Benutzer:Andek/Außenpolitik Russlands

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Die Außenpolitik der Russischen Föderation ist geprägt durch das Erbe der Sowjetunion, sowie seine Rolle als wichtiger Energielieferant anderer Staaten. Die Beziehungen zu den ehemaligen Sowjetrepubliken bewegen sich zwischen gelenkter Partnerschaft (Weißrussland, Kasachstan, Aserbaidschan) und offenen kriegerischen Auseinandersetzungen (Georgien, Ukraine). Die Beziehungen zur NATO und zu den G7 haben sich unter Wladimir Putin verhärtet. Die ehemals „partnerschaftliche Zusammenarbeit“ wurde abgelöst durch offene Konflikte – vor allem seit der Okkupation der Krim und dem Beginn des Krieges in der Ukraine im Jahr 2014.[1]

Verhältnis zu den Staaten des ehemaligen Ostblocks

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Zentrale Themen der russischen Außenpolitik sind derzeit der Krieg in der Ukraine und der schwelende Konflikt mit Georgien (Kaukasuskrieg 2008). In seinen kriegerischen Auseinandersetzungen ist die russische Regierung insbesondere darum bemüht, den Verlust an Einfluss, der mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion einherging, zu begrenzen.[2] Die beiden verlustreichen Tschetschenienkriege zwischen 1994 und 2009 führten zu einem erzwungenen Verbleib Tschetscheniens als russische Teilrepubliken.

Mehrere Staaten, die sich erfolgreich aus dem Einfluss Russlands lösten, haben bedeutende russische Minderheiten, insbesondere die baltischen Staaten. Hieraus ergibt sich die Furcht, dass diese Minderheiten der russischen Regierung einen Vorwand für eine Okkupation fremder Territorien liefern, wie es in der Ukraine und in in Georgien de facto geschehen ist.[3]

Mit anderen GUS-Staten sind die Beziehung besser. Als langfristiges Ziel verfolgt Putin die Entwicklung der Eurasische Wirtschaftsunion. Hierzu zählen derzeit Russland, Kasachstan, Weißrussland, Armenien und Kirgisistan.[4]

Verhältnis zur NATO

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Ende 2014 veröffentlichte die Regierung und Staatspräsident Wladimir Wladimirowitsch Putin eine neue Militärdoktrin. Hiernach stellt die NATO für Russland die zentrale Bedrohung dar.[5]

Einfluss im Nahen Osten

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Im Nahen Osten übt Russland hingegen weiterhin eine gewisse außenpolitische Wirkung aus. So spielt Russland eine aktive Rolle im Umgang mit dem Syrienkrieg[6] und bei den Atomverhandlungen mit dem Iran[7].

Einfluss in Asien, Afrika und Lateinamerika

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Als flächenmäßig größter Staat der Erde hat Russland lange Grenzen mit der Mongolei und mit China. Die russische Außenpolitik hat deshalb starken Einfluss auf die politischen Verhältnisse in Zentralasien und im fernen Osten. Den Einfluss auf Indien, sowie in den afrikanischen und llateinamerikanischen Staaten hat Russland hingegen fast vollständig eingebüßt.[8]

Die Zusammenarbeit mit den anderen BRICS-Staaten Brasilien, Indien, China und Südafrika soll intensiviert werden.[9]

Russland erhebt territoriale Ansprüche auf große Teile des arktischen Eismeeres. Hier gibt es einen offenen Interessenkonflikt mit verschiedenen anderen Staaten, darunter die [Vereinigte Staaten von Amerika|[USA]], Dänemark, Kanada und Norwegen.

Mitgliedschaften

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Russland ist Mitglied der Gemeinschaft unabhängiger Staaten und der Eurasischen Wirtschaftsunion und nimmt hier eine bestimmende Rolle ein.

Russland ist ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat und verfügt über ein Veto-Recht.

Russland war von 1998 bis 2014 Mitglied der G7 (damals G8).

Einzelnachweise

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  1. Ukraine-Konflikt: Berlins Antwort auf Putins Mythen Spiegel Online, 19. Februar 2015
  2. Putins großer Plan Die Zeit 48/2014
  3. Daniel Arkin: Baltic States Fear Putin Amid Escalation in Ukraine NBC, 2. September 2014
  4. Benjamin Triebe: Der Kreml holt sich Kirgistan NZZ, 23. Dezember 2014
  5. Heidi Reisinger: Gefahren lauern überall Süddeutsche Zeitung, 19. Februar 2015
  6. Saudische Verhandlungsmission in Moskau gescheitert F.A.Z., 9. August 2013
  7. David E. Sanger: [1] New York times, 3. November 2014
  8. A globe redrawn The Economist, 5. November 2009
  9. Russland stuft Ukraine und Nato als "Bedrohung" ein Die Welt, 26. Dezember 2014