Benutzer:Anton-kurt/Stadtgraben Wiener Neustadt

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Der Stadtgraben Wiener Neustadt umschloss die Stadtmauer der Stadtbefestigung Wiener Neustadt in der Statutarstadt Wiener Neustadt in Niederösterreich.

In der Niedrigwasserrinne betrug die Spiegelbreite ca. 2,5 m, mit der Überflutung der Berme ca. 7 m und bei der höchsten Spiegellage 12,5 m bzw. 14,5 m. Bei einer Wasserstandstiefe von ca. 1 m erweiterte sich die Breite des Wasserspiegels sprungartig um die Breite der Berme. Ein mit dem höchsten Wasserstand im Mittelalter mit ca. 263,7 m vergleichbarer Wert wurde bei einer extremen Grundwassersituation 1996 mit 263,35 m am 20. November 1996 gemessen.

Die Wasserversorgung des Stadtgrabens war von zwei Faktoren abhängig, vom Grundwasser und vom Kehrbach. Wassserhochstände im Stadtgraben konnte der Kehrbach nicht bewirken, dafür war ein entsprechend hocher Grundwasserstand erforderlich. Aus diesem Grunde wurde als bautechnische Maßnahme eine Lößlehm als Dichtungsschicht eingebaut, um den Wasserverlust durch Versickerung entgegenzuwirken. Die Dichtung des Stadtgrabens mit Löss für die volle Flutung des Stadtgrabens wurde mit der Entwicklung der Feuerwaffen dringlich und ist im Zusammenhang mit der Bedrohung durch die Osmanen mit der Schlacht von Mohacs (1526) und der Ersten Türkenbelagerung von Wien (1528/1529) zu sehen. Zeitgleich erfolgte zur Verstärkung der Anlage vor dem Neunkirchner Tor die Errichtung der Barbakane, in diesem Bereich war auch das Nutzwassergerinne zur Stadt welches über ein Nutzwasserbrücke (eine hölzerne Trogbrücke) über den Stadtgraben führte. Der Kehrbach wurde im Bereich des Neunkirchner Tores an die Stadt herangeführt, wo genau ist unklar, auch die Stelle der Einspeisung vom Kehrbach in das Nutzwassergeringe und die genaue Stelle der Einbindung des Nutzwassergeringes durch die Stadtmauer. In der Zwingermauer konnte man eine vermauerte Durchlassöffnung feststellen, die Durchlassöffnung wird in der Stadtmauer vom Arbeitsamt Wiener Neustadt angenommen.