Benutzer:Aktienaktuell/Trade Republic

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Trade Republic Bank GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 2015
Sitz Berlin,Deutschland Deutschland
Leitung
  • Andreas Willius
  • Karsten Müller
Branche Finanztechnologie, Bankwesen
Website www.traderepublic.com
Stand: 5. Februar 2021

Die Trade Republic Bank GmbH ist ein deutscher Anbieter von Brokerage-Leistungen mit Sitz in Berlin. Das Unternehmen wurde im Jahr 2015 von Christian Hecker, Marco Cancellieri und Thomas Pischke gegründet. 2019 hat Trade Republic die Lizenz als Wertpapierhandelsbank erhalten.

Unternehmensgeschichte

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Trade Republic wurde 2015 gegründet und bezeichnet sich selbst als Neo Broker. Im April 2018 sicherte sich das Unternehmen im Rahmen einer Seed-Finanzierungsrunde sieben Millionen Euro Kapital. Im Jahr 2019 erhielt Trade Republic die Lizenz als Wertpapierhandelsbank. Seitdem unterliegt der Broker der Aufsicht durch die BaFin und der Deutschen Bundesbank unter anderem nach dem Kreditwesengesetz und dem Wertpapierhandelsgesetz.

Im Januar 2019 erfolgte der Markteintritt in Deutschland zunächst für einzelne Kunden auf einer Warteliste. Im April öffnete Trade Republic das Angebot für alle interessierten Kunden. Im Juli 2019 sammelte Trade Republic im Rahmen einer Series A Runde weitere zehn Millionen Euro Kapital ein. Zu den Investoren zählten Creandum aus Schweden sowie Project A Ventures. Im April 2020 erhielt das Unternehmen nochmals frisches Kapital. In einer Series B Runde gewann Trade Republic mit Accel und Founders Fund zwei Investoren aus dem kalifornischen Silicon Valley. Sie investierten 62 Millionen Euro. Im Zuge der Veröffentlichung zum erfolgreichen Abschluss der Finanzierungsrunde gab das Unternehmen bekannt, elf Monate nach Start des Angebots in Deutschland 150.000 Depotkunden zu zählen, die eine Milliarde Euro an Kapital (Assets under management) über Trade Republic verwalten.[1]

Im November 2020 gab Trade Republic bekannt, mit dem Onboarding von Kunden in Österreich begonnen zu haben.[2]

Ende 2020 wurde die Gesellschaft in einem Online-Artikel unter Verweis auf eine Ad-hoc-Mitteilung des Gesellschafters Sino AG mit rund 634 Millionen Euro bewertet.[3]

Einlagensicherung

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Trade Republic als Wertpapierhandelsbank ist auf die Zusammenarbeit mit Dritten angewiesen. So werden durch die gesetzliche Einlagensicherung Einlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Kunde auf dem Verrechnungskonto abgesichert. Einlagen werden auf einem Treuhandsammelkonto bei der Solarisbank AG aus Berlin verwahrt. Wertpapiere werden durch die Depotbank HSBC Deutschland in den entsprechenden Lagerstellen im In- und Ausland gelagert.[4]

Infolge des gesteigerten Interesses am Wertpapierhandel im Zuge der Aktivitäten rund um den US-amerikanischen Videospielehändler GameStop Ende Januar 2021 ist Trade Republic in die Kritik geraten. Anfang 2021 stieg der Kurs der GameStop-Aktie von 20 US-Dollar am 12. Januar bis auf über 480 US-Dollar am 28. Januar 2021. Die Aktie stieß nach Diskussionen im Reddit-Forum WallStreetBets auf hohes Interesse auch bei deutschen Privatanlegern. Am 28. Januar 2021 auf dem Hochpunkt des GameStop-Hypes traten bei Trade Republic Schwierigkeiten in der Abwicklung von Kundenaufträgen auf, die über Stunden andauerten.[5] Die Applikation des Neo-Brokers war über Stunden nicht erreichbar. In sozialen Netzwerken äußerten Kunden ihren Unmut, es entstand ein Shitstorm. Die Entscheidung des Managements, zwischenzeitlich nur noch Verkäufe von Aktien von GameStop sowie einigen anderen Titeln wie BlackBerry und Nokia zuzulassen und Käufe zu sperren, zog scharfe Reaktionen und Kommentare nach sich. Die Bundestagsabgeordneten Fabio De Masi (Die Linke) und Dr. Florian Toncar (FDP), beide Mitglieder im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu Wirecard, übten Kritik. Dr. Toncar forderte Konsequenzen: "Wenn Broker einzelne Aktien für Privatanleger sperren und die großen Hedgefonds können gleichzeitig weiter handeln, ist das eine Ungleichbehandlung, gegen die die Aufsicht einschreiten muss."[6]

Die BaFin hat am 5. Februar 2021 in einer Mitteilung mehrere Online-Broker, namentlich erwähnt wird nur Trade Republic, unverzüglich mit Nachdruck aufgefordert, die aufsichtsrechtlichen Anforderungen einzuhalten sowie ihren Kundinnen und Kunden sämtliche Dienstleistungen dem Aufsichtsrecht entsprechend und störungsfrei zur Verfügung zu stellen.[7]

  1. Trade Republic schließt 62 Millionen Euro Finanzierungsrunde ab. In: traderepublic.de. Trade Republic, 17. April 2020, abgerufen am 9. Februar 2021.
  2. Trade Republic startet in Österreich. In: traderepublic.de. Trade Republic, 3. November 2020, abgerufen am 9. Februar 2021.
  3. Investor bewertet Trade Republic mit über 600 Millionen Euro. Business Insider, 30. Dezember 2020, abgerufen am 9. Februar 2021.
  4. Über uns: Wie ist mein Geld abgesichert? In: traderepublic.de. Trade Republic, abgerufen am 9. Februar 2021.
  5. Andrang, Chaos, Shitstorm: Trade Republic versinkt im Trading-Hype. In: finanz-szene.de. finanz-szene.de, 28. Januar 2021, abgerufen am 9. Februar 2021.
  6. Der No-Broker: Trade Republic und das GameStop-Desaster. In: DER AKTIONÄR. deraktionaer.de, 6. Februar 2021, abgerufen am 9. Februar 2021.
  7. Information der BaFin zu Beschwerden über Handelsstörungen bei Brokern. BaFin, 5. Februar 2021, abgerufen am 9. Februar 2021.