Rigi

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Rigi

Das ganze Massiv der Rigi von Osten gesehen, rechts mit der Antenne Rigi Kulm

Höhe 1797,5 m ü. M.
Lage Kantone Schwyz und Luzern, Schweiz
Gebirge Schwyzer Voralpen, Schwyzer Alpen
Dominanz 13,2 km → Niederbauen
Schartenhöhe 1288 m ↓ Goldau
Koordinaten 678784 / 211918
Rigi (Vierwaldstättersee)
Rigi (Vierwaldstättersee)
Gestein Nagelfluh
Erschliessung 2 Zahnradbahnen; Luftseilbahnen
Rigi Kulm, historisches Luftbild von 1919, aufgenommen aus 50 Metern Höhe von Walter Mittelholzer

Die Rigi, auch der Rigi,[1] ist ein Bergmassiv zwischen dem Vierwaldstättersee, dem Zugersee und dem Lauerzersee in der Zentralschweiz. Höchster Gipfel ist mit einer Höhe von 1797,5 m ü. M.[2] Rigi Kulm, ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen, 1350 m über dem Vierwaldstättersee. Etwas weniger hoch sind die weiteren Gipfel Rigi Hoflue[3], Dossen, Rigi Scheidegg und Vitznauerstock (Kanton Luzern) = Gersauerstock (Kanton Schwyz).

Rigi Kulm liegt in der Gemeinde Arth, wie auch Rigi Scheidegg und Hoflue, im Kanton Schwyz. Die weiteren Gipfel sind auf der Grenze zum Kanton Luzern. Die Luzerner Gemeinden Vitznau, Weggis und Greppen liegen am südwestlichen Teil. Rigi Kaltbad ist Teil von Weggis. Die weiteren Schwyzer Gemeinden sind Gersau, Ingenbohl, Schwyz, Lauerz und Küssnacht.

Die Rigiaa entwässert einen Grossteil der Rigi.

Orte am Fusse der Rigi am Vierwaldstättersee: Brunnen (Gemeinde Ingenbohl), Fallenbach, Brünischart, Langmatt; Kindli (Gemeinde Gersau), Gersau (Ort), Förstli, Rotschuo, Vitznau (Ort), Unterwilen; Lützelau (Gemeinde Weggis), Riedsort, Weggis (Ort), Hertenstein, Haldihof; Greppen (Ort), Riedhof; Breitfeld (Gemeinde Küssnacht), Küssnacht am Rigi (Ort).

Name

Im Humanismus – erstmals 1479 von Albrecht von Bonstetten – wurde der Name Rigi auf lateinisch Regina montium «Königin der Berge» zurückgeführt, womit die Erhabenheit und Schönheit des Berges charakterisiert werden sollte. Sprachgeschichtlich ist dies jedoch nicht haltbar. Im Bergnamen steckt vielmehr das schweizerdeutsche Gattungswort Rigi, was «horizontal laufende Schichtung, Streifen, Band» bedeutet.[4] Althochdeutsch *rigī ist eine Ableitung zu althochdeutsch rĩhan «umgürten; fälteln, auf einen Faden ziehen».

Der Name findet sich erstmals in einer auf etwa 1350 zu datierenden Marchenbeschreibung des Hofes Küssnacht belegt, und zwar einerseits in einer Abschrift aus dem späten 15. Jahrhundert: uff an denn obresten grad rigenen und einer solchen von 1561: uf denn oberstenn grad Riginun. Gemeint ist im konkreten Fall der Berghang unterhalb des vom Kulm bis zum Rotstock reichenden Grates. Weitere frühe Belege stammen etwa von 1368: Küssnach in pede montibus Riginan «Küsnacht am Fusse der „Rigenen“-Berge» und von 1384: von des bergs, gimeinmerchs und güeter wegen an riginen ob der Egg gelegen «wegen des Berges, des Gemeinbesitzes (Allmend) und der Güter, die an den „Rigenen“ (Fels- und Grasbändern) oberhalb der Egg liegen». Namengebend sind damit «die von weitem sichtbaren, horizontal laufenden Fels- und Grasbänder, die den Gipfel in einem weiten Bogen von Westen nach Osten umgeben».[5] Die noch im 14. Jahrhundert durchwegs und auch im 15. Jahrhundert mehrfach verwendete Mehrzahlform Rigenen – schliesslich sind zahlreiche «Bänder» sichtbar – wird erstmals in einer Urkunde von 1439 durch die Einzahl Rigi ersetzt, worin der Übergang vom Gattungswort für die vielen Gras- und Felsbänder zum Namen für den Berg und das ganze Bergmassiv deutlich wird.[6]

