Benutzer:Hightower74/Spielwiese

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Das Gaußsche Integral (nach Carl Friedrich Gauß)

spielt in verschiedenen Gebieten der Mathematik eine Rolle. Von besonderer Bedeutung ist der Fall , d.h.

etwa in der Wahrscheinlichkeitstheorie (als Normierungsfaktor für die Normalverteilung) oder in der Analysis (als Normierungsfaktor in der Fouriertransformation). Wir können uns im folgenden beim Beweis dieser erstaunlichen Tatsache auf diesen Fall beschränken, da man die Behauptung für beliebige sofort durch Anwenden der Substitution

erhält.

Wir setzen für unsere Überlegungen der Einfachheit halber

Da man zu keine elementar darstellbare Stammfunktion finden kann, kann man das Integral leider nicht auf direktem Weg berechnen. Dennoch gibt es eine Reihe von sehr schönen und lehrreichen Beweisen für die erstaunliche Behauptung.

Beweis mit Hilfe von Polarkoordinaten

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Der entscheidende Trick für die Berechnung (angeblich von Poisson) ist, auf eine höhere Dimension auszuweichen, was man durch Quadrieren und Anwenden des Satzes von Fubini folgendermaßen erreicht:

Grundlage für die erste Umformung ist die Linearität des Integrals.

Das so entstandene 2D-Integrationsgebiet kann man auch anders parametrisieren: Statt längs kartesischer Koordinaten wird über nun längs Polarkoordinaten integriert, was der Substitution entspricht.

Schneller Beweis

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Der Kern dieser Idee wird durch die folgende kurze (jedoch nicht ganz strenge) Rechnung wiedergegeben:

Strenger Beweis

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Für eine mathematisch einwandfreie Begründung muss man vorsichtiger vorgehen und etwas ausführlicher argumentieren:

Für die weitere Rechnung und zum Beweis der Existenz des uneigentlichen Integrals I definieren wir zunächst:

Das uneigentliche Integral I

existiert nach dem Lebesgueschen Konvergenzsatz , da man wegen

offensichtlich eine integrable Majorante hat. Analog zur obigen Argumentation liefert Quadrieren von I(a)

Nach dem Satz von Fubini ist das obige Doppelintegral ein Flächenintegral

bezüglich des Quadrates mit den Ecken {(−aa), (aa), (a, −a), (−a, −a)} als Integrationsbereich in der xy-Ebene.

Da die Exponentialfunktion für alle reellen Argumente größer als 0 ist, ist das Integral genommen über den Inkreis des Quadrates kleiner als , und analog dazu das Integral genommen über den Umkreis größer als . Die Integrale über die beiden Kreisscheiben können nun durch Übergang von Kartesischen Koordinaten zu Polarkoordinaten leicht berechnet werden:

Integration liefert:

Nach dem Einschnürungssatz liefert der Grenzübergang dann den Wert für das Gaußsche Integral:

Beweis mit kartesischen Koordinaten und Fubini

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Folgende Herleitung ist noch einfacher, da sie ohne Polarkoordinaten auskommt und ausschließlich auf der Vertauschung der Integrationsreihenfolge nach dem Satz von Fubini beruht:

Mit der Substitution

erhält man dann das gewünschte Resultat:

Beweis mit Parameterintegral

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Die folgende Herleitung kommt sogar völlig ohne Produktintegration aus und macht lediglich Gebrauch von den Eigenschaften von Parameterintegralen.

Auch hier besteht die Idee darin, eine Verknüpfung zum Arkustangens herzustellen. Definiere die Funktionen

Wegen

folgt

Die Funktion ist also konstant. Insbesondere muss daher auch gelten, d.h. aus

einerseits und

andererseits erhält man

was wegen

auch hier wieder auf führt.

Beweis mit Gammafunktion

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Eine weiterer alternativer Beweis nutzt die Beziehung zur Gammafunktion und zum Wallisschen Produkt aus.

Hierzu drücken wir ,den Wert der Gammafunktion an der Stelle , auf zweierlei Arten aus:

Zunächst erhält man einerseits aus Definition der Gammafunktion als Integral mittels der Substitution ,

Andererseits gilt nach der Gaußschen Produktdarstellung der Gammafunktion

wobei das n-te Wallissche Produkt ist, für das gilt.

Durch Gleichsetzen der beiden Ausdrücke für folgt auch hier wieder .

