Benutzer:Duschgeldrache2/SM-Möbel

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Unter SM-Möbeln versteht man möbelartige Geräte aus dem Bereich des BDSM. Sie dienen für BDSM-Spiele und sind Bestandteil entsprechender privater Räume und kommerzieller Studios.

Vielfach sind SM-Möbel altertümlichen Folter- und Strafinstrumenten nachempfunden, wie etwa Streckbank und Pranger. Andere wurden aus dem medizinischen Bereich übernommen, z. B. der gynäkologische Stuhl. Daneben gibt es aber auch Neukonstruktionen, wie den aufblasbaren Sklavensessel.

Manche SM-Möbel sind so konstruiert, dass sie sich durch Umbau tarnen lassen. Sie wirken dann wie gewöhnliche Möbel und können so auch in normalen Räumen untergebracht werden, ohne Aufsehen zu erregen. Dies bietet sich vor allem dort an, wo aufgrund der Platzverhältnisse ein eigener SM-Raum ausscheidet.

Typische SM-Möbel

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Typische SM-Möbel sind:

Andreaskreuz
X-förmiges Kreuz, meist aus Holz oder Metall, in Menschengröße. Dient zum anbinden bzw. anketten. (Bild hierzu: Junge Frau am Andreaskreuz.)
Streckbank
Liege, an der der Sklave/die Sklavin wird festgekettet oder -gebunden wird, sowohl an Händen, wie auch an Füßen. Über eine Walze können Ketten bzw. Seile aufgewickelt werden, wodurch ein mechanischer Zug auf die Gelenke entsteht. Mit Vorsicht anzuwenden, da es bei Überdehnung zu ernsthaften Verletzungen kommen kann.
Sklavenliege
Liege, auf der der Sklave/die Sklavin festgebunden wird. In verschiedenen Varianten: flach, gewölbt, verstellbar, mit Hand- und Fußschellen, Fesselgurten oder Halterungen zum Anbringen von Fesselgerätschaften.
Sklavenkäfig
Eine Art Miniaturgefängnis, in das der Sklave/die Sklavin eingesperrt wird. Ist oft gerade groß genug, um eine Person darin unterzubringen. Ein Verändern der Position ist nicht möglich. Je nach Konstruktion ist man also gezwungen permanent zu stehen, zu hocken oder auf allen Vieren zu verharren.
Sklavenkäfige gibt es in unterschiedlichen Bauformen. Dabei unterscheidet sich nicht nur die äußere Form (Kasten, Würfel, Kugel, Zylinder, "Tierform" usw.), Unterschiede gibt es auch je nachdem, ob der Käfig auf dem Boden plaziert wird oder unter die Decke gehängt werden kann. Unterschiede können auch darin bestehen, ob bestimmte Körperteile (Hände, Füße, Kopf) außerhalb des Käfigs liegen oder nicht.
Sklavenbox oder Black Box (engl. für "schwarzer Kasten")
Eine Kiste, meist aus Holz oder Metall, in die der Sklave/die Sklavin eingesperrt wird. Die Kiste ist in der Regel so bemessen, dass es nicht möglich ist, darin größere Bewegungen auszuführen, also etwa seine Position zu ändern. Die Kiste ist zudem lichtdicht (daher der Name "Black Box"), verfügt jedoch in aller Regel über eine Öffnung für Atemluft. Weitere Öffnungen können vorhanden sein, z. B. für den Mund oder die Füße.
Sklaventoilette
Ein spezieller Toilettenstuhl, der über dem Körper, meist dem Gesicht des Sklaven/der Sklavin plaziert wird. Der Herr/die Herrin benutzt ihn zur Verrichtung ihres Geschäftes bei sogenannten Kaviar- und Natursektspielen.
Gynäkologischer Stuhl
Entspricht weitgehend dem Gerät, wie es in Arztpraxen üblich ist, jedoch oft technisch vereinfacht und entsprechend billiger (z. B. ohne elektrische Verstellmöglichkeit). Wird für Klinikspiele verwendet, aber auch als Alternative zur Sklavenliege.
Medizinische Liege
Ähnlich der Sklavenliege. Jedoch nur in flacher oder verstellbarer Form und ohne Fesselvorrichtungen.
Toilettenstuhl
Herkömmlicher Toilettenstuhl mit Toilettenschüssel, wie er auch aus der Krankenpflege bekannt ist. Wird vor allem für Kaviar- und Natursektspiele sowie Einläufe verwendet.
Infusionsständer
Ständer zum Aufhängen von Klistierbeuteln, aber auch für Beutel und Flaschen mit isotonischer Kochsalzlösung (Infusionsspiele).
Pranger
Konstruktion, meist aus Holz, die zum Fixieren von Kopf und Händen, manchmal auch Füßen dient. Der Pranger besitzt Öffnungen für den Hals und die entsprechenden Gelenke. Durch Öffnen können Hals, Hand- und Fußgelenke eingelegt werden. Durch Verschließen erfolgt dann die Fixierung. Es gibt drei Grundtypen: Festmontierte Pranger sind unverrückbar am Boden oder an der Wand montiert. Standpranger werden auf dem Boden aufgestellt. Mobile Pranger kann der Sklave/die Sklavin mit sich herumtragen.
Sklavenstuhl
Ein Stuhl, der zur Fixierung des Sklaven/der Sklavin dient. Für diesen Zweck hat der Stuhl entsprechende Vorrichtungen zum Fesseln oder zum Anbrigen von Fesseln. Sklavenstühle besitzen oft die Möglichkeit weitere Vorrichtungen, etwa Anal- und Scheidendildos anzubringen.
Aufblasbarer Sklavensessel
Eine Neueinführung der letzten Jahre. Generell sind aufblasbare Sessel nichts besonders neues. Dieser Typ unterscheidet sich dahingehend, dass am Sessel selbst Fesselbänder für Hand- und Fußgelenke angebracht sind. Macht BDSM mobil: Kann leicht zusammengelegt und überall mit hin genommen werden. Allerdings mit Vorsicht zu genießen: Kann bei heftigeren Spielen leicht beschädigt werden.
Sklaventisch
Besteht im wesentlichen aus einer Tischplatte, die vom Sklaven/der Sklavin auf dem Rücken getragen wird. Dieser/diese muss sich dazu auf alle Viere begeben und in dieser Position regungslos verharren, da sonst die Platte vom Rücken runterfällt.
Liebensschaukel (Sling)
Eine Liege oder ein Gurtsystem, das an der Decke oder einem speziellen Gestell befestigt und in das de/die passive Partner/Parnerin eingehängt wird. Ursprünglich erfunden, um Beischlaf, Analverkehr und Fisting zu erleichtern und zu variieren, kann es auch für BDSM-Spiele, ähnlich einem gynäkologischen Stuhl, benutzt werden. Zu diesem Zweck ist die Liebesschaukel manchmal mit Möglichkeiten zu Anbringen von Fesseln ausgestattet.

