Benutzer:CPallaske/Artikelentwurf2

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Als Katzendreckgestank-Affäre

wird die politische Auseinandersetzung um eine seit Mitte der 1970er Jahren

in Nordostbayern auftretende

durch Industrieanlagen der Tschechoslowakei und der DDR verursachte

Geruchsbelästigung.


Die in allen drei Ländern wahrgenommene Geruchsbelästigung hatte gesundheitliche Folgen als auch aufgrund hoher Schwefeldioxid-Emissionen auch zu einem starken Waldsterben.


Als Verursacher


Aus der in der Öffentlichkeit als „Katzendreckgestank“ bezeichnete Gestank war bis in die 1990er Jahre Auslöser eines politischen und diplomatischen Konflikts in der Region des Dreiländereck von Bundesrepublik, DDR und der bis 1992 bestehenden CSSR.


Ab Ende der zweiten Hälfte der 1980er Jahre konnten Maßnahmen zur Desodorierung getroffen werden, die mittelfristig zu eine deutlichen Verbesserung der Luftqualität geführt hat.


olfaktorischer Phänomene in der Geschichte


. Die zum geflügelten Wort geronnene Erkenntnis, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft und Überzeugung dieselbe Luft atmen, wurde im Dreiländereck zu einem trans- und internationalen Politikum. Die Quellen zeigen, dass hier erst auf Initiative von unten ein Problem zum Thema wurde, mit dem das politisch-diplomatische Spitzenpersonal in drei Staaten intensiv beschäftigt war. In den zehn Jahren zwischen 1976 und 1986 kam es zu 48 internationalen Kontakten allein zwischen der Bundesrepublik und der ČSSR, zeitweilig alle zwei Monate. 346

Erst anhaltender Druck aus der Zivilgesellschaft führte zu konkreten Maßnahmen der Desodorierung. Voraussetzung dafür war die Vermessung des Geruchssinns, die sich jedoch schwierig gestaltete. 346

Forschungsstand

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Geruchskonflikte in der Geschichte 312

Übelgerüche konnten auch im späten 20.Jahrhundert durchaus noch eine gewichtige Rolle spielen 313

Auslöser Geruchsbelastung im Erzgebirge und Vogtland seit 1976

Geruchsbelästigung an der Grenze

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Erste Meldungen aus Oberfranken und Oberpfalz, dem Sechsämterland und dem Fichtelgebirge 311

"Demnach trat das Phänomen um den 10.Oktober 1976 dort an drei Tagen in Folge jeweils in den Morgen- und Abendstunden auf, zudem in der Umgebung von Schönwald, Schirnding und Arzberg; außerdem in Marktredwitz und Hohenberg an der Eger. Weitere Klagen kamen aus den Gemeinden Kirchenlamitz, Töpen, Tirschenreuth, Waldsassen und Schwarzenbach an der Saale." 314

Nahm im Februar 1977 stark zu, auch Zahl der Beschwerden 314

Seit 1977 "Katzendreck"-Gestank bezeichnet 311, ging bald in den Amtssprachgebrauch ein 312

Bedingt an eine Wetterlage mit Wind aus östlicher Richtung, daher Gestank vermutlich aus DDR oder Tschechoslowakei 314, Beschwerden darüber auch in der DDR 317

Räumlich erstreckten sich die Beschwerden den Messungen zufolge allein in Bayern über ein etwa 100 mal 30km großes Gebiet, in dem rund 100 000Menschen lebten. 321

Symptome wie Schlaflosigkeit, Luftmangel, Herzklopfen oder Entzündung der Atemwege 321 daneben vegetativen Störungen „Abgeschlagenheit, mißmutig-depressive Verstimmungen“ sowie ein „Gefühl der Verzweiflung“ 322 teilweise zu erheblichen physiologischen Reaktionen wie Erbrechen und Atembeschwerden bei der betroffenen Bevölkerung 324

1978/79 Systematische Messungen und Erhebungen in der Bundesrepublik 318ff, Messungen ergaben eine drastisch erhöhte Belatung mit Schwefeldioxid 320

