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Deutsch-Französischer Krieg

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Deutsch-Französischer Krieg

Das preußische 7. Kürassier-Regiment greift die französischen Stellungen in der Schlacht bei Mars-la-Tour am 16. August 1870 an. Zeitgenössische Darstellung aus Canadian Illustrated News, 19. November 1870, vol. II, no. 21, 336.
Datum 19. Juli 1870 bis 10. Mai 1871
Ort Frankreich und Rheinpreußen
Ausgang Deutscher Sieg. Während des Krieges treten die vier süddeutschen Staaten dem Norddeutschen Bund bei (Kaiserreich)
und das Französische Kaiserreich wird zur Französischen Republik
Territoriale Änderungen Frankreich tritt den Großteil des Elsass und einen Teil von Lothringen ab
Konfliktparteien

Norddeutscher Bund Norddeutscher Bund
Königreich Bayern Bayern
Wurttemberg Württemberg
Baden Baden
Großherzogtum Hessen Hessen
Deutsches Reich Deutsches Reich (ab 1. Januar 1871)

FrankreichFrankreich Französisches Kaiserreich
FrankreichFrankreich Dritte Französische Republik (ab 4. September 1870)

Befehlshaber

Norddeutscher Bund Wilhelm I.

Zweites Kaiserreich Napoleon III.
FrankreichFrankreich Louis Jules Trochu
FrankreichFrankreich Léon Gambetta

Truppenstärke

519.000[1] Mann bei Kriegsbeginn (insgesamt mobilisiert: 1.400.000 Mann)

336.000[2] Mann bei Kriegsbeginn (insgesamt mobilisiert: 1.600.000 Mann)

Verluste

44.781 Gefallene
89.732 Verwundete[3]

138.871 Gefallene[4]
143.000 Verwundete
474.414 Gefangene[5]

Der Deutsch-Französische Krieg von 1870 bis 1871 war eine militärische Auseinandersetzung zwischen Frankreich einerseits und dem Norddeutschen Bund unter der Führung Preußens sowie den mit ihm verbündeten süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt andererseits. Seine wichtigsten Ergebnisse waren die deutsche Reichsgründung und das Ende des Zweiten französischen Kaiserreichs. Aufgrund seiner Niederlage musste Frankreich die später als Reichsland Elsaß-Lothringen bezeichneten Gebiete an das Deutsche Reich abtreten. Dies wiederum hatte die Vertiefung der bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts währenden „Erbfeindschaft“ zur Folge. In dem Krieg kamen über 180.000 Soldaten ums Leben, mehr als 230.000 wurden verwundet.

Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 und dem Deutschen Krieg 1866 war der Konflikt mit Frankreich der dritte und letzte der deutschen Einigungskriege. Noch während seines Verlaufs traten Baden, Bayern, Württemberg und Hessen-Darmstadt dem Norddeutschen Bund bei. Damit und mit der Verfassung vom 1. Januar 1871 entstand das Deutsche Kaiserreich. Ebenfalls noch während des Krieges schaffte Frankreich die Monarchie ab und konstituierte sich als Dritte Republik.

Auslöser des Krieges war der Streit zwischen Frankreich und Preußen um die spanische Thronkandidatur des Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen. Nach dem Rückzug dieser Kandidatur forderte die französische Regierung von König Wilhelm I. einen Dauerverzicht, den dieser als Oberhaupt der Hohenzollern-Dynastie zurückwies. Die Empörung hierüber und die Zuspitzung Bismarcks mit der Emser Depesche veranlassten den französischen Kaiser Napoleon III. dazu, am 19. Juli 1870 Preußen den Krieg zu erklären.

Entgegen Napoléons Erwartung traten die vier süddeutschen Staaten in den Krieg ein. Währenddessen blieben die übrigen europäischen Mächte neutral, da sie Frankreichs Angriff als unbegründet ansahen. Innerhalb weniger Wochen im Spätsommer 1870 besiegten die deutschen Verbündeten große Teile der französischen Armeen. Nach der Schlacht von Sedan in Nordfrankreich, am 2. September, ging Kaiser Napoléon III. selbst in Gefangenschaft. Daraufhin bildete sich in Paris eine provisorische nationale Regierung, die die Republik ausrief und den Krieg fortführte.

Aber auch die neue Regierung vermochte es nicht, das Blatt zu wenden. Mit wenigen Ausnahmen wie bei Colmiers (9.  November 1870) endeten fast alle Schlachten mit französischen Niederlagen. Dennoch fand sich die französische Regierung erst im Februar 1871, nach dem Fall von Paris, zum Vorfrieden von Versailles bereit. Offiziell endete der Krieg am 10. Mai 1871 mit dem Frieden von Frankfurt.

Eine internationale und langfristige Konsequenz des Krieges war die in Folge des deutschen Sieges von den meisten Staaten eingeführte allgemeine Wehrpflicht nach preußischem Vorbild.

Bezeichnung

Der Deutsch-Französische Krieg ist im deutschsprachigen Raum auch unter der Bezeichnung Krieg von 1870/71[6] bekannt. In Frankreich und im englischsprachigen Raum wird die Auseinandersetzung nach der Gewohnheit, den Angreifer zuerst zu benennen, Guerre Franco-Allemande (Französisch-Deutscher Krieg) bzw. Franco-Prussian War[7] (Französisch-Preußischer Krieg) genannt.

Diplomatische Vorgeschichte

Außenpolitische Lage Frankreichs bis 1866

Der französische Kaiser Napoleon III., Porträtgemälde (1855) von Franz Xaver Winterhalter

In Frankreich wirkte die Erinnerung an die Niederlage des napoleonischen Kaiserreiches noch lange fort. Die territoriale Zurückstufung von 1814/1815 wurde als schwere Demütigung empfunden. Der französische Staat musste niederländische, deutsche und piemontesische Territorien, die während der Französischen Revolution und Napoleons Herrschaft annektiert worden waren, abtreten.[8] Der öffentlichen Erwartung einer Rückgewinnung des alten Einflusses konnte die Bourbonen-Dynastie und die Julimonarchie nicht gerecht werden. So ließ zwar Louis-Philippe I. während der belgischen Revolution Antwerpen belagern, verzichtete aber auf britischen Druck hin auf eine dynastische Anbindung des neu gegründeten Staates Belgien an Frankreich (der belgische Nationalkonvent hatte 1831 dem zweiten Sohn von Louis Philippe, Louis d’Orléans, die belgische Krone angeboten). Die enttäuschten Hoffnungen auf eine Wiederherstellung der alten Machtposition Frankreichs trug im Jahr 1848 schließlich zur Präsidentenwahl von Louis Napoleon bei, der sich vier Jahre später als Napoleon III. zum Kaiser der Franzosen krönte. Sein außenpolitisches Ziel hatte Napoleon III. bereits während seiner Exilzeit formuliert. In der Schrift Idées Napoléoniennes sah er sich als zukünftiger Vollender des Werkes seines Onkels Napoleon I. Hierfür sollten Russland und Österreich geschwächt oder aufgelöst werden. Napoleon III. wollte an ihre Stelle liberale, von Frankreich abhängige Nationalstaaten setzen.[9]

In den 1850er Jahren konnte Napoleon III. noch eindeutige außenpolitische Erfolge in dieser Hinsicht vorweisen: Im Krimkrieg gelang es Paris, ein Militärbündnis mit London abzuschließen und Russland zu schwächen. Im Sardinischen Krieg unterstütze Napoleon III. das Königreich Sardinien-Piemont gegen Österreich. Während Österreich die Lombardei an Piemont abtreten musste, erhielt Frankreich als Gegenleistung für seine militärische Hilfe die beiden piemontesischen Provinzen Nizza und Savoyen zugesprochen.[10] In den 1860er Jahren häuften sich dann jedoch die außenpolitischen Rückschläge: Der Versuch in Mexiko einen von Frankreich abhängigen Vasallenstaat zu installieren, schlug fehl und kostete das französische Kaiserreich 360 Millionen Franc. 1863 versuchte Napoleon III. die polnische Nationalbewegung zu unterstützen, intervenierte aber letztlich nicht gegen die Niederschlagung des Januaraufstandes durch russische Truppen. Der Ausgang des Deutschen Krieges von 1866 sollte das innenpolitische Ansehen von Napoleons Regime noch weiter beschädigen.[11]

Deutscher Krieg von 1866

Der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck

Der Konflikt zwischen Österreich und Preußen um die Führungsrolle im Deutschen Bund erreichte unter dem preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck einen neuen Höhepunkt. Napoleon III. hoffte zunächst von dieser Rivalität zu profitieren, denn Österreich und Preußen waren noch im Jahr 1864 im Deutsch-Dänischen Krieg als Verbündete aufgetreten. Der Bruch dieser Allianz zwischen den deutschen Großmächten schien Frankreichs außenpolitische Position zu stärken.[12]

Im Herbst 1865 besuchte Bismarck heimlich Napoleon III. in Biarritz. Der preußische Ministerpräsident wollte sich von der französischen Neutralität im Falle eines Krieges gegen Österreich überzeugen. Napoleon III. zeigte sich dem nicht abgeneigt, brachte aber als Gegenleistung für das militärische Stillhalten französische Gebietserweiterungen ins Gespräch (etwa Teile Belgiens, die Saarregion und die Pfalz). Bismarck gab Napoleon III. jedoch keine verbindlichen Garantien für territoriale Kompensationen.[13] Mit Österreich schloss Napoléon III. einen Geheimvertrag, der als Gegenleistung für seine Neutralität vorsah, Frankreich das preußische Rheinland zu überlassen.

