Benutzer:Erhaltung genealogischen Wissens der Sippe Conzelmann/Conzelmann

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Conzelmann und seine Varianten sind vor allem auf der Schwäbischen Alb häufig vorkommende Familiennamen des deutschen Sprachraumes.

Gesamtergebnis (nach Dr. Friedrich Conzelmann)

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„In deiner Sippe / Liegt deine Gestalt, / In deiner Sippe / Bist jung du und alt, / In deiner Sippe / Reichst du die Hand / Deinem Volke / Und Vaterland. / In deiner Sippe / Prägst du ein / Tief deines Wesens / Ewiges Sein.“

Dr. Friedrich Konzelmann

Der Name Conzelmann, dabei ist auch die Variante mit „Konzelmann“ angesprochen, ist aus dem alten deutschen Namen Konrad entstanden. Der Sippenname Conzelmann ist also eine Ausprägung eines Vornamens. Friedrich Konzelmann beschreibt in seinen Forschungen, dass früher die Regel existierte, falls Vater und Sohn beide Konrad geheißen haben, der Sohn zur Unterscheidung mit Konz (= der junge Konrad) angesprochen wurde. Falls der Vater sowie der Sohn mit Konz angesprochen wurden, wurde der Sohn zur Unterscheidung mit Konzel (= der junge Konz) bezeichnet. Es konnte jedoch auch sein, dass der Vater sowie der Sohn als Konzel bezeichnet wurden: dann wurde der Sohn mit Konzelmann (= der junge Konzel) angesprochen. Träger mit dem Nachnamen Conzelmann – oder anderen Varianten − tragen somit den alten deutschen Namen Konrad. In einer älteren Form wird der Name Konrad „Kuonrat“ geschrieben, was so viel wie „kühn im Rat“ bedeutet. Allerdings sind dem Nachnamen auch weitere Tugenden verbunden; wie Männlichkeit, Mut, Tapferkeit und Entschlossenheit. Geschichtlich gesehen ist die Variante mit „K“ die „richtige“ – die dominierende Variante mit „C“ ist dem Umstand zuzuschreiben, dass sich diese Schreibung in der Tailfinger Sippe mehrheitlich etabliert hat. Die Schreibung mit „K“ hat sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Truchtelfingen durchgesezt – die Schreibung war bisweilen schon früher vorhanden. Die Variante Cunzelmann stellt eine ältere Form des Nachnamens dar, da „Kunrad“ eine ältere Form von Konrad ist. Die Variante Conzelmann ist hingegen die jüngere Form.

Heutzutage ist der Nachname vor allem auf der Ebinger Alb (oberes Schmiechatal, zwischen Onstmettingen und Ebingen, „der Talgang“) vorhanden; also vor allem im alemannisch-schwäbischen Raum. Im 13., 14. und 15. Jahrhundert kam der Name hingegen vor allem in den schwäbischen Reichsstädten Ulm, Augsburg, Kempten und Memmingen vor – vereinzelt auch an anderen Orten. Der Name Conzelmann begegnet einem bereits schon im 13. Jahrhundert in Ulm. Die Conzelmann in Ulm gehörten schon im Jahr 1273[Anmerkung 1] zum Patriziat, also zu den Geschlechtern, aus deren Mitte Rat und Ämter der Stadt besetzt wurden. Laut Friedrich Konzelmann hat man es bei den Patriziern mit dem durch Grundbesitz hervortretenden Stadtadel zu tun. Als Beispiel nennt der Oberstudienrat Ulrich Conzelmann, einem Zeugen der Rechtssache, der im Jahr 1299 unter den „Ratsmannen“ der Stadt Ulm war. Als weiteres Beispiel wird sein Bruder Rudolf Conzelmann genannt, der im Jahr 1301 ebenfalls Zeuge der Rechtssache war. Im Jahr 1302 treten die Geschwister als Zeugen eines Gutsverkaufs auf, 1307 als Zeugen eines Vermächtnisses. Rudolf Conzelmann erscheint im Jahr 1308 als der „Ammann“, im Jahr 1309 als der Ammann und Vorsitzender des Stadtgerichts. Seinem Bruder Ulrich Conzelmann begegnet man im Jahr 1329 nicht nur als Zeugen eines Kaufvertrages, sondern auch als Bürgermeister der Stadt Ulm. Ein Conrad Conzelmann, ein Verwandter von Rudolf und Ulrich, ist als Richter der Stadt Ulm genannt. Friedrich Conzelmann merkt an, dass man sich die Stellungen des Ammanns und des Bürgermeisters entgegen anderer Auffassung auch so vorstellen kann, dass der Bürgermeister als das bürgerliche Stadtoberhaupt anzusehen ist und der Ammann Vorsitzender des Stadtgerichts und oberster Richter war. Die Ulmer Conzelmann-Sippe hatte nicht nur eine hohe politische Stellung, sondern auch eine starke wirtschaftliche. So hatten die Herzöge Friedrich und Leopold von Österreich die drei schwäbischen Burgen Reisensburg, Burgau und Seifriedsberg an die Ulmer Conzelmann-Sippe verpfändet. Die Sippe hatte, unter anderem auch durch die Conzelmansche Fehde, also eine führende Rolle in Reichsstadt. Im Zusammenhang mit dem damaligen Kampf um die deutsche Königskrone, im Streit zwischen Geschlechtern und Zünften und bei der Zwietracht der Geschlechter untereinander gab es wechselhafte Zeiten in Ulm. Nach großen, wiederholten Erfolgen gab es schlussendlich einen politischen und wirtschaftlichen Niedergang. Die Sippe wanderte daraufhin nach Augsburg aus.

