Weinbaugebiet

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Weinbaugebiet ist ein gesetzlich geschützter Begriff, der synonym mit Weinanbaugebiet oder Anbaugebiet im offiziellen Sprachgebrauch verwendet wird – teilweise sogar innerhalb derselben Rechtsvorschriften (im Volksmund auch: Weingebiet). Die Begriffe bezeichnen eine geografische Region, in der Wein mit der konkreten Bezeichnung eines bestimmten Weinbaugebietes angebaut werden darf. Entscheidend ist der unmissverständliche Zusatz …gebiet, so z. B. bei Gebietswinzergenossenschaft.

In der Regel sind Weinbaugebiete historisch gewachsen, haben im Zuge zahlreicher Generationen bestimmte regionale Traditionen und Eigenheiten des Weinbaus, der Rebveredelung, Weinherstellung oder Vermarktung ausgebildet und stellen Weine von vergleichbarer Art her.

Erstmals wurde 1756 die nordportugiesische Weinregion Alto Douro gesetzlich definiert. Seitdem ist es Standard geworden, Weinregionen durch das Weinrecht gesetzlich eindeutig zu definieren.[1][2]

Weinbaugebiete regeln und überwachen in ihren Grenzen Qualitäts- und Lagenbezeichnungen und prämieren Weine. Aufgrund unterschiedlicher topografischer, klimatischer und geologischer Bedingungen und agrikultureller Traditionen sind im Laufe der Zeit in vielen einzelnen Weinbaugebieten auch spezifische Rebsorten kultiviert und veredelt worden. Daraus haben sich in der Regel auch eigene Weinstilistiken entwickelt.[1]

Deutschsprachiger Raum

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Rebfläche (2012): 102.340 Hektar[3]

Details siehe Weinbau in Deutschland#Anbaugebiete

Rebfläche (2013): 14 Hektar

Rebfläche (2005): 1300 Hektar

Rebfläche (Weinernte 2019): 48.721 Hektar

Die Fläche gliedert sich in drei Regionen mit 17 Gebieten:

Region Weinland

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  1. Burgenland: Eisenberg, Leithaberg, Mittelburgenland, Neusiedlersee und Rosalia
  2. Niederösterreich: Carnuntum, Kamptal, Kremstal, Thermenregion, Traisental, Wachau, Wagram und Weinviertel
  3. Wien: Wien

Region Steirerland

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Südsteiermark, Vulkanland Steiermark und Weststeiermark

Region Bergland

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Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg

Rebfläche (2000): 15.000 Hektar

Bündner Herrschaft, Drei-Seen-Land (Bielersee, Neuenburgersee, Murtensee), Waadt, Genf, Wallis, Tessin, Aargau, Luzern, Schaffhausen, Zürich

Übriges Europa

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Rebfläche (2009): 9.800 Hektar

Rebfläche (2005): 300 Hektar

Rebfläche (2013): 3.500 Hektar

Rebfläche (2002): 108.000 Hektar

Unterschieden werden die vier Weinbaugebiete Jütland, Fünen, Seeland und Bornholm.

Rebfläche (2007): 867.400 Hektar

Rebfläche (2005): 60.000 Hektar

Rebfläche (2000): 129.000 Hektar

Aminteon, Goumenissa, Naoussa, Cotes de Meliton, Anchialos, Rapsani, Zitsa, Mantinia, Nemea, Patras, Robola von Kefallonia, Archanes, Daphnes, Peza, Sitia, Paros, Rhodos, Santorini, Kantza, Samos, Limnos

Rebfläche: einige Hektar vornehmlich um Cork

Rebfläche (2018): 675.818 Hektar[4]

Aostatal, Piemont, Ligurien, Lombardei, Trentino, Südtirol, Friaul – Julisch Venetien, Venetien, Emilia-Romagna, Marken, Toskana (Chianti), Umbrien, Latium, Abruzzen, Molise, Apulien, Kampanien, Kalabrien, Basilikata, Sizilien, Sardinien

Rebfläche (2000): ca. 60.000 Hektar

Kroatien ist durch seine vielfältigen Landschaften eine sehr reichhaltige Weinregion. Grundsätzlich als Weingebiete in Kroatien können das kontinental-pannonische Weinanbaugebiet Slawonien, höhergelegene Gebiete in Kroatien, wie etwa das Hrvatsko Zagorje, sowie der mediterrane Teil an der Adriaküste (insbesondere Dalmatien, Istrien und die Inseln) bezeichnet werden.

