Benutzer:Hans-A. Schulze-Ruhfus/Albertinum Hannover

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Soziales Dienstleistungsunternehmen: Seniorenwohnstift als Einrichtung für Betreutes Wohnen in Niedersachsen mit baltendeutscher Tradition

Die katholische Zeit im Baltikum: Von Bischof Albert von Riga und seiner Christianisierung im Baltikum bis zum Deutschritterorden

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Der Name Albertinum erinnert an den katholischen Bischof Albert von Buxthoeven aus Niedersachsen, der im frühen Mittelalter Bischof im baltischen Livland war, z dem damals große Teile des jetzigen Lettland und Estland gehörten. Er wurde 1199 als Bischof von Livland eingesetzt und wird auch als Bischof Albert I. von Riga bezeichnet. Auf ihn geht die Christianisierung des Baltikums zurück: Er gehört zu den bedeutendsten Missionsbischöfen des 13. Jahrhunderts. Er zeichnete sich inbesondere dadurch aus, dass er Tausende von Freiwilligen aus Niedersachsen und Westfalen davon überzeugte, mit ihm als Kreuzritter in das Ostbaltikum zu fahren, um dort die Liven mit Wort oder Schwert zu missionieren oder als Bauern das Land zu besiedeln. Durch sein rhetorisches Talent als Werbungsprediger und durch seine Bestrebungen, eine christliche Herrschaft auf- und auszubauen und Gebiete zu erobern, machte er sich einen Namen.

Bereits rd. 100 Jahre zuvor versuchten deutsche Kreuzritter im Johanniter-Ritterorden das Heilige Land zu christianisieren. In Jerusalem enstand 1099 eine Gemeinschaft der Johanniter bzw. Hospitaliter, deren Ordensmitglieder nach der Augustinerregel lebten und sich mit der Spitalpflege beschäftigten. Nach dem ersten Kreuzzug wurde diese Gemeinschaft in den Johanniterorden umgewandelt.

Nach dem Verlust ihrer Festung Montfort, ihrer Standorte in Jerusalem und der Aufgabe der Kreuzritterfestung Akkon, in der sie von 1135 bis 1291 residierten, sah der Johanniterorden seine Zukunft nicht mehr im Mittelmeeraum; den an eine erfolgreiche Rückereroberung Palästinas war nicht mehr zu denken. Die deutschen Johanniter zogen sich deshalb nicht nach Zypern und Rhodos oder später nach Malta zurück, sondern setzten sich mit kurzem Halt in Venedig bereits 1309 auf der Marienburg in (Ost)-Preußen fest und bauten sie aus. Weiterer Grund und Boden wurden ihnen vom Papst aus dem reichen Fundus des 1307 aufgelösten Templerordens zugesprochen.

... Deutschordensstaat (1230-1561)

Bis zur Reformation wurde Albert in Riga als Heiliger verehrt (Festtag: 1. Juni). 1999 wurden ihm zu Ehren aus Anlass der 800. Jährung seiner Einsetzung als Bischof Münzen mit seinem Abbild geprägt.

Die evangelische Zeit im Baltikum: Von der Reformation im Baltikum bis zur Selbstständigkeit der baltischen Staaten nach dem Ersten Weltkrieg

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Der erste Bischof Albert von Riga ist nicht zu verwechseln mit dem preußischen Herzog Albrecht, der 1544 am Ende des Mittelalters die Albertus-Universität Königsberg in Ostpreußen gründete und dessen Universitätsgebäude den Namen Collegium Albertinum trug. Herzog Albrecht war 1525 als letzter Hochmeister des gesamten Deutschordensstaates von Ostpreußen bis ins baltische Estland zum evangelisch-lutherischen Glauben übergetreten, hatte sich und seine Länder der Reformation angeschlossen und hatte schließlich auf den Rat Martin Luthers hin den katholisch dominierten preußischen Teil des Deutschordensstaat in das erbliche lutherische Herzogtum Preußen umgewandelt.

Das jetzt protestantische Livland unterstellte sich 1526 der Lehenshoheit des Heiligen Römischen Reiches. 1560/61 zerfiel der livländische Ordensstaat in die weltlichen protestantischen Herzogtümer Livland und Kurland-Semgallen, die sich der Lehenshoheit der Staatenunion von Polen-Litauen unterstellten - ganz im Norden entstand Schwedisch-Estland. Damit fand der Ordensstaat sein endgültiges Ende.

Estland war dann seit 1721 nach dem Großen Nordischen Krieg (1700-1721) unter russischer Herrschaft. Die Staatenunion Polen-Litauen bestand bis zur Ersten Polnischen Teilung von 1772; der baltische Teil (Livland, Kurland-Semgallen)war seitdem unter russischer Herrschaft. Beide waren bis 1918 unter russischer Herrschaft

Die jetzigen drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen waren erst nach dem Ersten Weltkrieg beim Zerfall des Russischen Reiches entstanden, wurden aber 1940 von der Sowjetunion im Rahmen des Hitler-Stalin-Paktes von 1938 völkerrechtswidrig annektiert. .

