitzer in der Musterungskammer

1985 – 1997 Vorsitzender der Gemeindevertretung Mörlenbach

1991 – 1995 Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes Mörlenbach

1997 – 2007 Gemeindevertreter und Mitglied in Ausschüssen.

Ab 2007 nicht mehr zur Wahl angetreten

Sportlicher Werdegang und Auszeichnungen

Eugen Weber begann mit 15 Jahren in seinem Heimatdorf Önsbach unter damals üblich primitiven Bedingungen mit dem Leistungssport. Sport in einem Dorf, besonders Leichtathletik, war damals vor den Augen der Dorfbewohner nicht populär.

Im Jahre 1956 übernahm er mangels anderer Alternativen die Leitung der Leichtathletikabteilung beim TV. Önsbach/Ortenaukreis. Durch Werbung unter den Jugendlichen steigerte sich schnell die Mitgliederzahl und das Leistungsvermögen der Leichtathletikabteilung. Besonders im Langstreckenlauf wurden die Läufer vom TV Önsbach bald in Mittelbaden und dann in ganz Baden bekannte und gefürchtete Gegner bei Waldläufen und auf der Aschenbahn. Durch den von der Deutschen Bundespost veranstalteten Briefträgermarsch, an dem er mehrmals auf Bundesebene teilnahm, führte er beim TV Önsbach auch das sportliche Gehen ein. Als den damals größten Erfolg, an dem er persönlich beteiligt war, ist die Süddeutsche Meisterschaft im 20 km Mannschaftsgehen im Jahre 1959 zu nennen.

Als kleiner Verein aus einem Ort mit etwa 1500 Einwohnern ließen sie damals die favorisierten Vereine aus den Süddeutschen Großstädten hinter ihnen. Die Saat, die in den 50-er Jahren in Önsbach gesät wurde, trägt auch im 21. Jahrhundert noch reiche Früchte. Im Altersklassenbereich nehmen noch heute Läuferinnen und Läufer von damals mit großem Erfolg an Europa- und Weltmeisterschaften teil. Auch auf mehrere Weltmeister und Weltrekorde im Altersklassenbereich kann der SC Önsbach (früher TV Önsbach) heute noch in seinem Mitgliederbereich verweisen.

Während seiner Dienstzeit bei der Bundeswehr im Jahre 1958 wurde er in Dillingen/Donau Schwäbischer Waldlaufmeister.

Von 1960 (Umzug nach Mörlenbach) bis 1965 hat er, bedingt durch Eheschließung, Kinder und Hausbau, nur für sich selbst ohne besondere Wettkampfteilnahme trainiert. Im Herbst 1965 begann er mit gutem Erfolg in Mörlenbach Personen zu suchen, die am Leichtathletiksport Interesse haben. Im Frühjahr 1966 wurde dann offiziell in Mörlenbach die Leichtathletikabteilung im Sportverein Mörlenbach gegründet und er wurde deren Abteilungsleiter. Der damals in ganz Deutschland aufkommenden Volkslaufbewegung haben sie sich angeschlossen und zahlenmäßig wie auch leistungsbezogen besonders auf sich aufmerksam gemacht. Durch gezieltes Training auf Feld- und Waldwegen haben sich die Mitglieder im Langstreckenlauf enorm schnell gesteigert.

Im Jahre 1967 hat der Sportverein Mörlenbach den I. Internationalen Volkslauf durchgeführt. Mit etwa 1.400 Teilnehmern war dieser Volkslauf eine sportliche Veranstaltung, wie es sie in dieser Gegend bis dahin noch nicht gab. Die einjährige Vorbereitung und verantwortliche Organisation der Durchführung lag weitgehend in seinen Händen. In den nachfolgenden Jahren hat die Beteiligung an diesen Volksläufen weiter zugenommen. Im Jahre 1970 waren rund 5.000 Läuferinnen und Läufer aktiv am Volkslauf in Mörlenbach beteiligt. Es war damals die größte Teilnehmerzahl bei einer Laufveranstaltung, die jemals in Deutschland stattgefunden hat.

Durch die große Begeisterung bei den Volksläufen ist auch das Leistungsvermögen bei den Mitgliedern enorm gestiegen. Auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene war der SV Mörlenbach immer gut vertreten. Mit dem Bau des Weschnitztalstadions mit Aschenbahn in Mörlenbach im Jahre 1969 erweiterten sich die Sportmöglichkeiten der Leichtathleten. Als größter Erfolg aufgrund der guten Trainingsmöglichkeiten ist die Deutsche Meisterschaft im Weitsprung der weiblichen Jugend anzusehen.

