Hippothoe (Nereide)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. März 2021 um 13:41 Uhr durch Dk1909 (Diskussion | Beiträge) (Auszeichnungsfehler korrigiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schmetterling Lycaena hippothoe, benannt nach der Nereide.

Hippothoe, Altgriechisch: Ἱπποθόη, Deutsch und Latein: Hip'pothoë, ist in der griechischen Mythologie eine Nereide, somit eine Nymphe aus der Gruppe der fünfzig Nereiden. Name von Göttinnen, Frauen, Schiffen und Schmetterlingen.

Etymologie

Anhaltspunkt gibt eine Tochter des Okeanos mit dem Namen Hippo[1], hier in der Bedeutung von Pferdemädchen, Wellenreiterin. Wortbestandteil Hippo-: abgeleitet von Hippos, ἵππος, Pferd; erweitert mit -thoe: feminine Endung des Adjektivs thoos, θoós, schnell; zusammen substantiviert: die Pferdschnelle, die (auf den Wellen oder Meerestieren) Schnellreitende; ihr Name ist wie bei den anderen Nereiden einem Wesensmerkmal des Meeres entnommen und so auch Metapher für die schnellen Wellen selbst. In der Ilias als Eigenname in derselben Bedeutung.[2]

Familie

Eltern der sonst unbedeutenden Nymphe sind Nereus und die ozeanische Doris; Großeltern väterlicherseits sind Pontos und Gaia, mütterlicherseits Okeanos und die titanische Tethys. Neben den neunundvierzig Schwestern hat sie einen Bruder, Nerites.

Quellen

Sie findet sich in der katalogartigen Aufzählung der Nereiden in Hesiods Theogonie (Vers 251) und in der Bibliothek des Apollodors (Buch 1, Kapitel 2, Paragraph 7). Hesiod nennt sie ἐρόεσσα[3], lieblich; bei Apollodor ohne Epitheton. Die Hexameter des Hesiods (Vers 240–252) mit Akzentuierung der Silben in Vers 251 durch Unterstrich[4]:

240 Kinder, gar reizende, wurden von Göttinnen Nereus geboren,
in der Tiefe des Meeres, von der lockigen Doris vor allen,
Tochter des Rings, der die Erde begrenzt, des Okeanosstromes,
Ploto, Eukrante, dann Thetis, Galene und Glauke,
... (weitere Nereiden) ...
250 Doris und Panopeia, die schöne Gestalt Galateias,
liebliche Hippothoe dann und rosigen Leibs Hipponoe,
auch Kymodoke ... (Aufzählung geht weiter).[5]

Auffällig in Vers 251 (auch in der Übersetzung) ist die kunstvolle Anordnung der Wörter, der Parallelismus der Namen und Beifügungen, das Homoioteleuton der Namen.

Belege

  1. Hesiod, Theogonie, Vers 351
  2. Vergleiche Liddell unter dem Stichwort ἱππό-θοος.
  3. Feminine Form von ἐρόεις, siehe Liddell
  4. Übersetzung von Albert von Schirnding: Hesiod, Theogonie, Werke und Tage, Akademie-Verlag, Sammlung Tusculum, Berlin 2012
  5. 240 Νηρῆος δ᾽ ἐγένοντο μεγήρατα τέκνα θεάων
    πόντῳ ἐν ἀτρυγέτῳ καὶ Δωρίδος ἠυκόμοιο,
    κούρης Ὠκεανοῖο, τελήεντος ποταμοῖο,
    Πλωτώ τ᾽ Εὐκράντη τε Σαώ τ᾽ Ἀμφιτρίτη τε
    Εὐδώρη τε Θέτις τε Γαλήνη τε Γλαύκη τε
    ... 250 Δωρὶς καὶ Πανόπεια καὶ εὐειδὴς Γαλάτεια
    Ἱπποθόη τ᾽ ἐρόεσσα καὶ Ἱππονόη ῥοδόπηχυς
    Κυμοδόκη θ᾽ ...