Benutzer:Andreas Vogl/Mashaf Rasch

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Kategorie:Jesiden

Das Mashaf Rasch (arabisch مصحف رش, DMG Maṣḥaf Raš, deutsch: Schwarzes Buch) ist ein Buch, das als eines der zwei heiligen Bücher der Jesiden gilt, dessen Authentizität jedoch umstritten ist. Der Forscher John S. Guest gibt in seinem Buch zu den Jesiden an, dass der Autor Hasan ibn ʿAdī, ein Nachkomme ʿAdī ibn Musāfirs in dritter Generation, gewesen sei.[1] Die Quelle, auf die sich Guest bezieht,[2] beinhaltet diese Information jedoch nicht.[3] Die Rede ist dort vielmehr von einem Buch mit den sieben Siegeln, das "wahrscheinlich" von "Hassan el Bassri" geschrieben wurde.[4]

Überlieferung und Textversionen

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Der Jesiden-Forscher Isya Joseph publizierte 1909 die beiden Bücher Mashaf Rasch und Kitāb al-Dschilwa (Buch der Offenbarung), die er als die zwei wichtigsten Quellen der Jesiden beschrieb. Joseph gibt an, dass er die Exemplare von seinem persönlichen Freund Dāwūd as-Sā'igh erhalten hat. Zeitlich stuft Joseph das Buch in das 13. Jahrhundert ein.[5]

Gliederung und Inhalt

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Beurteilung der Authentizität

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Jesidische Positionen

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Unter Jesiden ist die Einordnung des Mashaf Rasch umstritten. Die jesidische Website Dochata stuft die Schrift als authentisch ein. Jedoch wird dort hinzugefügt, dass die ursprüngliche Version des Mashaf Rasch in Folge der vielen Verfolgungen an den Jesiden verloren ging und das von den Orientalisten veröffentlichte Buch von einem Jesiden aus dem Dorf Bozan (būzān) abgefasst wurde, der das Christentum angenommen hat und das, was er über seinen Glauben wusste, an den christlichen Mönch Rāmīschūʿ übermittelte. Die Website betont, dass derartige Bücher häufig der Verfälschung unterlägen, insbesondere dann, wenn kein Konsens über sie unter den religiösen Autoritäten der Jesiden (al-Marāǧiʿ wa-riǧālāt ad-dīn) bestehe.[6]

Die Facebook-Seite al-Fais būk al-aizīdī (Jesidisches Facebook) schreibt, dass das Mashaf Rasch nicht von Interesse für die Jesiden sei und auch nicht die jesidischen Glaubensinhalte repräsentiere. Anliegen des Autors sei lediglich, die Schlechtigkeit des Jesidentums darzustellen und zu zeigen, dass sie das Schlechte anbeteten. So weist der Autor darauf hin, dass in dem Text von einem Mohammed, dem "Propheten der Ismaeliten" (Muḥammad banī al-Ismāʿīliyīn), die Rede ist. Der Begriff Ismaeliten sei, so meint er, eine jüdische Bezeichnung für Muslime. Der Verfasser des Facebooks-Text schließt daran die Vermutung an, dass der Autor des Mashaf Rasch ein Jude gewesen, der versucht habe, das Jesidentum als eine alte Religion darzustellen, die anti-islamisch gewesen sei und der Kampf gegen die Islam obliege. Al-Fais būk al-aizīdī hat zwei Theorien über die Urheberschaft des Textes. Einerseits sei es möglich, dass der Autor ein Jude gewesen ist. Andererseits verweist man auf einen namentlich nicht genannten Christen aus Baʿschīqa oder Bahzānī. Zur geographischen Begründung heißt es, dass der Dialekt des Autors auf eine Abstammung aus dieser Region weist. [7]

  • M. Bittner: Die Heiligen Bücher der Jeziden oder Teufelsanbeter (Kurdisch und Arabisch). In: Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien. Band 55, Wien 1913.
  • Isya Joseph: Devil worship. The sacred Books and Traditions of the Yezidis. Boston: Richard G. Badger, 1919. Digitalisat.
  • Isya Joseph: Yezidi Texts in The American Journal of Semitic Languages and Literatures Vol. 25, No. 2 (Januar 1909), S. 111-156.
  • John S. Guest: Survival Among the Kurds - A History of the Yezidis. London und New York, Kegan Paul International, 1993.

Einzelnachweise

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  1. Guest: Survival Among the Kurds, S.20.
  2. Guest: Survival Among the Kurds, S.234, Fußnote 28.
  3. Browski, L.E.: Die Jeziden und ihre Religion in Das Ausland, Vol.59, 1886, S.764. Siehe englische Version Browski: The Yezidees, or Devil-Worshippers, 1889, S.474 - 482. Digitalisat
  4. Browski: The Yezidees, or Devil-Worshippers, 1889, S.476 - 477. Digitalisat
  5. Joseph: Yezidi Texts. 1909, S. 111.
  6. ad-Diyāna al-Aizīdīya. http://web.archive.org/web/20170713160127/http://www.doxata.com/wezaeq/5586.html [13. Juli 2017].
  7. al-Ǧalwa wa-maṣḥaf raš. http://web.archive.org/save/_embed/https://ar-ar.facebook.com/permalink.php?story_fbid=362421180502077&id=102463443164520 [14. Juli 2017]