Napoleon III. und sein Beraterkreis erwarteten einen längeren Krieg zwischen Österreich und Preußen. Daher verzichteten sie darauf, die französischen Truppen für eine schnelle Intervention zusammenzuziehen. 28.000 Soldaten blieben in Mexiko, 63.000 in Algerien, 8.000 in Rom und 2.000 in Cochinchina stationiert. Somit standen Napoleon III. nur etwa 100.000 Mann gegen sofort einsatzbereite 300.000 Soldaten unter preußischem Oberbefehl zur Verfügung. Angesichts dieser Lage versuchte Napoleon III. diplomatischen Druck auf Preußen auszuüben. Einen Monat nach der kriegsentscheidenden Schlacht bei Königgrätz forderte er von dem siegreichen Preußen Unterstützung für französische Gebietsgewinne ein. Die Pläne sahen eine Rückgewinnung von Territorien vor, die Frankreich im Ersten Pariser Frieden von 1814 noch hatte behalten dürfen und erst nach der Schlacht bei Waterloo von 1815 an deutsche Staaten hatte abtreten müssen.[14]

Der schnelle Friedensschluss mit Österreich beugte letztlich einer französischen Intervention vor. Gleichzeitig verschob sich nach dem Deutschen Krieg das machtpolitische Kräfteverhältnis: Preußen annektierte die norddeutschen Staaten Königreich Hannover, Kurfürstentum Hessen-Kassel, Herzogtum Nassau und die Freie Stadt Frankfurt. Es gewann durch die Annexionen von 1866 4,5 Millionen Einwohner[15] hinzu und wuchs um 73.000 Quadratkilometer[16] an. Die restlichen norddeutschen Staaten traten dem neu gebildeten Norddeutschen Bund bei, wodurch das politische Gewicht Preußens weiter anstieg.[17] Noch im Jahr 1860 hatte Preußen weniger als 50 % der französischen Bevölkerungszahl erreicht. Der Norddeutsche Bund von 1867 zählte nun 30 Millionen Einwohner, was der französischen Einwohnerzahl von 37 Millionen näher kam. Darüber hinaus war die Armee des Norddeutschen Bundes aufgrund der allgemeinen Wehrpflicht um ein Drittel größer als ihr französisches Gegenstück.[18] Der Ruf nach „Rache für Sadowa“ (französischer Name der Schlacht von Königgrätz) kam in Frankreich auf. Gemeint war die Enttäuschung in Frankreich, nicht ausreichend für die Neutralität im Deutschen Krieg belohnt worden zu sein. Der französische Kriegsminister kommentierte die französische Wahrnehmung mit dem Satz: „Wir sind diejenigen, die tatsächlich bei Sadowa geschlagen worden sind“ („C'est nous qui avons été battus à Sadowa“).[19]

Der Norddeutsche Bund

Angesichts der Kriegsdrohungen aus Paris konnte Bismarck noch keine vollständige deutsche Einigung realisieren. Der Norddeutsche Bund reichte nur bis zum Main.[20] Die süddeutschen Staaten Württemberg, Baden und Bayern bewahrten zunächst ihre staatliche Unabhängigkeit. Aus französischer Perspektive war dies nicht unwesentlich. Die drei süddeutschen Länder konnten in einem potenziellen Krieg weitere 200.000 Soldaten aufbieten und grenzten zum Teil direkt an Frankreich.[21] Die nationalstaatliche Ausklammerung von Süddeutschland war jedoch letztlich politisch wertlos, denn noch im August 1866 war es Bismarck gelungen, geheime Schutz- und Trutzbündnisse (gegenseitige Verteidigung im Falle eines Angriffskriegs) mit Bayern, Württemberg und Baden abzuschließen. Grund für die Verträge waren die neuen Grenzziehungen, welche die um ihre staatliche Souveränität bangenden süddeutschen Regierungen in eine Notlage brachten. Sie befanden sich geographisch nun zwischen den Großmächten Österreich, Frankreich und dem Norddeutschen Bund. Die erstarkende Nationalbewegung ließ dabei nur eine außenpolitische Orientierung an den Norddeutschen Bund zu.[22]

Luxemburgkrise von 1867

Fotografie der luxemburgischen Festung kurz vor 1867

Nachdem im August 1866 die preußisch-französischen Verhandlungen über umfangreiche territoriale Kompensationen gescheitert waren, wich die französische Regierung von ihrer ursprünglichen Zielsetzung ab. Sie forderte von Preußen nun, es bei Annexion des Großherzogtums Luxemburg zu unterstützen. Die politischen Rahmenbedingungen hierfür erwiesen sich jedoch als schwierig: Der Kleinstaat Luxemburg gehörte bis 1866 dem Deutschen Bund an, weshalb auf der luxemburgischen Festung noch immer eine preußische Garnison stationiert war. Das Großherzogtum wurde gleichzeitig in Personalunion vom niederländischen König Wilhelm III. regiert. Bismarck reagierte auf das Gesuch des französischen Botschafters Vincent Benedetti zwar durchaus freundlich, machte aber nur vage Versprechungen.[23] Im März 1867 nahm die französische Regierung Verhandlungen mit Wilhelm III. auf. Dieser zeigte sich damit einverstanden, Luxemburg gegen eine finanzielle Entschädigung (5 Millionen Gulden) Frankreich zu übergeben. Wilhelm III. machte den Verkauf aber auch von der Billigung des preußischen Monarchen Wilhelm I. abhängig und somit öffentlich.[24] Bismarck ließ daraufhin die bisher geheimgehaltenen Schutz- und Trutzverträge mit den süddeutschen Staaten im Preußischen Staats-Anzeiger drucken. Die Veröffentlichung des Bündnisses stärkte in den deutschen Staaten eine nationalistische Empörung gegenüber Frankreich. Davon beeindruckt weigerte sich der niederländische König den Vertrag mit Frankreich zu unterzeichnen. Bismarck appellierte zusätzlich an die anderen europäischen Großmächte, sich für eine friedliche Beilegung der Luxemburgkrise einzusetzen. So kam es im Mai 1867 zu einer Konferenz in London. Frankreich musste im Zuge dessen seine Ansprüche auf Luxemburg dauerhaft aufgeben. Preußen war dazu gezwungen, seine Garnison aus der Festung abzuziehen.[25]

Annäherung zwischen Frankreich und Österreich von 1867/1868

Europa im Jahr 1867

Die Luxemburgkrise bewirkte eine Annäherung zwischen Frankreich und Österreich. Beide Großmächte versuchten ein gegen Preußen gerichtetes Bündnis ins Leben zu rufen. Hierfür reiste Napoleon III. im August 1867 nach Salzburg, wo er den österreichischen Kaiser Franz Joseph I. traf. Als offizieller Anlass seines Besuches wurde die Trauer um den hingerichteten Erzherzog Ferdinand Maximilian vorgeschoben. Die französische Diplomatie sah zeitweise eine Erweiterung der geplanten Allianz um Italien vor. Allerdings traten unüberwindbare Interessengegensätze zwischen den drei Mächten zu Tage. So forderte Florenz den Rückzug französischer Truppen aus Rom, die den Kirchenstaat vor einer italienischen Annexion schützten. Des Weiteren beanspruchte die italienische Regierung österreichische Gebiete wie das Isonzotal und Triest für sich. Wien wiederum misstraute Paris. Es war nicht bereit, französische Gebietserweiterungen in den Raum des ehemaligen Deutschen Bundes zu unterstützen.[26] Trotz dieser außenpolitischen Konstellation war Bismarck beunruhigt: Noch am 18. Februar 1868 empfing Napoleon III. den österreichischen Feldmarschall Albrecht von Österreich-Teschen und dessen Offiziere bei Paris. Bismarck rechnete mit Fortschritten in den Verhandlungen zwischen Wien und Paris.[27] Die französische Regierung hoffte ihrerseits, dass – obwohl ein Bündnisvertrag mit Österreich und Italien letztlich nicht zustande kam – sie Rückendeckung in einem möglichen Krieg gegen Preußen erhalten würde. Diese Einschätzung ermutigte Paris darin, in der Frage der spanischen Thronfolge einen diplomatischen Konfrontationskurs mit Preußen zu suchen.[28]

Zunächst sah sich Frankreich aber vor allem durch die Schaffung eines gesamtdeutschen Zollparlamentes provoziert. Mit dieser Reform des Deutschen Zollvereins versuchte Bismarck die süddeutschen Staaten enger an den Norddeutschen Bund zu binden. Daraufhin ließ Napoleon III. Bismarck mitteilen, dass Frankreich bereits die Einverleibung auch nur eines süddeutschen Staates als Kriegsgrund auffassen würde.[29] Die Zollparlamentswahlen in Süddeutschland brachten Bismarck nicht die „gewünschten“ Ergebnisse. Die Gegner eines Anschlusses an den Norddeutschen Bund trugen einen deutlichen Sieg davon. Bei der bayerischen Landtagswahl vom Februar 1870 erreichte die an der staatlichen Unabhängigkeit festhaltende Bayerische Patriotenpartei die absolute Mehrheit. Der bayerische König ernannte mit Otto von Bray-Steinburg einen engen Freund des österreichischen Außenministers zum Vorsitzenden im Ministerrat. Bismarck musste also eine gemeinsame Außenpolitik von Bayern und Österreich befürchten.[30] Die süddeutschen Staaten drohten damit potenziell (trotz der Schutz- und Trutzverträge) zu möglichen Verbündeten der österreichisch-französischen Bündnisbemühungen zu werden.[31]

