Benutzer:DasUntier/Spielwiese

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Das Toy Modell ist ein vielteilchen Modell, zur vereinfachten Beschreibung eines 2 Niveau Systems. Das Modell ist rein theoretisch, da es keine realen Zwei-niveau-systeme gibt, diese können aber teilweise angenähert werden (Beispielsweise wenn 2 Energieniveaus gut Isoliert liegen). Mit dem Toy-Modell lassen sich viele Ergebnisse der Statistischen Physik durch einfache Rechnung zeigen.



Modellbeschreibung

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Darstellung des Toy-Modells

Das Toy Modell geht von n-Teilchen mit je 2 möglichen Energieniveaus aus. Um die Beschreibung zu vereinfachen, legen wir unseren Energienullpunkt auf das untere Energieniveau. Dann ist das obere Energieniveau auf einer Energie E0. Das heisst nun jedes unserer Teilchen kann entweder die Energie 0 oder E0 haben.

Energie des Systems

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Der Hamiltonoperator eines solchen Systems ist leicht aufzustellen.



wobei ein Operator ist, welcher angibt ob das k-te Teilchen im angeregten Zustand ist oder nicht.

Berechnung der Zustandssummen

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Die Zustandssumme erhält man durch einsetzen des Hamiltonoperators in die kanonische Zustandssumme :

Die Summe kann aus der Exponentialfunktion gezogen werden, und wird zum Produkt.

Nun ersetzen wir die Spur durch eine Summe über nk, und den Operator durch seinen Eigenwert nk.

Analog erhält man für die grosskanonische Zustandssumme :


Benötigt wird dazu der Teilchenzahloperator , dieser wird für n in die allgemeine Formel für die grosskanonische Zustandssumme eingesetzt.

Die so erhaltene grosskanonische Zustandssumme formen wir nun noch um. Das beschriebene System enthält n-Teilchen auf 2 Energieniveaus, also sind immer mehr als 1 Teilchen in jedem Niveau, somit handelt es sich um ein Bosonisches System. Die Summe über nk kann also von Null bis Unendlich laufen. Für jeden Summanden sieht man aber, das immer gleiche Energieterme multipliziert werden. Daher kann man die E-Funktion auch umschreiben :


Diese Form erkennen wir nun als die geometrische Reihe. Daraus folgt :

(Bosonische Zustandssumme)

Um die fermionische Zustandssumme zu bekommen benötigen wir einen Trick. Das System wird nur Fermionisch wenn sich in jedem Zustand maximal ein Teilchen befindet. Dazu betrachten wir unser System einfach für k = 1, also für nur ein einziges Teilchen. Dadurch fällt unser Produkt erstmal weg, und die Summe über nk enthält nur noch 2 Möglichkeiten, entweder unser Teilchen ist angeregt oder eben nicht. Daher kann nk nur noch 0 oder 1 sein.

Die Zustandssumme wird dann zu :

Einsetzen von nk liefert :

Dabei wurde benutzt das ist.

Dies gibt uns nun die Zustandssumme für ein Teilchen. Wir verlassen an der stelle etwas unser Toy-Modell und sagen nun, wir wollten ursprünglich ein vielteilchen System bereiben, das n-Teilchen hat. Dies erzielen wir nun, in dem wir ein System aus n-Toy-Modellen mit je 1 Teilchen betrachten, dadurch erhalten wir ein fermionisches System. Wir multiplizieren unser Ergebnis also wieder n-mal um die Zustandssumme des Gesamtsystems zu erhalten.

(Fermionische Zustandssumme)

Thermodynamisches Potential

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Wir berechnen das Thermodynamische Potential über :


Einsetzen der vorher berechneten grosskanonischen Zustandssumme liefert :

Das Produkt lässt sich aus als Summe aus dem Logarithmus ziehen, und ein Vorzeichenwechsel dreht den Bruch im Log. um. Es folgt :



Durch einsetzen und vorziehen der Summe ergibt sich :

Wir sehen, dass das Potential bis auf die Vorzeichen gleich ist.

Verteilungsfunktionen

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Man erhält den Erwartungswert für die Teilchenzahl in man das thermodynamische Potential nach dem negativen chemischen Potential ableitet.

mit

Die Ableitung des Logarithmus liefert :

Die innere Ableitung gibt :

Zusammengefasst erhalten wir dann :

Nach kürzen von kBT und zusammenfassen des Bruchs erhalten wir die Bose-Verteilung :

(Bose-Verteilung)

Analog erhält man durch einsetzen des Potentials für Fermionen nach dem ableiten :

Zusammenfassen liefert nun die Fermi-Verteilung :

(Fermi-Verteilung)

Auch hier sehen wir das sich die Verteilungen nur um ein Vorzeichen unterscheiden :


Aus dem Toy-Modell ergeben sich also die allg. gültigen Fermi- und Bose- Verteilungen. Diese sind für das Toy-Modell aber nur begrenzt sinnvoll, da für hohe Temperaturen fast alle Teilchen im angeregten Zustand sind, und das Modell damit seinen Sinn verliert.

  • Schwabl: Statistische Mechanik. 3. Auflage. Springer-Verlag, Berlin 2006, ISBN-10: 3540310959

Kategorie:Statistische Physik

Kategorie:Thermodynamik