Das grammatikalische Geschlecht ist schwankend. Sprachgeschichtlich ist das Wort und damit auch der Name weiblich.[4] Dieser Gebrauch hat sich in der näheren Umgebung bis heute gehalten, sonst ist er häufig männlich.[1] Der Name der Ortschaft Küssnacht am Rigi am Fuss des Berges belegt, dass auch das maskuline Genus seit Langem in Gebrauch ist. Dieses kann als Anlehnung an Rigiberg erklärt werden.[4]

Die Schreibweise Righi findet sich in italienischen und französischen Texten des 19. Jahrhunderts, so zum Beispiel Hôtel Righi de Vaudois. In Genua bezieht sie sich auf ein Quartier mit diesem Namen.

Geologie

Rigi Hochflue, der zweithöchste Gipfel der Rigi

Geologisch gehört die Rigi, abgesehen von den Kalksteinzinnen der Hochflue, sowie des Vitznauerstocks (im Kanton Schwyz sagt man Gersauerstock) im Süden, nicht mehr zu den Alpen, sondern zur Subalpinen Molasse und damit zum Schweizer Mittelland. Das aus verschiedenen Materialien zusammengepresste, nicht sehr feste Gestein wird auch als Nagelfluh bezeichnet.

An den West- und Nordhängen der Rigi treten oft Starkregen auf. Sie führen stellenweise zu starker Bodenerosion und an flacheren Stellen zur Ablagerung oft mächtiger, mit Humus durchmischter Lockersedimente (Anschwemmung als Kolluvium).

Gipfel des Rigi-Massivs
Bild Name Höhe Promi­nenz Domi­nanz Kt. Teil Erschliessung[7]
Rigi Kulm Rigi Kulm 1797,5 m 1288 m 13,2 km SZ Nordlehne Weg von Bergstation Zahnradbahnen Welt-Icon
Rigi Scheidegg Rigi Scheidegg 1658 m 113 m SZ Weg von Bergstation Luftseilbahn Welt-Icon
Rotstock Rotstock 1658 m 71 m[8] LU/SZ Bergwanderweg von Station Staffelhöhe Welt-Icon
Schild 1548 m 96 m[8] LU/SZ Welt-Icon
Würzestock / Würzenstock 1482 m LU/SZ Welt-Icon
Kleiner Dossen / Chli Dosse 1670 m LU/SZ Welt-Icon
Dossen/Dosse 1684 m 252 m LU/SZ Bergwanderweg Welt-Icon
Vitznauerstock/Gersauerstock Vitznauerstock / Gersauerstock 1452 m 276 m[8] 1,7 km[8] LU/SZ Bergwanderweg, T3 Welt-Icon
Rigi Hoflue Rigi Hoflue / Hochfluh / Hochflue 1698 m 508 m 7,6 km[8] SZ Alpinwanderweg Welt-Icon
Gottertli 1395 m 108 m[8] SZ Urmiberg Welt-Icon
Stockflue 1136 m SZ Urmiberg Welt-Icon
Zünggelenflue 1089 m SZ Urmiberg Welt-Icon

An der Rigi finden sich rund ein Dutzend Balmen, Höhlen oder höhlenartige Nischen,[9][10] darunter:

  • Steigelfadbalm Welt-Icon (Fundstelle von Höhlenbären-Knochen)
  • Gruebisbalm oder Gruebisbalmhöli Welt-Icon (grösste, mit kleinem See, 900 m. ü. M., bei Bahnstation, privater Veranstaltungsort)[11]
  • Bruedersbalm Welt-Icon und Zilteners Balm Welt-Icon[10](sagenumwobene Doppelbalm bei einem Wasserfall in der Nähe von Kulm)

Mehre Ortsnamen enthalten so auch "Balm": Rotbalmegg, Teuffibalm.

