Diese Aufstellung gibt einen Überblick über die Artikel aus dem Wintersportbereich, die im Zeitraum vom 1. Oktober 2021 bis zum 31. März 2022 besonders häufig aufgerufen wurden. Um eine gewisse Vergleichbarkeit zu gewährleisten und damit die Aussagekraft der einzelnen Listen zu erhöhen, wird der Artikelbestand in vier Teile aufgegliedert: a.) allgemeine Artikel – in den meisten Fällen Hauptartikel zu einzelnen Sportarten und übergeordneten Wintersportthemen, wobei auch zum Beispiel Listen hier zugerechnet werden, b.) Wintersportorte, c.) Biographien von maßgeblich mit dem Wintersport verbundenen Personen und d.) konkrete Wintersportereignisse – insbesondere Weltcup und Olympische Spiele. Ergänzt wird die Aufstellung um einen chronologischen Überblick aller Artikel im Wintersportbereich, die in der Saison 2021/22 an mindestens einem Tag 10.000 Aufrufe erhielten. Ausgenommen bei allen Statistiken sind die knapp 22.000 Texte aus dem Eishockey-Bereich, die alleine einen fast genauso großen Korpus bilden wie alle anderen (knapp 26.000) Wintersport-Artikel zusammen.
Insgesamt stand der Winter auch in Bezug auf die Aufrufzahlen klar im Zeichen der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking. Ein weiter Teil des Leserinteresses konzentrierte sich zum einen auf den Olympia-Zeitraum vom 4. Februar bis zum 20. Februar 2022 und zum anderen auf solche Artikel und Biographien, die unmittelbaren Bezug zu dem Ereignis hatten.
Seit Februar 2016 bieten die Tools von Pageviews Analysis die Möglichkeit, die Aufrufzahlen von Wikipedia-Artikeln abzulesen. Die Daten reichen bis in den Juni 2015 zurück und weisen jeweils tagesgenau die Klicks auf, die ein Artikel erzielte. Verschiebungen von Artikeln im Beobachtungszeitraum auf ein anderes Lemma (und damit verbunden eine entsprechende Verlagerung der Besuchszahlen) wurden nach bestem Wissen berücksichtigt, spielen aber hier nur eine untergeordnete Rolle.
Zwei Kennzahlen spielen für die Erstellung dieser Liste eine zentrale Rolle: Zum einen ist das die Gesamtzahl der Aufrufe während der sechs Monate – hier immer geteilt durch die Zahl der Tage (182), somit der tägliche Durchschnitt der Klicks. Zum anderen ist das der Median, der zeigt, wie oft der Artikel an dem Tag aufgerufen wurde, der genau in der Mitte liegt, wenn man alle einzelnen Tageswerte nach Leserinteresse sortiert. Der Median ist wesentlich robuster gegenüber Ausreißern: Wenn ein Artikel etwa an 170 Tagen zehn Mal aufgerufen wurde und an 10 Tagen zehntausend Mal, dann liegt der Median bei zehn und der Durchschnitt bei über fünfhundert. So ein extremes Auseinanderklaffen der Werte ist zwar selten, kommt aber vor. Weil beide Zahlen Aufschluss über das Interesse im Winter 2021/22 geben, führen die folgenden Listen sie auch immer beide auf: MED ist der Median, MIT der Mittelwert. Sortiert sind die Listen jeweils nach dem Mittel von Median und Mittelwert (Ø).
Zwei weitere Zahlen ergänzen den Überblick, nämlich der absolute Höchstwert in Sachen Aufrufe (MAX) und das Datum, an dem dieser Wert erreicht wurde (MaxTag). Ebenfalls angegeben werden die Seiten-ID (die Rückschluss gibt, wann ein Artikel angelegt wurde) und die Größe in Bytes (Anfang April 2022).
Anmerkung: Den Aufrufzahlen kommt nur eine untergeordnete Stellung zu, wenn es um die Feststellung der wichtigsten Artikel im Wintersport-Bestand geht. Vor allem ist eine sehr starke Verzerrung in Richtung aktueller Biographien und Ereignisse zu beobachten, viele Personen früherer Jahre mit herausragender Bedeutung (zum Beispiel Sonja Henie, Adam Małysz oder Vreni Schneider) stehen in diesen Listen so weit hinten, dass sie hier gar nicht erscheinen. Gleichzeitig bieten die Aufstellungen aber einen interessanten zeitgebundenen Einblick in die Wintersport-Themen, die die Wikipedialeser im Winter 2021/22 interessiert haben.
