Benutzer:Ekkehart baals/üb2

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1943

Kurzübersicht Beförderungsvita

Hans Edmund Otto Arthur Windeck (*13. Januar 1888 in Berlin-Schöneberg; †19. Juni 1979 in Herford) war ein deutscher Generalleutnant

Hans Windeck entstammte einer seit dem fünfzehnten Jahrhundert im niederschlesischen Goldberg nachgewiesenen Bürgerfamilie. Sein Großvater war Rittergutsbesitzer auf Suckau im Kreis Glogau/Niederschlesien. Er wurde als zweiter Sohn des damaligen preußischen Premier-Leutnants im Füsilier-Regiment „Königin“ (Schleswig-Holsteinisches) Nr. 86 Richard Windeck (1856 – 1903) und seiner Frau Elise Berringer (1863 – 1912) in der damaligen Schöneberger Vorstadt von Berlin geboren. Er hatte drei Brüder und zwei Schwestern; eine Schwester verstarb im Kindesalter, alle drei Brüder sind im Ersten Weltkrieg gefallen.

Er war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe (1922/23) mit Käthe Hagenah entspross eine Tochter; aus der zweiten Ehe (∞1927) mit Ruth Baals hatte er zwei Söhne und zwei Töchter.

Er wuchs zunächst in Flensburg und Rastatt auf, wo sein Vater Dienst tat und trat 1898 in das Kadettenhaus Karlsruhe ein; von dort wechselte er zur Hauptkadettenanstalt über, die er als Selektaner mit der Offiziersprüfung abschloss.

Kaiserreich und Erster Weltkrieg

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Im März 1908 wurde er als Leutnant zum Infanterie-Regiment „Graf Werder“ (4. Rheinisches) Nr. 30 versetzt, mit dem er auch am Ersten Weltkrieg teilnahm. Im ersten Gefecht bei Mercy-le-Haut (Frankreich) im Rahmen der Eroberung von Ligny wurde er als Bataillonsadjutant schwer verwundet; zeitgleich fiel sein siebzehnjähriger jüngster Bruder, der als Fähnrich erst wenige Tage beim selben Regiment war. Im Februar 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert und zum Kompanieführer der 10.Kompanie ernannt, diese führte er in den Kämpfen in den Argonnen und der Herbstschlacht in der Champagne sowie mehrfach in der Schlacht und im Stellungskrieg um Verdun. Als Ordonanzoffizier bei der 34.Infanteriedivision war er an der Rückeroberung des Forts Douaumont beteiligt. Weitere Stationen waren u.a. Generalstabsoffizier der 29.Infanteriedivision und der Lehrgang für Generalstabsoffiziere sowie ein Einsatz als Flieger-Beobachter. 1917 wurde er zum Hauptmann befördert und übernahm im März 1918 das I. Bataillon seines Stammregiments. Während einer durch die Rekonvaleszenz einer Verwundung bedingten kurzen Abwesenheit wurde sein Bataillon am 6. Oktober bei den Kämpfen vor der Siegfriedstellung fast vollständig vernichtet aber schon kurz danach als Alarm-Bataillon des Regiments wieder aufgefüllt.

Nach dem Waffenstillstand wurde sein Regiment in Delitzsch demobilisiert. Gegen den Willen seines Regimentskommandeurs aber mit voller Unterstützung des Divisionskommandeurs Generalmajor Teetzmann folgte er dem Aufruf der provisorischen Reichsregierung Ebert, Freiwilligenverbände aufzustellen, und stellte eine verstärkte gut ausgerüstete Kompanie von ca. 150 Mann aus allen Teilen der Division auf, wovon allein 58 Mann aus seinem Bataillon kamen. Mit dieser schloss er sich am 21. Dezember 1918 dem Freikorps des Obersten Ernst Hasse, dem späteren Reichswehrregiment Hasse als 8. Kompanie an. Die Kompanie wurde zum Schutze der Wahlen zur Nationalversammlung in Berlin-Wedding eingesetzt und im Untersuchungsgefängnis Moabit untergebracht. Später folgten Einsätze zum Schutze Schlesiens. Als zu Beginn des Jahres 1920 die vorläufige Reichswehr verkleinert wurde und das Regiment im Februar aufgelöst wurde, beteiligte er sich wie viele entlassene Soldaten am 13. März am Kapp-Putsch, jedoch war sein Einsatz besonders kurz. [1]