Algorithmus von Faddejew-Leverrier

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Durch Umformen erhält man hieraus insbesondere auch die Inverse von  :

B[0] := 0 
c[n] := 1 

for (k=1; k<=n; k++)
  {
    B[k]   =   A * B[k-1] + c[n-k+1] * I 
    c[n-k] = - 1/k * trace( A* B[k] ) 
  }


function [c,Ainv,B]=myfadlev(A)
%
% FADLEV  Faddeev-Leverrier Algorithmus zum Berechnen der Koeffizienten
%         des charakteristischen Polynoms und der Inversen einer
%         quadratischen Eingabe-Matrix A 
%
% Anwendung:   [p,Ainv,B]=fedlev(A)
%
% Eingabe:     A - die gegebene Matrix
% Ausgabe:     c - Vektor der Koeffizienten des charakteristischen Polynoms
%
%              B - Die Folge der generierten Matrizen B{k} (cell array in
%                  Matlab), wobei
%
%                 B{0} = I                    c(n)   = 1
%                 B{1} = A                    c(n-1) = trace(B{1})
%                 B{2} = A*(B{1}-c(n-1)*I)    c(n-2) = trace(B{2})/2
%                 .....
%                 B{n} = A*(B{n-1}-c(1)*I)    c(0)   = trace(B{n})/n
%   
%              Ainv - die Inverse von A berechnet durch
%              Ainv = - 1 / c(0) * B{ n }
%
%              Beachte: Matlab erlaubt keine Indizierung ab 0 !!
%              Daher muss auf alle in der obigen Beschreibung verwendeten
%              Indizes 1 aufaddiert werden, um die korrekte Position zu
%              erhalten. Im untenstehenden Programm wird zu diesem Zweck 
%              die Hilfsfunktion "ind" verwendet.

% Dimension der Matrix ermitteln:

[n,m]=size(A);
if n~=m
    error('Die Eingabematrix ist nicht quadratisch!');
end

% Einheits- und Nullmatrix der Dimension n definieren:

O = zeros(n,n);
I = eye(n);

% Feld mit n+2 (n x n) - Matrizen deklarieren

[B{1:n+2}]=deal(O); 

% Startwerte der Rekursion initialisieren

B{ ind(0) } = O; c( ind(n) ) = 1;

% Rekursion durchführen

for k=1:n
    B{ ind(k) }   =  A*B{ ind(k-1) } + c( ind(n-k+1) ) * I;
    c( ind(n-k) ) = -trace( A *B{ ind(k) } ) / k;
end

% Auf Plausibilität überprüfen:

B{ ind(n+1) }   =  A*B{ ind(n) } + c( ind(0) ) * I;
if norm( B{ ind(n+1) } ) > 1E-14
   error('Algorithmus terminiert nicht korrekt!');
end

% Inverse berechnen

Ainv= -1 / c( ind(0) ) * B{ ind(n) };

return

%======= Hilfsfunktion zum Verschieben von Indizes, Matlab erlaubt keine Indizierung mit 0 =====

function j = ind(i)
 j=i+1;
return
/*
Datei       : faddeev.cpp
Datum       : 27/06/09
Version     : 1.0
Zweck       : C++ Implementierung des Algorithmus von Faddeev-Leverrier
Bemerkungen : Benutzt die Klassen "Matrix" und "Vector" (überladene Operatoren). 
*/ 

using namespace std;

#include "_vector.h"
#include "_matrix.h"
#include <iostream>
#include <iomanip>

int main(void)
{

 int n,m;

 Matrix A("matrix.dat");
 A.getdim(n,m);

 if (n!=m)
   {
     cout << "Die Eingabematrix ist nicht quadratisch!" << endl;
     cout << "Die Bearbeitung wird abgebrochen" << endl << endl;
   }


 cout << endl << endl;

 cout << "Matrix A erfolgreich eingelesen, dim(A) = " << n << endl << endl;

 A.print();
 cout << endl << endl;

 // Einheits- und Nullmatrix definieren und initialisieren:

 Matrix I(n,n);   I.unit();
 Matrix O(n,n);   O.zero();
 
 // Koeffizientenvektor deklarieren:

 double  c[n+1];

 Matrix B[n+2]; 
 for(int i=0; i<=n+1; i++) { B[i]=Matrix(O); };  
 c[n]=1;
 B[0]=O;

 for (int k=1; k<=n; k++)
   {
     B[k]   = A * B[k-1] + c[n-k+1] * I;
     c[n-k] = -1.0/(double)(k) * ( A*B[k] ).spur();  
   } 
  

 B[n+1] = A * B[n] + c[0] * I; 
 
 Matrix Ainv(n,n);
 Ainv = -1.0/c[0] * B[n]; 
 
 for (int i=0; i<=n; i++)
   {
     cout << " c[ " << i << " ] = " << c[i] << endl;
   } 

 cout << endl << endl;

 cout << "A^{-1} = " << endl << endl;

 Ainv.print();

 cout << endl << endl;

}

Formel für den Brutto-Beitrag innerhalb der Iteration der technischen Änderung (TÄD)

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wobei

Definitionen und Vorbereitungen

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1. Wir definieren zunächst auf der Menge

für ein Zahlenpaar die Verknüpfung partielle Addition durch

2. Speziell für den Fall x=y hat man die Verdopplung:

Q ist auf (-1;1) streng monoton wachsend und bildet (-1;1) bijektiv auf ab.

