Tiberius Claudius Parthenius

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Tiberius Claudius Parthenius war Günstling, Kämmerer (Cubicularius) und schließlich einer der Mörder des Römischen Kaisers Domitian.

Sehr wahrscheinlich war Tiberius Claudius Parthenius zunächst kaiserlicher Sklave und dann Freigelassener des Kaisers Nero.[1] Er stand bei Domitian in hoher Gunst, sogar das Tragen eines Schwertes wurde ihm gestattet. Er war Förderer des Dichters Martial, der auch an mehreren Stellen die hohe Gunst bezeigte, in der Claudius Parthenius bei Domitian stand.[2] So sollte er Martials Werk (Buch V der Epigramme) auch dem Kaiser weiter leiten, wovon sich Martial eine noch bessere Förderung erhoffte. Von seinem Gönner erhielt der Dichter mehrfach teure Geschenke. Parthenius war selbst Dichter, wie Martial überlieferte, hatte jedoch nur wenig Zeit diesem Interesse nachzukommen. Er war Vater eines Sohnes mit dem Namen Burrus, weshalb die Annahme in der älteren Forschung, er sei Eunuch gewesen, nicht haltbar lässt. Georg Lippold schlug eine Gleichsetzung mit dem Toreuten Parthenius vor.[3]

Da Domitian jedoch zunehmend despotischer wurde und auch der innere Kreis seiner Untergebenen und Günstlinge in Gefahr geriet, beteiligte sich Claudius Parthenius an einer Verschwörung gegen den Kaiser, bei der er zur zentralen Figur wurde und neben seinem Freigelassenen Maximus am 18. September 96 den Mord auch durchführte. Danach schaffte er es gemeinsam mit dem Prätorianerpräfekten Titus Petronius Secundus Nerva zu überzeugen, den Kaiserthron zu besteigen. Zunächst stand Parthenius auch beim neuen Kaiser weiterhin in hoher Gunst, was weitere Versuche Martials zeigen, dass er dem neuen Kaiser neue Werke des Dichters übergeben sollte. Auf Drängen der Prätorianer musste Nerva Parthenius jedoch wohl im Jahr 97 fallen lassen und wurde von diesen entgegen Nervas Willen grausam zu Tode gefoltert.

Literatur

Einzelbelege

  1. CIL 6, 8761
  2. Martial, 78,8
  3. Rainer Vollkommer: Perrus. In: Derselbe (Herausgeber): Künstlerlexikon der Antike. Über 3800 Künstler aus drei Jahrtausenden. Nikol, Hamburg 2007, ISBN 978-3-937872-53-7, S. 624.