Artikel, die sich nicht auf ein konkretes Ereignis beziehen (also keine Jahreszahl im Namen haben) und die keine Biographie beschreiben
Ebenfalls ausgeschlossen: Artikel zu Vereinen, die offensichtlich Wintersport nicht als wesentlichen Bestandteil haben (FC Schalke 04, Hamburger SV) und Wintersportorte (siehe nächste Tabelle)
Ein paar Biographien haben seit Jahren konstant hohe Aufrufzahlen. Katarina Witt, Marcel Hirscher und Felix Neureuther zählten nahezu in jeder Saison seit Beginn der Datenerhebung 2015/16 zu den zehn meistaufgerufenen Wintersportler-Artikeln. Auch andere biographische Texte unterliegen nur geringen Schwankungen bei den Aufrufzahlen. Das betrifft etwa Didier Cuche, Andreas Goldberger und Kati Wilhelm, die auch Jahre nach dem Ende ihrer Laufbahn durchgängig im öffentlichen Interesse bleiben. Gleichzeitig nutzten einige aktive Sportler den olympischen Winter 2021/22, um die bis dahin größten Erfolge ihrer Karriere zu feiern, was sich auch in den Klicks widerspiegelte. Zu den Athleten, denen das gelang, zählten etwa im deutschsprachigen Raum die Skifahrer Marco Odermatt und Johannes Strolz sowie der Rennrodler Johannes Ludwig, die Bobanschieberin Deborah Levi und die Skeletonpilotin Hannah Neise, die allesamt olympisches Gold gewannen.
Unter den 184 hier aufgeführten Wintersport-Persönlichkeiten (überwiegend Sportler, einzelne Trainer und Funktionäre) befinden sich 72 alpine Skirennläufer, 35 Biathleten und 25 Skispringer. Betrachtet man den internationalen Raum, dann stechen sechs Namen heraus, die keine dieser drei in D-A-CH besonders populären Sportarten ausüben und die in dieser Liste auch nicht in ganz vorderer Position zu finden sind: die Freestyle-Skierin Eileen Gu, die Eiskunstläufer Nathan Chen, Yuzuru Hanyū und Kamila Walijewa mit ihrer Trainerin Eteri Tutberidse sowie der Snowboarder Shaun White, der nach Olympia in Peking seine Karriere beendete.
Anmerkungen
Ausgeschlossen: Prominente, die ausschließlich wegen ihrer Teilnahme an Dancing on Ice als Eiskunstläufer kategorisiert sind, und andere Persönlichkeiten, bei denen die Relevanz eindeutig nicht in ihrer Sporttätigkeit liegt (Albert II., Costa Cordalis). Einige dieser Fälle fanden Berücksichtigung, wenn sie in der Einleitung ihres Artikels als Wintersportler charakterisiert werden (Sebastian Jacoby, Rudi Cerne).
Ergänzend zu den unter Methodik beschriebenen Spalten kommen hier weitere Informationen dazu: die Veränderung in der Rangliste gegenüber dem Winter 2020/21 (ebenfalls im Zeitraum 1. Oktober bis 31. März), die Zahl der Sprachversionen, die einen Artikel zu dieser Person haben (Iw), und der prozentuale Anteil, den die Aufrufzahlen der de.wp an den Aufrufzahlen aller Wikipedia-Versionen hatten.
Die Abkürzung der Sportarten orientiert sich an den Common Codes, die vom IOC verwendet werden.
Die folgenden Tabellen präsentieren jeweils die meistaufgerufenen Wintersportler-Biographien in 16 verschiedenen Sprachversionen (aufgenommen sind jeweils die meistgesprochenen Sprachen in den Ländern, deren Athleten mindestens eine olympische Goldmedaille in Peking gewannen). Hier wird ausschließlich der Mittelwert der Aufrufe im Winter 2021/22 genannt und zur Sortierung herangezogen, nicht der Median.