Geschichte

Rigi Kulm mit den beiden Zahnrad­bahnen und Grandhotel «Schreiber» um 1880. Ölskizze von Heinrich Müller

Die Rigi war schon früh für Badekuren und Wallfahrten bekannt. Bereits 1540 wurde die heilende Wirkung der Rigi-Kaltbad-Quelle ein erstes Mal erwähnt.[12] Im 18. Jahrhundert war die Rigi dank der guten Lage am Vierwaldstättersee als Ausflugs- und Ferienziel schweizweit bekannt. Im Jahre 1816 wurde das erste aus Holz errichtete Gästehaus auf dem Kulm gebaut. Dieser Bau wurde massgeblich von dem Zürcher Panorama-Zeichner Heinrich Keller unterstützt.[13] In den kommenden Jahrzehnten wurden weitere Gästehäuser errichtet. 1875 wurde als bis heute grösstes, im Gipfelbereich konstruiertes Gebäude das Grand-Hotel «Schreiber» mit 300 Betten eröffnet. «Der Rigi» wurde ausführlich in Baedekers Reiseführer beschrieben.[14][15] Die erste Auflage enthielt nur ein Panorama, vom Rigi.[16] Auch John Murrays Reiseführer beschrieb schon zuvor «The Righi».[17]

Zu Beginn der 1950er-Jahre wurde das Hotel auf Kulm abgebrochen und durch einen kleineren Neubau ersetzt.[18]

Im Jahr 2016 wurde kombiniert mit einer Aktienerhöhung ein Plan für Erneuerungen der Infrastruktur publiziert,[19] welcher bei Anwohnern Angst vor einer unangemessenen Entwicklung vom Bergerlebnis hin zu mehr Konsum weckte.[20]

Öffentlicher Verkehr

Bahnhof Rigi-Kulm mit Zügen der Vitznau-Rigi- und der Arth-Rigi-Bahn
Blick auf das Stationsgebäude von Rigi Kaltbad

Die Rigi ist mit zwei Zahnradbahnen und mehreren Luftseilbahnen erschlossen:

  • von Vitznau: Die Vitznau-Rigi-Bahn (VRB) wurde am 21. Mai 1871 als erste Bergbahn Europas in Betrieb genommen. 1873 erreichte sie den Gipfel und wird seit 1937 elektrisch betrieben. Die Strecke von Staffelhöhe nach Kulm musste die VRB bis zur Fusion von der ARB pachten, da sie keine Konzession für diesen in Schwyz liegenden Streckenteil besass.
  • von Arth-Goldau: Die Arth-Rigi-Bahn (ARB) wurde am 4. Juni 1875 in Betrieb genommen. 1907 wurde diese Bahn als erste normalspurige Zahnradbahn der Welt auf elektrischen Antrieb umgerüstet. Die ursprüngliche Talstrecke von Arth am See nach Goldau besteht nicht mehr, die Bahn beginnt heute am Bahnhof Arth-Goldau.

Luftseilbahnen:

Stationen der Bergbahnen und Luftseilbahnen Rigi, Distanzen
Station Bahn Höhe Wanderzeit[26] nach
(m) Kulm Kaltbad First Scheidegg Talstation
Rigi Kulm ARB, VRB 1752 Welt-Icon -- 1h00 2h10 (Goldau), 2h50 (Vitznau), 3h05 (Weggis)
Rigi Scheidegg LKRS 1659 Welt-Icon 3h00 2h00 1h40 -- 2h50 (Goldau), 2h25 (Kräbel), 2h30 (Vitznau)
Rigi Staffel ARB, VRB 1603 Welt-Icon 0h35 0h35 0h30 2h20 2h30 (Küssnacht), 2h50 (Goldau), 4h25 (Gersau)
Rigi Burggeist LSB Burggeist 1561 Welt-Icon 0h25 1h05 (Gschwänd, Talstation LSB), 2h10 (Vitznau)
Rigi Staffelhöhe VRB 1550 Welt-Icon 0h50 0h15 2h25 (Weggis), 2h15 (Vitznau)
Rigi Wölferstschen-First ARB 1484 Welt-Icon
Rigi Kaltbad-First VRB, LWRK 1453 Welt-Icon 1h10 -- 0h20 2h 2h (Vitznau), 2h10 (Weggis)
Unterstetten RSB (bis 1931) 1452 Welt-Icon 1h50 0h55 0h30 1h15 3h20 (Gersau)
Rigi Klösterli ARB 1315 Welt-Icon
Romiti Felsentor VRB 1195 Welt-Icon
Fruttli ARB 1152 Welt-Icon
Urmiberg/Timpel LSB Urmiberg 1135 Welt-Icon
Hinterbergen LSB Hinterbergen 1100 Welt-Icon
Freibergen VRB 1026 Welt-Icon
Seebodenalp Lküs 1020 Welt-Icon 2h30 2h 2h25 4h15 1h05 (Talstation LküS), 2h00 (Weggis)
Gersau Geschwend, Talstation LSB Burggeist 1012 Welt-Icon
Wissiflue LSB Wissiflue 950 Welt-Icon
Grubisbalm VRB 910 Welt-Icon
Kräbel ARB, LKRS 759 Welt-Icon
Mittlerschwanden VRB 685 Welt-Icon
Goldau A4 (oder Parkplatz A4) ARB 543 Welt-Icon 3h50 0h15 (Arth-Goldau)
Arth-Goldau (Hochperron) ARB 519 Welt-Icon
Vitznau, Talstation Luftseilbahnen LSB Hinterbergen, LSB Wissiflue 500 Welt-Icon
Weggis, Talstation LWRK 499 Welt-Icon 4h10 3h 3h10
Küssnacht am Rigi, Talstation Lküs 447 Welt-Icon 4h30* 3h50
Brunnen, Talstation Urmiberg LSB Urmiberg 435 Welt-Icon
Vitznau VRB 435 Welt-Icon
Brücke Unterstetten der ehemaligen Schmalspurbahn, 1910. Heute führt ein Wanderweg über die Brücke.