Vermutungen über die Herkunft: Ursprünge im Braunkohlekraftwerk Tisová im Industriegebiet von Sokolov, in Chemiewerken in Vřesová 321

Identifiziert wurde der Volkseigene Betrieb (VEB) Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal in Blankenstein an der Saale, wo auf Drängen der Bundesregierung Ende 1980 bereits Filter in die Schornsteine eingebracht worden seien. 323

BND Erhielt 1983 Inofromationen über die Belastungen ider der CSSSR: Die offenkundig auf Geheimdienstinformationen basierende Analyse zur Umweltsituation zeichnete ein dramatisches Bild. Resultat der verheerenden „Schwefeldioxidbilanz“ seien eine verringerte Lebenserwartung um drei bis zehn Jahre, eine erhöhte Häufigkeit von Hautkrebs und Atemwegserkrankungen. Davon seien in Severní Čechy (Nordböhmen) 50Prozent der Bevölkerung, in Landkreisen nahe der Kraftwerke sogar bis zu 72Prozent der Erwachsenen betroffen. Hinzu komme ein drastischer Anstieg von „Risikoschwangerschaften“ auf 50Prozent aller Schwangerschaften. 333

Papierfabrik in Blankenstein emittiert auch Staub. 338

Die Quelle der Emissionen wurde nie eindeutig zugewiesen. 337

Diplomatischer Konflikt

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BRD CSSR

Thema war in Zeiten von Waldsterben, Smog und Saurem Regen besonders in den 1980er Jahren präsent.

Im März 1982 wurde das Problem auch auf Bundesebene prominent diskutiert. Mit einer Kleinen Anfrage brachte eine Gruppe von 32 Bundestagsabgeordneten der Unionsfraktion den„Katzendreckgestank“ ins Parlament. Gegen DDR und CSSR 322f Die Unionsfraktion plädierte dafür, die Katzendreckgestank-Affäre auf diplomatisches Parkett bringen. 323

Umweltschutzauflagen zur Luftreinhaltung steckte auf allen beteiligten Seiten noch in den Anfängen und wurden wenig durchgesetzt. 325

Dennoch hatte das Auswärtige Amt (AA) bereits im März 1978 die „geruchsintensiven Emissionen“ über die Botschaft in Prag sowie bei einem Treffen Genschers mit Staatpräsident Gustáv Husák zur Sprache gebracht. 326

CSSR verwahrte sich 1979 dagegen, der Ursprung läge dort. 327

Vorschlag zur Einrichtung einer gemeinsamen Grenzkommission 327

1981: Offiziell gab es damit zwar noch immer keine gemeinsame Grenzkommission, da kein Staatsvertrag bestand, der ein solches Gremium festgeschrieben hätte, aber die Ernennung Bevollmächtigter bot die Möglichkeit, ohne Abkommen in Verhandlungen einzutreten. Ab 1982 gegenseitige Verhandlungen, CSSR zeigte sich über das Problem überrascht 328

Beteiligt: Staatsministerin im AA Hildegard Hamm-Brücher (FDP), INnenminister Baum (FDP) 329 Franz Josef Strauß, Außenminister Genscher 330 Helmut Schmidt wg DDR 337

Emissionen zudem zwischen BRD und CSSR eher ausgeglichen 331

1983 CSSR plant Minderung der Emissionen 332 wurde im Westen als wenig wahrscheinlich beurteilt

1984 höchste Ebene der internationalen Verhandlungen mit der ČSSR 334

In einem Brief wandte sich Bundeskanzler Helmut Kohl persönlich an Gustáv Husák 334 Gespräche wurden verschleppt

BRD DDR Papierkrieg

Problem: Anlagenprobleme des VEB Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal in Blankenstein an der Saale 336

Mitte der 1980er Jahre konkretere Bemühungen; 1987 Umweltabkommen zwischen der BRD und CSSR; auch (unter finanziellen Angeboten) mehr Kooperation zwischen der BRD Und DDR

Papierfabrik Blankenstein wurde in den 1990er Jahren snaniert; Produziert bis heute.


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Einzelnachweise

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