Eileen Gu und Nils van der Poel führen die Ranglisten in jeweils zwei Sprachversionen an: Gu in der englisch- und der chinesischsprachigen Wikipedia, van der Poel in der schwedisch- und der niederländischsprachigen Ausgabe. In vielen Listen ist eine klare Konzentration des öffentlichen Interesses auf eine Sportart zu erkennen: In der ru.wp befinden sich acht Eiskunstläuferinnen – ausschließlich Frauen – unter den ersten Zehn; in der ko.wp acht Shorttracker. Der Großteil der Aufstellungen sieht aktuelle Olympiasieger an der Spitze, neben Gu und van der Poel sind das Ayumu Hirano (ja), Gabriella Papadakis (fr), Iivo Niskanen (fi), Therese Johaug (no), Shaoang Liu (hu) und Petra Vlhová (sk). Auffäig ist das in Abgrenzung zur deutschsprachigen Wikipedia, wo die Liste der meistaufgerufenen Biographien stärker als in den anderen hier aufgeführten Versionen von nicht mehr aktiven Athletinnen und Athleten geprägt ist – trotz einer größeren Zahl von Olympiasiegern von 2022.
Das Bild, das sich aus den Aufrufzahlen ergibt, unterstreicht die Bedeutung der großen Drei: Die Weltcups im Biathlon, im Skispringen und im alpinen Skisport wurden um ein Vielfaches häufiger abgerufen als die aller anderen Sportarten. Noch die jeweiligen Vorsaisons genossen im Winter 2021/22 größeres Interesse als die aktuellen Saisons der Eiskanal- und Eislauf-Disziplinen.
Anderenfalls füllt sich die Liste schnell mit Einträgen zu vergangenen Weltcups im alpinen Skisport, im Biathlon und im Skispringen. Jeder alpine Skiweltcup der vorangegangenen 25 Jahre hatte im Winter 2021/22 höhere Aufrufzahlen als der Artikel zur aktuellen Shorttrack-Weltcupsaison.
Diese Tabelle stellt dar, wie oft der jeweilige Saisonartikel in den verschiedenen Sprachversionen aufgerufen wurde. Die Zahl bezieht sich hier immer auf den Mittelwert (MIT in der oberen Tabelle). Berücksichtigt wurden alle elf Sprachversionen, in denen mindestens 3 von 13 möglichen Weltcup-Artikeln existierten – bei Eiskunstlauf zählt mangels eines Weltcups der (in der de.wp nicht vorhandene) Artikel zur Grand-Prix-Serie 2021/22 für die Wertung, im Curling gibt es kein Äquivalent.
Besonders auffallend ist der ausgesprochen hohe Wert in der polnischsprachigen Wikipedia für den Skisprung-Weltcup (und das in einer Saison, in der die Polen gar nicht einmal sonderlich erfolgreich waren – in den vorangegangenen Jahren waren die Aufrufzahlen jeweils noch deutlich höher). In Bezug auf die geringe Größe der jeweiligen Sprachversion sind auch die Aufrufzahlen in schwedisch- und norwegischsprachiger Wikipedia für den Biathlon-Weltcup bemerkenswert.
Die Reihenfolge der populärsten Wintersportarten unterscheidet sich je nach Sprachversion deutlich. Am häufigsten liegt Biathlon vorne: in sieben von elf Sprachen, am eindeutigsten in der französischen und in der russischen Ausgabe. Zweimal führt der Alpine Skiweltcup das Leserinteresse an (in en.wp und it.wp), einmal Skispringen (in pl.wp) und einmal Eisschnelllauf (in nl.wp). Im Vergleich der de.wp mit dem Gesamtbild ist insbesondere das geringe Interesse am Skilanglauf-Weltcup auffällig, dessen Aufrufzahlen hier in einer Liga mit denen des Rennrodel-Weltcups spielen und klar hinter den Klickzahlen für die Wettkämpfe der Nordischen Kombination zurückbleiben. In allen anderen Sprachversionen steht der Skilanglauf in der öffentlichen Aufmerksamkeit eindeutig vor der Kombination.
Etwa ein Drittel der vorderen Plätze wird von Artikeln zu den Spielen von Peking eingenommen, der Rest größtenteils mit Texten zu vergangenen olympischen Wettkämpfen – wobei der Schwerpunkt auf den Spielen der letzten 40 Jahre liegt.
In einem olympischen Winter finden nur wenige andere Großereignisse im Wintersport statt – und die standen in der Saison 2021/22 auch weitgehend nicht so sehr im Blickfeld der Öffentlichkeit. Größte Ausnahme von dieser Regel war die Vierschanzentournee, deren Artikel bei ihrer Jubiläumsausgabe häufiger aufgerufen wurde als fast alle Weltcupartikel.
