Benutzer:Ak ccm/Werkstatt/Matrix Sklerotienbecherlinge

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Bei der Überarbeitung des Artikels über die Familie der Sklerotienbecherlingsverwandten (Sclerotiniaceae) bin ich auf bestehende oder zumindest potenzielle Namenskonflikte gestoßen. Nachstehend eine Matrix mit den gebrauchten deutschen Pilznamen nebst Quellen und meinen Anmerkungen - Feedback unbedingt erwünscht.

Wissenschaftlicher Name Ciboria Rutstroemia Stromatinia
Wikipedia Fruchtbecherlinge Stromabecherlinge -
Online-Kartierung AT[1] Stromabecherlinge Stromakelchbecherlinge Knollenstromabecherlinge
Online-Kartierung CH[2] Stromabecherlinge Stromabecherlinge Stromabecherchen
Online-Kartierung DE[3] Stromabecherlinge Stromabecherlinge -
Abb.verzeichnis europ. Großpilze[4] Stromabecherlinge Stromabecher Stromabecherchen
Fungiworld.com[5] Stromabecherlinge - -
  • Die Gattung Ciboria wird abgesehen von der Wikipedia mehrheitlich als „Stromabecherlinge“ bezeichnet. Da die WP auf Quellen basiert, plädiere ich für eine Namensänderung von „Fruchtbecherlinge“ zu „Stromabecherlinge“.
  • Die in der deutschen und schweizerischen Online-Kartierung verwendete Bezeichnung „Stromabecherlinge“ ist für die Gattung Rutstroemia hinfällig, weil der Name für Ciboria verwendet werden soll. Bleibt die Wahl zwischen „Stromakelchbecherlinge“ und „Stromabecher“. Ich tendiere zu „Stromakelchbecherlinge“, damit die Gattung dem Namen nach besser von „Stromabecherlinge“ unterschieden werden kann.
    Zur Bedeutung des wissenschaftlichen Gattungsnamens fand ich in Genaust 2005[6]den Hinweis, dass damit der „Edelkastanienbecherling“ (Anm.: Rutstroemia echinophila) gemeint sei, der Autor aber keine Erklärung weiß, nach wem die Gattung benannt wurde. Das konnte ich klären: Bei meinen Recherchen bin ich auf Carl Birger Rutström (1758-1826) gestoßen.[7] Leider hilft der Personenname nicht weiter, einen aussagekräftigen deutschen Namen für die Gattung zu finden.
  • Obgleich die Gattung Stromatinia mehrheitlich als „Stromabecherchen“ bezeichnet wird, bin ich unschlüssig, ob nicht doch die Bezeichnung „Knollenstromabecherlinge“ besser geeignet wäre, damit die Gattung dem Namen nach besser von „Stromabecherlinge“ unterschieden werden kann.
    Zur Etymologie ist anzumerken, dass der Name aus den beiden Wortelementen „Stroma“ und „-tin-“ besteht. Als Stroma wird die fruchtkörperähnliche Bildung eines vegetativen Myzels verstanden, an dem wenige bis mehrere Tausend kleine Fruchtkörper entstehen. Deshalb werden sie auch als Sammelfruchtkörper bezeichnet.[8] Zum zweiten Wortbestandteil schreibt Werner (1972), dass es sich um einen Umlaut vom Verb „tenere“ nach Präfixen handelt, z.B. continere (= zusammenfassen, einschließen, bewahren), Adjektiv: continu-us, -a, -um (= zusammenhängend, ununterbrochen).[9] Leider sehe ich in der Interpretation der Wortelemente keinen Anhaltspunkt, der für den einen oder anderen Namen spräche.
  1. Österreichische Mykologische Gesellschaft (ÖMG): Datenbank der Pilze Österreichs. Bearbeitet von Wolfgang Dämon, Anton Hausknecht, Irmgard Greilhuber. Abgerufen am 28. Juli 2012.
  2. Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL): Verbreitungsatlas der Pilze der Schweiz. Bearbeitet von Beatrice Senn-Irlet. Abgerufen am 28. Juli 2012.
  3. Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM): Pilzkartierung 2000 Online. Bearbeitet von Axel Schilling, Peter Dobbitsch. Abgerufen am 28. Juli 2012.
  4. Achim Bollmann, Andreas Gminder, Peter Reil: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. In: Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. 4. Auflage. Volume 2. Schwarzwälder Pilzlehrschau, 2007, ISSN 0932-920X (301 Seiten; Verzeichnis der Farbabbildungen fast aller europäischen Großpilze (> 5 mm) inkl. CD mit über 600 Gattungsbeschreibungen).
  5. Eric Strittmatter: Pilztaxa-Datenbank. In: Fungiworld.com. Abgerufen am 28. Juli 2012.
  6. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 978-3-937872-16-2 (701 Seiten).
  7. Carl Birger Rutström. Fungal Name Author Details. In: Index Fungorum. Abgerufen am 28. Juli 2012.
  8. Heinrich Dörfelt: Wörterbuch der Mycologie. Hrsg.: Gottfried Jetschke. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/ Berlin 2001, ISBN 978-3-8274-0920-1 (384 Seiten).
  9. Fritz Clemens Werner: Wortelemente lateinisch-griechischer Fachausdrücke in den biologischen Wissenschaften. Suhrkamp, 1972, ISBN 978-3-518-36564-9 (Suhrkamp Taschenbuch 64).