Swiss Global Air Lines

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Swiss European Air Lines)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Swiss Global Air Lines
Logo der Swiss Global Air Lines
Bombardier CS100 der Swiss
IATA-Code: LZ
ICAO-Code: SWU
Rufzeichen: EUROSWISS
Gründung: 2015 (2005 als Swiss European Air Lines)
Betrieb eingestellt: 2018
Sitz: Basel, Schweiz Schweiz[1]
Drehkreuz:
Heimatflughafen: Flughafen Zürich
Unternehmensform: Aktiengesellschaft
Leitung: Andreas Thurnheer[1]
(Geschäftsführer)
Roland Busch[1]
(VR-Präsident)
Mitarbeiterzahl: 233[2]
Allianz: Star Alliance
(über Swiss)
Vielfliegerprogramm: Miles & More
Flottenstärke: 20 (+ 20 Bestellungen)
Ziele: national und international
Website: www.swiss.com
Swiss Global Air Lines hat den Betrieb 2018 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes.

Swiss Global Air Lines (bis Februar 2015 Swiss European Air Lines) war eine Schweizer Fluggesellschaft mit Hauptquartier und Drehkreuz auf dem Flughafen Zürich (rechtlicher Sitz in Basel[1]). Sie war eine Tochtergesellschaft der Swiss International Air Lines, für die sie im Wet-Lease Flüge durchgeführt hat und bis zu ihrer Auflösung Mitglied der Luftfahrtallianz Star Alliance war.[3]

Embraer ERJ 145 der Swiss European Air Lines im Jahr 2003

Gründung und erste Jahre

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mai 2003 plante die Swiss, ihre Regionalflotte in eine neue Tochtergesellschaft namens Swiss Express auszugliedern, um im Konkurrenzkampf mit den Billigfluggesellschaften mithalten zu können. Da diese Idee jedoch auf grossen Widerstand stiess, verzichtete man schliesslich auf die Gründung der Swiss Express.[4]

Nachdem im März 2005 die Übernahme der Swiss durch die Deutsche Lufthansa AG beschlossen worden war, teilte die Führung der Swiss im Oktober 2005 mit, dass die Regionalflotte, die zu diesem Zeitpunkt aus acht Embraer ERJ 145 und 18 Avro RJ100 bestand, in eine neue Gesellschaft namens Swiss European Air Lines ausgelagert werden soll. Diese Tochtergesellschaft erhielt ihre Betriebsgenehmigung schliesslich zum Winterflugplan 2005 und konnte am 1. November 2005 mit zwei gleichzeitig startenden Flügen auf der Strecke Zürich-Kloten–Genf-Cointrin vv. den Betrieb aufnehmen. Die Redewendung „vice versa“ (dt. und umgekehrt), in den drei romanischen Landessprachen gebräuchlicher, wurde in der Streckenbezeichnung in abgekürzter Form bewusst gewählt, um die Gleichwertigkeit der Landesteile – und speziell der beiden Heimatflughäfen – zu unterstreichen.

Zwischen Anfang 2008 und Frühjahr 2009 betrieb Swiss European Air Lines ergänzend auch die Geschäftsreiseflugzeuge der Lufthansa Private Jet. Zwischenzeitlich ist jedoch die Schwestergesellschaft Swiss Private Aviation für diese Flüge zuständig.

Im Sommer 2006 wurden die Embraer ERJ 145[5] ausser Dienst gestellt, während im Sommer 2007 die Avro RJ85 ausgeflottet wurden. Im März 2009 bestellte die Lufthansa 30 Bombardier CS100, die ab Mitte 2015 an Swiss Global Air Lines hätten ausgeliefert werden sollen, um die Avro RJ100 zu ersetzen.[6][7] Später wurde dieser Termin auf Mai 2016 verschoben.

Zum 3. Februar 2015 wurde Swiss European Air Lines in Swiss Global Air Lines umbenannt, um den zukünftigen weiter gefassten Aufgabenbereichen gerecht zu werden. Zeitgleich wurde bestätigt, dass die Gesellschaft zukünftig auch Langstreckenflüge mit den seit Januar 2016 zulaufenden Boeing 777-300ER für die Mutter Swiss durchführt.[8]

Im Juni 2015 wurden an der Pariser Luftfahrtschau von den 30 bestellten Bombardier CS100 zehn in die grössere Bombardier CS300 geändert.[9] Die weltweit erste ausgelieferte CS100 (Kennzeichen HB-JBA) landete am 1. Juli 2016 am Flughafen Zürich. Seit dem 15. Juli 2016 wurde sie regulär im Linienbetrieb eingesetzt und wurde zuerst auf Flügen nach Manchester, Nizza, Paris, Prag und Warschau eingesetzt. Weitere acht CSeries sollten im Jahr 2016 noch geliefert werden, 2017 zehn und die letzten 11 im Jahr 2018.[10] Im Frühling 2017 wurde die Aufteilung der bestellten Bombardiers auf zehn CS100 und 20 CS300 geändert.[11]

