Kirche von Atlingbo

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Die Kirche von Atlingbo ist eine Landkirche, die zur Kirchengemeinde (schwed. församling) Vall, Hogrän och Atlingbo im Bistum Visby gehört. Sie liegt 19 km südlich von Visby und 27 km nördlich von Hemse auf der schwedischen Insel Gotland. Gemäß Gutlagen, einem Gesetzestext für Gotland, der vermutlich etwa um 1220 aufgezeichnet wurde, war sie eine der drei Asylkirchen auf Gotland, wo sich Personen, die für einen Mord oder Todschlag beschuldigt wurden, und deren Familien bis zu 40 Tage aufhalten konnten, so dass während dieser Zeit Verhandlungen geführt werden konnten.

Kirchengebäude

Unter dem Boden der Kirche sind die Fundamente einer Kirche aus dem 12. Jahrhunder ausgegraben worden, einer der ältesten Steinkirchen von Gotland. Zu dieser wurde am Anfang des 13. Jahrhunderts der heutige quadratische Chor der Kirche mit einer Apsis, die sehr auffällig ist, weil sie einen spitzbogigen statt einem halbrunden Grundriss hat. Gegen ende des 13. Jahrhunderts wurde das heutige Langhause und die Läutekammer, die vom Erdgeschoss zu einem nie fertiggestellten Turm. Dessen Mauern haben seither nur die mit Glocken versehen Spitze erhalten, die für eine Glockenetage Platz bietet und von außen wie ein Dachreiter auf dem Langhausdach aussieht. Die Sakristei mit dem anschließende Magazin unter demselben Dach wurde neben der nördlichen Mauer des Chors 1800 bis 1801 gebaut. Das ganze Gebäude ist aus verputztem Kalkstein gebaut worden. Die Kirche hat drei Eingänge mit gehauenen Einfassungen: ein romanisches Chorportal im Süden, ein stattliches gotisches Südportal mit einer spitzen Giebelkrone und mit skulpturen verzierten Kapitellbändern zum Langhaus und ein gotisches Nordportal zum Erdgeschoss des Turms. Die drei Fenster der Apsis, das Südfenster des Langhauses und ein Rundfenster in der Westmauer des Turmes sind noch ursprünglich. In der schon fertiggestellten Südmauer des geplanten Turms findet man eine von außen zugängliche Kammer mit einem Guckloch zum Kirchenraum. In der Mauer über dieser Kammer verläuft die Turmtreppe. Eine ursprünglich an der Wand befestigte Weihwasserschale findet sich jetzt an der Innenseite des Langhausportals. Der weite Triumphbogen vereinigt den Apsischor und das Langhaus mehr als dass es sie trennt. Der Chor ist ungewöhnlich geräumig. Das Langhaus ist einschiffig und durch einen Bogen in zwei Teile geteilt.

Ausstattung

  • Der Altar aus Holz ist aus dem 17. Jahrhundert.
  • Die Kanzel wurde 1693 von Rasmus Felderman angefertigt, die Malerereie ist von 1758.
  • Die Kirchenbänke kommen aus dem 18. Jahrhundert.
  • Der Taufstein aus Sandstein mit achteckiger reliefgeschmückter Schale ist im 12. Jahrhundert von dem Meister Byzantios angefertigt worden..
  • Die Orgel hat sechs Stimmen und sie wurde 1892 von Åkerman & Lund Orgelbyggeri eingebaut.

Literatur

Koordinaten: 57° 28′ 47,7″ N, 18° 23′ 27″ O