Benutzer:Britta Kremke/ArtikelentwurfCazals

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Eine Stilrichtung, die in den 1990iger Jahren durch den Hamburger Künstler Carlo Cazals geprägt wurde. Grundsätzlich ist der Irrationalismus ist ein aus der Philosophie entliehener Begriff, mit dem eine Weltanschauung gemeint ist, in der das rationale Denken zu Gunsten alternativer höherer Erkenntnisfunktionen hintenangestellt wird, oft zugunsten einer bestimmten Form der Intuition. Irrational steht hier also Widerspruch zum Rationalen, als mit dem Verstand nicht erklärbar, und somit auch im Widerspruch zur Vernunft.

Vom Unbewussten – welches beispielsweise im Surrealismus eine wichtige Rolle spielt – lässt sich das Irrationale klar abgrenzen: Unbewusste Inhalte sind Inhalte, die entweder nur zu einer gewissen Zeit nicht bewusst sind oder die nie bewusst ablaufen, die aber der Vernunft nie widersprechen. Irrational sind Sachverhalte, die dem Verstand nicht zugänglich, die also nicht erklärbar sind. Doch gerade eine irrationale, unbelastete Haltung ermöglicht uns gewisse Erkenntnisse, die uns eine rein rationale Herangehensweise verwehrt.

Cazals hat erlebt, dass es Ausprägungen von Elend, Liebe, Leiden, Hass, Leidenschaft, und Aufopferung gibt, die mit dem Verstand nicht zu erfassen sind. Hier muss eine Ausdrucksform gewählt werden, die jenseits des Rationalen liegt. Und da Sprache sehr begrenzte Möglichkeiten hat, weil sie gewissen logischen Regeln folgen muss, wählt Cazals für den Ausdruck dieser extremen Empfindungen irrationale Bilder. Auch bildnerische Darstellung folgt Regeln, doch Cazals gelingt es in seinen Kompositionen diese Regeln voll auszuschöpfen und ihnen so eine weit größere Ausdrucksvielfalt zu entlocken als es Sprache jemals kann. Und so lösen die Bilder Cazals’ beim Betrachter zumeist keine logisch zusammenhängenden Gedanken aus, sondern Auge und Assoziation springen „irrational“ hin und her, sind gebannt und die Phantasie wird angeregt.

Als skurril kann man seinen Stil bezeichnen, weil doch bei aller Leidenschaft und allem Schmerz, der in seinen Bildern wohnt, immer auch ein Augenzwinkern, etwas Kauziges, Belustigendes zu finden ist. Vielleicht spielt das Unbewusste Carlo Cazals hier doch einen Streich und nimmt – ähnlich dem Possenreißer am Hofe – den teilweise drastischen Bildinhalten mit dieser Humoristischen Einfärbung in gewisser Weise die Schärfe und macht sie so verdaulicher?

Doch wie kann der Betrachter einen Zugang bekommen? Cazals will keine konkreten Assoziationen hervorrufen, sondern beim Betrachter etwas zum Klingen bringen:

„Ich will, dass die Leute etwas merken, wenn sie meine Bilder sehen, dass sie angerührt sind“, so der Künstler. „Doch nur, wer selbst vollkommene Aufopferung, zerreißende Leidenschaft oder auch Todesangst erlebt hat oder zumindest akzeptiert, dass es diese extremen Ausprägungen gibt – wird den Mut haben, sich auf meine Bilder einzulassen, um etwas zu merken.“

Webseite: www.carlocazals.com