3. Die Halbierung ist die Umkehrfunktion von Q, gegeben durch:

Die Halbierung q hat folgende Eigenschaften:

a)
b)
c)
d)

Axiome des Arcustangens

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Neben den allgemeinen Elementen der Infinitisemalrechnung (Grenzwerte, Stetigkeit und Differenzierbarkeit von reellen Funktionen, geometrische Reihe) werden folgende axiomatische Forderungen an eine -- noch zu ermittelnde -- Funktion gestellt:

1. Funktionalgleichung

2. Abschätzung

Schritt 1: Beweis der Existenz durch Konstruktion als punktweiser Folgen-Grenzwert

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Wir definieren folgende Zahlenfolgen:

1.

2.

3.

Wir beschränken uns im folgenden der Übersichtlichkeit halber auf den Fall . Die Argumentation für ist völlig analog.
Wegen ist eine monoton fallende Nullfolge.
Wir untersuchen das Verhalten von :

ist also eine monoton fallende Folge.
Für ergibt sich folgendes Bild:

Schritt 2: Differenzierbarkeit und Stetigkeit

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Aus den oben angegebenen Axiomen erhält man folgende Abschätzungskette für den Differenzenquotienten von an einer beliebigen Stelle

Die Ungleichungskette gilt sowohl für als auch für , sofern
Mit dem Einschnürungssatz erhält man nun durch den Grenzübergang die Ableitung an einer beliebigen Stelle x:

Die Funktion mit den in den Axiomen geforderten Eigenschaften ist also an jeder Stelle differenzierbar und hat die Ableitung .

Schritt 3: Darstellung als Stammfunktion und Taylorentwicklung

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Nach dem Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung erhält man nun folgende Darstellung von als Stammfunktion:

Nach der Summenformel für die geometrische Reihe gilt folgende Entwicklung für die Ableitung :

Durch gliedweise Integration erhält man daraus leicht die Taylor-Reihe für :



Man kann nun das Addition für nachrechnen:

Hierbei haben wir zur Umformung des Integrals im 2. Summanden die Substitution

verwendet.

Axiome des Logarithmus

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Neben den allgemeinen Elementen der Infinitisemalrechnung (Grenzwerte, Stetigkeit und Differenzierbarkeit von reellen Funktionen, geometrische Reihe) werden folgende axiomatische Forderungen an eine -- noch zu ermittelnde -- Funktion gestellt:

1. Funktionalgleichung

2. Abschätzung

Direkte Folgerungen aus den Axiomen

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1. Logarithmus von 1

2. Logarithmus des Kehrwerts

3. Logarithmus von Quotienten

4. Logarithmus von ganzzahligen Potenzen

5. Logarithmus von ganzzahligen Wurzeln

6. Logarithmus von beliebigen rationalen Potenzen

7. Logarithmus von beliebigen rellen Potenzen

8. Abschätzung nach unten

Motivation der Konstruktion

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Speziell für gilt nach Axiom 2 und Folgerung 8 die Ungleichungskette:

Multipliziert man diese Ungleichungskette mit , so erhält man wegen Folgerung 5:

Aus beweistechnischen Gründen ist es bequemer auf die Teilfolge überzugehen:

Wenn es also eine Funktion mit den in den Axiomen geforderten Eigenschaften gibt, dann muss sie die obige Ungleichungskette erfüllen. Es ist nun naheliegend, die obere und untere Schranke als definierende Folgen herzunehmen, was das Vorgehen im folgenden Abschnitt motiviert.

Schritt 1: Beweis der Eindeutigkeit durch Konstruktion als punktweiser Folgen-Grenzwert

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Wir definieren folgende Zahlenfolgen:

1.

2.

3.

