Benutzer:Flame99/Apetlonerisch

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Bitte um Mithilfe bei der Beschreibung der Sprache Apetlonerisch mittels Lautschrift und IPA Zeichen. Sinnvollerweise durch Leute die diesen Dialekt noch gut beherrschen, sprich durch Apetloner. Siehe auch Wikipedia:Lautschrift und Liste_der_IPA-Zeichen als Werkzeug bzw. Nachschlagewerk.

Folgende Struktur:

  • "Dialektwort in lateinischer Schrift" (Hochdeutsches Wort) - Dialektwort in IPA

Aussprache:

  • "Obaleounarisch" (Apetlonerisch) - oβaɫəɔ̃naʁɨʃ
  • "Obaleou" (Apetlon) - oβaɫəɔ̃
  • "Beoui", (Bohne) -
  • "Baei" (Biene) -
  • "eoi" wie im Wort "greoingat" -
  • "gaei" -
  • "diean" -
  • "eou" wie im Wort "Geounesa" -

Doppelvokale:

  • eu -
  • oa -
  • eo -
  • ia -
  • ui -
  • ua -
  • au -
  • ai -
  • ea -
  • ou -

Vokabular: Verben:

  • airinga (jemanden ärgern) -
  • bolwian (rasieren) -
  • dakaima (erschrecken) -
  • eouhaim (anfangen) -
  • gaei (gehen)
  • greuzln (herumkritzeln) -
  • guamazn (gähnen) -
  • heuln (Unkraut jäten) -
  • himlazn (blitzen) -
  • inaween (erfahren) -
  • kneoun (weinen) -
  • keu (werfen) -
  • kleban (klopfen) -
  • liaschn (schälen) -
  • leutn (läuten, pumpen) -
  • möla (melken) -
  • niachtln (schlecht riechen) -
  • pragga (klopfen, schlagen) -
  • pfunzln (zündeln) -
  • rutn (rosten) -
  • roffln (feilen) -
  • schmaigga (riechen, schmecken) -
  • schmutzn (schmunzeln) -
  • weußna (ausmalen) -
  • zebaln (auf den Zehenspitzen tanzen) -
  • amaint (Moment) -
  • aipa (etwa) -
  • aipring (vielleicht) -
  • vileucht (vielleicht)-
  • Aand (Ernte) -
  • Antareu (Enterich) -
  • Beouizn (Apfelrest) -
  • Beozn (junger Trieb) -
  • Blaisn (schmutziger Fleck) -
  • Damdibl (Dummkopf) -
  • Daill (die anderen) -
  • Deogga (Puppe) -
  • eoumpa (Eimer) -
  • Flaign (kleiner Leib Brot) -
  • Graiftn (Reihe im Weingarten) -
  • Glisl (kleines Glöckchen) -
  • Gitschga (naschhafter Mensch)
  • Gschtruwlat (leichtes Schneetreiben) -
  • Goareusl (Karausche) -
  • Giaboch (Kinn) -
  • Gritsch (Hamster) -
  • Heolloaß (tief ausgefahrener Weg) -
  • Heuhrafl (Heuherausreißhacke) -
  • Haifaml (Hebamme) -
  • Hold (Herde) -
  • Holda (Viehhirte) -
  • Iaxnbruita (Geiztrieb) -
  • Jangga (Männerrock) -
  • Kian (Horn, Hörner) -
  • Krumbian (Kartoffel) -
  • Loaß (Wegspur) -
  • Legwa (Marmelade) -
  • Meou (Mann) -
  • Maina (Männer) -
  • Musch (Delle) -
  • Mingal (Mücke) -
  • Maira (unverschämte Frau) -
  • Oat (Ende z.B. eines Ackers) -
  • Pflama (Flaum, Fussel) -
  • Ramlkoda (schmutziger Mensch) -
  • Pfoad (Herrenhemd) -
  • Raun (Kruste bei der Wundheilung) -
  • Rud (Rost) -
  • Rungungl (bummeliges Weib)
  • Raftl (Brotanschnitt) -
  • Roa (Schilf) -
  • Saunigl (Igel) -
  • Schupfa (mittlerer tadl) -
  • Schipfl (kleiner Schuppen) -
  • Schmolztessn (Schmalzgefäß) -
  • Scheugoan (Schubkarren) -
  • Umuagn (Gurke)
  • Zaussat (Unkraut)

