Benutzer:HDGensi/Internationale Gesamtschule Heidelberg

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Internationale Gesamtschule Heidelberg
Schulform Gymnasium
Gründung 1976
Adresse Baden-Badener Str. 14
Ort Heidelberg
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 22′ 37″ N, 8° 40′ 48″ OKoordinaten: 49° 22′ 37″ N, 8° 40′ 48″ O
Träger Stadt Heidelberg
Schüler etwa 1.800
Lehrkräfte etwa 160
Leitung Werner Giese
Website [1]

Die Internationale Gesamtschule Heidelberg (kurz: IGH, voller Name gemäß Einrichtngserlass Internationale Gesamtschule - Heidelberg-Hasenleiser - Eine Friedensschule) ist eine Ganztagesschule im Heidelberger Stadtteil Rohrbach. Träger der Modelschule ist die Stadt Heidelberg. Gemäß dem Schulgesetz des Landes Baden-Württembergs ist die IGH eine „Schule besonderer Art“. An der IGH werden ca. 1.800 Schülerinnen und Schüler von 160 Lehrkräften unterrichtet. Damit ist die IGH die größte Schule in Heidelberg.

Auf dem Gelände der heutigen Internationalen Gesamtschule Heidelberg nahm zunächst die Grundschule Hasenleiser am 1. September 1971 ihren Schulbetrieb auf - die Vorschule folgte im Jahr darauf. Ein Gemeinderatsbeschluss vom 15.07.1971 verdeutlichte den Sonderstatus, den die IGH einnehmen sollte:

"Die Einrichtung der Vor- und Grundschule wird mit der Maßgabe beantragt, daß eine Eingliederung dieser Schule in die Modell-Gesamtschule erfolgen kann, wenn dies die von der Planungsgruppe erarbeitete Konzeption vorsieht."[1]

Eben diese Planungsgruppe wurde 1974 vom damaligen Kultusminister Baden-Württembergs, Prof. Dr. Wilhelm Hahn, in Form einer Kommission gegründet. Dieser gehörten neben Vertretern der Stadt Heidelberg auch Wissenschaftler und Pädagogen, sowie Vertreter der Elternschaft auch der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft an. Den Vorsitz dieser Kommission hatte Professor E. Römischs inne. Im Zentrum der Gründungsphase stand, nicht zuletzt getragen durch Prof. Hermann Röhrs, der Friedensgedanke. So wurde bei der Grundsteinlegung am 04. Oktober 1974 eine Schrift Röhrs („Erziehung zum Frieden." Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz 1971) in das Fundament der Schule eingemauert. Hermann Röhrs schildert den Friedensgedanken hinter der IGH wie folgt: „In der Überzeugung, daß Friedenserziehung und internationale Verständigung bildungspolitisch vordringliche Bildungsziele in einer Zeit der Hochrüstung und permanenter kriegerischer Auseinandersetzungen darstellen, wurde die Internationale Gesamtschule Heidelberg als Friedensschule des Landes Baden- Württemberg beschlossen.“[2] Offiziell eröffnet wurde die IGH im Frühjahr 1976. Weiter vorangetrieben wurde der Friedensgedanke der IGH ab dem Jahr 1993, als mit Beate Weber eine ehemalige Lehrerin der IGH das Amt der Oberbürgermeisterin in Heidelberg übernahm.

Das Stufensystem – „Schule der besonderen Art“

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Die Internationale Gesamtschule Heidelberg ist eine Ganztagesschule (Unterricht findet zwischen 7.45 Uhr und 16.00 Uhr statt, mit einem freien Nachmittag in der Woche), die gemäß dem Schulgesetz von Baden-Württemberg eine „Schule besonderer Art“ ist. Im Schulgesetz §107 heißt es hierzu: „Die Staudinger Gesamtschule Freiburg im Breisgau, die internationale Gesamtschule in Heidelberg und die Integrierte Gesamtschule Mannheim-Herzogenried können in den Klassenstufen 5 bis 10 als Schule besonderer Art ohne Gliederung nach Schularten geführt werden. Der Unterricht kann in Klassen und Kursen stattfinden, die nach der Leistungsfähigkeit der Schüler gebildet werden. Die Schulen führen nach der Klasse 9 zum Hauptschulabschluss und nach Klasse 10 zum Realschulabschluss oder zur Berechtigung zum Übergang in die Oberstufe des Gymnasiums.“[3] Konkret hat die IGH diese Vorgaben in einem Stufensystem umgesetzt. So gliedert sich die IGH in drei Stufen:

