Benutzer:BNobs/Artikelentwurf

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Beat Walter Nobs (1954) ist Schweizer Karrierediplomat. Er ist seit 2014 Botschafter der Schweiz in Kanada und den Bahamas.

Beat Nobs besuchte die Schulen in Ennetbaden, Baden und Zürich/Schweiz. Nach einer kaufmännischen Lehre bei Brown Boveri & Cie (BBC; heute ABB) in Baden erwarb er die Eidgenössische Wirtschaftsmatura Typ E. Er studierte an den Universitäten Zürich und University of British Columbia/Vancouver B.C., Kanada, Geschichte, Englisch und Medienwissenschaften. Er schloss die Studien mit dem Lizentiat (Master of Arts) (1986) und dem Doktorat (Dr Phil I.) der Universität Zürich 1987 (Promotionsthema zur schweizerischen Auswanderungsgeschichte nach Kanada) und dem Diplom für das Höhere Lehramt für Geschichte und Englisch (1988) ab.

Er ist mit Dr. phil. Irene Knöpfel Nobs verheiratet. Das Paar hat 3 Söhne (Dr. Samuel Nobs, Simon Nobs MSc, Christian Nobs BCom).

Beat Nobs spricht Schweizerdeutsch, Deutsch, Französisch, Englisch und Spanisch.

Diplomatischer Werdegang

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Nach zehn Jahren in verschiedenen Lehrtätigkeiten ist Beat Nobs 1988 als Diplomat in den Dienst des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) eingetreten. Seine ersten Einsätze als Stagiaire Diplomatique absolvierte er bei der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA; multilaterale Sektion) und an der schweizerischen Botschaft in San José/Costa Rica.

1990 kehrte er nach Bern zurück, wo er als diplomatischer Mitarbeiter bei der Politischen Abteilung I (Europa) der Politischen Direktion tätig war. Sein Aufgabengebiet bis Frühjahr 1994 umfasste Süd- und Südosteuropa (Italien, Vatikan, die Staaten des Balkans, Türkei). Das Ende der kommunistischen Regimes in Rumänien, Bulgarien, und Albanien, insbesondere aber der kriegerische Zerfall Jugoslawiens und das Entstehen der Nachfolgestaaten Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Serbien-Montenegro und Kosovo boten ebenso die Gelegenheit für hohen Arbeitseinsatz wie der Ausbau der Beziehungen der Schweiz mit der Türkei sowie die Umsetzung des Entscheids des schweizerischen Bundesrates zur erstmaligen Entsendung eines schweizerischen Botschafters zum Vatikan[1].

1994 wurde Beat Nobs als erster Mitarbeiter des Missionschefs nach Nairobi/Kenia versetzt. Dort hatte er die Funktion als stellvertretender Missionschef für die diplomatischen Beziehungen mit Kenya, Uganda, Somalia, Rwanda, Burundi sowie den Seychellen inne. Von besonderer Bedeutung war zudem die Aufgabe als stellvertretender Ständiger Vertreter der Schweiz und Hauptverantwortlicher für die schweizerische Präsenz beim Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP.

Die dabei erworbene Expertise im Umweltbereich und der multilateralen Diplomatie waren 1997 hauptverantwortlich dafür, dass er 1997 ins Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) detachiert wurde, wo er als Abteilungschef Internationales und Stellvertreter des Direktors für den Bereich internationale Angelegenheiten beim Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) eingesetzt wurde.[2] 1999 wurde er in den Rang des Botschafters befördert - mit knapp elf Jahren die kürzeste Beförderungszeit eines schweizerischen Karrierediplomaten zwischen Eintritt als Stagiaire Diplomatique und dem Erreichen des Botschafterrrangs in der Geschichte der schweizerischen Diplomatie. Als erster schweizerischer Umweltbotschafter zeichnete Nobs verantwortlich für eine erstmalige systematische und umfassende Strategie der Umweltaussenpolitik der Schweiz. Er leitete zwischen 1997 und 2005 die schweizerischen Verhandlungsdelegation und war Chef-Verhandler an allen wichtigen internationalen Konferenzen im Bereich Umwelt und häufig auch im Bereich Nachhaltige Entwicklung (UNO Klimarahmenkonvention/UNFCCC, Biodiversitätskonvention/CBD, Cartagena- Protokoll, Basler Konvention, Stockholmer Konvention, Rotterdamer Konvention, UNO Kommission für Nachhaltige Entwicklung/CSD[3], Montreal-Protokoll, World Summit on Sustainable Development, Umwelt für Europa und weitere). Oft vertrat Nobs die Schweiz auch in Stellvertretung von Bundesräten oder dem Direktor des Bundesamtes an internationalen Ministerkonferenzen. In den bilateralen Verhandlungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union (EU) im Rahmen der sog. Bilateralen Verhandlungen II war Nobs überdies Verhandlungsführer der Schweiz um den Beitritt der Schweiz zur Europäischen Umweltagentur 2004. Im Weiteren koordinierte und leitete er die erfolgreichen schweizerischen Kampagnen um die permanente Ansiedlung der Sekretariate der Stockholmer[4] und der Rotterdamer Konventionen in Genf in Konkurrenz zu Deutschland und Italien. Zur Stärkung der schweizerischen Präsenz im Rahmen der Biodiversitätskonvention/CBD gründete und benannte er 1999 die mehrere Staaten umfassende "Compromise Group" (mit Japan, der Republik Korea, Mexiko, Neuseeland)[5] und im Jahre 2000 im Rahmen der UNO Klimarahmenkonvention/UNFCCC die "Environmental Integrity Group" mit Mexiko und Republik Korea, die seither in den internationalen Klimaverhandlungen eine bedeutende Rolle spielt. Nobs leitete diese Gruppen bis zum Ende seines Mandats 2005[6]. In den Jahren 2004 bis 2006 war Nobs einer der Vizepräsidenten der UNO Klimarahmenkonvention/UNFCCC[7] sowie des UNO Umweltprogramms/UNEP, wo er das "Committee of the Whole" leitete.

