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Leonhard Euler (lateinisch Leonhardus Eulerus; * 15. April 1707 in Basel; † 7. Septemberjul. / 18. September 1783greg. in Sankt Petersburg) war ein Schweizer Mathematiker, Physiker, Astronom, Geograph, Logiker und Ingenieur. Er machte wichtige und weitreichende Entdeckungen in vielen Bereichen der Mathematik, beispielsweise der Infinitesimalrechnung und der Graphentheorie. Gleichzeitig leistete Euler fundamentale Beiträge auf anderen Gebieten wie der Topologie und der analytischen Zahlentheorie. Er prägte große Teile der bis heute weltweit gebräuchlichen mathematischen Terminologie und Notation, beispielsweise führte er den Begriff der mathematischen Funktion in die Analysis ein. Er ist zudem für seine Arbeiten in der Mechanik, Strömungsdynamik, Ballistik, Optik, Astronomie und Musiktheorie bekannt.
Euler, der den größten Teil seines Lebens in Sankt Petersburg und in Berlin verbrachte, gilt als einer der brillantesten und produktivsten Mathematiker aller Zeiten. Seine gesammelten Schriften (Opera omnia) umfassen bisher 76 Bände. Leonhard Euler zu Ehren erhielten zwei mathematische Konstanten seinen Namen: die Eulersche Zahl (Basis des natürlichen Logarithmus) und die Euler-Mascheroni-Konstante aus der Zahlentheorie, die gelegentlich auch Eulersche Konstante genannt wird. Eulers Arbeiten inspirierten viele Generationen von Mathematikern, darunter Pierre-Simon Laplace, Carl Gustav Jacobi und Carl Friedrich Gauß, nachhaltig. Laplace soll zu seinen Schülern gesagt haben: «Lest Euler, er ist unser aller Meister!».
Die Geschichte des Papsttums reicht von der Spätantike bis in die Gegenwart. Grundlegend für das Selbstverständnis der Päpste ist ihr Anspruch, in der Nachfolge des Apostels Simon Petrus zu stehen. Die Institution des Papsttums geht auf die Tradition der stadtrömischen Kirche zurück, wonach Petrus und Paulus in Rom den Märtyrertod erlitten hätten. Keine andere Ortskirche beanspruchte dies für sich. Eine zweite Komponente war die christlich verstandene Romidee. Obwohl Bischöfe von Rom bereits in der Alten Kirche den Anspruch auf eine Führungsrolle in der Christenheit erhoben, erfolgte die Ausgestaltung des Papsttums erst im Mittelalter, vorbereitet durch die Kirchenreformbewegung des 11. Jahrhunderts. Die Herrschaft über ein eigenes Territorium in Mittelitalien, den Kirchenstaat, ermöglichte den Päpsten eine unabhängigere politische Rolle, führte aber auch zu Konflikten mit anderen Herrschern wie den römisch-deutschen Kaisern und den Königen von Frankreich. Eine besonders enge Verbindung gingen seit Otto I. die mittelalterlichen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches mit dem Papsttum ein; sie leiteten ihre imperial-sakrale Würde von der Krönung durch den Papst ab. Unter anderem um das Recht der Einsetzung von Bischöfen und des machtpolitischen Vorranges kam es zwischen den Reformpäpsten und den salischen und staufischen Herrschern immer wieder zu schweren Auseinandersetzungen.
