Alfred Feuerstein
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Karl Alfred Feuerstein (* 18. Januar 1884 in Thangelstedt (Ldkrs. Weimar); † 1949 in Erfurt) war ein deutscher Schutztruppler, Postbeamter in Deutsch-Südwestafrika und Autor der deutschen Kolonialliteratur.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Feuerstein diente seit 1905 beim 4. Thüringer Infanterie-Regiment Nr. 72 in Torgau. 1907 trat er in den Verband der deutschen Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika ein, 1914 in den dortigen Postdienst. Im Ersten Weltkrieg diente er als Feldwebel bei der 2. Infanterie-Kompanie. Am 2. Juni 1917 wurde er vom englischen Obergericht in Swakopmund zum Tode verurteilt, weil er einen San (damals Buschmann genannt) erschossen hatte, 28 Tage später wurde Feuerstein zu zehn Jahren Zwangsarbeit begnadigt. In der Weihnachtszeit 1918 konnte er mit zwei Kameraden fliehen. 1920 kehrte er nach Deutschland zurück und lebte als Postbeamter in Erfurt.[1] Über seine abenteuerliche Flucht verfasste er einen Erlebnisbericht.
1938 im österreichischen Bezau auf dem „Sippentag Feuerstein“, einer ursprünglich aus Vorarlberg stammenden Familie, hinterließ – laut dem Stuttgarter NS-Kurier – „den stärksten Eindruck“ der Erlebnisbericht des „Kolonialpioniers Alfred Feuerstein“.[2][3]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alfred Feuersteins Erlebnisse fanden mehrfach Eingang in die deutsche Literatur. Hans Grimm in Volk ohne Raum (1926), Wilhelm Mattenklodt in Verlorene Heimat (1928), Paul Ritter in Drei auf der Flucht (1935) und Karl Raif in Kämpfe im Busch (1935) beschäftigten sich mit seinem Schicksal.
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Deutsche Flüchtlinge in Deutsch-Südwestafrika und Portugiesisch-Angola (Jambo. Koloniale Zeitschrift für die Jugend. Abenteuer, Unterhaltung und Wissen aus Kolonien und Übersee, 14. Jahrgang, Heft 6, Ausgabe B), Leipzig 1937.
- Wir fliehen nach Deutschland. Tragische Schicksale Alfred Feuersteins in Deutsch-Südwestafrika und Angola (Online-Zugriff). Von ihm selbst erzählt. Mit Bildern von Karl Mühlmeister (Aus weiter Welt, 132), Enßlin & Laiblin Reutlingen 1938. (1940 Neuauflage durch den Reichskolonialbund)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg (J.G.E.) Voswickel: Verfemt, gehetzt durch Afrika. Aus den Tagebüchern eines Afrikaners. Selbstverlag Richard Voswickel, 2015, ISBN 978-99916-891-6-6.
- Werner Tabel: Autoren Südwestafrikas: Biographien, Rezensionen und Hintergrundinformationen. Klaus Hess Verlag, Göttingen 2007, ISBN 978-3-933117-37-3, s. v. „Karl Alfred Feuerstein“, S. 171–174.
- Werner Tabel: Erlebnisschilderungen von Soldaten und Siedlern aus der Kolonial- und Mandatszeit Südwestafrikas. In: Afrikanischer Heimatkalender, Informationsausschuss der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia, Windhoek, Jahrgang 1975, S. 81–122.
- Wend Marwede: Schicksal und Irrfahrt eines Südwesters. Todesurteil gegen den Flüchtling Feuerstein Teil I (Anmerkung: mit Foto von Alfred Feuerstein (1920) Hamburger Fremdenblatt, Morgenausgabe, S.4 vom 28. Januar 1938
- Wend Marwede: Schicksal und Irrfahrt eines Südwesters. Todesurteil gegen den Flüchtling Feuerstein. Teil II Hamburger Fremdenblatt, Morgenausgabe vom 29. Januar 1938, S. 4
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karl Alfred Feuerstein. In: Namibiana Buchdepot. 18. Dezember 2012, abgerufen am 17. September 2024.
- ↑ Stuttgarter NS-Kurier : Gauorgan der NSDAP : Stuttgarter neues Tagblatt - Samstag, 02.07.1938 - Deutsches Zeitungsportal. Abgerufen am 17. September 2024.
- ↑ Sippentag der Feuerstein in Bezau, S. 10. In: Bregenzer/Vorarlberger Tagblatt. ANNO, 7. Juni 1938, abgerufen am 17. September 2024.
Personendaten | |
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NAME | Feuerstein, Alfred |
ALTERNATIVNAMEN | Feuerstein, Karl Alfred (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schutztruppenangehöriger und Postbeamter in Deutsch-Südwestafrika |
GEBURTSDATUM | 18. Januar 1884 |
GEBURTSORT | Thangelstedt, Landkreis Weimar |
STERBEDATUM | 1949 |
STERBEORT | Erfurt |