2005 entsprach der Bundesrat dem Wunsch von Botschafter Nobs nach einer Versetzung als schweizerischer Botschafter nach Neuseeland mit Sitz in Wellington (mit Seitenakkreditierungen in Fiji, Samoa, Tonga, den Cook Inseln und Niue).[8]

Nach fünf Jahren in Neuseeland kehrte Botschafter Nobs im Sommer 2010 nach Bern zurück und übernahm als Stellvertretender Staatssekretär für Asien und Pazifik die Leitung der Abteilung Asien und Pazifik im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten.[9] Er zeichnete dabei verantwortlich für die Schaffung einer klaren Asien/Pazifik-Strategie der Schweiz, die auf klar strukturierte und kohärente Weise dazu dient, die Beziehungen im Sinne des Ziels einer universalen Aussenpolitik der Schweiz mit der Region Asien-Pazifik auszubauen und in allen Dimensionen zu vertiefen. Dazu gehörte der Ausbau der politischen Konsultationen auf Länder wie Laos, Kambodscha, Thailand, Australien, Neuseeland, Nepal, Bangladesch oder Indonesien auf hoher Beamtenebene, aber auch der Ausbau von Kontakten auf Regierungsebene, wie z.B. die erstmalige offizielle Reise eines schweizerischen Aussenministers nach Australien, Neuseeland und den pazifischen Inselstaat Vanuatu im Jahre 2013[10]. Neben dem Ausbau der bilateralen Beziehungen zielt die 2010 durch Nobs lancierte Strategie auch ein erhöhtes Engagement der Schweiz in den regionalen multilateralen Organisationen und Foren der Region Asien/Pazifik: Neben dem Ausbau der Beziehungen mit der südostasiatischen Staatengruppe ASEAN (der sog. "Development Partner Status" wurde 2016 für die Schweiz Tatsache[11]) ist die erfolgreiche Kampagne um eine schweizerische Teilnahme am wichtigsten asiatisch-europäischen Forum ASEM zu erwähnen, welche unter Nobs Aegide lanciert und 2012 in der offiziellen Aufnahme der Schweiz mit Teilnahme von der damaligen Bundespräsidentin Widmer-Schlumpf offizialisiert wurde. Die im Bereich Aussen- und Sicherheitspolitik ebenfalls sehr nützliche schweizerische Teilnahme am jährlichen Shangri-La Forum in Singapur konnte als Teil dieser Strategie 2014 erstmals umgesetzt warden. Die regelmässige Teilnahme an der internationalen Afghanistan-Konferenz mit Botschafter Nobs als "Special Representative" der Schweiz bis 2014 war ein weiterer Schritt in der Umsetzung des regionalen Volets der Asien/Pazifik Strategie der Schweiz.

Seit September 2014 ist Beat Nobs ausserordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Schweiz in Kanada und im Commonwealth der Bahamas, mit Sitz in Ottawa.[12]

Beat Nobs hat eine Vielzahl von Vorträgen gehalten und war Gesprächspartner in verschiedenen Zeitungen und Radiosendungen, wovon einige online abrufbar sind:

  • Interview in der Aargauer Zeitung (23. Januar 2017)[13]
  • Interview im Badener Tagblatt (21. August 2017)[14]
  • Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung (6. Januar 2003)[15]
  • Gespräch über den Beruf des Diplomaten auf Radio SRF 1 (22. Juni 2008)[16]
  • Vortrag über Klimavariabilität und Klimaveränderungen im Rahmen des 3. Wissenschaftsdialogs der Academia Engelberg in Engelberg/Schweiz (29. September bis 1. Oktober 2004)[17]
  • Vortrag über die Rolle der Schweiz und der multilateralen Diplomatie im Klimabereich im Rahmen des Burden Sharing Symposiums in Wellington/Neuseeland (29. Juli 2008)[18]
  • Vortrag über die Rolle der Schweiz in der Flüchtlingskrise an der Universität von Alberta/Kanada (17. November 2015)[19]
  • Vortrag über den Beruf des Diplomaten bei EWC Global Affairs Participants in Ottawa/Kanada (6. Oktober 2017)[20]
  • Eröffnung einer Fotografieausstellung an der Universität Ottawa/Kanada (30. Oktober 2014)[21]

Beat Nobs hat sich in seiner Dissertation mit der schweizerischen Auswanderung nach Kanada beschäftigt.[22] Zudem ist er Mitverfasser des Artikels "The Cartagena Protocol on Biosafety of the Convention on Biological Diversity: overview and future development"[23].