Die Baltendeutschen zwischen den Weltkriegen

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Während der ersten Selbstständigkeit von Estland, Lettland und Litauen nach dem Ersten Weltkrieg entwickelten sich in den baltischen Staaten ähnliche soziale Dienstleistungsbetriebe. Dies gilt auch für Alten- und Pflegeheime.

... Robert Walter als Pstor in Reval ...

Als Folge des Hitler-Stalin-Paktes von 1938 mussten daher die baltendeutschen Altenheimbewohner aller drei Länder 1939 gemeinsam nach Schwetz an der Weichsel in Westpreußen umgesiedelt werden. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs mussten die damals 700 Bewohner dieses Baltenheims vor der Roten Armee mit dem Zug nach Westen flüchten. Viele alte und kranke Menschen, die den Strapazen der Flucht nicht mehr gewachsen waren, starben unterwegs und mussten zurückgelassen werden. Im März 1945 erreichten die erschöpften Überlebenden Niedersachsen und die Nordseeinsel Langeoog und wurden dort in Notunterkünften untergebracht.

Vom Baltenheim zum Evangelischen Hilfsverein in Hannover und Niedersachsen

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Der ehemalige Pastor der estländischen Hauptstadt Reval (jetzt: Tallinn), Robert Walter, wurde nach dem Krieg an die Markuskirche in Hannover berufen und initiierte von hier aus den Evangelischen Hilfsverein in Hannover mit zunächst nur dem neuen Baltenheim auf der Norseeinsel Langeoog. Das Gründungsdatum ist der 3. Dezember 1947 in Hannover.

Die Veränderungen bei den Einrichtungen des Evangelischen Hilfsvereins zeigt die folgende Zusammenstellung

  • 1946-1978 Baltenheim Insel Langeoog
  • 1951-1966 Kinderheim Insel Langeoog
  • seit 1952 Altenzentrum Brigittenstift Barsinghausen
  • 1954-1997 Schloss Gestorf
  • 1959-1983 Marie-Steinwand-Haus Bad Pyrmont
  • seit 1986 Albertinum Seniorenstift Hannover
  • seit 1996 AEH Ambulanter Pflegedienst Hannover seit 1999
  • seit 1999 Tabea Tagesbetreuung Demenz-Erkrankter Hannover 9seit 1992
  • seit 2002 Giebelhaus Barsinghausen

... Kooperationen Misburg ...

Organisation, Standorte und Einrichtungen, Konzept

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Das Albertinum hat den gemeinnützigen Träger Evangelischer Hilfsverein e. V. in Hannover als übergeordnete Dachorganisation. Dieser ist seit 1947 in der Altenhilfe als selbstständiger Träger im Rahmen des Diakonisches Werks der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers tätig. Pflege- und Betreuungskonzepte werden vom Albertinum weiterentwickelt und den sich verändernden Anforderungen und Bedürfnissen angepasst.

Die Organe des Vereins sind Mitgliederversammlung, Aufsichtsrat und Vorstand. Die Mitgliederversammlung ist oberstes Organ und wählt den Aufsichtsrat. Die Mitglieder des Aufsichtsrat sind ehrenamtlich tätig und wählen den Vorstand. Der Vorstand führt die Geschäfte des Vereins.

Standorte und Einrichtungen

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Der Evangelische Hilfsverein in Hannover betreibt in Niedersachsen acht diakonische Einrichtungen an drei Standorten

  • Standort Hannover: Albertinum Seniorenwohnstift und Überbrückungspflege, Tabea Tagesbetreuung für Menschen mit Demenz, AEH Ambulanter Dienst - sämtlich im Stadtteil List; Kooperationspartner, für die der Evangelische Hilfsverein geschäftsführend tätig ist: Sozialzentrum Misburg mit Stationärem Hospiz und Ambulantem Pflegedienst im Stattteil Misburg, Senior-Bödeker-Stift im Statteil Kirchrode
  • Standort Barsinghausen: Brigittenstift Altenzentrum mit Staionärer Pflege in Wohngruppen, Seniorenwohnungen und Wohnhaus für Menschen mit Demenz
  • Standort Wolfenbüttel: Michael-Praetorius-Haus mit Seniorenwohnungen

.... Qualitätspflege mit Gütesiegel ... Angebote

  • Gerhard Taddey (Hrsg.): Lexikon der deutschen Geschichte bis1945. Stuttgart. Kröner: 3. Aufl. 1998.
  • MITerleben. Die Zeitung für die Einrichtungen des Evangelischen Hilfsvereins. Selbstverlag, monatliche Ausgaben.
  • www.Evang.Hilfsverein.de
  • www.Albertinum-Seniorenwohnstift.de
  • www.tabea-Tagesbetreuung.de
  • www.AEH Hannover.de
  • www.Brigittenstift.de
  • www.Michael-Praetorius-Haus.de

Einzelnachweise

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Über diesen Artikel

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