Zahlenmäßig dominierend blieben jedoch die Langläufer.

Im Jahre 1970 führte der SV. Mörlenbach den ersten 24-Stunden-Staffellauf durch. Eine Ultralangstreckenveranstaltung, die es bis dahin in Deutschland noch nicht gab. Zehn Läufer bildeten eine Mannschaft, die Stunden lang abwechselnd (auch nachts) immer einer unterwegs sein mussten. Gelaufen wurde auf einem Rundkurs von 1.600 m, jede Runde ging durch das Stadion. Die ersten 24 Stunden-Läufe bereitete Eugen Weber weitgehend organisatorisch durch. Im Jahre 1980 beteiligten sich 31 Mannschaften aus ganz Deutschland und dem Ausland an dieser Großveranstaltung. In eingeweihten Kreisen war Mörlenbach in ganz Deutschland für die gute Vorbereitung und Organisation der Großveranstaltungen bekannt.

Im Jahre 1970 war Eugen Weber einer der drei Läufer, welche Hessischer Waldlaufmeister in der Altersklasse wurden.

Von 1975 bis 1979 war er 1. Vorsitzender des SV Mörlenbach. In diese Amtszeit fällt die Neugründung mehrer Abteilungen und ein enormer Mitgliederzuwachs. Im Okt. 1978 wurde das 1.000 Mitglied aufgenommen. Ab dem Jahre 1978, als das Laufen ihm gesundheitlich zunehmend Schwierigkeiten bereitete, widmete er sich dem Wintersport, insbesondere dem Skibobfahren. Er fuhr selbst erfolgreich aktiv und hat sich auch als Übungsleiter um Gleichgesinnte und Nachwuchs gekümmert. Im Jahre 1986 erwarb er die Lizenz zum Skibob-Lehrwart.

Bei der Gründung des Skiclub Mörlenbach im Jahre 1980 wirkte er maßgeblich mit. Er wurde stellvertretender Vorsitzender und Kassenwart. Da der 1. Vorsitzende in Darmstadt wohnte, hatte er in Mörlenbach den Großteil der Vereinsgeschäfte zu erledigen.

Der Skiclub hat vom ersten Tag der Gründung an einen enormen Aufschwung erlebt, der bis heute anhält.

Im Jahre 2003 organisierte er eine Radtour nach Rom von A-Z und fuhr mit 8 gut trainierten Damen und Herren nach Rom.

Im Jahre 2004 folgte ebenso eine Gruppenfahrt auf dem Fahrrad nach Wien und wieder zurück.

Kultureller Bereich

Als sich im Jahre 1989 der Eiserne Vorhang öffnete, bemühte er sich, umgehend Kontakt nach der Stadt Großbreitenbach in Thüringen aufzunehmen. Großbreitenbach deshalb, weil es in Mörlenbach die Ortsteile Groß-Breitenbach und Klein-Breitenbach gibt. Frühere Versuche scheiterten am DDR-Regime. Der Versuch nach der Wende verlief vielversprechend. Briefe wurden gewechselt und manchmal auch telefoniert, wenn ein Durchkommen durch die überlasteten Telefonleitungen möglich war. Im Februar 1990 stand die Fahrt nach Großbreitenbach mit noch zwei Gleichgesinnten an. Das erste Wochenende in der DDR verlief sehr erfolgreich im Hinblick auf eine mögliche Städtepartnerschaft zwischen Mörlenbach und Großbreitenbach in Thüringen. Die Kontakte nach Großbreitenbach nahmen zu und arteten beinahe in Stress aus. Er half mit, die Demokratie dort verständlich zu machen. Die erste Bürgermeisterwahl in Großbreitenbach wurden mehr oder weniger von Mörlenbach aus organisiert. Er hat die Kandidaten, die sich aus der „BRD“ meldeten, unter die Lupe genommen und den Großbreitenbachern Beurteilungen zukommen lassen. Alleine im Jahre 1990 war er 14 mal in Großbreitenbach, wovon er 12 Fahrten aus seiner eigenen Tasche bezahlte. Im Nachhinein betrachtet, hat sich die Mühe gelohnt. Im Herbst 1990 wurde offiziell eine Städtepartnerschaft zwischen Mörlenbach und Großbreitenbach/Thüringen geschlossen. Die Partnerschaft ist auch heute noch lebendig. Bei großen Festen in Mörlenbach wie in Großbreitenbach sind immer viele Gäste aus der Bevölkerung der jeweiligen Partnergemeinde vertreten.