  • Die Primarstufe von Klasse 1 bis 4.
  • Die Sekundarstufe I, bestehend aus einer sogenannten Orientierungsstufe (Klasse 5 und 6 in der alle Schüler der verschiedenen Schularten gemeinsam unterrichtet werden) und Mittelstufe (Hauptschule Klasse 7 bis 9, sowie die Realschule und das Gymnasium von Klasse 7 bis 10)
  • Die Sekundarstufe II, die sogenannte gymnasiale Oberstufe von Klasse 11 bis 12

Internationalität

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An der Internationalen Gesamtschule Heidelberg werden Schülerinnen und Schüler aus ca. 60 unterschiedlichen Nationen unterrichtet. Die Integration ausländischer Schüler erfolgt über Vorbereitungsklassen, in denen die deutsche Sprache erlernt wird. Parallel werden die Schüler dieser Vorbereitungsklassen in deutschen Begleitklassen unterrichtet, um eine spätere vollständige Integration zu erleichtern. Für Schüler, die die Vorbereitungsklassen verlassen gibt es zusätzlich das Angebot „Deutsch als Zweitsprache“-Stunden zu besuchen.

Den Friedensgedanken als geistiges Gerüst der IGH wurde der Schule durch Prof. Röhrs in der Gründungsphase der Schule hinzugefügt. Der Friedensgedanke beinhaltet, dass

" [...] nach der pädagogischen Intention die Erziehung zum Frieden in allen Fächern und auf allen Schulstufen wahrgenommen werden soll, vornehmlich jedoch in Sozialkunde und Geschichte. Darüber hinaus sind die in der internationalen Gruppierung des Schulalltags auftretenden Konfliktsituationen didaktisch zu benutzen, um Verständigungs- und Kompromißbereitschaft als Grundelemente des Zusammenlebens in der Demokratie verständlich zu machen."[4]

Die IGH ist zudem seit dem Jahr 2001 eine „anerkannte Schule“ des weltweiten Netzwerks der „UNESCO-Projektschulen“. Als solche verpflichtet sie sich das Ziel der UNESCO – die Erziehung zu internationaler Verständigung und Zusammenarbeit – in all ihren schulischen und außerschulischen Bereichen – aktiv zu unterstützen.

Öko-Audit-Schule

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Im Jahr 1999 hat die IGH ein Umweltmanagement-System nach der Öko-Audit-Verordnung (heute: Eco Management and Audit Scheme ) der Europäischen Union (damals: Europäische Gemeinschaft) aufgebaut. Dieses europaweit anerkannte Öko-Audit-Emblem wurde durch eine freiwillige Umweltbetriebsüberprüfung erlangt.

Einzelnachweise

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  1. Inforamtionsschrift der Stadt Heidelberg, herausgegeben vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit: Internationale Gesamtschule Heidelberg-Hasenleiser, eine Friedensschule, 1976, S.2
  2. [http://www.igh.hd.bw.schule.de/joomla/images/die_igh/profil/roehrs.pdf Hermann Röhrs: Die Internationale Gesamtschule Heidelberg als Friedensschule und als UNESCO-Projektschule]
  3. Schulgesetz Baden-Württemberg
  4. Inforamtionsschrift der Stadt Heidelberg, herausgegeben vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit: Internationale Gesamtschule Heidelberg-Hasenleiser, eine Friedensschule, 1976, S.5



[[Kategorie:Bildung in Heidelberg]] [[Kategorie:Gymnasium im Regierungsbezirk Karlsruhe]]