Benutzer:Andeilas/Marc de Broissia

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Marc de Broissia (* 18. August 1948 in Marigna sur Valouse/Frankreich) ist diplomierter Reitlehrer, der die Regeln der klassischen Reitlehre bis hin zur Hohen Schule unterrichtete.

Im französischen Marigna sur Valouse geboren, entdeckte Marc de Froissard de Broissia schon als Kind seine Liebe zu Pferden. Schnell war ihm bewusst, dass er die seit Jahrhunderten bestehende Familientradition fortsetzen würde. Er wählte den Beruf des Ecuyer. Als Lebensaufgabe, als Passion. Wie bereits vor 700 Jahren sein Vorfahr Antoine de Froissard.

So konnte sich Marc de Froissard de Broissia im Alter von 21 Jahren diplomierter Reitlehrer nennen. Der damals jüngste Frankreichs. Anfang der 70er Jahre dann verließ der damals begeisterte Springreiter sein Heimatland, um in der nähe der Stadt Worms auf einem Trakehnergestüt zu arbeiten. Es eröffnete sich ihm eine neue Welt, Affinitäten verschoben sich: Marc de Broissia entdeckte seine Liebe zur Dressurreiterei. Und damit das Reitinstitut Egon von Neindorff. Dort in Karlsruhe sah er zum ersten Mal iberische Pferde, war fasziniert von deren Imposanz und Talent, von deren Charme und Sensibilität.

Nach seiner Ausbildung bei Egon von Neindorff kehrte Marc de Broissia nach Frankreich zurück, leitete dort ein Gestüt, brach von dort aus dann nach Portugal auf, um sich auf dem legendären Gestüt Alter Réal fortzubilden. Im Anschluss folgte ein Aufenthalt in Sevilla – bei Rafael Jurado. Dort beschäftigte sich Marc de Broissia vor allem mit den spanischen Reitweisen Doma Vaquera und Alta Escuela.

Wieder in Deutschland, nutzte Marc de Broissia sein Können und sein Wissen, um etwas Eigenes aufzubauen. Heute gilt der Autor des Buches „Iberische Reitweisen“ (Cadmos Verlag) als Wegbereiter der Barockpferdeszene in Deutschland. Seit über einem Jahrzehnt lebt der Franzose nun ununterbrochen in Deutschland, baute in dieser Zeit Ausbildungsställe in Bayern auf, gibt europaweit Lehrgänge und fasziniert seine Zuschauer während seiner Auftritte mit seinem Lusitanohengst Guapo auf beispielsweise Kunstausstellungen, klassischen Konzerten, Shows und Messen oder auch Siglavy, ein Lousitano Hengst den Marc de Broissia ausgebildet hat, bezaubert bei seinen Shows im Circus Krone die Zuschauer. Seit einem Jahr lebt Marc de Broissia wieder in Allgäu.

Von jeher war der Name der DE FROISSARD - DE BROISSIA'S auf das engste mit reiterlicher und militärischer Tradition verbunden. In diesem Zusammenhang wurde der Name des ANTOINE DE FROISSARD bereits zum ersten mal im Jahre 1279 erwähnt. Er gehörte in diesem Jahrhundert zum alten Adel der Grafschaft Burgund. Als Seigneur de Belpaur und Ecuyer hatte er hohe reiterliche Ehren erworben und tat sich durch besondere Tapferkeit als Adjudantan der Seite seines Befehlshabers hervor.

Fast zwei Jahrhunderte lang führten  seine Nachfahren diese Tradition fort und erweiterten währenddessen kontinuierlich Terrain auf dem Plateau des französischen Jura. Auch durch zwei Kriege und Schlachten ließen sie sich nicht davon abhalten, zugleich stets eine bedeutende Rolle im burgundischen Parlament zu spielen. Chevalier PIERRE DE FROISSARD war im 17. Jahrhundert Präsident der Grafschaft von Burgund. Seine Nachfahren dienten alle dem Spanischen König, unter dessen Lehensherrschaft ihr Land damals stand.

So kam es, dass JEAN SIMON DE FROISSARD, Seigneur de Broissia, durch den spanischen König Philippe zum Ritter geschlagen wurde. Sein Bruder FRANCOIS kommandierte, ebenfalls für den spanischen  König, Regiment der Kurassiere von Burgund. Er fiel bei der Belagerung von Rey, als die Franche –Comte durch den französischen König ein- genommen wurde. Ebenfalls im 17. Jahrhundert stellte JOSEPH DE ' FROSSIARD drei  Kavallerie Kompanien auf.

FLAVIEN DE FROISSARD wurde im 18. Jahrhundert Oberst des französischen Königs, Chevalier de Saint Georges und Chevalier de Saint Louis. Ende des 19. Jahrhunderts wurde AMAURY DE FROISSARD zum Brigadegeneral der Kavallerie ernannt.

Durch seine großmütterliche Linie (Marie Thais Davou) stammt MARC DE FROISSARD - DE BROISSIA direkt von dem bekannten Marschall Davou, einem der ersten Kavalleristen der napoleonischen Armee ab. Dieser war es auch, der als einer der angesehensten Offiziere Napoleons dazu beitrug, 1806 die Preußen und 1809 die Österreicher zu besiegen. Auch LOUIS DE BRIOSSIA, der Vater von Marc, setzte diese ununterbrochene Kette reiterlicher Tradition bis zu seinem Tod im Jahre 1968 fort. Als Angehöriger der französischen Fremdenlegion war er 1940 daran beteiligt, den Einmarsch der Deutschen aufzuhalten. Verfolgt durch gegnerische Truppen, wurde er schließlich gefangen genommen, nachdem er am Strand von Dieppe seinem Pferd die Freiheit gab.


Vor über 40 Jahren spezialisierte sich Marc de Froissard de Broissia auf die Ausbildung iberischer Pferde, Lipizzaner und Friesen. Die Grundlagen seiner Ausbildungsmethode sind die Lehren der klassischen Reitmeister wie beispielsweise Francois Baucher, Francois Robichon de la Guérinière und Gustav Steinbrecht. So bedeutet für den Franzosen Reiterei harte Arbeit an sich selbst. Reiten ist seiner Meinung nach keine Sache, die man in zwei oder in zehn Jahren erlernen kann. Man muss sein Leben lang dran bleiben. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für diese Art der Arbeit mit Pferden ist eine permanente persönliche Disziplin, Ruhe und Geduld. So lauten auch das oberste Leitprinzip seiner Arbeit:

"Demander peu, répéter souvent er carresser beaucoup" (Etienne Beudant)

(Stelle Dich mit wenig zufrieden, wiederhole oft und lobe viel)


Marc de Broissia setzt während der Pferde-Ausbildung auf Langsamkeit. So richtet sich seine Ausbildung ganz nach den Bedürfnissen der Pferde. Pferd und Reiter sollten zu einer Einheit verschmelzen, in der das Pferd zur Geltung kommt. Nicht der Reiter.

Einzelnachweise

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  1. www.marcdebroissia.de
  2. Iberiens Reitweisen, Marc Broissia, ISBN 3-86127-379-9.
  3. Cavallo - Zeitschrift, Ausgabe 12/2004 S.134-1367



Marc de Broissia

Kategorie:Reitmeister Kategorie:Reitkunst