Weimarer Republik

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Am 15. 6. 1920 trat er als Polizei-Hauptmann in die preußische Schutzpolizei in Kiel ein und fand Verwendung als Referent bei der Regierung in Schleswig-Holstein in Schleswig; u.a. leitete er den zeitweiligen Einsatz der Polizei in Helgoland (1921), als es dort Bestrebungen gab, wieder an Großbritannien angeschlossen zu werden. Weitere Stationen als Schutz-Polizeichef waren Cottbus, Mönchen-Gladbach und Dortmund-Nord. Am 1. April 1931 wurde er zur Polizeischule in Brandenburg an der Havel versetzt, zunächst als Abteilungschef, dann als stellvertretender Schul-Kommandeur.

Zeit des Nationalsozialismus

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Nach der Verkündung der Wehrhoheit wurde er 1935 als Oberstleutnant in die Wehrmacht übernommen und tat Dienst zunächst als Bataillonskommandeur im Infanterieregiment Paderborn (später: IR 18), danach als stellvertretender Regimentskommandeur in Detmold. Am 20. April 1936 wurde er zum Oberst befördert und übernahm am 18. Januar 1937 das Infanterieregiment 58 in Herford, das er auch in die ersten Einsätze des zweiten Weltkrieges im Westen führte. Ab November 1939 wurde er mit der Aufstellung der 198. Infanterie-Division beauftragt; danach wurde er zum Kommandant von Kalisch ernannt, von diesem Posten wurde er auf eigenen Wunsch abgelöst und erhielt im Februar die Führung der 402.Division. Am 16. März 1940 wurde er zum Generalmajor ernannt. Am 20. Juni übernahm er die 152. Division in Graudenz und wurde am 16. März 1942 zum Generalleutnant befördert. Mit seiner Versetzung am 13. März 1944 als Kommandeur der Division z.b.V. 540 in Brünn war er Militärbefehlshaber von Mähren. Am 31. März 1945 wechselte er als General z.b.V. (Stellvertreter) des Wehrmachtsbevollmächtigten im Protektorat Böhmen und Mähren nach Prag und leitete in dieser Funktion nach Abgang seines Vorgesetzten am 8./9. Mai den Rückzug der deutschen Truppen und Flüchtlinge aus Prag nach Pilsen.

Datei:Hans Windeck Entlassung-3.jpg
Entlassungsschein aus der amerik.Kriegsgefangenschaft (Rückseite)

Am 9. Mai 1945 begab er sich in Pilsen in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er nach Aufenthalten in den Lagern Landshut, Dachau (ehem.KZ) und im Generals-Lager Garmisch-Partenkirchen am 5. Juni 1947 nach Herford zu seiner Familie entlassen wurde. Zunächst stand er unter Aufsicht der britischen Besatzungsmacht. Er erlernte den Beruf des Kaufmanns und war als Handelsvertreter für die in und um Herford zahlreichen Möbelfabriken tätig.

Er war Mitbegründer des Stadt- und Kreisverbandes der FDP–Herford und gehörte zeitweilig dem Stadtrat an; ebenso war er Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des Verbandes deutscher Soldaten (VdS) in Herford.

  • Horst Großmann: Geschichte der rheinisch-westfälischen 6. Infanterie-Division 1939–1945. Podzun, Bad Nauheim 1958.
  • Schmidt, von Woedtke: Geschichte des Infanterie-Regiments Graf Werder (4. Rhein.) Nr. 30 1914/18. Berlin 1929.
  • Ernst Schmidt: Die aktiven Offiziere des Regiments Graf Werder von 1812–1912. Selbstverlag des Regiments, Saarlouis 1912.
  • Bundesarchiv – Militärarchiv: Pers 6 / 999

Einzelnachweise

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  1. Albert Schulz: Erinnerungen eines Sozialdemokraten, Bibliotheks- und Informationssystem der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg 2000, ISBN 3-8142-0758-0, S.32f (PDF)


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