Benutzer:Hanser504/Herrlitz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wolfgang Herrlitz (* 07. Juni 1943 in Parlin, Kreis Schwetz/Weichsel) ist ein deutscher Germanist und Pragmalinguist.

Wolfgang Herrlitz flüchtet als Kleinkind mit seinem Vater und seinem Bruder Hans-Georg Herrlitz nach Flensburg, wo er an der Städtischen Oberschule für Jungen (Goethe-Schule) in Flensburg sein Abitur ablegt. Er studiert in Kiel, Wien und Tübingen und wird 1971 über "Funktionsverbgefüge vom Typ in Erfahrung bringen" promoviert. Als wissenschaftlicher Assistent bei Prof. Dr. Ottmar Werner an der Universität Tübingen arbeitet er anfangs im Feld der strukturalistischen Grammatik. Ab 1970 beschäftigt er sich zunehmend mit dem Paradigma der Pragmalinguistik und publiziert zunehmend im Themenfeld "Sprache als soziales Verhalten". Mit einem Stipendium der Volkswagenstiftung reist er zu einem Forschungsaufenthalt in die USA, wo er in Berührung kommt mit den Denkrahmen von Douglas Barnes, Courtney Cazden und John Gumperz sowie Jerome Bruner. Der pragmalinguistische Ansatz bei der Entwicklung von Curricula steht ab Mitte der 1970er Jahre im Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeiten, die auch zu zahlreichen Studienbüchern wie die "Linguisitische Propädeutik" führen.

1978 wird er an der Universität Utrecht zum Professor für Deutsche Sprachwissenschaft berufen. In der Folge wendet er sich verstärkt der Fremdsprachendidaktik und dem Vergleich von pädagogischen Settings und Curricula in unterschiedlichen Ländern zu. 1982 gründet er zusammen mit u.a. Piet-Hein van der Ven, Sigmund Ongstad, Sjaak Kroon, Jan Sturm und Eduard Haueis das "International Mother tongue Edcuation Network" (IMEN).[1] Erste Publikationen folgen 1984. Aufbauend auf seinen Forschungsschwerpunkten der 80er Jahre entwickelt er gemeinsam mit Eugène Loos, Jan ten Thije, Tom Koole sowie Erika Niehaus die Studienrichtung Interkulturelle Kommunikation. Um 1990 übernimmt er gemeinsam mit Paul van der Hoven die Leitung des neu gegründeten Forschungszentrum für pragmatische Linguistik CLC (Centre for Language and Communication).

Mit seinem ehemals ersten Studenten Bernd Müller-Jacquier entwickelt er 2004 ein Bi-Diplomierungsprogramm Interkulturelle Kommunikation zwischen den Universitäten Bayreuth und Utrecht.

Herrlitz ist bis 2005 langjähriger Direktor des Expertise Centrums Duits an der Universität Utrecht.

Am 06. Juni 2008 wird er als Professor für Sprachlehr- und lernforschung sowie Deutsche Sprache und Literatur emeriert.

Wolfgang Herrlitz hat in seinem wissenschaftlichen Leben 36 Promotionen betreut, darunter die von Jan ten Thije, Erik Kwakernaak, Eugène Loos, Tim Koole, Kristie Jauregi, Peter Jan Slagter. Eine bedeutende Anzahl seiner Promovendi haben ihn 2013 mit einer Festschrift [2] geehrt, die von seiner Frau Linda Biró sowie seinem letzten Promovenden Ivo van den Berk herausgegeben wurde.

Wolfgang Herrlitz ist verheiratet und lebt mit seiner Frau Linda Birò und ihren zwei Kindern in Nieuwegein bei Utrecht.

Herrlitz, W. (1970). Historische Phonologie des Deutschen. Lingusitische Arbeitshefte. Tübingen: Niemeyer. Herrlitz, W. (Hrsg.)(1973). Sprache als soziales Verhalten. Bausteine zu einem linguistischen Curriculum. Bebenhausen u.a.: L. Rotsch. Pulles, T., Ouden, H. den, Herrlitz, W., & Bergh, H. van den. (2013). Kan een meerkeuzetoets bijdragen aan het meten van schriftelijke taalvaardigheid?. Levende Talen Tijdschrift, 14(2), 31–41. https://lt-tijdschriften.nl/ojs/index.php/ltt/article/view/249


Van den Berk. I. & Biró. L. (Hrsg.) (2013). Von Eisbergen und ihren Spitzen - Spuren eines wissenschaftlichen Werdegangs. Festschrift für Wolfgang Herrlitz. Münster: Waxmann. ISBN: 978-38309-2932-1

Bericht über die Übergabe der Festschrift

Kategorie:Hochschullehrer Kategorie:Universität Utrecht Kategorie:Germanistik Kategorie:Fremdsprachenunterricht

  1. IMEN
  2. "Von Eisbergen und ihren Spitzen"