Die folgende Tabelle führt chronologisch alle Artikel auf, die an einem Tag mindestens 10.000 Aufrufe erhielten. An den meisten Tagen bedeuten 10.000 Klicks eine Platzierung unter den 50 bis 80 meistbesuchten Artikeln der deutschsprachigen Wikipedia überhaupt.
Die letzte Spalte mit den Anmerkungen versucht jeweils eine kurze Erklärung zu geben, warum der Artikelgegenstand an diesem Tag so populär war. Diese Erklärung ist nicht notwendigerweise die (einzig) richtige, zum Teil lässt sich der Grund für das Interesse nicht problemlos ermitteln.
Gast bei TALK am Dienstag (Das Erste) – Autobiographie Der Slalom meines Lebens erscheint am 5. November 2021, in der Folge verschiedene Talkshow-Auftritte
Abschluss der 70. Vierschanzentournee in Bischofshofen, 20 Jahre nach Sven Hannwalds Grand Slam, der ausführlich im Fernsehen gewürdigt wird; Rückblick auf 70 Jahre Vierschanzentournee; Ryōyū Kobayashi wird Gesamtsieger
Johannes Strolz (Sohn von Hubert Strolz) gewinnt Slalom von Adelboden, Fabio Gstrein scheidet nach zwischenzeitlicher Führung aus, Linus Straßer wird Dritter
wachsendes Interesse an den am 4. Februar beginnenden Olympischen Winterspielen in Peking; Hauptartikel und ähnliche aus dem Umfeld erreichen in den folgenden drei Wochen sehr häufig hohe Klickzahlen, siehe unten
olympiakritische Dokumentation Spiel mit dem Feuer – Wer braucht noch solche Spiele? mit Felix Neureuther läuft im Ersten, auch seine Eltern Christian Neureuther und Rosi Mittermaier kommen zu Wort
Auf SRF 1 läuft Klammer gegen Russi – Das Rennen ihres Lebens. Russi wurde 1972 Olympiasieger. Zudem sind die Olympischen Winterspiele von Sapporo genau 50 Jahre her, woran Medien erinnern.
Olympischer Eiskunstlauf der Frauen: Die von Eteri Tutberidse trainierte 15-jährige Kamila Walijewa startet wegen eines Dopingvergehens nur unter Vorbehalt, führt nach dem Kurzprogramm, fällt aber nach der Kür auf den vierten Platz zurück. Olympiasiegerin wird die ebenfalls von Tutberidse betreute Anna Schtscherbakowa. Große Medienaufmerksamkeit, Katarina Witt fordert emotional im Fernsehen eine Altersgrenze.
Medienberichte über harte Trainingsmethoden im Eiskunstlauf, unter anderem Kritik von IOC-Präsident Thomas Bach an Eteri Tutberidse, auch Aljona Savchenko berichtet von Zwang und Schlägen
Verschiedene Artikel rund um die Olympischen Winterspiele 2022 erhielten in der Zeit von Ende Januar bis Ende Februar insgesamt gesteigertes Interesse, sodass sich schlecht einzelne Tage herauspicken lassen.
Olympische Winterspiele 2022: Der Hauptartikel zu den Spielen von Peking wurde zwischen dem 30. Januar und dem 21. Februar 2022 an jedem Tag häufiger als 10.000 Mal aufgerufen, ab dem Tag der Eröffnungsfeier am 4. Februar 2022 jeden Tag häufiger als 20.000 Mal. Mit 50.299 Klicks markiert der 4. Februar auch das absolute Maximum, gefolgt vom Tag der Schlussfeier am 20. Februar mit 48.414 Besuchen.
Olympische Winterspiele: Auch der übergeordnete Hauptartikel stand stark im öffentlichen Interesse und wurde zwischen dem 31. Januar und dem 20. Februar 2022 an fünfzehn Tagen mehr als 10.000 Mal aufgerufen, ebenfalls mit dem 4. Februar als Höhepunkt (27.960 Klicks).
Olympische Winterspiele 2018: Die vorangegangene Veranstaltung in Pyeongchang wurde an sieben Tagen häufiger als 10.000 Mal aufgerufen, am häufigsten am Tag der Schlussfeier (15.971 Klicks).
Medaillenspiegel der Olympischen Winterspiele 2018: Der zugehörige Medaillenspiegel wurde an neun Tagen häufiger als 10.000 Mal angeklickt, auch hier: Höhepunkt am 20. Februar, dem Tag der Schlussfeier, mit 20.510 Klicks.