Wie aus der obigen Liste hervorgeht, dienen viele SM-Möbel dazu, den Sklaven/die Sklavin zu fixieren. Deshalb sind SM-Möbel ein Standardbegleiter zahlreicher BDSM-Praktiken.

Ein besonderer Bereich sind sog. "Lebendmöbel". Dabei handelt es sich um eine besondere Form von Rollenspiel, bei denen der Sklave/die Sklavin die Rolle eines Möbelstücks einnimmt, z. B. Toilette, Tisch, Sitzgelegenheit oder Statue. Anders als in den oben beschriebenen Beispielen kommen hier meist keine speziellen Konstruktionen zum Einsatz, vielmehr bildet der Körper selbst das Möbel. Es gibt aber auch Überschneidungen zu SM-Möbeln, etwa bei der Sklaventoilette oder dem Sklaventisch.

Sonstige Möbel

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Im BDSM finden sich auch zahlreiche Möbel, die nicht speziell diesem Bereich zugeordnet werden können. Das liegt vor allem daran, dass entsprechende Kleidungsstücke und Utensilien zum einen irgendwo untergebracht sein wollen (Schränke, Regale, Gardaroben), zum anderen während der Spiele bereitgelegt sein müssen (Tische).

Möbel können auch ein besonderer Bestandteil von Rollenspielen sein. Beispiel: Ein Schreibtisch bei einem Chef-Sekretärin-Rollenspiel.

Des weiteren wird oft auch aus Kostengründen, manchmal auch aus Platz- oder Beschaffungsgründen, auf spezielle SM-Möbel verzichtet (siehe unten).

Die eigentliche Beschaffung stellt heute kein so großes Problem mehr dar. Über den einschlägigen Versandhandel können derartige Möbel problemlos geordert werden. Auch im Internet finden sich zahlreiche Anbieter. Größere Sex- und BDSM-Shops haben z. T. sogar eigene Ausstellungen.

Das eigentliche Problem ist eher der Preis: SM-Möbel sind oft recht teuer. Kostspielig sind vor allem Einzel- und Sonderanfertigungen. Aber auch Möbel von der Stange können leicht einige hundert, in manchen Fällen sogar mehrere tausend Euro kosten.

BDSMer mit kleinem Geldbeutel greifen deshalb gern auf Alternativen zurück:

  • Kauf von gebrauchten SM-Möbeln
  • Kauf von gebrauchten medizischen Einrichtungsgegenständen
  • Selbstbau
  • Gemeinschaftliche Nutzung
  • Nutzung gewöhnlichen Mobiliars für BDSM-Zwecke

Letzteres ist nicht nur die billigste Methode, sondern hat auch den Vorteil, dass nichts versteckt oder beiseite geräumt werden muss, falls mal Besuch kommt.