Zunächst ist bekannt, dass die Folge den Grenzwert 1 hat.
Wegen

haben wir zunächst:

ist also eine monoton fallende Folge.
Wegen

und

erhält man auch leicht

woraus folgt, dass eine monoton wachsende Folge ist.
Wegen

ist stets .
Zu guter Letzt haben wir

D.h. ist eine monoton fallende Nullfolge und und haben den gleichen Grenzwert .
Aus der Ungleichungskette

folgt also nach dem Einschnürungssatz die Existenz der Grenzfunktion . Wir haben also gezeigt, dass es höchstens eine Funktion geben kann, welche die geforderten Axiome erfüllt.

Schritt 2: Beweis der Existenz durch Überprüfen der Axiome für den Folgen-Grenzwert

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Wir müssen nun noch nachweisen, dass die so konstruierte Funktion auch tatsächlich die geforderten Axiome erfüllt. Zunächst ist die geforderte Abschätzung nach oben erfüllt, da eine monoton fallende Folge ist und das Startglied die Abschätzung erfüllt.
Wir rechnen nun noch die Gültigkeit der Funktionalgleichung nach. Zunächst haben wir

Wegen folgt:

Wegen folgt:

Wegen haben wir auch hier:

Schritt 3: Differenzierbarkeit und Stetigkeit

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Aus den oben angegebenen Axiomen erhält man folgende Abschätzungskette für den Differenzenquotienten von an einer beliebigen Stelle

Mit dem Einschnürungssatz erhält man nun durch den Grenzübergang die Ableitung an einer beliebigen Stelle x:

Die Funktion mit den in den Axiomen geforderten Eigenschaften ist also an jeder Stelle differenzierbar und hat die Ableitung .

Schritt 4: Darstellung als Stammfunktion und Taylorentwicklung

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Nach dem Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung erhält man nun folgende Darstellung von als Stammfunktion:

Mit Hilfe der Summenformel für die geometrische Reihe leitet man schnell einige Taylordarstellungen für bzw ab:

Die Exponentialfunktion

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Axiome der Exponentialfunktion

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Neben den allgemeinen Elementen der Infinitisemalrechnung (Grenzwerte, Stetigkeit und Differenzierbarkeit von reellen Funktionen, geometrische Reihe) werden folgende axiomatische Forderungen an eine -- noch zu ermittelnde -- Funktion gestellt:

1. Funktionalgleichung

2. Abschätzung

Direkte Folgerungen aus den Axiomen

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1. Exponentialfunktion von 1

2. Exponentialfunktion des negativen Arguments

3. Exponentialfunktion von Differenzen in

4. Exponentialfunktion von ganzzahligen Vielfachen

5. Exponentialfunktion von Vielfachen von ganzzahligen Kehrwerten

6. Exponentialfunktion von beliebigen rationalen Vielfachen

7. Exponentialfunktion von beliebigen rellen Vielfachen

8. Abschätzung nach oben

Motivation der Konstruktion

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Speziell für gilt nach Axiom 2 und Folgerung 8 die Ungleichungskette:

Potenziert man diese Ungleichungskette mit , so erhält man wegen Folgerung 5:

Wenn es also eine Funktion mit den in den Axiomen geforderten Eigenschaften gibt, dann muss sie die obige Ungleichungskette erfüllen. Es ist nun naheliegend, die obere und untere Schranke als definierende Folgen herzunehmen, was das Vorgehen im folgenden Abschnitt motiviert.

Schritt 1: Beweis der Eindeutigkeit durch Konstruktion als punktweiser Folgen-Grenzwert

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Wir definieren folgende Zahlenfolgen:

1.

2.

Schritt 3: Differenzierbarkeit und Stetigkeit

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Wir untersuchen zunächst die Ableitung von an der Stelle .

Aus den oben angegebenen Axiomen erhält man folgende Abschätzungskette für den Differenzenquotienten von für

Mit dem Einschnürungssatz erhält man nun durch den Grenzübergang die Ableitung für :

Nun können wir die Ableitung an einer beliebigen Stelle berechnen:

Die Funktion mit den in den Axiomen geforderten Eigenschaften ist also an jeder Stelle differenzierbar und hat die Ableitung .

Exponentialfunktion: Definition als Lösung eines Anfangswertproblems

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Neben den allgemeinen Elementen der Infinitisemalrechnung (Grenzwerte, Stetigkeit und Differenzierbarkeit von reellen Funktionen, geometrische Reihe) werden folgende axiomatische Forderungen an eine -- noch zu ermittelnde -- Funktion gestellt:

1. Differentialgleichung

2. Anfangswert

Ableitung der Funktionalgleichung

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Wir definieren zunächst die folgende Funktion , wobei beliebig aber fix und die Variable der Funktion ist:

Nun betrachten wir die Ableitung und nutzen die Eigenschaft aus:

Daraus folgt, dass die Funktion konstant ist, d.h. .