Streit um die Spanische Thronfolge (Frühjahr 1870)

Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, Kandidat auf den spanischen Thron

Zum unmittelbaren Auslöser des Deutsch-Französischen Krieges entwickelte sich die Frage um die spanische Thronfolge. Die Herrschaft von Königin Isabella II. war bereits seit langem von Krisen geprägt. Schnell wechselnde Regierungen, Konflikte am Hof und Korruptionsfälle hatten das Ansehen der Bourbonen-Monarchie in Spanien schwer beschädigt. So spekulierte der preußische Botschafter in Madrid, Georg Freiherr von Werthern, schon 1866/1867 auf einen möglichen preußenfreundlichen Nachfolger. In Madrid brachte er Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, den Sohn eines ehemaligen preußischen Ministerpräsidenten, ins Gespräch. Dieser entstammte einer katholischen Nebenlinie der in Berlin regierenden Hohenzollern-Dynastie.[32] Im September 1868 putschte das Militär Isabella II. tatsächlich vom spanischen Thron. Die Führer des Putsches suchten anschließend bei den europäischen Herrscherhäusern nach einem neuen König für Spanien. Nach mehreren Absagen aus Italien und Portugal wandte sich der spanische Regierungschef Juan Prim im Februar 1870 schließlich an die Sigmaringer Linie der Hohenzollern.[33] Für diese Entscheidung sprach aus spanischer Sicht, dass Erbprinz Leopold mit der Schwester des portugiesischen Königs verheiratet war. Über die dynastische Verbindung hoffte Madrid eines Tages Erbansprüche auf Portugal erheben zu können.[34] Das Risiko einer Konfrontation mit Frankreich schien zunächst gering. Immerhin war Leopold durch beide Großmütter (väterlicherseits Antoinette Murat, die Nichte von Napoleons Schwager Joachim Murat; mütterlicherseits Stéphanie de Beauharnais, Napoleons Adoptivtochter) mit der Dynastie Napoleons III. verbunden. Leopolds jüngerer Bruder Karl gelangte 1866 auf nachdrückliche Empfehlung Napoleons III. auf den rumänischen Thron.[35] Mit dem preußischen Zweig der Hohenzollern war Leopold hingegen nur entfernt verwandt.[36]

Der preußische König Wilhelm I.

Die Entscheidung über eine Annahme des spanischen Angebotes hing vom Oberhaupt der Hohenzollern-Dynastie ab, dem preußischen König Wilhelm I. Bismarck empfahl diesem, dem spanischen Projekt seinen Segen zu geben. Der Monarch zeigte sich allerdings wenig interessiert an einer spanischen Königswürde seines Neffen. Er befürchtete, dass Preußen – sollte Leopold ebenso gestürzt werden wie Königin Isabella II. – einen Gesichtsverlust erleiden und in die spanische Politik verwickelt werden könnte.[37] Letztlich gab Wilhelm aber dem Drängen Bismarcks nach und erklärte, der Annahme der Kandidatur zu zustimmen, sollte Leopold dies fordern. Der Prinz selbst hatte freilich wenig Ambitionen auf die spanische Königswürde. Bis Mai 1870 lehnte er eine Kandidatur zwei Mal schriftlich ab. Bismarck ignorierte diese Entscheidung und schickte seinen Vertrauten Lothar Bucher nach Madrid. Bucher sollte die spanische Regierung von dem fortbestehenden Interesse der Hohenzollern an der spanischen Königswürde überzeugen.[38] Im Mai 1870 wandte sich Bismarck brieflich an Leopolds Vater Karl Anton und ermutigte ihn aus patriotischen Beweggründen, sich für das spanische Projekt einzusetzen. Drei Wochen später gab auch Leopold seinen Widerstand gegen die Kandidatur auf.[39]

Zur Frage nach Bismarcks Motivation im spanischen Thronfolgeprojekt vertreten Historiker wie Otto Pflanze die These, Bismarck habe die Krise von vornherein mit dem Ziel hochgeschaukelt, eine französische Kriegserklärung zu provozieren. Dieser Interpretation folgend arbeitete Bismarck auf einen Krieg mit Frankreich hin, um die deutsche Einigung zu vollenden. Auch innenpolitische Motive hätten hierbei eine Rolle gespielt: Die anstehenden Verhandlungen über den Militäretat etwa sollten durch eine angefachte nationalistische Begeisterung erleichtert werden. Christoph Nonn argumentiert dagegen, Bismarck könnte das spanische Projekt vor allem zur Friedenssicherung betrieben haben. Immerhin hätte ein Hohenzollern-König auf dem spanischen Thron Frankreich vor einem Krieg mit Preußen zurückschrecken lassen können oder Frankreich zumindest zusätzlich dazu gezwungen, Truppen zum Schutz seiner Südwestgrenze zusammenzuziehen.[40]

Berlin und Madrid sahen ursprünglich vor, ihr gemeinsames Projekt gegenüber der Öffentlichkeit geheim zu halten. Erst nach der Bestätigung Leopolds als König durch das spanische Parlament sollte das politische Paris über die Königskandidatur in Kenntnis gesetzt werden.[41] Die Strategie schlug fehl, da sich bei der Entschlüsselung einer Telegrafiebotschaft aus Berlin ein Fehler einschlich. Die spanische Regierung ging nun fälschlicherweise davon aus, dass die parlamentarische Abstimmung über die Königskandidatur erst am 9. Juli 1870 stattfinden sollte. Vorgesehen war aber eigentlich schon der 26. Juni – ein Termin zwei Wochen früher. Der Dechiffrierefehler hatte zur Folge, dass die Regierung das Parlament verfrüht in die Sommerpause entließ. Als Juan Prim von dem Missverständnis erfuhr, musste er das Parlament zurückrufen. Bei diesem Anlass rechtfertigte er seine Entscheidung mit der spanischen Thronkandidatur, wodurch die Angelegenheit öffentlich bekannt wurde.[42] Am 1. Juli 1870 berichtete die Presse in der spanischen Hauptstadt über die Pläne der Regierung.[43] Einen Tag später gab Prim gegenüber dem französischen Botschafter in Madrid zu, Leopolds Kandidatur forciert zu haben. Am 3. Juli telegraphierte der Botschafter die Nachricht an den französischen Außenminister Gramont. König Wilhelm I. kommentierte diese Entwicklung gegenüber seiner Ehefrau Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach mit dem Kommentar: „Die spanische Bombe ist also mit einmal geplatzt...“.[44]

Der französische Außenminister Antoine Alfred Agénor de Gramont

Eine mögliche Inthronisation Leopolds als spanischer König weckte in Frankreich Ängste vor einer neuen dynastischen Umklammerung, wie sie durch Habsburger-Monarchen im 16. und 17. Jahrhundert schon einmal bestanden hatte.[45] Die Nachricht aus Madrid sorgte besonders in Paris für nationalistische Entrüstung. Beispielsweise gab die Zeitung Le Temps die Losung „Krieg oder Resignation“ aus.[46] Der öffentliche Druck nahm auf die französische Regierung somit weiter zu. Laut Historikern wie Eberhard Kolb empfand das politische Paris unter dem Druck der Öffentlichkeit „die Hohenzollernkandidatur als diplomatische Kampfansage und nicht hinnehmbare Beeinträchtigung ihres Prestiges“.[47] Angesichts einer ohnehin starken Opposition der Republikaner im Parlament mussten der Kaiser und seine Regierung ihren Sturz befürchten. Um die brisante innenpolitische Stimmung zu besänftigen, blieben Napoleon III. drei Optionen: Paris konnte versuchen, von der spanischen Regierung eine Rücknahme des Angebotes an Prinz zu Leopold zu erwirken. Alternativ bot sich an, entweder von der Sigmaringer Linie der Hohenzollern oder von dem preußischen König selbst eine Rücknahme der Kandidatur zu fordern.[48] In dieser Situation setzte sich der Kurs des französischen Außenministers durch. Der Herzog de Gramont bekam Unterstützung von der französischen Kaiserin Eugénie de Montijo, die eine Abneigung gegenüber Preußen hegte.[49] Eugénie war der festen Überzeugung, dass nur ein militärischer Triumph gegen Berlin ihrem Sohn Napoléon Eugène Louis Bonaparte den Thron sichern würde. Ein erfolgreicher Waffengang sollte damit auch die liberale Opposition in Frankreich verstummen lassen.[50] Außenminister Gramont gehörte dem kriegszuneigenden Zirkel um Kaiserin Eugénie an.[51] Am 6. Juli 1870 hielt er eine Rede vor der gesetzgebenden Versammlung, dem Corps législatif. Er beschuldigte die preußische Regierung hinter dem spanischen Projekt zu stehen und erklärte, dass dies einer Ehrverletzung Frankreichs gleichkäme. Obwohl Gramont mit keinem Wort direkt von Krieg sprach, ließ sich seine Rhetorik als Kriegsdrohung an Preußen interpretieren.[52]

Letzte Zuspitzung und Emser Depesche (Juli 1870)