Rebfläche (2008): 22.400 Hektar

In Nordmazedonien wurden in den 1980er-Jahren zwei Drittel der gesamten Weinproduktion Jugoslawiens erzeugt. In der heutigen Republik Nordmazedonien wird zu 80 % Rotwein erzeugt, Schwerpunkt ist die Weinbauregion Povardski (Vardartal).

Rebfläche: 1.000 Hektar

Rebfläche (2003): 149.000 Hektar

Moldau gehörte zu den wichtigsten Weinproduzenten für die Sowjetunion. Heute noch hat der moldauische Weinbau seine Kunden hauptsächlich in den Ländern Osteuropas und Zentralasiens. Weinbaugebiete befinden sich in Bălți im Norden, in Codru (zentrale Region), bei Cahul im Süden und im Bereich Nistreana im Südosten.

Rebfläche (2011): 500 Hektar

Weinbautradition seit dem Mittelalter, später konzentriert um Zielona Góra (deutsch: Grünberg/Niederschlesien); heute werden drei Anbaugebiete (Regionen) nach klimatischen Gegebenheiten unterschieden.

Rebfläche (2000): 261.000 Hektar

Tavora-Varosa, Barraida, Dão, Alto Douro, Beira Interior, Ribatejo, Lourinha, Obidos, Alenquer, Torres Vedras, Arruda, Bucelas, Palmela, Sétubal, Alentejo, Lagos, Portimão, Lagoa, Tavira, Madeira, Pico (Azoren), Colares

Rebfläche: 239.000 Hektar

Rumänien ist der fünftgrößte Weinproduzent Europas. Wichtige Anbaugebiete liegen in der Moldau (in Cotnari, Panciu und Odobești), Walachei (in Dealu Mare und Drăgășani); Siebenbürgen (in Jidvei); Dobrudscha (bei Murfatlar); Kreischgebiet (Pâncota und Miniș)

Rebfläche (2000): 70.000 Hektar

Rebfläche: 25 Hektar

Schonen, Gotland und Tynningö

Rebfläche (2000): 28.300 Hektar

Malokarpatská vinohradnícka oblasť (Kleinkarpatisches Weinbaugebiet), Južnoslovenská vinohradnícka oblasť (Südslowakisches Weinbaugebiet), Nitrianska vinohradnícka oblasť (Neutraer Weinbaugebiet), Stredoslovenská vinohradnícka oblasť (Zentralslowakisch Weinbaugebiet), Východoslovenská vinohradnícka oblasť (Ostslowakisches Weinbaugebiet), Tokajská vinohradnícka oblasť (Tokajer Weingebiet in der Slowakei)

Rebfläche (2023): 17.500 Hektar

Weinbautradition seit über 1800 Jahren, durchgehend seit dem 13. Jahrhundert. Bis zu 28.000 weinproduzierende Betriebe. Gesamtertrag pro Jahr zwischen 800.000 und 900.000 Hektoliter.[5]

Drei Weinbauregionen, unterteilt in neun Weinanbaugebiete:

Rebfläche (2012): 1.018.000 Hektar

Festland: Andalusien, Aragón, Cataluña, Extremadura, Galicia, Castilla-La Mancha, Vinos de Madrid, Murcia, Navarra, Ribera del Duero (Castilla y León), El Bierzo (Castilla y León), Rioja, Utiel-Requena, Valdepeñas, Valencia, Yecla

Kanaren: Abona, El Hierro, Lanzarote, La Palma, Tacoronte-Acentejo, Valle de Guimar, Valle de Orotava, Ycoden-Daute-Isora

Balearen: Mallorca, Ibiza, Menorca, Formentera

Rebfläche (2000): 14.000 Hektar

Mähren: Brno, Bzenec, Mikulov, Mutěnice, Velké Pavlovice, Znojmo, Strážnice, Kyjov, Uherské Hradiště, Podluží, Valtice

Böhmen: Prag, Čáslav, Mělník, Roudnice nad Labem, Velké Žernoseky

Rebfläche (2000): 91.000 Hektar

Tokaj-Hegyalja, Plattensee (Balaton), Villány-Siklós, Sopron, Eger, Szekszárd, Kunság, Tolna, Mátra, Zala

Rebfläche (2000): 125.000 Hektar

Krim, Bessarabien, Transkarpatien, Cherson

Rebfläche (2000): 1.000 Hektar

Rebfläche (2003): 211.000 Hektar

Jujuy, Salta, Catamarca, La Rioja, San Juan, Mendoza, Valle De Uco, San Rafael, Rio Negro

Rebfläche (2007): 5.000 Hektar

Hauptweinbaugebiet ist Tarija

Rebfläche (2000): 61.000 Hektar

Rebfläche (2004): 165.482 Hektar

Haupt-Weinbaugebiete Kanadas sind die Niagara-Halbinsel (Ontario), z. B. Niagara-on-the-Lake, Okanagan und Kelowna (British Columbia).