Auflösung und Eingliederung in die Swiss

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegen Ende 2017 wurde bekannt, dass die Swiss Global Air Lines per 1. April 2018 in die Muttergesellschaft Swiss eingegliedert werden soll.[12] Hierbei wurde ein neuer Gesamtarbeitsvertrag für alle Piloten der Swiss ausgehandelt, um einerseits einheitliche Arbeitsverträge für alle Piloten, andererseits Kostenersparnisse bei der Verwaltung und Administration zu erzielen.[13]

Swiss Global Air Lines führte – bis zu ihrer Auflösung – im Namen und Markenauftritt der Muttergesellschaft Swiss Regional- und Zubringerflüge zu nationalen und europäischen Zielen in deren Streckennetz durch, darunter beispielsweise zum London City Airport und nach München. Des Weiteren wurden auch Langstreckenflüge mit der Boeing 777-300ER durchgeführt.

Avro RJ100 der Swiss Global Air Lines

Letzte aktive Flotte (Stand April 2018)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zu ihrer Auflösung im April 2018 bestand die Flotte der Swiss Global Air Lines aus 20 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von einem Jahr, welche im Wet-Lease für Swiss betrieben wurden:[14] Mit der Auflösung wurden sämtliche Flugzeuge (inklusive Bestellungen) in das Eigentum der Muttergesellschaft Swiss übertragen.

Flugzeugtyp Anzahl
[15]
bestellt
[6][7][15][16][17]
Anmerkungen Sitzplätze[18]
(First/Business/Eco)
Boeing 777-300ER 10 - 340 (8/62/270)
Bombardier CS100 08 02 erste Auslieferung am 1. Juli 2016; Swiss Global war Erstkunde der CS100[19] 125 (-/16/109)
Bombardier CS300 07 13 HB-JCA in Romandie-Sonderbemalung 145 (-/30/115)
Gesamt 25 15

Ehemalige Flugzeugtypen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zuvor setzte Swiss European Air Lines auch folgende Flugzeugtypen ein:[20]

Commons: Swiss Global Air Lines – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d Eintrag der «Swiss Global Air Lines AG» im Handelsregister des Kantons Basel-Stadt
  2. swiss.com – Swiss European Air Lines, Zahlen und Fakten, abgerufen am 12. Februar 2011
  3. Swiss nennt Tochtergesellschaft um (Memento vom 3. Februar 2015 im Webarchiv archive.today), NZZ Online, 3. Februar 2015; abgerufen am 27. Mai 2023
  4. tagesanzeiger.ch – Pläne für neue Regionalflug-Airline (Memento vom 14. Oktober 2012 im Webarchiv archive.today) 9. Oktober 2005
  5. airliners.de – SWISS verabschiedet Embraer 145 31. Juli 2006
  6. a b Lufthansa kauft CS-Serie von Bombardier für Swiss, airliners.de, 11. März 2009
  7. a b Bombardier verschiebt Auslieferung der CSeries auf 2015, airliners.de, 17. Januar 2014
  8. aero.de – Swiss meldet Boeing 777-300ER bei Regionaltochter an 3. Februar 2015
  9. Swiss will auch die größere C-Series, abgerufen am 15. Juni 2015
  10. Warum Swiss die C-Series als erste wollte, abgerufen am 1. Juli 2016
  11. Swiss legt sich auf 20 Bombardier CS300 fest, abgerufen am 13. Juni 2017
  12. Swiss Piloten nehmen Tarifertrag klar. In: aerotelegraph.com. Abgerufen am 5. April 2018.
  13. Swiss lässt Swiss Global Air Lines sterben. In: aerotelegraph.com. Abgerufen am 5. April 2018.
  14. ch-aviationSwiss Global Air Lines (englisch), abgerufen am 1. November 2017
  15. a b ZRH-Spotter – Swiss Flotte, abgerufen am 16. Februar 2018
  16. BoeingOrders & Deliveries (englisch), abgerufen am 16. Februar 2018
  17. Bombardier AerospaceCommercial Aircraft Status Reports (englisch), abgerufen am 16. Februar 2018
  18. swiss.com – Flotte, abgerufen am 6. Juni 2017
  19. aerotelegraph.com – Bau größerer C-Series ist kein Thema, abgerufen am 25. März 2016
  20. Swiss European Airlines fleet details (englisch), abgerufen am 3. Oktober 2017