Benutzer:Cube4wiki/Jutta Zingler

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Jutta Zingler (* 1971 in Solingen) ist promovierte Physikerin und Bildungsunternehmerin in Kandel. Sie setzt sich in besonderem Maße für begabte Kinder ein.

Elternhaus und frühe Kindheit

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Jutta Zingler wurde 1971 in Solingen als Kind des Künstlers Otto Alexander Zingler (* 08.01.1920 in Annaberg-Buchholz, † 01.07.1977) und Maria Theresia Zingler, geb. Kardung (* 1936 in Dürwiss) geboren. Die Familie lebte zu der Zeit im Heimatmuseum der Stadt Hilden.

Noch 1971, wenige Wochen nach der Geburt der Tochter, bezog die Familie eine Wohnung im vom Bildhauer Henryk Dywan sanierten Wohngebäude des Höhscheider Hof.

In diesem kreativen Umfeld wuchs Jutta Zingler auf.

Schulzeit und Studium

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1977 wurde Jutta Zingler in der Grundschule Wiener Straße in Solingen-Höhscheid eingeschult. Bereits in den ersten Schuljahren fiel sie durch ihre vielseitigen Interessen auf. Sie nahm Ballett-Unterricht und lernte an der Musikschule Solingen Blockflöte und Geige.

Am Humboldt-Gymnasium Solingen entschied sie sich für Latein als erste Fremdsprache, ergänzt durch Englisch und später Französisch. Besondere Leistungen erbrachte sie in der Mittelstufe in Mathematik und Physik, aber auch in Latein. Mit einem Projekt bei Jugend forscht erarbeitete sie sich ein Stipendium des MNU - Verband zur Förderung Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Unterrichts. Außerschulisch erwarb sie bereits Grundkenntnisse in Ivrit (modernes Hebräisch). Aufgrund der überdurchschnittlichen schulischen Leistungen wurde sie durch die Eheleute-Carl-Ruß-Stiftung gefördert. Mit den Leistungsfächern Mathematik und Physik sowie Philosophie und Deutsch als weitere Prüfungsfächer absolvierte sie 1990 ihr Abitur.

Im selben Jahr begann Zingler ihr Studium der Physik an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH). Das Vordiplom erlangte sie 1992, um sich daraufhin in Elementarteilchenphysik zu spezialisieren. Als Wahlpflichtfach belegte sie Reaktortechnik in der Fakultät für Maschinenbau. Während des Hauptstudiums besserte sie ihr Einkommen auf, indem sie als Studentische Hilfskraft bei unterschiedlichen mathematischen und physikalischen Lehrstühlen den Übungs- und Vorlesungsbetrieb unterstützte. Während der ersten Jahre in Aachen nutzte sie bereits alle Möglichkeiten, um ihre Ivrit-Kenntnisse zu erweitert, insbesondere auch durch ein außerordentliches autodidaktisches Engagement. Als gesprochenes Hebräisch nicht mehr angeboten wurde, nahm sie die Gelegenheit wahr, am Lehrstuhl für Biblische Theologie unter Prof. Johannes Floß das Hebraicum abzulegen. Daraufhin erhielt sie dort die Möglichkeit, Ivrit zu unterrichten. In diesem Kontext absolvierte Zingler an der Hebrew University in Jerusalem einen mehrwöchigen fortgeschrittenen Sommerkurs Ivrit, der von der RWTH Aachen gefördert unterstützt war.

Für ihre Diplomarbeit erhielt Jutta Zingler 1995 die Erlaubnis, diese im Rahmen eines einjährigen Forschungsaufenthaltes am Technion, Institute of Technology, Haifa (Israel), zu verfassen. Die Abschlussarbeit mit dem Titel "A statistical approach to the bubbly-slug transition in vertical upward two-phase flow by gamma-ray spectroscopy"[1] am Department for Nuclear Engineering wurde von Prof. Dr. Elias (Haifa) und Prof. Dr. Felderhof (Aachen) begutachtet und mit "sehr gut" bewertet. Die Arbeit war Grundlage für eine israelische Veröffentlichung[2].

Parallel zu ihrer beruflichen Weiterentwicklung nutzte sie immer wieder Universitäts-Curricula, um ihr Spektrum zu erweitern. So hörte sie Vorlesungen zu Europäischem Recht, Europäischer Wirtschaft, Europäischer Geschichte, Europäischer Politik, Europäischen Kultur- und Sozialwissenschaften, Betriebswirtschaft, Zivilrecht, sowie zuletzt Bildungs- und Entwicklungspsychologie, Statistik und Datenbanken.

Berufliche Laufbahn

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Ab 1997 arbeitete Zingler als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungszentrum Jülich GmbH in der Abteilung Sicherheit und Strahlenschutz unter Dr. Hille. Während dieser Zeit nahm sie an Konferenzen in Lindau[3], Budapest[4] und Hiroshima[5] teil. Dies führte sie zur Promotion an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) zum Thema "Der Aktivitätstransport von natürlich bedingtem Thorium in der Inkorporationsüberwachung"[6]. Doktorvater war Prof. Dr. Hans Bonka, Leiter des Lehrgebiets Strahlenschutz in der Kerntechnik an der Fakultät für Maschinenbau. Mit der Note "sehr gut" erlangte Jutta Zingler im Jahr 2001 die Doktorwürde der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.).

Der Wunsch, ihre Ausbildung als Physikerin mit ihren intensiven Bezügen zu Israel zu verknüpfen, eröffnete ihr im gleichen Jahr an der Rupercht-Karls-Universität Heidelberg ein ganz neues Beschäftigungsfeld. Als Wissenschaftliche Angestellte am Institut für Umweltphysik unter Prof. Dr. Ulrich Platt leitete, plante und führte sie nationale und internationale Forschungprojekte im Bereich der Atmosphärenforschung durch (Israel, Frankreich - Territorire Outre-Mer, Djibouti, Italien (Rom)). Hierbei kooperierte sie mit diversen wissenschaftlichen Einrichtung wie der Hebrew University Jerusalem, Tel Aviv University, Institut Polaire Emile Victoire, Brest, IFREMER, CNRS, CNR Rom oder auch der Université de Djibouti. Sie engagierte sich in der Lehre der Fakultät für Physik und unterstützte Diplomierende und Promovierende.

Ab 2006 widmete sie sich am Institut für Meteorologie und Klimaforschung des Karlsruher Instituts für Technologie KIT (damals noch Forschungszentrum Karlsruhe) dem Aufbau und der Leitung einer multinationalen meteorologischen Forschungsstation am Toten Meer in Israel.

Das KIT bot als nächste Etappe der beruflichen Weiterentwicklung eine Tätigkeit am Fortbildungszentrum für Technik und Umwelt (FTU). Zingler leitete Kurse in den Bereichen Strahlenschutz nach Strahlenschutzverordnung (und der damals noch existierenden Röntgenverordnung) und im Laserschutz.

Während dieser Zeit wurde sie ferner als Trainerin für das Haus der kleinen Forscher (jetzt Stiftung Kinder forschen) akkreditiert. Sie bildete sich regelmäßig zu vielfältigen Themen des MINT-Bereichs fort und vertiefte ihre pädagogischen Kenntnisse hinsichtlich primärer Bildung. Sie leitete diverse Fortbildungen für pädagogische Fach- und Lehrkräfte, während der Covid-Pandemie auch als Online-Fortbildung.

Den Schritt in die berufliche Selbständigkeit wagte Jutta Zingler im Jahr 2019. Sie gründete eine außerschulische Bildungseinrichtung "LernTRaum Dr. Jutta Zingler", sowie kurz darauf das KUMON-Lerncenter Bienwald. Nach einer Pilot-Phase entschied sie sich zu einer örtlichen Veränderung und seitdem leitet sie das KUMON-Lerncenter Kandel. Sie ist fasziniert von dem Gedanken, Kinder jeglichen Leistungsstands unterstützen zu können und gleichzeitig begabten Kindern die Möglichkeit geben zu können, sich kognitiv und akademisch "austoben" zu können.

Seit 2023 beschäftigt sie sich in der Entwicklergruppe Apps4Cube mit der Entwicklung pädagogisch wertvoller mobiler Apps.

Auszeichnungen/Stipendien

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Jugend musiziert

Jugend forscht

Stipendium des MNU - Verband zur Förderung Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Unterrichts für einen wissenschaftlich-technisch geprägten Aufenthalt am Deutschen Museum München.

Stipendium der Eheleute-Carl-Ruß-Stiftung

Stipendium der RWTH Aachen

Ehrenamtliche Tätigkeiten

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Seit 2013 ist Jutta Zingler im Freundeskreis Limours e.V. engagiert, langjährig als Vorstandsmitglied sowie seit 2021 als Vorsitzende des Vereins.

Während der Covid-Pandemie leitete sie einen Kurs der Sommerschule Rheinland-Pfalz (ADD).

In der Hector Kinderakademie Philippsburg leitet sie Kurse für begabte Grundschüler.

In der Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK), Regionalverein Rheinland-Pfalz/Saarland engagiert sie sich als Aktive.

Mitgliedschaft im Schulelternbeirat

Langjähriges Engagement in der Schola vox gregoriana.

Voluntariat im Kibbutz Neot Mordechai - Artikel zur Völkerverständigung "Sprache als Brücke"

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Veröffentlichungen/Einzelnachweise

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Wissenschaftliche Veröffentlichungen

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  1. Zingler, J., A statistical approach to the bubbly-slug transition in vertical upward two-phase flow by gamma-ray spectroscopy, Diplomarbeit, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen & Technion - Israel Institute of Technology Haifa, Israel, 1997.
  2. Zingler, J., and E. Elias, Statistical Criterion for Bubbly-Slug Flow Transition, in Transactions Israel Nuclear Society, Herzliya, Israel, 1996.
  3. Radioaktivität in Mensch und Umwelt, 30. Jahrestagung Fachverband für Strahlenschutz (FS), Poster, Lindau, 1998
  4. International Radiation Protection Association, (IRPA) Regional Congress on Radiation Protection in Central Europe, Oral, Budapest (Hungary), 1999
  5. International Radiation Protection Association IRPA 10, Poster, Hiroshima (Japan), 2000
  6. Jutta Zingler, Hans Bonka: Der Aktivitätstransport von natürlich bedingtem Thorium in der Inkorporationsüberwachung. Aachen 2001 (rwth-aachen.de [abgerufen am 22. Mai 2023] Publikationsserver der RWTH Aachen University).


Veröffentlichungsliste - Lager

Reviewed Publikationen:

Zingler, J., M. Paschke, and R. Hille, Natural intake and excretion of thorium and uranium, in Radioaktivität in Mensch und Umwelt (FS-98-98-T), edited by M. Winter, K. Henrichs, and  H. Doerfel, 1998.

Zingler, J.A., and P.H. Xie, Observation, cycles and role of free radicals in the atmosphere, in Chemical, Physical and Biogenic Processes in the Atmosphere, edited by G.K. Moortgat, Obernai, France, 2001.

Tas, E., V. Matveev, J. Zingler, M. Luria, and M. Peleg, Frequency and extent of ozone destruction episodes over the Dead Sea, Israel, Atmospheric Environment, 37, 4769-4780, 2003.

Zingler, J., and U. Platt, Inorganic sources of boundary layer iodine oxide, Journal of Geophysical Research, 110, D07307, doi: 10.1029/2004JD004993, 2005.

Tas, E., V. Matveev, J. Zingler, and M. Luria, Frequency and extent of bromine oxide formation over the Dead Sea, Israel, Journal of Geophysical Research, 110, D11304,  doi: 2004JD005665, 2005.

Asaf, D., D. Pedersen, V. Matveev, M. Peleg, C. Kern, J. Zingler, U. Platt & M. Luria, Long-Term Measurements of NO3 Radical at a Semiarid Urban Site: 1. Extreme Concentration Events and Their Oxidation Capacity, Environ. Sci. Technol., 43, 9117-9123, doi: 10-1021/ES900798b, 2009.


Unreviewed Publikationen:

Manuskripte für das Fortbildungszentrum für Technik und Umwelt

1.              Aufbau der Materie, Radioaktivität und Halbwertszeiten, 2011

2.              Strahlung, Strahlungsarten und die Nuklidkarte, 2011

3.              Eine Dosis Recht, 2011

4.              Strahlenschutz zum Einstieg, 2011

5.              Strahlenschutz im Überblick, 2012

6.              Dosis und Risiko, 2012

7.              Röntgenphysikalische Grundlagen, Dosisbegriffe und Strahlenschutz, 2012

Verordnung über den Schutz vor Schäden durch Röntgenstrahlen, mit Änderungen vom 4. Oktober 2011 – für den Schulungsbetrieb aufgearbeitet und editiert


FZJ Jahresberichte, 1999,98

Zingler, J., Der Wechselgesang Kan ha diskan - bretonische Kultur pur, Frankreichkunde (MES), 1998a.

Zingler, J., Forschungs- und Technologiepolitik nach Amsterdam, Europäische Politik (MES), 1998b.

Zingler, J., Die Binnenmarktinitiative 1992 - Funktionsweise und Kritik, Europäische Wirtschaft (MES), 1999a.

Zingler, J., Die Tschechische Republik und die Europäische Union, Europäische Politik (MES), 1999b.

Zingler, J., Excretion of thorium due to non-occupational uptake for adults from different regions of Germany, in Proceedings to IRPA Regional Conference on Radiation Protection in Central Europe, Budapest, Hungary, 1999c.

Zingler, J., IAEO/Euratom: Gegenüberstellung und Zusammenarbeit am Beispiel der Safeguards im Rahmen des Nichtverbreitungsvertrages (NPT), Institutionenkunde (MES), 1999d.

Zingler, J., Musik des Mittelalters, 1999e.

Zingler, J., Rechtsfälle des EuGH 1, Europäisches Recht (MES), 1999f.

Zingler, J., and R. Hille, Thorium from natural sources - new perspectives for incorporation  monitoring, in Proceedings to IRPA-10, Hiroshima, Japan, 2000.

Zingler, J., Entwicklungstrends der weltwirtschaftlichen Integration I: Strukturwandel und -verschiebungen im internationalen Waren- und Dienstleistungsaustausch, Europäische Wirtschaft (MES), 2000a.

Zingler, J., Rechtsfälle des EuGH 2, Europäisches Recht (MES), 2000b.


Konferenzen, Präsentationen/Invited Talks:

Jutta Zingler: InDose – a dose assessment code. Sitzung des Arbeitskreises Inkorporationsüberwachung (AKI) des FS), Tübingen, 1999

Thorium in der täglichen Nahrung – Verfahren und Ergebnisse, Oral, PTB Braunschweig, 2000.

International research school for Cooperation on Oceanic, Atmospheric and climate Change studies, COACh, Poster, Obernai (France), 2001.

DOAS Workshop, Poster, Heidelberg, 2001.

European Geophysical Society (EGS)  XXVII General Assembly, oral, Nice(France), 2002.

10th Scientfic Conference of the International Association of Meteorology of Atmospheric Sciences (IAMAS) Commission for Atmospheric Chemistry and Global Pollution (CACGP), and 7th Scientific Conference of the International Global Atmospheric Chemistry Project (IGAC), Poster, Crete (Greece), 2002.

Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), Poster, Hannover, 2003.

European Geophysical Society - American Geophysical Society - European Union of Geosciences (EGS-AGU-EUG), Joint Assembly, 2 Poster, Nice (France), 2003.

International Union of Geophysics and Geodesy (IUGG), General Assembly, Oral, Sapporo (Japan), 2003.

European Geosciences Union EGU, 1st General Assembly, Oral, Nice (France), 2004.

Israel Society for Ecology & Environmental Quality Sciences (ISEEQS), Oral, Tel Aviv (Israel), 2004.

European Geosciences Union EGU, General Assembly, Poster, Vienna (Austria), 2005.

Israel Society for Ecology and Environmental Quality Sciences (ISEEQS), Rehovot (Israel), 2005.

Forschungszentrum Karlsruhe, Institut für Meteorologie und Klimaforschung, Seminar über aktuelle Forschungsthemen der Meteorologie, Oral, Karlsruhe (Germany), 2005.

American Geophysical Union, Fall Meeting, Poster & Oral, San Francisco (USA), 2005.

Forschungszentrum Karlsruhe, Chancengleichheit (FZK Mentoring) Oral, Karlsruhe, 2005.

Helmholtz Dead Sea Program, Oral, Berlin (Germany), 2006.

Deutsch-Östereichisch-Schweizerische Tagung der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft, Oral, Hamburg (Germany), 2007.

Helmholtz Dead Sea Steering Committee, Oral, Karlsruhe (Germany), 2008.

FTU, Oral, Karlsruhe (Germany), zahlreiche Vorträge im Rahmen des Schulungsbetriebs, 2011-2014

European Geosciences Union EGU, General Assembly, Poster, Vienna (Austria), 2013.

European Geosciences Union EGU, General Assembly, Poster, Vienna (Austria), 2014.

Reviews:

Saunders, R.W. & J.M.C. Plane, Formation pathways and Composition of Iodine Oxide Ultra-Fine Particles, Environ. Chem. 2, 299-303, doi: 10-1071/EN05079, 2005.

Smoydzin, L. & R. von Glasow, Modelling chemistry over the Dead Sea: Bromine and Ozone Chemistry, Atmos. Chem. Phys. 9, 5057-5072, 2009.