Graf Benedetti, der französische Botschafter in Preußen

Am 7. Juli 1870 ordnete Gramont die Reise des französischen Botschafters in Preußen, Vincent Graf Benedetti, nach Bad Ems an. In der Stadt hielt sich König Wilhelm I. und seine höfische Gefolgschaft zur Kur auf. Benedetti sollte den König darum bitten, die Kandidatur Leopolds zurückzuziehen. Bismarck war nicht in Bad Ems anwesend, sondern hielt sich auf seinem Landgut Varzin auf. Zur maßgeblichen politischen Figur in der Umgebung Wilhelms avancierte daher der aus Paris abgereiste preußische Botschafter. Karl von Werther empfahl dem Monarchen die französische Bedingung zu erfüllen und so den Frieden nicht zu gefährden.[53] Am 9. Juli 1870 erklärte Wilhelm I. dem französischen Botschafter, die Kandidatur lediglich als Oberhaupt der Hohenzollern, nicht aber als preußischer König unterstützt zu haben. Es sei eine rein dynastische Angelegenheit. Um die Situation weiter zu entschärfen, lud Wilhelm I. noch am selben Tag Benedetti zu einem abendlichen Essen und Theaterbesuch ein.[54] Das Geständnis Wilhelms I. stärkte Gramonts diplomatische Position in Europa. Er konnte nun nach außen zweifelsfrei beweisen, dass die preußische Regierung mit Bismarck an der Spitze in dem spanischen Projekt involviert war.[55] So ließ etwa Prinz Reuß, der preußische Botschafter in Russland, Wilhelm telegraphisch mitteilen, dass Zar Alexander II. ihm empfahl, die Kandidatur aufzugeben. Am 10. Juli 1870 schickte Wilhelm I. schließlich einen Sondergesandten nach Sigmaringen. Dessen Aufgabe bestand darin, Karl Anton von einem Verzicht zu überzeugen. Leopold selbst war aufgrund seines Urlaubes in den Alpen nicht erreichbar. Am 12. Juli verzichtete Karl Anton stellvertretend für seinen Sohn auf die spanische Krone. Paris hatte damit einen großen diplomatischen Erfolg vorzuweisen.[56]

Auf der Kurpromenade von Bad Ems erinnert bis heute ein Gedenkstein an das historische Zusammentreffen des preußischen Königs mit dem Grafen Benedetti

Gramont reichte der diplomatische Sieg nicht aus. Die unterzeichnete Verzichtserklärung verschwieg nämlich jede preußische Teilhabe an dem spanischen Thronfolgeprojekt. Aus diesem Grund forderte Gramont eine öffentliche Entschuldigung Preußens.[57] Erstens sollte Wilhelm I. in einem Brief an Napoleon III. erklären, nie eine Verletzung der „Interessen und der Ehre der französischen Nation“ gewollt zu haben. Die französische Regierung sah eine Veröffentlichung dieses Briefes vor. Zweitens schickte Gramont Benedetti noch einmal zu Wilhelm I. Der Botschafter sollte dem preußischen Monarchen die verbindliche Zusage entlocken, auch in aller Zukunft keine spanische Hohenzollern-Kandidatur mehr zu fördern. Am 13. Juli 1870 suchte Benedetti den Monarchen auf der Bad Emser Kurpromenade auf.[58] Wilhelm I. reagierte auf die Forderung zwar höflich, aber wies sie doch entschieden zurück. Er fürchtete einen Gesichtsverlust für Preußen. Solange nur ein nicht-regierendes Mitglied der Hohenzollern-Dynastie die Kandidatur öffentlich zurückzog, konnte die Krise nicht das Ansehen des gesamten preußischen Staates diskreditieren. Anders verhielt es sich, hätte er selbst als Monarch eine entsprechende Erklärung offiziell abgegeben. Wilhelm I. war nicht bereit, „auf immer und ewig“ („à tout jamais“) die Thronbesteigung eines Hohenzollern in Spanien zu untersagen. Er teilte Benedetti aber brieflich mit, die Kandidatur nicht zu billigen.[59] Inzwischen war Leopold aus seinen Alpenferien zurückgekehrt und hatte persönlich seinen Verzicht auf den spanischen Thron verkündet. Die Meldung hierüber in der Morgenzeitung ließ Wilhelm I. dem französischen Botschafter bringen. Als Benedetti Gramont über die Zurückweisung der französischen Forderung in Kenntnis setzte, ordnete der Außenminister noch am selben Tag eine weitere Unterredung mit Wilhelm I. an. Der Monarch verweigerte dem französischen Botschafter allerdings eine weitere Audienz und ermächtigte das preußische Außenministerium damit, sowohl die Presse als auch die preußischen Botschafter über seine Begegnung mit Benedetti zu informieren.[60]

Heinrich Abeken, der Vortragende Rat im Außenministerium, sandte die Zusammenfassung der Geschehnisse des Tages an Bismarck, der inzwischen nach Berlin zurückgekehrt war und in seine Amtswohnung Generalstabschef Helmut von Moltke und Kriegsminister Albrecht von Roon zum Abendessen eingeladen hatte. Um 18:09 Uhr traf die telegrafische Nachricht bei ihnen ein. Bismarck strich alle diplomatischen Floskeln und formulierte den Schlusssatz neu. In der unbearbeiteten Version war noch davon die Rede, dass Wilhelm I. eine weitere Audienz ablehnte, da der Rückzug der Kandidatur bereits geschehen war. Bismarcks Fassung stellte es jedoch so dar, als hätte der König die Audienz ohne jede Erklärung verweigert.[61] Der umgeänderte Text gipfelte in der Erklärung, der Monarch habe Frankreich nichts weiter mitzuteilen. Diese Wortwahl konnte fast schon als eine Aufkündigung des diplomatischen Kontaktes mit Paris verstanden werden.[62] Dennoch war die sogenannte Emser Depesche nicht unmittelbar verantwortlich für den Beginn des Krieges. Zwar ließ Bismarck die Emser Depesche noch am selben Tag, um 21 Uhr, in einer Sonderausgabe der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung drucken, doch bekannt wurde der vollständige Text in Frankreich erst am folgenden Tag, dem 14. Juli, um 18:30 Uhr.[63] Bereits Stunden vor der Veröffentlichung der Emser Depesche ordnete die französische Regierung die Mobilmachung der Armee an. Dabei spielte die Zurückweisung ihrer Forderung durch Wilhelm I. die zentrale Rolle.[64] Die Emser Depesche spielte Bismarck dennoch auf zwei Ebenen in die Karten: Mit der Veröffentlichung konnte er Frankreich als scheinbar alleinigen Aggressor darstellen, was die anderen europäischen Großmächte von einer militärischen Intervention abhalten sollte. Des Weiteren löste die Emser Depesche im Norddeutschen Bund und den süddeutschen Staaten eine nationalistische Begeisterung aus.[65]

Noch am Abend des 14. Juli 1870 versammelten sich tausende Menschen auf den Straßen und Plätzen von Paris, um für den Krieg zu demonstrieren. Chöre wie „Nach Berlin“ und „Nieder mit Preußen“ waren zu hören. Selbst die zu dieser Zeit noch verbotene Marseillaise wurde angestimmt.[66] Die öffentliche Wut dieser Tage richtete sich auch gegen Kriegsgegner wie Adolphe Thiers, der sich im Parlament lange gegen eine Teilmobilisierung der Armee ausgesprochen hatte. Als die Emser Depesche bekannt wurde, verlor eine solche Haltung jedoch an politischem Rückhalt. Vor Thiers Wohnung an der Place Saint-Georges forderte eine wütende Menge, den Abgeordneten totzuschlagen. Die Menschen verstopften die Straßen der Stadt derart, dass Fuhrwerke sie stellenweise nicht mehr passieren konnten.[67] Am 15. Juli 1870 votierten die Abgeordneten des französischen Parlaments nach einer elfstündigen Debatte mit 245 gegen 10 Stimmen für die Aufnahme von Kriegskrediten. Vier Tage später, am 19. Juli 1870, erklärte Frankreich Preußen den Krieg.[68] In der Kriegserklärung rechtfertigte die französische Regierung ihr Handeln damit, dass „das Projekt, einen preußischen Prinzen auf den spanischen Thron zu erheben, als eine gegen die territoriale Sicherheit Frankreichs gerichtete Unternehmung“ sei.[69]

Außenpolitische Ausgangslage und Kriegsziele

Süddeutsche Staaten

Das diplomatische Geschehen in Bad Ems bewirkte in den süddeutschen Staaten einen Stimmungsumschwung zu Gunsten Preußens. Die Öffentlichkeit zeigte sich mehrheitlich empört über die aus ihrer Sicht zu weitgehenden französischen Forderungen an den preußischen König.[70] Die bayerische und württembergische Regierung ließen dennoch zunächst offen, ob sie in dem bevorstehenden Krieg ihren vertraglichen Bündnisverpflichtungen gegenüber dem Norddeutschen Bund tatsächlich nachkommen würden. Nur die Regierung des Großherzogtums Baden sprach von Beginn an Preußen seine militärische Unterstützung aus.[71]

Louis Braun – Bayerischer Infanterist, Max Lehner

In Bayern führte der Ministerrat am 14. Juli 1870 – nur fünf Tage vor der französischen Kriegserklärung – eine hitzige Debatte über die Rolle des Landes in dem sich abzeichnenden Krieg. Einen Tag später einigte sich die Regierung in München dann doch darauf, auf preußischer Seite zu kämpfen. Am 16. Juli 1870 befahl der bayerische König Ludwig II. die Mobilmachung der Armee. München hoffte durch die aktive Beteiligung an dem Waffengang möglichst wenig Souveränitätsrechte abtreten zu müssen.[72]

