Benutzer:GSCologne/St. Maternus (Köln-Südstadt)

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St. Maternus ist eine von 1913 bis 1916 erbaute katholische Kirche in der Kölner Südstadt, die stilistisch neobyzantinische Elemente, neoromanische Elemente und Elemente des Jugendstils vereint. Sie gehört heute zur katholischen Kirchengemeinde St. Severin in Köln.

Die Kirche liegt zwischen der Alteburger Straße, der Siegfriedstraße und dem Maternuskirchplatz im Süden des Kölner Stadtteils Neustadt-Süd.

St. Maternus ist die letzte Kirche, die innerhalb der seit 1881 angelegten Kölner Neustadt entstand. Das Rektorat St. Maternus wurde am 1. März 1910 durch Abtrennung von St. Severin gegründet und am 10. Dezember 1918 zur selbständigen Pfarrei erhoben.[1]

Im Juli 1913 erfolgte der erste Spatenstich für die Fundamente der neuen Kirche und am 3. Mai 1914, nur wenige Monate vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, wurde der Grundstein gelegt. Die Weihe der Kirche erfolgte am 22. Oktober 1916. Der Turm wurde schon in der Entstehungsphase nicht vollendet, da aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und wegen des Krieges der Innenraumgestaltung (u.a. expressionistische Ausmalung der Apsis durch Augustin Kolb 1926 mit einem zentral-monumentalen Christusbild, darüber Gottvater, umgeben von Sternbildern, nicht erhalten) Vorrang gegeben wurde.[2]

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche durch Bombentreffer im Oktober 1944 und März 1945 schwer beschädigt, die Gewölbe in Chor, Querschiff und rechtem Seitenschiff stürzten ein.[3]

1948-51 wurde zunächst der hintere Bereich der Kirche wieder hergerichtet, während der zerstörte Chorraum und das Querschiff durch eine Zwischenwand abgetrennt wurden. Nachdem später auch das Querschiff und des Chorraumes wiederhergestellt wurden, erfolgte 1962-64 die Bemalung der Decke in der Vierung in weiß, silber und gold nach einem Entwurf von Prof. Gerhard Kadow.[4]

Der Architekt Stephan Mattar, der 1906-08 bereits die nahgelegene Kirche St. Paul entworfen hatte, plante eine Verbindung romanischer und byzantinischer Formen mit Jugendstileinflüssen. Die Außenhaut der Kirche ist aus Tuff, Sandstein, Basalt und Backstein gestaltet. Die Nordwestfassade mit dem Eingangsportal besteht aus grob behauenen Steinen. Zuunterst bilden Arkaden mit neoromanischen Kapitellen eine Vorhalle, darüber ist ein Rundfenster eingesetzt, alles bekrönt mit seitlichen Türmchen. Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika mit nur leicht heraustretendem Querhaus und einer halbkreisförmigen Apsis. Die Seitenschiffe sind im Kircheninneren durch Rundbogenarkaden auf polierten Granitsäulen mit Jugendstil-Kapitellen vom Mittelschiff getrennt. Die Decke des Mittelschiffs stellt eine der ersten Stahlbetondecken im deutschen Kirchenbau dar.[5]

1967-69 entstand die auffällige Altar-Rundung aus Fichtelgebirgsgranit.[6]

Direkt neben der Kirche befindet sich ein 1925/26 errichtetes Pfarrhaus nebst Wohnbebauung.[7]

1937 wurden in den Seitenschiffen Fenster mit Darstellungen der Bischöfe erstellt, welche nicht erhalten sind. Die heutigen 22 farbigen Kirchenfenster in den Querschiff-Giebelwänden wurden von Marga Wagner 1988-1991 gestaltet.[8]

Die ursprüngliche Ausstattung ist aufgrund der Kriegszerstörungen nicht mehr vorhanden.[9] Der Altar und das Kreuz darüber sind Werke von Rudolf Peer aus [[Sürth|Köln-Sürth].[10] Der Ewig-Licht-Leuchter, die Altarleuchter, der Ambo, das Tabernakel und der Osterleuchter stammen ebenso wie die Sedilien aus der Werkstatt von Albert Sous in Würselen (1971-85).[11] Ebenfalls aus den achtziger Jahren stammen die Relief-Bilder „St.Antonius“ von Werner Franzen und „St.Maternus“ von Theo Schrennen.[12] Ein großes hölzernes Bodenkreuz des schwarzwälder Künstlers Franz Gutmann wurde 2008 von Groß St. Martin nach St. Maternus verlegt. Zur Ausstattung gehört auch ein neoromanisches Vortragekreuz von 1910, das von der Goldschmiedewerkstatt Brems-Varain in Trier gefertigt wurde.[13]

Die Orgel wurde im Jahre 1977 von der Orgelbaufirma Ott in Göttingen, die bereits 1968 die Orgel der benachbarten Lutherkirche gebaut hatte, errichtet. Sie besitzt 36 Register und drei Manuale.[14]

Einzelnachweise

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  1. http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Maternus/Historie.html
  2. http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Maternus/Historie.html
  3. http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Maternus/Historie.html
  4. http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Maternus/Historie.html
  5. http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Maternus/Historie.html
  6. http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Maternus/Historie.html
  7. http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Maternus/Historie.html
  8. Informationen zu den Fenstern auf der Website der Gemeinde.
  9. http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Maternus/Historie.html
  10. http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Maternus/Historie.html
  11. http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Maternus/Historie.html
  12. http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Maternus/Historie.html
  13. Weitere Informationen unter http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Maternus/Vortragekreuz.html
  14. http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Maternus/Historie.html
Commons: St. Maternus (Köln-Südstadt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien