Transfercenter für Kunststofftechnik

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Transfercenter für Kunststofftechnik
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Österreich)
Gründung 2008 (von 2001 bis 2008 Forschungsabteilung der Upper Austrian Research GmbH)
Sitz Wels, Österreich
Leitung Christoph Burgstaller
Branche Angewandte Forschung & Entwicklung
Website www.tckt.at

Die Transfercenter für Kunststofftechnik GmbH (TCKT) ist eine anwendungsorientierte Forschungseinrichtung mit Sitz in Wels. Es forscht in der Kunststofftechnik und beschäftigt sich dabei mit Materialentwicklung und -charakterisierung, Kunststoffverarbeitung und Composites.

Geschichte und Organisation

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Von 2001 bis 2008 war die TCKT eine Forschungsabteilung der Upper Austrian Research GmbH und wurde 2008 als außeruniversitäres Forschungsunternehmen begründet. Eigentümer der TCKT sind die Upper Austrian Research GmbH (74 %), die FH OÖ Forschungs- und Entwicklungs GmbH (13 %) sowie die Johannes Kepler Universität Linz (13 %).[1] Die Ausgliederung der Forschungsabteilung durch die Begründung einer gemeinwohlorientierten GmbH war Teil einer strategischen Ausbildungs- und Forschungsoffensive im Kunststoffbereich des Landes Oberösterreich, weiters begleitet durch Institute und Studiengänge im Bereich der Kunststofftechnik an der Fachhochschule Oberösterreich und der Johannes Kepler Universität Linz. Zweck dieser Organisation war es, vorwettbewerbliche und wirtschaftsnahe Forschung und Entwicklung kleinen und mittleren Unternehmen zugänglich zu machen, den Wissens- und Technologietransfer auszubauen sowie die Vernetzung von Forschungs- und Entwicklungskompetenzen mit den Anforderungen der Wirtschaft, wodurch anwendbare Produkte und Prozesse entwickelt werden können.[2][3] Zusammengearbeitet wird dabei mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen.[4]

Innerhalb der oberösterreichischen Stärkefelder ist die Transfercenter für Kunststofftechnik GmbH in den Bereichen Innovative Werkstoffe/Leichtbau und Energieeffizienz / erneuerbare Energien angesiedelt.[5]

Forschungsfelder

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Zu den Forschungsschwerpunkten des TCKT gehören u. a. Spritzgießsimulationen und Bauteilberechnung, Prozesstechnik, faserverstärkte Polymere, naturfasergefüllte Kunststoffe und Biopolymere, Additive und Füllstoffe, Composite und Leichtbau, sowie das Recycling von Kunststoffen.[6]

  • Werkstoffcharakterisierung

Im akkreditierten Prüflabor werden mechanische, thermische und rheologische Eigenschaften der Kunststoffe ermittelt. Zur Charakterisierung werden unterschiedliche Verfahren und Methoden herangezogen. Beispielsweise kommen Zug-, Biege- und Druckprüfungen, ILSS-Prüfungen (Bestimmung der Interlaminaren Scherfestigkeit), mikroskopische Untersuchung mit Mikrotom zur Probenbereitung, Bewitterung, Alterung im Wärmeschrank oder Farb- und Glanzmessung zum Einsatz.[7]

  • Materialentwicklung

Die Materialentwicklung erfolgt durch Compounding oder auch Compoundierung. Durch das Beimischen von Komponenten wie Füllstoffe oder andere Additive, können die Eigenschaften von Kunststoffen optimiert und angepasst werden. Die Schwerpunkte liegen im Bereich naturfaserverstärkte Polymere, organische und anorganische Füll- und Verstärkungsstoffe.[8]

  • Simulation/CAE

Durch Finite Element basierende Softwareprodukte kann eine kunststoffgerechte Auslegung und Optimierung von Spritzgießbauteilen, Werkzeugen und Spritzgießprozessen erzielt werden, und somit bereits vor den ersten Herstellungsversuchen die Werkzeuge überprüft und optimiert werden. Beispielsweise können mit Hilfe von Simulationen Lösungen von der Füllstudie über Angussbalancierung, Werkzeugkühlung bis hin zu Schwindungs- und Verzugsberechnungen erarbeitet werden.[9]

  • Prozesstechnik

In der Prozesstechnik werden die entwickelten Materialien auf konventionellen Maschinen der Extrusion und des Spritzguss verarbeitet. Auch Sonderverfahren zur Verarbeitung werden entwickelt, speziell im Bereich der Langfaserverarbeitung (Naturfasern). Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Prozessentwicklung im Bereich Composite und Leichtbau.[10]

Forschungserfolge

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TCKT ist Partner in mehreren nationalen und internationalen Forschungsprojekten, wie beispielsweise dem COMET-Programm der Bundesregierung durch das Projekt „Advanced Polymeric Materials and Process Technolgoies“,[11] EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung), oder in der Programmlinie COIN – „Cooperation & Innovation“ der österreichischen Regierung, die zur Verbesserung der Innovationsleistungen in Österreich beiträgt.[12] Ein Projekt in dieser Programmlinie im Bereich Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe[13][14][15] forschte an der Nutzung von Holz als Verstärkungsfasern in thermoplastischen Kunststoffen, die die Einsparung großer Mengen an erdölbasierten Kunststoffen zum Ziel hat. In einem weiteren erfolgreichen COIN Projekt „knittFRP – Knitted Fiber Reinforced Plastics“ wurde durch die Kooperation von 7 Unternehmen eine einzigartige Rundgestrickmaschine zur Herstellung von mehrlagigen Rundgestricken entwickelt, deren Produktion zuvor nicht möglich war. Diese faserverstärkten Kunststoffbauteile finden im Leichtbau Anwendung, vor allem im Flugzeug-, Automobil- und Maschinenbau. Den Forschern gelang hier die Entwicklung einer kosteneffektiven und ressourcenschonenden Technologie, die den Einsatz von Faserverbundkunststoffen noch erhöhen kann.[16][17][18][19][20]

Einzelnachweise

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  1. Firmenbuchdaten Creditreform/firmenabc.at, "Firmenbuchdaten Transfercenter Kunststofftechnik GmbH", abgerufen am 15. Januar 2013
  2. Land Oberösterreich, Landeskorrespondenz, Information zur Pressekonferenz vom 12. Dezember 2008, Oberösterreich startet Ausbildungs- und Forschungsoffensive im Kunststoffbereich (Memento des Originals vom 5. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jku.at (PDF; 139 kB), abgerufen am 7. Februar 2013.
  3. Land Oberösterreich, Landeskorrespondenz Nr. 224 vom 28. September 2009, TCKT2242009 Neues Technikum für TCKT in Wels eröffnet, abgerufen am 9. Juli 2013.
  4. UAR, Medienspiegel, Forschungsimpulse für KMU durch easy2innovate (Memento des Originals vom 5. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uar.at, abgerufen am 15. Januar 2013.
  5. Upper Austrian Research, OÖ Stärkefelder treiben technologische Entwicklung (Memento des Originals vom 6. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uar.at, abgerufen am 15. Januar 2013.
  6. Upper Austrian Research, Beteiligungen (Memento des Originals vom 2. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uar.at, abgerufen am 15. Januar 2013.
  7. Transfercenter für Kunststofftechnik, Leistungsbericht 2010 "PDF@1@2Vorlage:Toter Link/www.tckt.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.", abgerufen am 15. Januar 2013
  8. TCKT, Materialentwicklung Info (Memento des Originals vom 16. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tckt.at, abgerufen am 15. Januar 2013.
  9. TCKT, Simulation/CAE Info (Memento des Originals vom 16. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tckt.at, abgerufen am 15. Januar 2013.
  10. TCKT, Prozesstechnik Info, abgerufen am 15. Januar 2013.
  11. APMT, Webseite, abgerufen am 9. Juli 2013.
  12. Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft,COIN - Programmlinie „Kooperation und Netzwerke“, abgerufen am 15. Januar 2013.
  13. Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft, 5.Projekt: WPC-LFMod – Modifizierung von Holzlangfasern zur Verbesserung von Verarbeitungs- und Endprodukteigenschaften von WPC,PDF, abgerufen am 15. Januar 2013.
  14. Kunststoffcluster, Presse-Information, Österreich: Neue Plattform für Holz-Kunststoff Verbundwerkstoffe gegründet, PDF (Memento des Originals vom 8. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kunststoff-cluster.at, abgerufen am 15. Januar 2013.
  15. Fabrik der Zukunft, Wood-Plastic-Composites, abgerufen am 15. Januar 2013.
  16. Land Oberösterreich, Landeskorrespondenz, Information zur Pressekonferenz, Flugzeuge stricken? Forschung aus OÖ machts möglich (Memento des Originals vom 8. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.land-oberoesterreich.gv.at (PDF; 62 kB), abgerufen am 15. Januar 2013.
  17. Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft, Projekt: KnittFRP – Knitted Fiber Reinforced Plastics, PDF, abgerufen am 15. Januar 2013.
  18. OÖ Nachrichten, Forschung: Gestrickte Leichtbauteile für Flugzeuge, abgerufen am 15. Januar 2013.
  19. derStandard.at, Auto- und Flugzeugteile kommen aus der Strickmaschine, abgerufen am 15. Januar 2013
  20. Chefinfo. Die Top 50 Innovation Oberösterreichs. Der Flieger aus der Strickmaschine. Ausgabe 6/2013.