Benutzer:A. I. Lignulus/Iuvavum

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Der Name Iuvavum ist zusammen mit den vier anderen norischen Städten Virunum, Celeia, Teurnia und Aguntum Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. bei Plinius dem Älteren bezeugt. Um 150 n. Chr. erwähnte der Geograf Claudius Ptolemäus den in Noricum gelegenen Ort Κλαυδιούιον (Claudivium), der mit (Claudium) Iuvavum identifiziert wird.

Als im Frühmittelalter der deutsche Name Salzburg aufkam, den erstmals um 770 n. Chr. Willibald von Mainz in seiner Bonifatiusvita überlieferte,[1] verschwand der antike Name Iuvavum schrittweise. Um 800 findet man in den Salzburger Güterverzeichnissen (Notitia Arnonis und Breves Notitiae) ein Nebeneinander des neuen und alten Ortsnamens. Während luvavum seit dem 9. Jahrhundert nur noch sehr selten verwendet wurde, blieb das von ihm abgeleitete Adjektiv luvavensis vor allem in Kontext der Salzburger Kirche bis ins 12. Jahrhundert häufig in Gebrauch.[2]

Zur Etymologie bestehen verschiedene Hypothesen. Im Wesentlichen handelt es sich wohl um ein vorrömisches Substratwort, es ist also sehr wahrscheinlich keltischen Ursprungs und geht auf einen Begriff des Volkes der Alaunen (ein Gau der Vindeliker) zurück, das im Flachgau, Tennengau und dem Rupertiwinkel siedelte. In der Tabula Peutingeriana wird die Stadt als Iuavo bezeichnet, womit ein wichtiger Straßenknotenpunkt am Fluss Iuaro (Iuvarus = Salzach) zu verstehen ist, an dem drei römische Fernstraßen zusammenliefen. Ein Weihealtar, der am Residenzplatz gefunden wurde, war dem „besten und größten Iupiter und auch dem lokalen Stadtgott Iuvavus“ geweiht. Dieser Stadtgott geht möglicherweise auf einen keltischen Flussgott der Salzach (auch Igonta) zurück, dessen Name dann – latinisiert – auf die spätere Römerstadt überging. Günther Thüry (Das römische Salzburg, 2013) erwägt nach Patrizia de Bernardi Stempel eine Ableitung von einem keltischen Wort für die Eibe (also etwa ‚Ort im Eibenwald‘). Seit dem 8. Jahrhundert trat in althochdeutschen Dokumenten das römische Iuvavum zugunsten der auf dem Reichenhaller Salzhandel beruhenden neuen deutschen Bezeichnung mehr und mehr in den Hintergrund.

Iuvavum ist vermutlich vom Flussnamen I(u)varus abgeleitet.[3]

Severinsvita (511?): Iuvao; Breves Notitiae (um 800): Iuuauo;

  1. Willibald von Mainz, Vita Bonifatii 7.
  2. Ingo Reiffenstein: „Der Name Salzburg. Entstehung und Frühgeschichte“, in: MGSL 130, 1990, S. 193 - 200.
  3. Ingo Reiffenstein: „Der Name Salzburg. Entstehung und Frühgeschichte“, in: MGSL 130, 1990, S. 193 - 200, S. 193 f.