Das Porträt des Herrn X (Pierre Loti) ist ein Gemälde des französischen Malers Henri Rousseau. Es zeigt in vereinfachten Formen einen Mann in Halbfigur mit einer Katze vor einer Landschaftsansicht. Das in Öl auf Leinwand gemalte Bild hat eine Höhe von 61 cm und eine Breite von 50 cm. Es gehört zur Sammlung des Kunsthauses Zürich. Die Identität des Mannes ist nicht zweifelsfrei geklärt. Einige Autoren haben angenommen, der dargestellte Mann sei der Schriftsteller Pierre Loti. Auch bei der zeitlichen Einordnung des Bildes gibt es abweichende Überlegungen; neuere Datierungen gehen von 1906 als Entstehungsjahr aus. Das Porträt diente als Vorlage für verschiedene Werke der modernen Malerei. Das Gemälde zeigt das Porträt eines Mannes in Halbfigur. Mit leicht zur linken Seite gedrehtem Kopf blickt er frontal zum Betrachter. Das Gesicht hat einen hellen Teint, das auffällig abstehende rechte Ohr zeigt ein rosiges Inkarnat. Während die rechte Wange ebenfalls eine leichte Rötung aufweist, ist in der linken Gesichtshälfte ein dunkler Schattenbereich auszumachen. Auffällig ist ein dunkler Schnurrbart mit nach oben gedrehten Enden. Über den Augen erscheinen die Brauen als schmale schwarze Bögen. Der Mann trägt oberhalb der freiliegenden Stirn eine rote Kopfbedeckung, bei der es sich mutmaßlich um einen orientalischen Fes handelt.Darunter schaut seitlich und in der Mitte das gepflegte dunkle Haar hervor. Zur Kleidung des Mannes gehört ein rotes Hemd mit goldenem Knopf auf Brusthöhe und geschlossenem breiten weißen Halskragen. Über dem Hemd trägt er ein schwarzes Kleidungsstück, bei dem es sich um einen arabischen Umhang – beispielsweise einen Burnus – handeln könnte
Coming Out Simulator 2014 ist ein Browserspiel aus dem Jahr 2014. Es handelt vom einige Jahre davor erfolgten Coming-out der kanadischen, nichtbinären Spieleentwicklerin Nicky Case gegenüber ihren Eltern. Da sie zu jener Zeit in Bezug auf sich selbst männliche Pronomen verwendete, trifft dies auch auf den Protagonisten zu. Er führt mehrere Gespräche mit seinem heimlichen Liebespartner beziehungsweise seinen Eltern. Während der Unterhaltungen müssen die Spieler zwischen je drei verschiedenen Antworten wählen, um auf Aussagen der Gesprächspartner zu reagieren. Das Spiel hat mehrere Verläufe sowie Ausgänge und erzählt damit die wahren Umstände unzuverlässig nach. Der Titel entstand innerhalb eines Game Jam. Nach eigenen Angaben bezweckte Case mit dem Spiel sowohl eine künstlerische Weiterentwicklung als auch das Abschließen mit ihrer Vergangenheit. Deswegen enthalten die Handlung und Spielmechanik etliche, teils metaphorische Anspielungen auf ihre damalige Situation. Ein Beispiel ist das interaktive Dialogsystem, das Cases Gefühlslage symbolisiert. Für das Genre unüblich beeinflusst die Wahl der Spieler die Handlung kaum.
Das Spiel wurde erstmals im Juni 2014 auf itch.io veröffentlicht, im Februar 2015 bei Newgrounds. In letzterem Jahr war es beim Independent Games Festival für einen Hauptpreis nominiert. Coming Out Simulator 2014 erhielt positive Kritiken. Rezensenten lobten vor allem die nachvollziehbare Darstellung eines Coming-outs sowie die Offenheit der Entwicklerin bezüglich ihrer Erfahrungen hiermit. Der Titel stieß auch bei Spielern auf eine mehrheitlich positive Resonanz. Einige Fans übersetzten ihn in verschiedene Sprachen, während ein anderer Entwickler 2018 ein Remake des Spiels herausbrachte. Coming Out Simulator 2014 wird seit Erscheinen regelmäßig in bildungs- und gesellschaftspolitischen sowie künstlerischen Kontexten betrachtet. Mehrere Forscher erörterten seine Einordnung innerhalb verschiedener Videospiel-Stilrichtungen, etwa dem Genre Serious Game. Andere Forschende konzentrierten sich stattdessen auf die potentielle Eignung des Titels als Lehrmaterial. Einige Bildungseinrichtungen und Wissenschaftler sprachen direkte Empfehlungen zur Verwendung von Coming Out Simulator 2014 im Unterricht aus. Zudem wurde in mehreren Studien der konkrete Lerneffekt des Spiels untersucht.