Der bayerische Außenminister Bray-Steinburg fasste die politischen Optionen Bayerns wie folgt zusammen:

„Gehen wir mit Preußen und gewinnt dieses den Krieg, so ist Preußen gezwungen, den Bestand Bayerns zu achten. Unterliegt Preußen, so verlieren wir vielleicht die Pfalz, aber mehr kann uns nicht geschehen, denn Frankreich muss die Selbständigkeit der deutschen Einzelstaaten immer begünstigen; das Gleiche tritt ein, wenn wir neutral geblieben sind und Frankreich siegt. Siegt aber Preußen, obwohl wir es gegen den Vertrag im Stiche gelassen haben, dann erwartet uns das Schicksal Hannovers.“[73]

Auch die württembergische Regierung hegte Vorbehalte gegen einen Kriegseintritt: Während der Krise in der spanischen Thronfolge hatte der württembergische Ministerpräsident Karl von Varnbüler mit der Hilfe des französischen Botschafters in Stuttgart noch versucht, auf die französische Regierung mäßigend einzuwirken. Diese sollte davon abgebracht werden, die rein dynastische Angelegenheit zu einem nationalen Vorfall zu machen. Erst die weitere diplomatische Zuspitzung in Bad Ems veranlasste Varnbüler in Absprache mit der bayerischen Regierung zu einer Anerkennung des Bündnisfalls. Auch auf Druck der Straße ließ König Karl I. daraufhin die württembergische Armee mobilmachen. Das Parlament stimmte den Kriegskrediten fast einstimmig zu.[74]

Das Großherzogtum Baden grenzte direkt an Frankreich. Die Regierung in Karlsruhe war daher darum bemüht, Paris während der spanischen Thronfolgekrise nicht zu reizen. Nachdem sich der Krieg aber abzeichnete, schienen nur Preußen und dessen norddeutsche Verbündete in der Lage, eine französische Besetzung des Landes zu verhindern. Seit der preußischen Niederschlagung der Badischen Revolution im Jahr 1849 stand die badische Dynastie überdies den Hohenzollern sehr nahe. Bereits am 15. Juli lief die badische Mobilmachung an. Für Empörung gegen Frankreich sorgte auch der Kommentar von Gramont, Baden sei lediglich eine „Zweigstelle Berlins“, die politisch zerstört werden müsse.[75]

Europäische Großmächte

Die Emser Depesche erfüllte den von Bismarck beabsichtigten Zweck: Frankreich stand isoliert als Aggressor da, denn in den Augen der Weltöffentlichkeit war der Kriegsanlass nichtig, und Frankreich hatte sich durch überhöhte Forderungen unnötig in Zugzwang gebracht. Diese Einschätzung spiegelte sich auch in der Londoner Times. Diese schrieb am 16. Juli 1870: „Über das Eine kann gegenwärtig kein Zweifel herrschen, dass aller Welt Sympathien sich jetzt dem angegriffenen Preußen zuwenden“.[76]

Zar Alexander II. von Russland

Bei Kriegsbeginn stand Frankreich so weiterhin ohne einen echten Bündnispartner da. Österreich – der Verlierer von Königgrätz – verhielt sich neutral. Dies lag auch an der für Wien ungünstigen außenpolitischen Konstellation zwischen Sankt Petersburg und Berlin: Russland setzte sich 1870 über den Dritten Pariser Frieden hinweg, der es Russland seit dem Krimkrieg verbot, eine eigene Schwarzmeerflotte aufzubauen. Bismarck versprach der russischen Regierung, deren Aktivitäten im Orient diplomatisch zu unterstützen. Im Gegenzug duldete Sankt Petersburg nicht nur den preußischen Waffengang gegen Frankreich, sondern erhöhte auch den Druck auf Österreich, ebenfalls neutral zu bleiben.[77] Zar Alexander II. teilte der österreichischen Regierung mit, andernfalls Truppen ins österreichische Galizien zu entsenden. Mit Wilhelm I. von Preußen sah sich der Zar dynastisch verbunden. Der preußische König war immerhin sein Onkel. Darüber hinaus ging Sankt Petersburg davon aus, dass ein französisch-österreichischer Sieg Unabhängigkeitsunruhen in den von Preußen und Russland besetzten polnischen Gebieten nach sich ziehen würde.[78]

Kaiser Franz Joseph I. von Österreich

Wien war schon rüstungstechnisch nicht auf einen Krieg vorbereitet. Die schnellen Erfolge der verbündeten deutschen Armeen in Frankreich machten Überlegungen für eine österreichische Mobilmachung noch in den ersten Kriegswochen obsolet.[79] Die Bemühungen um ein österreichisch-französisches Bündnis waren zu diesem Zeitpunkt gescheitert. Im Juni 1870 – noch vor der französischen Kriegserklärung an Preußen – reiste zwar der französische General Barthélémy Louis Joseph Lebrun nach Wien, konnte aber der österreichischen Regierung kaum Zusagen abringen. Kaiser Franz Joseph erklärte nur dann militärisch einzugreifen, wenn für Österreich die Chance bestünde, von den süddeutschen Regierungen als Befreier wahrgenommen zu werden. Genau jenes Szenario trat allerdings nicht ein; die süddeutschen Staaten bekannten sich im Juli 1870 zu ihrem Bündnis mit dem Norddeutschen Bund.[80] Die österreichische Neutralität ermöglichte es, alle deutschen Truppen an die französische Grenze zu verlegen. Die einzige Ausnahme hiervon bildete die preußische 17. Division, welche die schleswig-holsteinische Küste gegen französische Attacken von See verteidigen sollte.[81]

König Viktor Emanuel II. von Italien

Mit militärischer Hilfe konnte Paris auch von Italien nicht rechnen. Streitpunkt war weiterhin die sogenannte Römische Frage: Um sich die Sympathie der katholischen Bevölkerung und der Geistlichkeit in Frankreich zu sichern, bestand Napoleon III. auf den Fortbestand des päpstlichen Kirchenstaates. Die Regierung in Florenz pochte dagegen auf die Inbesitznahme Roms durch italienische Truppen. Rom sollte ihrer Meinung nach die Hauptstadt Italiens werden. Diesem Ziel standen allerdings die französischen Schutztruppen im Weg, die die politische Souveränität des Papstes sicherstellten.[82] In dem sich abzeichnenden Deutsch-Französischen Krieg bot sich Italien plötzlich die Chance, Rom zu besetzen: Noch kurz vor ihrer Kriegserklärung an Preußen einigte sich die französische Regierung darauf, die Truppen aus dem Vatikan abzuziehen. Damit machte Paris ungewollt den Weg für die italienische Eroberung Roms frei.[83] Die französisch-italienische Diplomatie im Vorfeld des Krieges wirkte sich auch deshalb nicht für Frankreich in dem gewünschten Umfang aus, da der italienische König Viktor Emanuel II. Paris nur versicherte, keine Verhandlungen mit anderen Mächten aufzunehmen. Die französische Regierung sah hierin fälschlicherweise eine Beistandserklärung. Italien griff jedoch, anders als erwartet, nicht in den Konflikt ein.[84]

Großbritannien war zu dieser Zeit kaum daran interessiert, sich an einem bewaffneten Konflikt auf dem europäischen Festland zu beteiligen. Bedrohlicher als die bisherigen Erfolge Preußens wurde in London die veränderte geopolitische Lage in Nordamerika wahrgenommen. Dort hatten erst 1867 die Vereinigten Staaten von Amerika dem russischen Zarenreich Alaska abgekauft, was potenziell die Interessen der britischen Kolonie Kanada tangieren konnte. Außerdem sah das politische London in Preußen ein mögliches Gegengewicht zu den expansionistischen Ambitionen Frankreichs.[85] Mit einem möglichen französischen Sieg verband die britische Politik die Furcht vor einer erneuten Vorherrschaft von Paris in Europa, ähnlich wie zur Zeit Napoleons I. London schreckte daher vor einem militärischen Eingriff zu Gunsten Frankreichs, des ehemaligen Partners im Krimkrieg, zurück.[86] Die größte Sorge der liberal dominierten britischen Regierung betraf die aufgrund des Krieges zu erwartende Störung des Handels. Sie bemühte sich daher zunächst darum, eine Abrüstung beider Länder zu erreichen. Hierfür wurden auch die dynastischen Verbindungen des britischen Königshauses zu den Hohenzollern genutzt. Kronprinz Friedrich war immerhin mit einer Tochter von Königin Victoria von Großbritannien verheiratet. Die Vermittlungsversuche schlugen allerdings fehl, was nicht zuletzt an der abgerüsteten und vergleichsweise begrenzten Truppenstärke Großbritanniens lag.[87]

Dänemark und Belgien

Wie Großbritannien entschied sich auch Dänemark für die Neutralität. Obwohl Kopenhagen im Krieg von 1864 die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen und Österreich verloren hatte, wollte es nicht das Risiko eines Revanchismus eingehen.[88] Die dänische Regierung fürchtete, dass in einem solchen Krieg gegen Preußen deutsche Truppen noch vor dem Auftauchen der französischen Verstärkung Jütland einnehmen würden. Anfangs auf sich gestellt hätte Dänemark den deutschen Vorstoß mit den eigenen militärischen Kräften nicht stoppen können. Neben diesen Bedenken spielte auch außenpolitischer Druck eine Rolle für die Neutralität Dänemarks: Der russische Zar sprach sich gegen einen dänischen Kriegseintritt aus, denn ein französisch-dänischer Erfolg an der Küste hätte womöglich Aufstände in Polen nach sich ziehen können.[89] Neben der dänischen Neutralität trugen aber auch der Umstand einer schnellen Bindung der französischen Kräfte im eigenen Land zu einer Beschränkung des Seekrieges bei. Für den Verlauf der Auseinandersetzung sollte der Kriegsschauplatz in Nord- und Ostsee militärisch völlig bedeutungslos bleiben.

Belgien war seit dem Londoner Protokoll 1831 zu einer Neutralität in Europa verpflichtet. König Leopold II. von Belgien hielt an diesem Standpunkt fest. Um Verletzungen der Neutralität begegnen zu können, wurden die belgische Truppen mobilgemacht. Der Umstand, nicht in den Deutsch-Französischen Krieg verwickelt worden zu sein, trug dazu bei, dass die belgische Öffentlichkeit 1914 bei dem Beginn des Ersten Weltkrieges irrtümlicherweise abermals auf die Sicherheit ihrer Neutralität vertraute.[90]

Kriegsziele

Mit dem Krieg verfolgte Paris aus machtpolitischen Beweggründen das Ziel, eine deutsche Einigung zu verhindern. Preußisches Machtstreben sollte künftig eingedämmt werden und Frankreich die vorherrschende Nation auf dem europäischen Kontinent bleiben. Gleichzeitig schien der Krieg für die Regierung Napoleons III. ein Mittel zu sein, um die innenpolitische Opposition mit einem militärischen Erfolg zum Schweigen zu bringen.[91]

Zu Beginn des Krieges wurden auch die territorialen Kriegsziele Frankreichs festgelegt. So sollte das von Preußen annektierte Königreich Hannover wiederhergestellt, Südschleswig an Dänemark zurückgegeben und der Deutsche Bund wiedererrichtet werden. Vor allem aber wurde auf den Besitz von Teilen der preußischen Rheinprovinz für Frankreich gepocht (Rheingrenze).[92]

Im Prager Frieden von 1866 hatte Frankreich noch einen Beitritt der deutschen Staaten südlich der Maingrenze zu dem Norddeutschen Bund verhindern können. So spekulierte Bismarck bereits 1866 darauf, „im Kriegsfall mit Frankreich sofort die Mainschranke [zu] durchbrechen und ganz Deutschland in den Kampf [zu ziehen]“. Ein erfolgreicher Waffengang gegen Paris würde außerdem die vorhergegangenen Eroberungen des Deutsch-Dänischen Krieges und des Deutschen Krieges absichern.[93]

Im August 1870 – bereits im Krieg mit Frankreich – einigte sich das Große Hauptquartier um König Wilhelm I. auf die Annexion des Elsass und Lothringens.[94] Hintergrund dieser Entscheidung war es, Frankreich machtpolitisch dauerhaft schwächen zu wollen und zum Schutz Süddeutschlands vor möglichen künftigen französischen Feldzügen eine Pufferzone zu schaffen. Die Forderung nach Gebietsabtretung, welche Bismarck am 19. September 1870 dem französischen Unterhändler vortrug, wurde von diesem zunächst noch zurückgewiesen. Die preußischen Kriegsziele verlängerten damit den Krieg und belasteten langfristig die Beziehung zwischen dem späteren Deutschen Reich und Frankreich.[95]

Verlauf

Strategische Planungen im Vorfeld (1867–1870)

Generalstabschef Helmuth von Moltke

Auf der Seite des Norddeutschen Bundes und der süddeutschen Staaten galt nominell König Wilhelm I. als oberster Befehlshaber. In der Praxis überließ der Monarch jedoch dem Chef des Generalstabes, Helmuth von Moltke, die Planung der militärischen Operationen.[96] Moltke hatte sich bereits seit 1867 mit Planungen für einen möglichen Krieg gegen Frankreich beschäftigt. Der Generalstabschef sah vor, die zahlenmäßige Überlegenheit an Truppen zu nutzen. Eine rasche Mobilisierung sollte verbunden mit den Transportkapazitäten der Eisenbahnlinien den Feldzug möglichst schnell auf französischen Boden verlagern. Zwischen Metz und Straßburg wollte er dann eine schnelle Entscheidungsschlacht erzwingen.[97]

Moltke erwartete, dass Frankreich versuchen würde, Richtung Main vorzustoßen und so einen Keil zwischen den Norddeutschen Bund und seine süddeutschen Verbündeten zu treiben. Um dieses Szenario zu verhindern, ließ er drei deutsche Armeen in der Pfalz zusammenziehen. Ein Truppenteil marschierte schließlich in Richtung Trier, ein zweiter in Richtung Saarbrücken und ein dritter in Richtung Landau.[98]

Auf französischer Seite waren strategische Konzepte immer wieder verworfen und nicht weiter ausgearbeitet worden. Noch während der Luxemburgkrise 1867 hatte zuerst Marschall Niel einen offensiven Plan vorgelegt. Er wollte an der Front zwischen Thionville und Trier nach Osten vorstoßen und Preußen von seinen süddeutschen Verbündeten abschneiden. Das Vorhaben hätte aufgrund der vorhandenen Eisenbahnstrecken und französischen Festungen in der Umgebung gute Aussichten gehabt. Allerdings wurde Niels Plan nach dem Ende der Luxemburgkrise nicht weiterverfolgt.[99] Der französische General Charles Auguste Frossard brachte 1868 eine andere, defensive Überlegung ins Spiel. Truppenteile sollten in die Städte Straßburg, Metz und Châlons verlegt werden und von dort zunächst einen preußischen Angriff abwehren.[100]

Im Februar 1870 änderte dann Napoleon III. auf Anraten von General Lebrun die militärische Strategie Frankreichs erneut, da er nach dem Besuch des österreichischen Feldmarschalls in Paris mit einer militärischen Rückendeckung durch Österreich rechnete. Einen Teil seiner Armee verlegte Napoleon III. daher nach Metz, den anderen nach Straßburg. Der Kaiser hoffte vor allem von Straßburg aus Süddeutschland besetzen und deren Regierungen auf seine Seite ziehen zu können. Danach würden die französischen Soldaten – so die Überlegung – von Truppen des österreichischen Kaisers verstärkt werden.[101] Bei Kriegsausbruch wurde schließlich versucht, auf Elemente aller drei Pläne zurückzugreifen. So spaltete Napoleon III. seine Armee im Wesentlichen in drei Truppenverbände auf. Die Rheinarmee wurde von ihm selbst geführt und bezog Stellung in Metz. Die beiden anderen Truppenteile hatten ihren vorläufigen Stützpunkt im Elsass Alsace und Châlons.[102] Die unzureichende Vorbereitung des Feldzuges bremste das Tempo des französisches Aufmarsches. Die zahlenmäßig überlegenen Kräfte der deutschen Armeen erhielten so genug Zeit sich zu formieren. Die geplante Offensive der französischen Armee über den Rhein war unter diesen Voraussetzungen nicht mehr ohne Weiteres möglich.[103]

Aufmärsche (Juli, August und September 1870)

Exerzieren französischer Soldaten im Lager Ile Chambrière bei Metz, 1870

In dem Deutsch-Französischen Krieg kam es wesentlich darauf an, hunderttausende Soldaten, Pferde, Ausrüstung und Verpflegung an die Front bewegen zu können. Im Laufe des Krieges wurden auf beiden Seiten nahezu 3 Millionen Soldaten eingezogen. In den deutschen Staaten galt dabei die aktive Wehrpflicht. Im Alter von 17 bis 45 Jahren konnte theoretisch jeder männliche Bürger für den Kriegsdienst verpflichtet werden. Aufgrund fehlender Kapazitäten der Wehrstellen entschied jedoch ein Losverfahren über den tatsächlichen Einsatz. Sozial besser gestellte Personen konnten sich häufig von ihrem Dienst freikaufen.[104] Die französische Armee setzte sich hauptsächlich aus Berufssoldaten zusammen. Eine allgemeine Wehrpflicht existierte nicht. Die französischen Soldaten waren wegen ihres Einsatzes im Krimkrieg und dem Sardinischen Krieg kampferfahren und mit dem hocheffizienten Chassepotgewehr ausgestattet.[105]

Allerdings zählte die französische Armee zu Beginn des Krieges nur 336.000 Soldaten. Sie war zahlenmäßig unterlegen. Aufgrund der geringeren Einwohnerzahl Frankreichs konnten die deutschen Staaten langfristig etwas mehr Soldaten rekrutieren.[106] Bereits am 31. Juli 1870 standen auf deutscher Seite 460.000 Männer in Grenznähe bereit. 900 Züge waren notwendig gewesen, um sie zu ihren Zielorten zu schaffen.[107] Insgesamt transportierten 1500 Züge innerhalb von nur drei Wochen bis zum 12. August 640.000 Soldaten, 170.000 Pferde und beinahe 1600 Geschütze.[108]