Einzelnachweise

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  1. Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA. Abgerufen am 13. Dezember 2017 (englisch).
  2. Beat Nobs und die schweizerische Umwelt-Aussenpolitik: Hohe Kompetenz im Dienst der Ökologie | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. 5. Januar 2003, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 19. Oktober 2017]).
  3. United Nations: Commission on Sustainable Development: Report on the Thirteenth Session (30 April 2004 and 11-22 April 2005). United Nations Publications, 2005, ISBN 978-92-1880080-0 (google.ch [abgerufen am 13. Dezember 2017]).
  4. Der Bundesrat: Schweiz unterzeichnet Konvention über persistente organische Schadstoffe. Abgerufen am 13. Dezember 2017.
  5. Christoph Bail, Robert Falkner, Helen Marquard: The Cartagena Protocol on Biosafety: Reconciling Trade in Biotechnology with Environment and Development. Routledge, 2014, ISBN 978-1-136-53438-6 (google.ch [abgerufen am 13. Dezember 2017]).
  6. Der Bundesrat: Klimakonferenz in Neu-Delhi: Vorbereitungen zur Inkraftsetzung des Kyoto-Protokolls. Abgerufen am 13. Dezember 2017.
  7. United Nations, United Nations Environment Programme, United Nations General Assembly: United Nations Environment Programme Report of the Governing Council: Ninth Special Session (7-9 February 2006). United Nations Publications, 2006, ISBN 978-92-1810238-6 (google.ch [abgerufen am 13. Dezember 2017]).
  8. Embassy of Switzerland in New Zealand. Abgerufen am 14. Dezember 2017.
  9. Der Bundesrat: Neue Botschafterinnen und Botschafter der Schweiz. Abgerufen am 14. Dezember 2017.
  10. Der Bundesrat: Enges Vertrauensverhältnis mit Australien: Schweizer Staatsangehörige erhalten erleichterte Einreise. Abgerufen am 13. Dezember 2017.
  11. Switzerland - ASEAN | ONE VISION ONE IDENTITY ONE COMMUNITY. In: ASEAN | ONE VISION ONE IDENTITY ONE COMMUNITY. (asean.org [abgerufen am 13. Dezember 2017]).
  12. Welcome. Abgerufen am 23. November 2017 (englisch).
  13. Beat Nobs: Vom helvetischen Krieger zum Schweizer Botschafter. In: az Aargauer Zeitung. 23. Januar 2017 (aargauerzeitung.ch [abgerufen am 13. Dezember 2017]).
  14. Schweizer Botschafter reist über 6100 Kilometer für die Badenfahrt an. In: az Badener Tagblatt. 20. August 2017 (badenertagblatt.ch [abgerufen am 13. Dezember 2017]).
  15. Hohe Kompetenz im Dienst der Ökologie | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. 5. Januar 2003, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 13. Dezember 2017]).
  16. Botschafter in Neuseeland - Radio - Play SRF. Abgerufen am 13. Dezember 2017.
  17. Wo stehen wir und wohin führt die Klimapolitik - Academia Engelberg. In: Academia Engelberg. (academia-engelberg.ch [abgerufen am 13. Dezember 2017]).
  18. ncreadmin1: HE Dr Beat Nobs, Swiss Ambassador to NZ - Part 1. 26. August 2008, abgerufen am 13. Dezember 2017.
  19. Dr. Beat Nobs: Switzerland and the refugee crisis (Video) - Migration Views. In: Migration Views. 17. November 2015 (ualberta.ca [abgerufen am 13. Dezember 2017]).
  20. Encounters Canada: Being a Diplomat: Ambassadors talk to EWC participants. 6. Oktober 2017, abgerufen am 13. Dezember 2017.
  21. Multiple Arts: Professor Frederick John Packer and Dr. Beat Nobs at University of Ottawa. 31. Oktober 2014, abgerufen am 13. Dezember 2017.
  22. Nobs, Beat, 1954-: Vom Eiger in die Rockies : Berner Oberländer Bergführer im Dienste der Canadian Pacific Railway. Lang, Bern 1987, ISBN 978-3-261-03761-9 (worldcat.org).
  23. Klaus Ammann, Yolande Jacot, Richard Braun: Methods for Risk Assessment of Transgenic Plants: Biodiversity and biotechnology. IV. Springer Science & Business Media, 2003, ISBN 978-3-7643-6657-5 (google.ch [abgerufen am 13. Dezember 2017]).