Zwei Jahrzehnte nach ihrem Niedergang in Ulm haben die Conzelmann in Augsburg wieder einen Status als begütertes und angesehenes Patriziergeschlecht. Dass es sich um dasselbe Geschlecht bzw. dieselbe Sippe wie in Ulm handelt, geht daher hervor, dass dasselbe Wappen geführt wird. Die Augsburger Conzelmann-Sippe besaßen die Herrschaft Ebersbach in Bayern und waren Lehensherrn von Wiggensbach bei Kempten. Auch saßen die Augsburger Conzelmann in der Stadtführung. Im Jahr 1356 gibt es einen Conrad Conzelmann, der Stadtpfleger war, vermutlich war er Sohn des gleichnamigen Richters aus der Ulmer Zeit. Der Stadtpfleger und Augsburger Conrad Conzelmann hinterlässt den Sohn Jakob Conzelmann, der im Jahr 1359 ebenfalls Stadtpfleger wird. Jakob Conzelmanns Sohn Ulrich war im Jahr 1388 Augsburger Abgesandter beim Städtebund in Ulm und wurde im Jahr 1395 zum Augsburger Bürgermeister gewählt (→ siehe Liste der Oberbürgermeister Augsburgs). Peter Conzelmann, ein weiterer Sohn des Stadtpflegers Jakob Conzelmann, war der erste Zunftangehörige aus dem Geschlecht, in den Jahren 1399 und 1400 war er Zwölfmeister der Weberzunft („Zwölfer“). In den Jahren 1457 und 1458 war ein Conrad Conzelmann ebenfalls Zwölfmeister der Weberzunft. Der Ausgburger Bürgermeister Ulrich Conzelmann hatte einen gleichnamigen Sohn, der ebenfalls zum Bürgermeister gewählt wird, dies achtmal – zwischen 1406 und 1428. Der Sohn Ulrich Conzelmann war auch wiederholt Vertreter der Stadt Augsburg beim König und beim Städtetag in Ulm. Sein Bruder Peter Conzelmann (nicht Sohn, sondern Enkel von Jakob Conzelmann) war in den Jahren 1442 und 1445 Mitglied des alten Rats, in den Jahren 1454, 1456, 1458 und 1462 Mitglied des kleinen Rats. Im Jahr 1455 wird Peter Conzelmann als Sieger in den Ratsprotokollen genannt. Dessen Sohn Jakob war Dekan zu St. Moritz, ein weiterer Sohn, Jörg Conzelmann, war Ratsmitglied, Steuermeister, Söldnermeister, Siegler und einer der vier obersten Richter. Im Jahr 1491 war Jörg Conzelmann Bevollmächtigter der Stadt Augsburg bei den Verhandlungen mit den Grafen Eberhard von Württemberg und Ulrich von Montfort. Vom Rat auf den Bundestag wurde Jörg Conzelmann im Jahre 1492 nach Esslingen gesandt. Der dritte Sohn von Peter Conzelmann, Johannes Conzelmann, war mit seinem Bruder Georg der letzte Conzelmann im Augsburger Rat. Sein Augsburger Bürgerrecht gab er 1484 auf. Jörg Conzelmanns Tochter Clara wurde im Jahr 1488 die Gemahlin des Lukas I. Fugger vom Reh − er war ein Glied des berühmten Kaufherrngeschlechts. Jörg Conzelmann hatte eine weitere Tochter, Felicitas. Mit ihr starb das Augsburger Geschlecht offenbar aus. Das Augsburger Geschlecht hatte seine Begräbniskapelle in der Augsburger Dominikanerkirche. Die Conzelmann findet man aber weiterhin in Kempten und Memmingen.

In Kempten und Memmingen zählten die Conzelmann auch zum Patriziat. So existierte ein Conrad Conzelmann, der unter anderem Urkundsperson und Siegler bei einem Gutsverkauf war. Auch existierte ein Jakob Conzelmann, der gleichzeitig Bürger in Augsburg war. Im Jahr 1385 erscheinte Jakob als Bürgermeister von Kempten. In dieser Funktion führte er die Kemptener in der Schlacht bei Döffingen gegen den Grafen Eberhard von Württemberg. Im Jahr 1368 wird ein Heinrich Conzelmann von Kempten Bürger in Augsburg. Ihn findet man zudem im Jahr 1394 als Bürger in Memmingen, wo er in mehreren Urkunden als Urkundsperson und Pfleger auftritt und später als Bürgermeister genannt wird.

Name, Varianten und Häufigkeit

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Der Name – in beiden Schreibweisen mit C oder mit K – ist aus dem altdeutschen Vornamen Konrad entstanden.[1][2]

Varianten sind u. a. Konzelmann, Kunzelmann und Künzelmann. Der Name hat durch Auswanderung auch außerhalb des deutschen Sprachraums Verbreitung gefunden. Im englischen Sprachraum gibt es die Namensvarianten Concelman, Conzelman und Konzelman.

Der Name Conzelmann kommt in seinen verschiedenen Variationen besonders häufig im süddeutschen Bereich vor.

  • Jimmy Conzelman (1898–1970), US-amerikanischer American-Football-Spieler und -Trainer
  • Joe Conzelman (1889–1979), US-amerikanischer Baseball-Spieler

Einzelnachweise und Quellen

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  1. Dr. Friedrich Konzelmann, Die Sippe Conzelmann, 1940.
  2. Walter Conzelmann: Die Sippe Conzelmann, hrsg. von Buchdruck Richard Conzelmann, Albstadt-Tailfingen 1988, ISBN 3-9801725-0-3
  1. Das Jahr 1273 ist kein Rechtschreibfehler, wie vermutet sein könnte, wenn man sich das Familienwappen, gekennzeichnet mit dem Jahr 1283, anschaut.