Auf französischer Seite waren kaum Vorkehrungen für die bevorstehenden Truppenverlegungen getroffen worden. Es fehlte zunächst an Unterbringungsmöglichkeiten und Zelten. An Lebensmitteln stand den Soldaten anfangs nur ihre selbst mitgebrachten Rationen zur Verfügung. Zwar transportierten 900 Züge die Einheiten rasch an Rhein und Mosel, jedoch befand sich die erforderliche Ausrüstung noch in den Depots. Die Waffenmagazine verteilten sich im ganzen Land, sodass die Reservisten, welche die Ausstattung zu ihren Einheiten bringen sollten, zuerst quer durch Frankreich reisten. Anschließend mussten sie noch ihre jeweiligen Einheiten an der Front finden. Selbst als die Kampfhandlungen bereits begonnen hatten, fehlten den französischen Truppenverbänden teilweise noch im September 1870 Ausrüstung und Männer.[109]

Abwehr des Angriffs und Weg nach Sedan

Deutsch-Französischer Krieg (Grand Est)
Deutsch-Französischer Krieg (Grand Est)
Saarbrücken (2. August)
Wissembourg (4. August)
Wœrth (6. August)
Spicheren (6. August)
Colombey-Nouilly (14. August)
Straßburg (15. August – 27. September)
Gravelotte (18. August)
Metz (20. August– 27. Oktober)
Beaumont-en-Argonne (30. August)
Sedan (1. September)
Gefechte, Schlachten und Belagerungen im August und September 1870
Sturm auf die Spicherer Höhen bei Saarbrücken, Gemälde von Anton von Werner

Die Kampfhandlungen begannen am 2. August 1870 mit einem Vorstoß französischer Truppen unter General Frossard. Sie nahmen das strategisch eher isolierte und nur von wenigen preußischen Truppen geschützte Saarbrücken ein. Am 5. August räumte Frossard Saarbrücken, da er starke gegnerische Truppenverbände in der Nähe vermutete. Diese schlugen ihn am 6. August in der Schlacht bei Spichern.[110] Mit seinem Rückzug ging die Initiative auf die drei deutschen Armeen über, geführt von Karl Friedrich von Steinmetz, Prinz Friedrich Karl Nikolaus von Preußen und Kronprinz Friedrich Wilhelm. Weitere französische Niederlagen in den Grenzschlachten von Weißenburg am 4. August und der Schlacht bei Wörth bannten vorerst die Möglichkeit einer französischen Invasion. Es zeichnete sich ab, dass Frankreich zum Hauptkriegsschauplatz werden sollte.[111]

Die ersten Siege waren mit hohen Verlusten verbunden. Allein in Wörth kamen mehr deutsche Soldaten ums Leben als in dem Krieg von 1866 gegen Österreich.[112] Die deutschen Offiziere befahlen den Fußtruppen am Anfang des militärischen Konfliktes häufig noch traditionelle Frontalangriffe auf die Stellungen der Franzosen. Dabei setzten sie die Soldaten dem Beschuss durch das Chassepotgewehr aus. Da die preußischen Zündnadelgewehre nur eine halb[113] so große Schussweite wie ihre französischen Gegenstücke aufwiesen, mussten die deutschen Truppen mehrere hundert Meter zurücklegen, ehe sie das Feuer erwidern konnten.[114] Die an Schussfrequenz und Reichweite überlegene deutsche Artillerie wurde zu Beginn des Krieges häufig erst eingesetzt, nachdem ihr die Infanterie unter hohen Verlusten eine günstige Position verschafft hatte.[115]

Die von der Grenze zurückgedrängten Truppenteile der Franzosen marschierten nach Nancy und Straßburg, um sich dort neu zu formieren. Die von Marschall François-Achille Bazaine geführte Rheinarmee hielt ihre Stellung weiterhin in Metz.[116] Um die Stadt herum sollte es zwischen dem 14. und 18. August zu drei Schlachten kommen: Die erste Begegnung mit der Rheinarmee bei Colombey-Nouilly (14. August) endete unentschieden. In der zweiten Schlacht bei Mars-la-Tour (16. August) gelang es den deutschen Truppen, Bazaines Armee den Weg in das schwer befestigte Verdun abzuschneiden. Damit war eine Vereinigung mit der Armee Napoleons III. vereitelt worden.[117] Am 18. August kam es bei Gravelotte zu der größten und verlustreichsten Schlacht des gesamten Krieges. Die Rheinarmee zog sich in Folge der Schlacht hinter die Festungsmauern von Metz zurück und konnte so letztlich eingekesselt werden. Die eingeschlossene Rheinarmee – immerhin der größte Truppenverband Frankreichs – war somit nicht mehr in der Lage, eine Verteidigung des Landes zu gewährleisten.[118]

Napoléon III. als preußischer Gefangener im Gespräch mit Bismarck nach der Schlacht bei Sedan vor dem Maison Tisserand

Um die Belagerung von Metz aufzuheben, wurden die unter dem Kommando von Marschall Mac Mahon im Lager von Châlons zusammengezogenen Verbände in Marsch gesetzt. Allerdings setzten die III. Armee des preußischen Kronprinzen und die Maasarmee Mac Mahon nach. Nach der verlorenen Schlacht bei Beaumont (30. August) nahm der französische General vorerst Abstand von dem Plan, die Festung Metz zu entsetzen. Er ließ seine Armee in Richtung der belgischen Grenze abdrängen, nach Sedan.[119] Die Stadt liegt in einem Tal, umgeben im Osten und Norden von Anhöhen. Diese Erhebungen machten es der deutschen Artillerie am 1. September möglich, die Stadt und Festung von oben herab zu bombardieren.[120] Zum ersten Mal im Deutsch-Französischen Krieg fungierten Geschütze als die Hauptwaffe. Nicht mehr nur feindliche Artillerie wurden unter Beschuss genommen, sondern systematisch vor allem die gegnerische Infanterie.[121] Die Kapitulation der nun ebenfalls eingekesselten Armée de Chalons und die Gefangennahme Napoleons III. in Sedan führte in Paris am 4. September zwar zur Absetzung des französischen Kaisers und Ausrufung der Republik, war aber unter rein militärischen Gesichtspunkten nicht kriegsentscheidend. Die neue, republikanische Regierung setzte den Waffengang fort.[122] Die folgenden Monate bis zum Friedensschluss musste der entmachtete Napoleon im Exil, in Schloss Wilhelmshöhe bei Kassel, verbringen.[123] Der Tag der Schlacht wurde später im Kaiserreich bis 1918 als Sedantag gefeiert und mythisiert.

Fortsetzung des Krieges

Deutsch-Französischer Krieg (Paris Petite Couronne)
Deutsch-Französischer Krieg (Paris Petite Couronne)
Sceaux (19. September)
Paris (19. September 1870 – 28. Januar 1871)
Chevilly-Larue(30. September)
Châtillon (13. Oktober)
Le Bourget (28. - 30. Oktober)
Villiers-sur-Marne ( 30. November und 2. Dezember 1870)
Buzenval (19. Januar 1871)
Gefechte und Belagerung in der Umgebung von Paris September 1870 – Januar 1871

Den formalen Gepflogenheiten des Kabinettkrieges entsprechend war Frankreich nach der Schlacht von Sedan besiegt. Die französische Berufsarmee geriet größtenteils entweder in Kriegsgefangenschaft (Sedan) oder blieb zunächst in der belagerten Festung von Metz eingeschlossen. Die provisorische Regierung in Paris sah sich trotzdem nicht im Stande, Frieden zu schließen, denn dies hätte bedeutet, den inzwischen von der deutschen Seite erhobenen Forderungen nach einer Abtretung des Elsass und Lothringens zuzustimmen. Ein solcher Gebietsverlust hätte erneute Unruhen in Paris ausgelöst und wohl zu dem Sturz der neuen Regierung geführt. Verhandlungsgespräche zwischen Bismarck und dem französischen Außenminister Jules Favre scheiterten daher. Die neue Regierung setzte auf eine Massenaushebung in den unbesetzten Landesteilen und versuchte so neue Armeen aufzustellen. Faktisch wurde damit die Wehrpflicht in Frankreich wieder eingeführt.[124]

Preußische Batterie vor Paris, 1870

Der deutsche Generalstab seinerseits plante den Krieg durch einen Vorstoß auf Paris zu beenden. Die französische Hauptstadt konnte am 19. September 1870 eingeschlossen werden. Für eine Erstürmung der Stadt waren jedoch nicht genug Truppen vorhanden. Gegen eine Erstürmung sprachen auch die massiven Festungsanlagen von Paris und ein zu erwartender Straßenkampf. Moltke hoffte, dass die Vorräte in der belagerten Stadt nach 8 Wochen aufgebraucht sein würden und die französische Regierung dann um Frieden bitten müsse.[125] Tatsächlich aber gelang es der Regierung noch etwa eine Million Männer zu rekrutieren. An der Loire, im Nordwesten und Südosten Frankreichs bildeten sich zur geplanten Befreiung von Paris neue Armeen, wenngleich unzureichend ausgebildet und schlecht bewaffnet. Der Generalstab konnte auf diese Entwicklung erst nennenswert reagieren, nachdem sich die Festung von Metz am 27. Oktober 1870 ergeben hatte und die I. und II. Armee abgezogen werden konnten.[126]