Rebfläche: 10.000 Hektar

Rebfläche (2003): 415.000 Hektar

Siehe auch: American Viticultural Area

Rebfläche: 57.000 Hektar

Rebfläche: 69.000 Hektar

Rebfläche: 6.000 Hektar

Rebfläche (1997): 2.000 Hektar

Rebfläche (2000): 50.000 Hektar

Rebfläche (2014): mehr als 10,1 Hektar

Rebfläche (2005): 136.000 Hektar

Weinbauregionen

  • Western Cape, u. a. mit Distrikt Stellenbosch
  • Breede River Valley
  • Klein Karoo (oder Little Karoo)
  • Boberg
  • Olifants River
  • Cape Agulhas

Rebfläche (1997): 3.000 Hektar

Rebfläche (2000): 29.000 Hektar

Australien und Ozeanien

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Rebfläche (2000): 140.000 Hektar

Rebfläche (2010): 6 Hektar[6]

Rebfläche (2018): 34,5 Hektar[7]

Hinweis: Indonesien liegt zum Teil auch in Asien.

Rebfläche (2004): 20.000 Hektar

Rebfläche (1999): 51.800 Hektar

Der Anbau von Wein in Afghanistan ist aus religiösen Gründen auf den Anbau von Tafeltrauben zum Verzehr und zur Herstellung von Rosinen beschränkt.

Rebfläche:

  • 1999: 240.000 Hektar
  • 2007: 490.000 Hektar

Ende des 19. Jahrhunderts wegen einer Rebkrankheit eingestellt, seit neuerem werden wieder größere Rebflächen bebaut.

Rebfläche: 45.000 Hektar

Diese Rebfläche dient fast ausschließlich zur Herstellung von Rosinen und Tafeltrauben.

Rebfläche (2000): 270.000 Hektar (damit weltweit Nummer 6 bei der Reihung der Rebflächen pro Land)

Der Anbau von Wein im Iran ist aus religiösen und gesetzlichen Gründen auf den Anbau von Tafeltrauben zum direkten Verzehr und zur Herstellung von Rosinen beschränkt. Jedoch werden iranische Trauben teils in kleinen Mengen exportiert und in anderen Ländern zu Wein verarbeitet. Berühmt ist der Iran vor allem für den Shiraz.

Rebfläche (2000): 5.000 Hektar

Bet Schemesch, Beit Jala, Hebron, Zichron Ja’akow, Berg Karmel, (israelisch besetzte) Golanhöhen u. a.

Rebfläche: 25.000 Hektar

Im Bekaa-Tal finden sich einige Weingüter. Am bekanntesten ist das Château Musar der Familie Hochar, das in klassischer Manier Weine aus Rebsorten des Bordelais herstellt und in manchen Jahren die berühmten Weine des Médoc qualitativ erreicht.

Rebfläche: 120.000 Hektar

Rebfläche: 581.000 Hektar

Wiktionary: Weinbaugebiet – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. Hallwag Verlag, München 2003, S. 27 f.
  2. Horst Dippel: Das Weinlexikon. 4. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2000, S. 512.
  3. Gaby Mörstedt, Kristian Uhlenbrock: Geographie Infothek. Klett Verlag, Leipzig. Veröffentlicht auf der Internetseite des Verlages (Memento vom 5. November 2011 im Internet Archive)
  4. Crops > Grapes. In: Produktionsstatistik der FAO für 2018. fao.org, abgerufen am 3. August 2020 (englisch).
  5. Slovenian wines. Slovenian Ministry of Agriculture, Forestry and Food. Agriculture Directorate, 1. September 2021, abgerufen am 18. September 2023 (englisch).
  6. History. Vin de Tahiti. Abgerufen am 15. Januar 2019.
  7. Making Wine in Bali. Hatten Wines. Abgerufen am 15. Januar 2019.