Benutzer:CptPlayLUX/Helenentor

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Datei:Emmeramertor.jpg
Innenseite des Emmeramer Tores


Das Helenentor ist ein Durchgangstor in Regensburg und wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert errichtet.


Das Helenentor befindet sich auf der Kreuzung der Helenenstraße und des Fußgängerweges der Fürst-Anselm-Allee. Aus westlicher Richtung verbindet die vorgelagerte Helenenbrücke das Tor mit der Altstadt. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Emerammer Tor.

Die Durchgänge des Helenentores sind mit weitgespannten Rundbögen versehen. Auf der Außenseite ist das Wappen der Fürsten von Thurn und Taxis abgebildet. Das Wappen auf der Innenseite des Torbogens repräsentiert ein Allianzwappen zwischen Thurn und Taxis und Bayern.

Das Helenentor findet in der Kunstfachwelt eine große Beachtung. Der deutsche Kunsthistoriket Albert Erich Brinckmann würdigte das Tor von Max Schultze:

„und hat im Zuge der alten Mauer einen neuen, triumphbogenartigen Torbau erhalten[1]


Die Stadt Regensburg plante ab 1870 eine Verkehrsanbindung zwischen den neuen Baugebieten im Südwesten und der Altstadt Regensburgs, die weiterhin noch mit der Stadtmauer umgeben war. Ab 1874 wurde bereits das sich im thurn und taxischen Privatbesitz befindliche Emmeramer Tor als Fußgängerüberweg zwischen den beiden Gebieten als Verbindung genutzt. Der Oberbaurat Max Schultze wurde vom fürstlichen Hof mit der Problemlösung eines neuen Verkehrsweges befasst, denn der Hof wollte das mittelalterliche Emmeramer Tor vom Abbruch bewahren. Gleichzeitig befasste sich auch der Architekt Heinrich Hauberrisser mit dem Entwurf einer großen Toranlage neben dem Emmeramer Tor. Doch wurde ein neues Tor als zu überdimensioniert verworfen.[2] Max Schultze plante hingegen 1907 einen Mauerdurchbruch unmittelbar neben dem alten mittelalterlichen Emmeramer Tor. Das Mauerteil sollte weitestgehend erhalten bleiben. Das neue Tor erhielt drei schlichte Öffnungen, an die zwei Fußübergänge und eine Verkehrsstraße angegliedert wurden. Die Funktion eines Stadttores wurde nicht mehr als zeitgemäß betrachtet, es galt die ästhetischen Eigenschaften zwischen dem fürstlichen Schloss St. Emmeram und dem damaligen neuen thurn und taxischen Marstall zu wahren.[3] Das Tor wurde der 1890 verstorbenen Fürstin Helene gewidmet.

Zur Verbindung an den neuen Stadtteil wurde des Weiteren ein Übergang benötigt, der über den nicht zugänglichen Teil des fürstlichen Parks führt, wobei es sich um den ehemaligen Stadtgraben handelt. Die Brücke wurde auch von Max Schultze entworfen. Die Besonderheit der Fürstin Helene gewidmete Helenenbrücke ist das der Übergang einer der ersten Eisenbetonkonstruktionen in Regensburg ist. Die Stadt beteiligte sich an den Kosten des Rohbaus der Brücke. Der fürstliche Hof und sein oberster Bauratsherr wollten den architektonischen anspruchsvollen Raum beim Schloss erhalten und übernahmen beim Bau der Brücke die Kosten der Ornamentik. Der Unterhalt der Verzierungen an den Pfeiler, Voluten und Ziergeländer wurde ebenfalls vom fürstlichen Hof gewährleistet. Die Brücke soll in Verbindung mit dem Helenentor einen ästhetischen Einklang mit der ehemaligen Stadtbefestigung wiedergeben.[4]


  • Baedekers Stadtführer Regensburg. Baedeker, Ostfildern 2002, ISBN 3-87954-026-8.
  • Karl Bauer: Regensburg. Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte. 5. erweiterte Auflage. MZ-Verlag, Regensburg 1997, ISBN 3-931904-19-9.
  • Anke Borgmeyer, Achim Hubel, Andreas Tillmann und Angelika Wellnhofer: Denkmäler in Bayern – Stadt Regensburg. Ensembles – Baudenkmäler – Archäologische Denkmäler. Band III.37. Mittelbayerische Druck- und Verlagsgesellschaft, Regensburg, 1997, ISBN 3-927529-92-3.
  • Hubert Schmid: Stadtbild- und Denkmalpflege in Regensburg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (1848-1914), Regensburger Studien (Band 9), Regensburg 2004.
  • Martin Kluger: Regensburg. Stadtführer durch das mittelalterliche Weltkulturerbe. context verlag Augsburg, Augsburg 2007, ISBN 978-3-939645-06-1.
  • Paul Otto Schulz: Ostbayern. Kunst und Kultur der Oberpfalz, Niederbayerns und des Bayerischen Waldes. DuMont Kunst-Reiseführer. DuMont, Köln 2004, ISBN 3-7701-6323-0.
  • Albert Erich Brinckmann: Deutsche Stadtbaukunst in der Vergangenheit. H. Keller, Frankfurt am Main 1911.


Koordinaten: 49° 0′ 52,6″ N, 12° 5′ 28,8″ O

Einzelnachweise

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  1. Albert Erich Brinckmann: Deutsche Stadtbaukunst in der Vergangenheit, Frankfurt am Main 1911, S.122.
  2. Hubert Schmid: Stadtbild- und Denkmalpflege in Regensburg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (1848-1914), Regensburger Studien (Band 9), Regensburg 2004, S.109.
  3. Anke Borgmeyer, Achim Hubel, Andreas Tillmann und Angelika Wellnhofer: Denkmäler in Bayern – Stadt Regensburg. Ensembles – Baudenkmäler – Archäologische Denkmäler. Band III.37. Mittelbayerische Druck- und Verlagsgesellschaft, Regensburg, 1997, ISBN 3-927529-92-3, S.298.
  4. Anke Borgmeyer, Achim Hubel, Andreas Tillmann und Angelika Wellnhofer: Denkmäler in Bayern – Stadt Regensburg. Ensembles – Baudenkmäler – Archäologische Denkmäler. Band III.37. Mittelbayerische Druck- und Verlagsgesellschaft, Regensburg, 1997, ISBN 3-927529-92-3, S.298.

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