Im Jahre 1994 war er die treibende Kraft bei der Gründung des Klein-Breitenbacher Heimat- und Kulturvereines. Wegen anderweitiger Belastung (Vorsitz in der Gemeindevertretung) wurde er „nur“ stellvertretender Vorsitzender“. Er war jedoch immer der Motor im Verein. Der Verein wurde zunächst gegründet, um das I. Europatreffen der Breitenbachs, welches 1995 in Mörlenbach bevorstand, zu organisieren. Das „I. Europatreffen der Breitenbachs“, welches vorwiegend von ihm organisiert und verantwortlich durchgeführt wurde, war ein voller Erfolg für Mörlenbach und auch für die Gäste. Noch heute wird in Fachkreisen von der feierlichen Veranstaltung und der guten Organisation in Mörlenbach geredet. In der Vereinigung der Breitenbachs in Europa haben sich die Städte, Orte und Ortsteile in Europa mit dem Namen Breitenbach zusammengeschlossen. In dieser europäischen Vereinigung war er von Anfang an bis zu seinem Ausscheiden aus Altersgründen im vergangenen Jahr stellvertretender Vorsitzender und Schriftführer.

Nach dem Europatreffen der Breitenbachs in Europa (1995) hat sich der Klein-Breitenbacher Heimat- und Kulturverein insbesondere der Verschönerung des Dorfbildes gewidmet. An mehreren Stellen wurden unter seiner Regie Blumenbeete angelegt und das Jahr über gepflegt. Alljährlich wird bis auf den heutigen Tag in Klein-Breitenbach ein uriges Dorffest durchgeführt. Aus dem Erlös des Dorffestes werden die Verschönerungsmaßnahmen in Klein-Breitenbach finanziert. Im März 1998 wurde er zum I. Vorsitzenden des Vereins gewählt und führte dieses arbeitsträchtige Amt bis 2010 aus. In jahrelanger Arbeit wurde der „alte Hochbehälter“ restauriert und mit einem Dach versehen. Alljährlich nimmt der Klein-Breitenbach Heimat- und Kulturverein am Kerwefestzug mit einem jeweils besonders hervortretenden Beitrag teil.

Im Jahre 2000 hat der Verein in Klein-Breitenbach einen „Stehenden Festzug“ auf die Beine gestellt. Der „Festzug“ stand und die Gäste liefen daran vorbei. Vor jedem Haus, in jeder Garage, an den Straßen und an allen möglichen Plätzen in Klein-Breitenbach war ein historisches Ereignis zu sehen. Das Leben vor mehr als hundert Jahren kehrte für einen Tag nach Klein-Breitenbach zurück. Es war eine Darbietung, wie sie zuvor und seither im weiten Umkreis nicht zu sehen war. Die Gesamtorganisation und die meiste Arbeit lag in seinen Händen.

An dem Lärmfeuerspektakel, welches jedes Frühjahr im ganzen Odenwald durchgeführt wird, beteiligte sich der Klein-Breitenbacher Heimat- und Kulturverein von Anfang an mit einem spektakulären Holzturm. Im Jahr 2012 berichtete sogar das Fernsehen vom Hessischen Rundfunk in einer Livesendung darüber. Die Organisation und insbesondere der Aufbau des 10 m hohen Holzturmes lag in seinen Händen.

Bei fast allen Aktivitäten in Klein-Breitenbach war er der Ideengeber und der Umsetzer der Maßnahme. Trotz allem guten Willen und der Mithilfe der anderen aktiven Mitglieder war er in der Regel der Erste und der Letzte und oftmals auch der Einzige.

Von 1998 bis 2010 war er 1. Vorsitzender des Klein-Breitenbach Heimat- und Kulturvereines.


Siehe auch

http://www.echo-online.de/lokales/bergstrasse/moerlenbach/ein-herausragender-mensch_15474382.htm

https://www.wnoz.de/Er-hat-Moerlenbach-gepraegt-1bb61f20-859e-4002-8290-1b08b52fca41-ds

https://www.bo.de/lokales/achern-oberkirch/eugen-weber-erhaelt-bundesverdienstkreuz