Benutzer:Bernd Schwabe in Hannover/Fürstenhof

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Achtung: Name Fürstenhof (1) (nach: Stadtlexikon Hannover) unzweckmäßig gewählt, aber: Wäre die alternative Angabe "Fürstenhof in der Straße Rote Reihe adressmäßig korrekt oder könnte sie auch "...Auf dem Berg" bzw. "...der Berg" lauten????? (siehe auch: Stadtpläne Hannover)


Fürstenhof[1] ist der Name von zwei benachbarten Anwesen in Hannovers Stadtteil Calenberger Neustadt. Von den zeitweilig als fürstliche Residenzpalais genutzten Gebäuden wurde 1822 der Name vom älteren Bau auf den jüngeren (erhaltenen) übertragen.

Fürstenhof in der Straße Rote Reihe

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An Stelle des älteren Fürstenhofs erhob sich auf dem Brühl[2] vor den Toren Hannovers ab circa 1215 die Burg Lauenrode, die den Grafen von Roden zugeschrieben wird. Nachdem hannoversche Bürger diese im Jahr 1371 geschliffen hatten, baute rund ein Vierteljahrtausend später der Vogt Friedrich Molinus hier nach 1617, also zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges, auf herzoglichen Befehl den Fürstenhof: Auf einem Teil des ehemaligen Burggeländes (etwa an Stelle des heutigen Mahnmals für die Synagoge) enstand so ein großräumiges Fachwerkensemble (Neustädter Vogtei, auch Kleiner Fürstenhof genannt[3]), das mit seinem Garten an den Judenteich grenzte (anstelle dessen später der Neustädter Markt angelegt wurde. [4]). Der Kleine Fürstenhof diente den welfischen Herzögen, die von Braunschweig aus auch die Fürstentümer Calenberg-Göttingen regierten, als Unterkunft bei ihren Aufenthalten in Hannover. Nachdem Herzog Georg von Calenberg 1636 durch einseitige Willenserklärung die Stadt Hannover zu seiner Residenz erklärte ("Residenzrezess"), wurden die Gebäude in der Calenberger Neustadt zum Domizil für Beamte der Regierung.

Ab 1801 wurde der Gebäudekomplex für ein halbes Jahrhundert (bis 1851) zum Sitz des Königlichen General-Post-Direktoriums und diente zugleich den reitenden und fahrenden Posten als Posthof. Währenddessen wurde 1822 der Name Fürstenhof auf den benachbarten, 1673 erbauten Osnabrücker Hof übertragen.

Nach dem Ende der Nutzung als Posthof (durch Zusammenlegung mit der Postkasse und dem Umzug in die Theaterstraße 1851[5]) wurde die ehemalige Neustädter Vogtei als Lagerhaus genutzt und 1862 abgebrochen für den Bau der neuen Synagoge an der Bergstraße. An gleicher Stelle der von Edwin Oppler 1864 bis 1870 erbauten Synagoge, die im "Dritten Reich" in der sogenannten "Reichspogromnacht" zerstört wurde, bauten die Nationalsozialisten einen Tiefbunker. Dieser dient heute (neben dem Mahnmal für die Synagoge) friedlichen Zwecken und wird unter der Adresse Rote Reihe 6 zum Teil als Tiefgarage der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers genutzt.[3]

Einzelnachweise

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  1. Alle Angaben in diesem Artikel, sofern nicht mit anderen Quellen belegt, nach: Waldemar R. Röhrbein, Helmut Knocke: Fürstenhof, in: Stadtlexikon Hannover, S. 197f.
  2. Helmut Knokke: Burg Lauenrode, in: Stadtlexikon Hannover, S. 100
  3. a b Helmut Knocke, Hugo Thielen: 243 / Rote Reihe 6 / C6, in: Hannover / Kunst- und Kulturlexikon / Handbuch und Stadtführer / Neuausgabe (4., aktualisierte und erweiterte Auflage), zu Klampen Verlag, Springe 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, hier: S. 188
  4. Eva Benz-Rababah: Neustädter Markt, in: Stadtlexikon Hannover, S. 468f.
  5. Klaus Mlynek: Postwesen, in: Stadtlexikon Hannover, S. 506f.