Grammatik:

  • "zwaei" für zwei Männer,
  • "zweo" für zwei Frauen
  • sächlich "zwoa".
  • oi (hinab, hinunter) -
  • oa (herab, herunter)-
  • auffe (hinauf) -
  • auffa (herauf)-
  • oa (herein) -
  • oi (hinein) -
  • aoui (hinaus) -
  • au (heraus)-
  • zui (hinzu) -
  • zu (herzu) -
  • deoui (hinan) -
  • deou (heran) -
  • fiare (nach vorne) -
  • fia (hervor)
  • ume (hinüber) -
  • uma (herüber) -


  • "I bin fuat gwaist" (Ich bin aus, weg gewesen; Ich war aus, weg) -
  • "Mia hom kia ghot" (Wir haben Kühe gehabt, besessen; Wir hatten, besaßen Kühe) -

Und hier eine Sicherung des Artikels vom 22.1.2008 weil gerade in Löschdiskussion:


Apetlonerisch

Gesprochen in

Österreich
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache in -
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

gem (sonstige Germanische Sprachen)

Apetlonerisch (Aussprache: 'Obaleounarisch', IPA: oβaɫəɔ̃naʁɨʃ) ist die angestammte Mundart der Bewohner eines Ortes nahe dem östlichen Ufer des Neusiedlersees im Seewinkel im heutigen Nordburgenland, mit Namen Apetlon (Dialektaussprache: 'Obaleou'; IPA: oβaɫəɔ̃) und zählt zur Österreichisch-Bairischen Sprache. Während die Geschichte des Ortes wie die Geschichte des Burgenlandes im Verlauf der letzten Jahrhunderte eine sehr wechselhafte war, konnte die Mundart der Apetloner viele Eigenheiten bewahren.

Das Apetlonerische weist verschiedene charakteristische Merkmale in Aussprache, Vokabular und Grammatik auf, die es von der deutschen Hochsprache deutlich unterscheiden.

In der Aussprache stechen vor allem die zahlreichen Doppelvokale, aber auch Mehrfachvokale hervor.

Die bedeutendsten Doppelvokale sind eu (nasaliert wie im Wort "Scheune"), eu, oa (nasaliert), oa, eo (nasaliert), eo, ia (nasaliert), ia, ui (nasaliert), ui, ua (nasaliert), ua, au, ai (nasaliert), ai, ea und ou.

Die Mehrfachvokale sind nasaliert auszusprechen. Ein gutes Beispiel hierfür bietet das Wort Bohne, das auf Apetlonerisch "Beoui" heißt, wobei hier e, o und u zu einem nasalierten Laut verschmelzen und ein kurzes i angehängt wird. Andere Beispiele wären "eoi" wie im Wort "greoingat" das als Adjektiv die mit Augensekret verklebten Augenlider bezeichnet, "gaei" für gehen, "diean" für dienen oder auch "eou" wie im Wort "Geounesa", das übersetzt Gänserich bedeutet.

Auch die Sprachmelodie des Apetlonerischen unterscheidet sich merklich von anderen ostösterreichischen Mundarten wie etwa dem Wienerischen.

Der apetloner Wortschatz ist sehr umfangreich und weist viele typische Ausdrücke auf. Dazu zählen etwa:

  • die Verben airinga (jemanden ärgern), bolwian (rasieren), dakaima (erschrecken), eouhaim (anfangen), gaei (gehen), greuzln (herumkritzeln), guamazn (gähnen), heuln (Unkraut jäten), himlazn (blitzen), inaween (erfahren), kneoun (weinen), keu (werfen), kleban (klopfen), liaschn (schälen), leutn (läuten, pumpen), möla (melken), niachtln (schlecht riechen), pragga (klopfen, schlagen), pfunzln (zündeln), rutn (rosten), roffln (feilen), schmaigga (riechen, schmecken), schmutzn (schmunzeln), weußna (ausmalen) und zebaln (auf den Zehenspitzen tanzen). Das deutsche Wort vielleicht kann auf apetlonerisch sowohl als amaint, aipa als auch als aipring oder auch als vileucht wiedergegeben werden.
  • Aand (Ernte), Antareu (Enterich), Beouizn (Apfelputzen, Apfelrest), Beozn (junger Trieb), Blaisn (schmutziger Fleck), Damdibl (Dummkopf), Daill (die anderen), Deogga (Puppe), eoumpa (Amper, Eimer), Flaign (kleiner Leib Brot), Graiftn (Reihe im Weingarten), Glisl (kleines Glöckchen), Gitschga (naschhafter Mensch), Gschtruwlat (leichtes Schneetreiben), Goareusl (Karausche),Giaboch (Kinn), Gritsch (Hamster), Heolloaß (tief ausgefahrener Weg), Heuhrafl (Heuherausreißhacke), Haifaml (Hebamme),Hold (Herde), Holda (Viehhirte), Iaxnbruita (Geiztrieb), Jangga (Männerrock), Kian (Horn, Hörner) Krumbian (Kartoffel), Loaß (Wegspur), Legwa (Marmelade), Meou (Mann), Maina (Männer), Musch (Delle), Mingal (Mücke), Maira (unverschämte Frau), Oat (Ende z. B. eines Ackers), Pflama (Flaum, Fussel), Ramlkoda (schmutziger Mensch), Pfoad (Herrenhemd), Raun (Kruste bei der Wundheilung), Rud (Rost), Rungungl (bummeliges Weib), Raftl (Brotanschnitt), Roa (Schilf), Saunigl (Igel), Schupfa (mittlerer Stadl), Schipfl (kleiner Schuppen), Schmolztessn (Schmalzgefäß), Scheugoan (Schubkarren), Umuagn (Gurke) oder Zaussat (Unkraut) sind weitere Beispiele dieser Mundart.

Eine grammatikalische Eigenheit des Apetlonerischen ist der Erhalt der Genusunterscheidung beim Zahlwort "zwei", die im Neuhochdeutschen aufgegeben wurde. Im Frühneuhochdeutschen, etwa bei Luther, hieß es jedoch noch "zween Männer", "zwo Frauen", "zwei Kinder". Auf apetlonerisch heißt entsprechend heute noch "zwaei" für zwei Männer, "zweo" für zwei Frauen und sächlich "zwoa". In punkto Ortsbezeichnungen kann man diese wie im Bairischen sehr präzise angeben, vergleiche: oi (hinab, hinunter) - oa (herab, herunter), auffe (hinauf) - auffa (herauf), oa (herein) - oi (hinein), aoui (hinaus) - au (heraus), zui (hinzu) - zu (herzu), deoui (hinan) - deou (heran), fiare (nach vorne)- fia (hervor) oder ume (hinüber) - uma (herüber). Außerdem kennt das Apetlonerische kein Imperfekt und verwendet stattdessen das Perfekt. Auf apetlonerisch sagt man etwa: "I bin fuat gwaist" (Ich bin aus, weg gewesen; Ich war aus, weg) oder "Mia hom kia ghot" (Wir haben Kühe gehabt, besessen; Wir hatten, besaßen Kühe).

Ähnlich wie für die Bairische Sprache im allgemeinen, gibt es auch für das Apetlonerische keine verbindliche Schreibweise.

Apetlonerisch wird fast ausschließlich in Apetlon gesprochen, jedoch gibt es auch zahlreiche Menschen mit der Apetloner Mundart als "Muttersprache", die in den Nachbarortschaften Apetlons, im übrigen Burgenland, Wien, Restösterreich oder den USA leben. Eine genaue Angabe über die Anzahl der Sprecher kann nicht gemacht werden, könnte sich aber auf an die 2000 Personen belaufen.

  • Ök.Rat Leo Thell: Der Apetloner Dialekt. Eigenverlag Thell, Apetlon
  • Die G'scherde Hoompädsch
  • "Muttersprachler" aus Apetlon dienten als Quelle bzw. wirkten am Artikel mit
  • Gräftner, Peter: Lautlehre der Ortsmundarten von Apetlon, Gols und Weiden im burgenländischen Seewinkel. Vom Leben und Sterben der alten Formen. Wien, Univ., Diss., 1966