Zwischen Rigi Kaltbad und Rigi Scheidegg wurde 1874 bis 1875 die schmalspurige Rigi-Kaltbad-Scheidegg-Bahn gebaut, die aber nur in wenigen Jahren schwarze Zahlen schrieb und den Betrieb mehrfach unterbrach. 1931 wurde der Betrieb ganz eingestellt, das Rollmaterial verkauft und die Strecke 1942 abgebrochen. Auf dem Trassee dieser Bahn führt heute ein bequemer, auch im Winter gern genutzter Wanderweg über Brücken und durch einen Tunnel.

1859 schlug Friedrich Albrecht eine Schienen-Bahn auf die Rigi vor, deren Gondeln durch Gasballone angetrieben auf den Berg fahren sollten.[27]

Die Seilbahn Rigiblick fährt in Zürich.

Tourismus

Den Besuchern bietet sich ein Panorama über den Vierwaldstättersee und die nahen Alpen sowie nach Norden ins Mittelland. Der Berg bietet verschiedene Freizeitaktivitäten wie Wandern, Schlitteln, Skifahren, Langlaufen, Gleitschirmfliegen, Kutschenfahrten und Nostalgiefahrten mit einer Dampflokomotive aus der Jahrhundertwende.

Daneben gibt es ein dichtes Wanderwegnetz, dessen wichtigste Verbindungen auch im Winter nutzbar sind. Längere Wandermöglichkeiten mit mehr Höhenmetern bieten der Rundweg Kaltbad–First–Klösterli–Trib–Kulm–Staffel–Känzeli–Kaltbad oder der Höhenweg von Rigi Scheidegg nach Rigi Kulm. Die Wanderroute Rigi Scheidegg-Weg führt von Gersau auf die Scheidegg.

Orte

Rigi Kulm

Rigi Kulm ist der Hauptgipfel des Rigi, Bergstation der Zahnradbahnen und Standort einer Sendeanlage. Auf 6 m Höhe des 96 Meter hohen Turms befindet sich eine Aussichtsplattform.

Der Triangulationspunkt 1. Ordnung der Landesvermessung 1903 ist bei 679'520.05, 212'273.44. Benachbarte Punkte sind auf Wisenberg, Lägern, Hörnli, Scheye, Schärhorn, Titlis, Brienzer Rothorn und Napf.[28]

Panorama von Rigi Kulm

Das Auge wird angezogen von der an "200 km lang sich hinziehenden schneebedeckten Alpenkette" (Baedeker 1909[29], im folgenden editiert):

Rigi Kaltbad

Die zur Gemeinde Weggis LU gehörende, auf 1400 m ü. M. liegende Siedlung Rigi Kaltbad Welt-Icon ist das Zentrum der Aktivitäten (Station der VRB, Hotelanlagen, Post, Dorfladen, Ferienwohnungen, St.-Michaels-Kapelle.) Der Ort ist autofrei und ebenfalls seit langem als «das kalte Bad» bekannt. Ein beliebter, fast ebener Wanderweg führt zum bekannten Aussichtspunkt Känzeli[30] Welt-Icon mit Blick auf Pilatus, Luzern und den Vierwaldstättersee.

Rigi Klösterli

In Rigi Klösterli Welt-Icon auf 1320 m ü. M. befindet sich die Kapelle Maria zum Schnee. Eine Station der Arth-Rigi-Bahn erschliesst den Ort.

Seebodenalp

Die Seebodenalp ist eine westwärts vorgelagerte Terrasse der Rigi auf 1030 m ü. M. im Kanton Schwyz in der Schweiz.

Urmiberg

Der Urmiberg ist der östlichste Ausläufer der Rigi. Er befindet sich im Kanton Schwyz.

Schutzgebiete und Inventare

St.-Michaels-Kapelle in Rigi-Kaltbad

Die Rigi ist Teil des Objektes Vierwaldstättersee mit Kernwald, Bürgenstock und Rigi (1606) im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (1983).[31]

Teile der Gemeinden Greppen, Weggis und Vitznau bilden das Luzerner Pflanzenschutzgebiet Rigi (1970)[32] und/oder sind als Naturvorranggebiet geschützt.[33] Trockenwiesen von nationaler Bedeutung: Gäbetswil (Objekt Steigelfad[34]), Chriesbaumberg (Objekte Matt[35], Gletti[36]), Buechen (Objekt Jäd-Müseren[37]), Chestenenweid[38]. Letztere, ein Edelkastanienhain, steht seit 1974 unter Schutz.[39]

Flachmoore von nationaler Bedeutung im Kanton Schwyz: Gersauer Alp[40], Rotenflue Allmig[41], Langerli/Riedhütte/Rohrboden[42]. Trockenwiese von nationaler Bedeutung: Märis.[43]

Mehrere Kapellen stehen unter Denkmalschutz: die Kapelle Maria zum Schnee in Rigi-Klösterli (siehe oben: Orte, Rigi Klösterli), die St.-Michaels-Kapelle in Rigi-Kaltbad, die Heiligkreuzkapelle am Rigiweg über Weggis, die Kapelle Rigi-Scheidegg in Schneealp, die Kapelle St. Josef in Chäppeliberg und die Kapelle Malchus.

Geschützt ist auch die Brücke Unterstetten an der Scheideggstrasse (erbaut als Bahnbrücke: siehe oben, am Ende des Abschnitts Öffentlicher Verkehr), der Hochperron der Rigibahn in Goldau (als Kulturgut von nationaler Bedeutung) und die Fundstelle Steigelfadbalm-Höhle (siehe oben: Orte; ebenfalls ein Kulturgut von nationaler Bedeutung).

Mehrere Strecken von nationaler Bedeutung sind im Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz: der Arther Rigiweg (SZ 8: Arth-Klösterli-Rigi Kulm), der Goldauer Rigiweg (SZ 49: Goldau-Dächli), der Weggiser Rigiweg (LU 33, SZ 50: Weggis-Kaltbad-Staffelhöhe-Kulm), das ehemalige Bahntrassee Rigi Kaltbad-Rigi Scheidegg (LU 35, SZ 51) und die Strecke Immensee-Seeboden (SZ 242, SZ 242.0.1: Oberimmenseer Wald).

Die Rigi in Literatur und Kunst

William Turner: The Blue Rigi, Sunrise, 1842. Tate Britain, London

William Turner hielt die Ansicht der Rigi über den Vierwaldstättersee 1842 in drei Aquarellen fest, von denen namentlich eines weltberühmt wurde: The Blue Rigi, Sunrise.[44] Daneben sind weitere Aquarelle, Gemälde und zahlreiche Studien und Skizzen von Turner zum Rigi erhalten.

Das komplette Panorama der Rigi wurde – vermutlich erstmals – von Samuel Birmann 1814/1815 gezeichnet. Heinrich Kellers Panorama vom Rigi-Berg (1815) wurde von Jakob Samuel Johann Scheuermann in Kupfer gestochen.[45] Spätere Versionen wurden von Baedeker publiziert.[46]

Literarisch ist die Rigi insbesondere durch Mark Twain bekannt, der in seinen Reiseerzählungen Bummel durch Europa (Original: A Tramp Abroad, 1880), Kapitel 28, seine Erlebnisse bei der Besteigung des Berges beschreibt.[47] Auch Johann Wolfgang von Goethe besuchte 1775 die Rigi.[48][49] Tolstoi bezeichnet in seinem Werk Aus dem Tagebuch des Fürsten Nechljudow: Luzern (1857) den Ausblick von dort oben als einen der schönsten der Welt. Alphonse Daudet lässt sein Buch Tartarin sur les Alpes (1885) auf Rigi-Kulm beginnen.[50] Karl Henckell schrieb das Gedicht Vom Rigi.[51] Auch Karl May bereiste und widmet der Rigi zwei Gedichte.[52][53]

Das «Rigilied» Vo Luzärn uf Wäggis zue des Komponisten Johann Lüthi aus dem Jahre 1832 ist ein bekanntes Schweizer Volkslied.

Persönlichkeiten

  • Josef Dahinden (* 1898 in Rigi-Kaltbad; † 1993), Schweizer Skilehrer, Schriftsteller und Filmemacher
  • Josef Müller (* 1820 in Gersau; † 1897), Schweizer Hotelier (Rigi Scheidegg und Gersau), Politiker
  • Xaver von Segesser (* 1814 in Luzern; † 1874 ebenda), Schweizer Architekt und Hotelier (Hotel Rigi Kaltbad, 1840–1874)

Bilder

Literatur

  • Josef Leopold Brandstetter: Die Rigi. Beitrag zu ihrer Geschichte. In: Der Geschichtsfreund 69 (1914), S. 149–195 (doi:10.5169/seals-117287).
  • Erwin Horat: Rigi. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • H. Kienholz, P. Mani, M. Kläy: Rigi Nordlehne – Beurteilung der Naturgefahren und waldbauliche Prioritätenfestlegung. Interpraevent, Graz 1988, S. 161–174, Online als PDF (Zugriff am 1. Dezember 2009).
  • Adi Kälin: Rigi: Mehr als ein Berg. Hier + Jetzt, Baden 2012, ISBN 978-3-03919-245-8.
  • BLN 1606 Vierwaldstättersee mit Kernwald, Bürgenstock und Rigi. In: Bundesamt für Umwelt (Hrsg.): Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung BLN. Bern 2017, Teilraum 3: Rigi (S. 16-19) (30 S. und Karte, Objektbeschreibung mit Begründung der nationalen Bedeutung, Schutzziele).

Film

Commons: Rigi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Kurt Meyer: Wie sagt man in der Schweiz? Wörterbuch der schweizerischen Besonderheiten. Brockhaus, Mannheim 1989 (Duden Taschenbücher, Band 22), S. 242; erneut in: Ders.: Schweizer Wörterbuch. So sagen wir in der Schweiz. Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2006, S. 214.
  2. Oberkante Granitstein Vermessungspunkt Rigi der Landestriangulation 1903: 1797.52 m, siehe Vermessungspunkt der Landestriangulation 1. Ordnung 1903
  3. Gelegentlich Hochfluh oder Hochflue geschrieben.
  4. a b c Schweizerisches Idiotikon, Band VI, Spalte 753, Artikel Rigi, Bedeutungen 3a und 3b.
  5. Luzerner Namenbuch 2. Rigi. Die Orts- und Flurnamen der Luzerner Rigigemeinden. Hrsg. und bearbeitet von Erika Waser, in Zusammenarbeit mit Alex Baumgartner und Peter Mulle. Gamma, Altdorf 2009, ISBN 978-3-906200-26-2, S. 377–379, hier 378.
  6. Abschnitt nach: Luzerner Namenbuch 2. Rigi. Die Orts- und Flurnamen der Luzerner Rigigemeinden. Hrsg. und bearbeitet von Erika Waser, in Zusammenarbeit mit Alex Baumgartner und Peter Mulle. Gamma, Altdorf 2009, ISBN 978-3-906200-26-2, S. 377–379.
  7. vgl. Schweizer Wanderwege, SAC-Wanderskala
  8. a b c d e f Christian Thöni: Gipfelverzeichnis.ch. (gipfelverzeichnis.ch).
  9. BLN 1606 Vierwaldstättersee mit Kernwald, Bürgenstock und Rigi. In: Bundesamt für Umwelt (Hrsg.): Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung BLN. Bern 2017, S. 17.
  10. a b Pro Rigi (Hrsg.): Die Höhlen. (prorigi.ch).
  11. Hotel Gruebisbalm: Höhlenübersicht. (gruebisbalm.ch).
  12. Seit 1871 bis heute – Die Rigi im Wandel der Zeit auf der Website der Rigi Bahnen AG, abgerufen am 2. Mai 2021
  13. W. H. Vormann: Aus den Fremdenbüchern von Rigi-Kulm. B. F. Haller, Bern 1883, S. 9–18.
  14. Karl Baedeker: Die Schweiz. Handbuch für Reisende, nach eigener Anschauung und den besten Hülfsquellen bearbeitet von K. Baedeker. 5. Auflage. Verlag von K. Baedeker, Coblenz 1853, archive.org, 20. Der Rigi, S. 60–70 (Digitalisat (PDF)Blatt 112): „Neun verschiedene Wege führen vom Fuss des Rigi auf den Kulm: drei östlich, von Arth … Die Wege von Goldau, Küssnacht, Wäggis und Fitznau sind auch für Pferde gangbar. …“
  15. Die Schweiz, nebst den angrenzenden Teilen von Oberitalien, Savoyen und Tirol. Handbuch für Reisende von Karl Baedeker. 33. Auflage. Verlag von Karl Baedeker, Leipzig 1909, archive.org, 20. Der Rigi, S. 119–124 (Digitalisat (PDF)Blatt 221): „Mit Benutzung der Zahnradbahnen von Vitznau oder Arth-Goldau ist der Besuch des Rigi von Luzern oder Zürich aus eine bequeme Tagestour ..“
  16. Die Schweiz: Handbüchlein für Reisende, nach eigener Anschauung und den besten Hülfsquellen bearbeitet. 1. Auflage. Karl Baedeker, Koblenz 1844 ("Mit einer Reisekarte und einer Alpen-Ansicht vom Rigi", Digitalisat).
  17. A Handbook for Travellers in Switzerland and the Alps of Savoy and Piedmont. "New ed.". John Murrays, 1843, Route 17: Lucerne to Schwytz and Brunnen, including the fall of the Rossberg and the ascent of the Righi, S. 42–53 (englisch, Digitalisat (PDF)PDF-Seite 114).
  18. Geschichte des Rigi Kulm Hotels
  19. Unser Berg – Unsere Pläne – Steigen Sie mit uns ein! - Rigi, Emissionsprospekt der Rigi-Betriebsgesellschaft, 2016
  20. Auf der Rigi hängt der Haussegen schief. In: Luzerner Zeitung, 16. Oktober 2017
  21. Luftseilbahn Obergschwend–Rigi Burggeist
  22. Urmiberg
  23. Seilbahngenossenschaft Hinterbergen
  24. Luftseilbahn Küssnacht - Seebodenalp
  25. Luftseilbahn Vitznau-Wissifluh
  26. gemäss Wegweiser, kürzeste Variante
  27. Geschichte und Technik des Ballonfahrens in «Vermessung, Photogrammetrie, Kulturtechnik», Band 99, Heft 2, 2001.
  28. Vermessungspunkt der Landestriangulation 1. Ordnung 1903
  29. Die Schweiz, nebst den angrenzenden Teilen von Oberitalien, Savoyen und Tirol. Handbuch für Reisende von Karl Baedeker. 33. Auflage. Verlag von Karl Baedeker, Leipzig 1909, archive.org, 20. Der Rigi, S. 123–124, Rigikulm, Aussicht (Digitalisat (PDF)Blatt 231).
  30. Auch Chänzeli
  31. BLN 1606 Vierwaldstättersee mit Kernwald, Bürgenstock und Rigi. In: Bundesamt für Umwelt (Hrsg.): Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung BLN. Bern 2017, S. 16–19, Teilraum 3: Rigi.
  32. Verordnung über den Pflanzenschutz im Rigigebiet
  33. Naturvorranggebiet Rigi
  34. Heinz Bolzern, Elisabeth Danner: Naturraum Rigi: Wertvolle Wiesen & Weiden Dokumentation Steigelfad, 2009. Mit Artenlisten Flora, Fauna.
  35. Heinz Bolzern, Elisabeth Danner: Naturraum Rigi: Wertvolle Wiesen & Weiden Dokumentation Matt, 2014. Mit Artenlisten Flora, Fauna.
  36. Heinz Bolzern, Elisabeth Danner: Naturraum Rigi: Wertvolle Wiesen & Weiden Dokumentation Gletti, 2014. Mit Artenlisten Flora, Fauna.
  37. Heinz Bolzern, Elisabeth Danner: Naturraum Rigi: Wertvolle Wiesen & Weiden Dokumentation Jäd-Müseren, 2015. Mit Artenlisten Flora, Fauna.
  38. Heinz Bolzern, Elisabeth Danner: Naturraum Rigi: Wertvolle Wiesen & Weiden Dokumentation Chestenenweid, 2011. Mit Artenlisten Flora, Fauna.
  39. Verordnung zum Schutze der Chestenenweid in der Gemeinde Weggis, vom 1. Februar 1974
  40. Flachmoorobjekt Nr. 1221: Gersauer Alp, Schutz- und Pflegeplan (Gemeinde Gersau)
  41. Flachmoorobjekt Nr. 1217: Rotenflue Allmig, Schutz- und Pflegeplan (Gemeinde Arth)
  42. Flachmoorobjekt Nr. 3017: Langerli/ Riedhütte/ Rohrboden, Schutz- und Pflegeplan (Gemeinde Lauerz)
  43. TWW-Objekte Nr. 11555 Märis (Bezirk Gersau)
  44. The Blue Rigi, Sunrise, Tate Gallery, abgerufen am 31. Juli 2022. Hier werden auch 15 (!) kleine Rigi-Skizzen von Turner gezeigt. – Siehe auch: The Rigi, Artikel in der englischen Wikipedia über alle drei grossen Rigi-Aquarelle von William Turner: The Blue Rigi, The Red Rigi und The Dark Rigi.
  45. Susann Zollinger: Panorama vom Rigi-Berg. ETH Zürich, abgerufen am 6. September 2020.
  46. Panorama vom Rigikulm: K. Baedeker, gestochen von C. Bertrand, nach Keller, 1905
  47. s:en:A Tramp Abroad/XXVIII: «The Rigi-Kulm is an imposing Alpine mass, 6,000 feet high, which stands by itself, and commands a mighty prospect of blue lakes, green valleys, and snowy mountains – a compact and magnificent picture three hundred miles in circumference.»
  48. Johann Wolfgang von Goethe: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Band IV, 1833, Achtzehntes Buch (odysseetheater.org – illustriert bei Goethezeitportal): „Ein Viertel nach zwei hatten wir die Höhe erstiegen; wir fanden uns in Wolken, diesmal uns doppelt unangenehm, als die Aussicht hindernd und als niedergehender Nebel netzend. Aber als sie hie und da auseinander rissen und uns, von wallenden Rahmen umgeben, eine klare, herrliche, sonnenbeschienene Welt als vortretende und wechselnde Bilder sehen ließen, bedauerten wir nicht mehr diese Zufälligkeiten …“
  49. Johann Wolfgang von Goethe: Tagebücher. In: Goethes Werke, Weimarer Ausgabe. III. Abteilung, Band 1, S. 1-8 (17. - 19. Juni 1775) (zeno.org).
  50. s:fr:Tartarin sur les Alpes/Chapitre I: «Le 10 août 1880, à l’heure fabuleuse de ce coucher de soleil sur les Alpes, si fort vanté par les guides Joanne et Bædeker, un brouillard jaune hermétique, compliqué d’une tourmente de neige en blanches spirales, enveloppait la cime du Rigi (Regina montium) et cet hôtel gigantesque, extraordinaire à voir dans l’aride paysage des hauteurs, ce Rigi-Kulm vitré comme un observatoire, massif comme une citadelle, où pose pour un jour et une nuit la foule des touristes adorateurs du soleil.»
  51. Karl Henckell: Vom Rigi. In: Gesammelte Werke. Band 2: Buch des Kampfes. München 1921, S. 133–134 (karlhenckell.chzeno.org, textarchiv.com): „Wolkenklumpen / Umrollen den Rigi, / Kreuchende Chaosschlangen / Ringeln sich, / Graue Riesenleiber / Knäueln sich zu ... / Ätheratmende Alpenjungfrau, / Wo winkt dein schimmernder / Bergesbusen? / ...“
  52. Karl May: Rigi. (arth-online.ch).
  53. Karl May: Rigi Kulm. (wordpress.com).
  54. Wikidata: Heinrich, III Füssli (Q30304682)
  55. Wikidata: Johann Heinrich Bleuler d. J. (Q30311670)
  56. Vitzenauerstock from Seelisbergerbuten. Royal Collection Trust