Benutzer:Bernd Schwabe in Hannover/Curt Victor Habicht

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Victor Curt Habicht (* 16. Mai 1883 in Idar-Oberstein; † 10. Juli 1945 in Hannover) war ein deutscher Kunsthistoriker. Nachdem er in den 1920er Jahren intensive Kontakte zu den Persönlichkeiten der hannoverschen Kultur-Avantgarde pflegte, war kurz nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten maßgeblich beteiligt an der Bücherverbrennung in Hannover.^[1]

Victor Curt Habicht wurde als Sohn eines Apothekers in Idar-Oberstein geboren. Nach seinem Abitur in Darmstadt absolvierte er an der Universität Heidelberg seine Studien der Kunst- und Literaturgeschichte, Philosophie, Ägyptologie und Geschichtswissenschaften. Seit dem 1. November 1911 assistierte er am Heidelberger Kunsthistorischen Institut und schrieb im Juli des selben Jahres seine Promotion über die Plastiken des Ulmer Münsters.^[1]

In Hannover wurde Habicht zum 1. Januar 1913 zunächst als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter im Kestner-Museum beschäftigt (bis 30. Mai 1914), konnte aber bereits im März 1914 als Privatdozent an der Technischen Hochschule Hannover tätig werden. Dort wurde er zum Ende des Ersten Weltkrieges im Dezember 1918 zum Professor ernannt, im Dezember 1921 dann zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor. Habicht, den enge Kontakte zur Volksschulbewegung unterhielt, wurden im selben Jahr zum Mitglied im Vorstand der Leibniz-Akademie gewählt.^[1]

Unterdessen entfaltete Habicht eine rege publizistische Tätigkeit. Neben anderen Schriften veröffentlichte er etwa im Hannoverschen Kurier und in der Zeitschrift Niedersachsen. Zeitschrift für Kultur, Geschichte, Heimat und Natur seit 1895. In der hannoverschen Kulturszene in der Zeit der Weimarer Republik der 1920er Jahre zeigte sich Habicht zunächst aufgeschlossen gegenüber den dortigen avangardistischen Strömungen.^[1]

Doch nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten legte Habicht „nationalistisch-chauvinistische, deutsch- und volkstümliche Betrachtungsweisen der deutschen und niedersächsischen Kunstgeschichte“ an den Tag. Schließlich war Habicht einer der maßgeblich Beteiligten an der sogenannten „Aktion gegen Schmutz und Schund“, die am 10. Mai 1933 mit der Bücherverbrennung an der Bismarcksäule ihren vorläufigen Höhepunkt fand.^[1]

Wenige Monate, bevor während der sogenannten „Reichskristallnacht“ dann auch die Synagogen brannten, wurde Victor Curt Habicht im April 1938 zum Dozenten für Kunstgeschichte ernannt, am 7. Dezember 1939 schliesslich zum „apl. Professor für neuere allgemeine und niedersächsische Kunstgeschichte“.^[1] Er starb während des Zweiten Weltkrieges wenige Wochen nach dem Einmarsch der Amerikaner in Hannover.^[2]

• Ines Katenhusen: '„unklare wissenschaftliche Gesinnung erzeugt unklare wissenschaftliche Ergebnisse ...“ Der Kunsthistoriker, Kritiker und Schriftsteller Victor Curt Habicht, in: Kunst und Politik. Hannovers Auseinandersetzungen mit der Moderne in der Weimarer Republik, zugleich Dissertation an der Universität Hannover unter dem Titel Das Verständnis für eine Zeit gewinnt man vielleicht am besten aus ihrer Kunst, in der Reihe Hannoversche Studien, Schriftenreihe des Stadtarchivs Hannover, Band 5, Hannover: Hahn, 1998, ISBN 3-7752-4955-9, S. 493–503
• Rita Seidel (Schriftltg.), Horst Gerken u.a. (Red.-Gruppe): Festschrift zum 150jährigen [hundertfünfzigjährigen] Bestehen der Universität Hannover, Bd. 2: Catalogus professorum 1831 - 1981, Stuttgart: Kohlhamme, 1981, ISBN 3-17-007321-4, S. 93
• Klaus Mlynek: HABICHT, Victor Curt, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 144 u.ö.; online über Google-Bücher
• Klaus Mlynek: Habicht, Victor Curt, in: Stadtlexikon Hannover, S. 245f.

• Corinna Luedtke: Curt Victor Habicht auf der Seite hannover-im-wort.de, zuletzt abgerufen am 31. Januar 2013

1. ↑ ^{a b c d e f} Klaus Mlynek: HABICHT, Victor Curt (siehe Literatur)
2. ↑ Klaus Mlynek: Zweiter Weltkrieg, in: Stadtlexikon Hannover, S. 694f.

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