Wir können nun den Wert der Konstanten ermitteln, indem wir ausnutzen:

Damit erhalten wir:

Wir setzen nun erhalten so die Funktionalgleichung:

Ableitung der unteren Schranke

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Zunächst gilt auf Grund der Funktionalgleichung für alle :

Die Funktion ist also nicht-negativ. Diese Abschätzung lässt sich noch verschärfen, denn auf Grund der Funktionalgleichung gilt:

Beide Faktoren müssen ungleich Null sein, d.h. . Damit folgt die trikte Positivität von :

Diese Eigenschaften übertragen sich entsprechend auch auf die höheren Ableitungen:

Mit dem Hauptsatz und Mittelwertsatz der Integralrechung erhält man für :

Da nun auf Grund der strikten Positivität von auf dem Intervall streng monoton steigend ist, gilt und man kann folgendermassen abschätzen:

Damit hat man die Gültigkeit der unteren Schranke für positive nachgewiesen:

Für negative argumentiert man ganz analog:

Auch hier folgt die Gültigkeit der unteren Schranke:

Exponentialfunktion: Definition als Potenzreihe

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Ableitung der Funktionalgleichung

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Nach Definition des Binomialkoeffizienten kann man das weiter umformen als

wobei das vorletzte Gleichheitszeichen durch den binomischen Lehrsatz gerechtfertigt ist.

Ableitung der unteren Schranke

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Exponentialfunktion: Definition als Grenzwert einer Folge

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Ableitung der unteren Schranke

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Nach der Bernoullischen Ungleichung gilt für , also für  :

Diese Ungleichung bleibt auch nach dem Grenzübergang gültig und damit folgt die Gültigkeit der unteren Schranke für die Exponentialfunktion.

Charakteristisches Polynom

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Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Koeffizienten des charakteristischen Polynoms zu charakterisieren:

Charakterisierung der Koeffizienten als Lösung eines linearen Gleichungssystem

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Die Koeffizienten des charakteristischen Polynoms kann man durch Lösen des folgenden linearen Gleichungssystem ermitteln.

Dies lässt sich damit begründen, dass das System eine kompakte äquivalente Formulierung des Algorithmus von Faddejew-Leverrier ist.

Da die Koeffizienten-Matrix eine linke untere Dreiecksmatrix ist, kann das lineare Gleichungssystem sukzessive durch Vorwärtseinsetzen gelöst werden und es lässt sich folgende allgemeine Formel für die angeben:

Darstellung der Koeffizienten durch Determinanten

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Man kann nun entweder durch Anwenden der Cramerschen Regel auf das obige LGS oder -- völlig unabhängig davon -- mit Hilfe der Plemlj-Smithies Formeln folgende Darstellung gewinnen:

Darstellung der Koeffizienten mit Hilfe von Bell-Polynomen

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Ebenfalls aus den Plemlj-Smithies Formeln folgt folgende äquivalente Darstellung mit vollständigen Bell-Polynomen:

1. Beispiel:

Es ist und .

Daraus folgt:

2. Beispiel:

Es ist , und .

Daraus folgt:

3. Beispiel:

Es ist , , und .

Daraus folgt:

Begründung für die Korrektheit des Algorithmus

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Dass der Algorithmus stets terminiert, ist offensichtlich. Für die partielle Korrektheit des Algorithmus muss man die Gültigkeit der rekursiven Beziehung für die Matrizen und die Koeffizienten nachweisen.

Rekursive Beziehung für die Matrizen

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Wenn man den bekannten Zusammenhang zwischen Determinante und Adjunkte auf die Matrix anwendet, erhält man

und erkennt, dass in höchstens mit Grad auftritt.

Daher lässt sich auch als Polynom in mit Matrix-Koeffizienten ausdrücken (wobei man und definiert):

Einsetzen von (2) in (1) und Umformen liefert:

Durch Koeffizientenvergleich und Umstellen folgt die rekursive Beziehung für die Matrizen :

Formel für die Koeffizienten

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Wir drücken nun die Ableitung auf zwei verschiedene Arten aus.

Einerseits ergibt direktes symbolisches Ableiten des charakteristischen Polynoms:

Andererseits erhält man mit der Jacobi-Formel und anschließendem Anwenden der Rekursionsbeziehung für die Matrizen:

Koeffizientenvergleich der beiden Darstellungen (3) und (4) für liefert zunächst:

Durch Umformen kommt man dann schließlich zur behaupteten Darstellung für die Koeffizienten des charakteristischen Polynoms:

siehe auch: Tabelle Standardnormalverteilung

Kategorie:Stochastik