Otto von Bismarck im Hauptquartier in Versailles

Derweil startete der Pariser Festungsgouverneur Louis Jules Trochu mehrere Versuche, den Belagerungsring der Deutschen zu durchbrechen. Dies war etwa am 30. September bei Chevilly, am 13. Oktober bei Châtillon und am 28. Oktober im Vorstadtdorf Le Bourget der Fall.[127] Die Aktionen waren jeweils schlecht organisiert und blieben erfolglos. Den Einwohnern von Paris machten im Winter 1870 zunehmend Hunger, Seuchen (Typhus, Ruhr, Pocken) und Kälte das Leben schwer. Insbesondere für die ärmeren Schichten war kaum noch Brennholz zum Heizen der Häuser verfügbar. 40.000 Pariser sollten die verschärften Lebensbedingungen in der Stadt nicht überleben. Hinzu kamen seit dem Jahreswechsel 1870/1871 noch Opfer durch Artilleriebeschuss. In drei Wochen schlugen 7000 Granaten in Paris ein.[128] Der Beschuss der französischen Hauptstadt erfolgte auf Drängen von Bismarck, der die Kapitulation Frankreichs beschleunigen wollte. Als Kanzler des Norddeutschen Bundes fürchtete er, dass die anderen europäischen Großmächte im Falle eines sich lange hinziehenden Krieges einen Friedenskongress einberufen könnten. So sprach der britische Premierminister William Ewart Gladstone von einer „tiefen Schuld gegenüber Frankreich“, die Preußen und seine Verbündeten auf sich laden, wenn sie tatsächlich das Elsass und Lothringen annektieren würden. Der Beschuss von Paris beförderte zudem den Widerstandswillen in der Stadt und schadete dem Ruf der deutschen Entscheidungsträger im Ausland.[129]

Eine unmittelbare potenzielle Gefährdung der Pariser Belagerung ging von den drei neu aufgestellten französischen Armeen aus: der Loirearmee, der Ostarmee um Besançon und der Nordarmee um Rouen. Moltke musste an verschiedenen Fronten Abwehrkämpfe führen. Besonders an der Loire, in der Region um Orléans, fanden mehrere Schlachten statt. Am 10. Oktober 1870 zwang ein von Paris abgezogenes bayerisches Korp in dem Gefecht bei Artenay französische Kräfte zum Rückzug. Orléans wurde am Tag darauf besetzt. Die zahlenmäßig deutlich unterlegene Truppe setzte sich jedoch am 9. November in der Schlacht bei Coulmiers nicht gegen die Loirearmee unter der Führung von General Paladines durch. Orléans fiel vorerst wieder in die Hände der französischen Truppen. Am 3. Dezember traf deutsche Verstärkung, die aus Metz abgezogene 2. Armee, in der Region ein und versprengte die Loirearmee.[130] Bei Le Mans wurde die Armee schließlich vom 10. bis 12. Januar 1871 vollends geschlagen. Damit bestand de facto kaum noch die Möglichkeit einer Befreiung von Paris.[131] Auch von anderen Regionen Frankreichs aus vermochten die militärischen Operationen es nicht, den Pariser Belagerungsring zu erreichen.

Reichsgründung und Kriegsende

Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches (18. Januar 1871), Ölgemälde von Anton von Werner, 1885
3. März 1871: Extrablatt des Mainzer Wochenblatts zur Ratifizierung des Friedensschlusses durch Kaiser Wilhelm

Die gemeinsam auf den Schlachtfeldern errungenen Erfolge begünstigten einen nationalen Einigungsprozess. Bismarck ließ sich zwar von der öffentlichen Meinung generell nicht leiten, arbeitete aber spätestens seit dem Herbst 1870 – noch während des Krieges – auf die Gründung des Deutschen Kaiserreiches hin. Dafür waren mehrere Gründe ausschlaggebend. Nur ein Beitritt der süddeutschen Staaten zum Norddeutschen Bund würde, so Bismarcks Kalkül, Frankreich von einem zukünftigen Revanchismus abschrecken. Zudem war die Regierung an einer Etatbewilligung durch den Reichstag interessiert. Die Erhebung von Wilhelm I. zum deutschen Kaiser versprach die notwendige Unterstützung im Parlament sicherzustellen.[132] Bismarcks langandauernde Verhandlungen mit den süddeutschen Regierungen zeigten schließlich Erfolg, auch wenn er einige Zugeständnisse machen musste. In den Novemberverträgen verpflichteten sich die süddeutschen Staaten einem Deutschen Bund (so die offizielle Bezeichnung) beizutreten. Im Gegenzug behielten sie ihre Selbstverwaltung im Post-, Telegraphen- und Bahnwesen. Der bayerische König blieb in Friedenszeiten Oberbefehlshaber der Armee seines Landes.[133]

Am 10. Dezember 1870 stimmte der Reichstag für den Vorschlag in der neuen Verfassung statt des Begriffes Präsidium des Bundes den Titel Kaiser einzuführen. Der Deutsche Bund wurde in dem gleichen Akt zum späteren Deutschen Reich erklärt. Die Verfassung trat formal aber erst am 1. Januar 1871 in Kraft. Symbolisch bekräftigt wurde die Reichsgründung am 18. Januar durch die Ausrufung Wilhelms I. zum deutschen Kaiser im Spiegelsaal des Schlosses zu Versailles nahe Paris. Der 18. Januar erinnerte an die Königsaufwertung von Friedrich I. genau 170 Jahre zuvor. Bezeichnenderweise durften nur Fürsten, Prinzen und hohe Offiziere der Zeremonie beiwohnen. Vertreter des Parlamentes waren nicht eingeladen.[134] Die französische Öffentlichkeit empfand die Proklamation in Versailles, dem einstigen Machtzentrum Ludwigs XIV., als nationale Demütigung. Am 28. Juni 1919 – nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg – sollte die deutsche Delegation den Friedensvertrag von Versailles im gleichen Raum unterzeichnen müssen.[135]

Am 23. Januar 1871 rang sich die französische Regierung gegen den Willen des Innenministers Gambetta zu dem Beschluss durch, Waffenstillstandsverhandlungen einzuleiten. Hierbei hatte sich die Position des französischen Außenministers Favre durchgesetzt, welcher eine weitere politische Radikalisierung im eingeschlossenen Paris vermeiden wollte. Am 26. Januar 1871 begannen die Gespräche mit den preußischen Entscheidungsträgern. Am 28. Januar ergab sich die französische Hauptstadt formal und es trat ein auf 21 Tage befristeter Waffenstillstand in Kraft, der allerdings für Departements im Südosten Frankreichs noch nicht galt. Das Ende der Kämpfe im restlichen Frankreich ermöglichte am 8. Februar Wahlen zur Nationalversammlung. Die Wähler begünstigten Friedensbefürworter und sicherten vor allem den Monarchisten Sitzplätze im Parlament.[136] Nachdem am 12. Februar 1871 die Nationalversammlung in Bordeaux ihre Arbeit aufgenommen hatte, gelang bis zum 26. Februar der Abschluss eines Vorfriedens in Versailles. Der Vertrag sah die Abtretung eines Großteils des Elsass und eines Teils von Lothringen vor. Zudem sollte Frankreich eine Kriegsentschädigung bis zum März 1874 abbezahlen. Die französischen Diplomaten bewirkten nur wenig Abweichungen von den Forderungen der Deutschen. So wurde die Kriegsentschädigung von 6 auf 5 Milliarden Goldfranc heruntergehandelt und die elsässische Festungsstadt Belfort blieb Frankreich erhalten.[137]

Europa nach dem Deutsch-Französischen Krieg (mit Darstellung des von deutschen Truppen eroberten Gebiets) und der Gründung des Deutschen Kaiserreichs.

Nach langwierigen Verhandlungen in Brüssel und Frankfurt am Main kam am 10. Mai 1871 schließlich ein endgültiger Friedensvertrag mit Frankreich zustande. Die französischen Unterhändler hatten zuvor lange versucht, die Verhandlungen hinauszuzögern. Die Taktik sollte die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sich andere europäische Großmächte noch zu Gunsten Frankreichs diplomatisch einschalten. Allerdings gab die französische Regierung diese Pläne nach dem Beginn der sogenannten Pariser Kommune auf. Für die gewaltsame Niederschlagung des revolutionären Stadtrates in Paris benötigte die Regierung die Duldung der deutschen Besatzer. Daher waren die französischen Diplomaten bereit, die Friedensbedingungen nun zu unterzeichnen.[138]

Aspekte im Fokus der Forschung

Zivilisten im Krieg

Im Deutsch-Französischen Krieg kämpften nicht nur reguläre Armeen gegeneinander. Auf französischer Seite griffen auch Zivilisten in die Kampfhandlungen ein. Sie schlossen sich Freischärlerverbänden, sogenannten Franc-tireurs an. Noch die kaiserliche Regierung Napoleons III. hatte ihre Bildung aus Schützengesellschaften angeregt. Aus Verbitterung über Einquartierungen und Verpflegung der deutschen Besatzer verstärkten weitere französische Zivilisten bald die Verbände. In den von den deutschen Armeen besetzten Gebieten Frankreichs führten sie Aktionen durch, die erstens die Versorgung der gegnerischen Soldaten beeinträchtigen und zweitens deren Kampfmoral treffen sollte. Attackiert wurden hauptsächlich kleinere Abteilungen, Posten und Kuriere, aber auch Eisenbahn-, Telegrafen- und Brückenverbindungen. Die militärische Wirkung hielt sich in Grenzen. „Nur“ etwa 1000 deutsche Soldaten starben in Auseinandersetzungen mit den Freischärlern.[139]

Dennoch erkannten die deutschen Offiziere und Soldaten die bewaffneten Zivilisten nicht als Kombattanten bzw. rechtmäßige Kampfteilnehmer an. Entsprechend rigoros reagierten sie auf Widerstand der Bevölkerung: Am 1. September 1870 erschossen in Bazeilles bei Sedan bayerische Soldaten über 30 Dorfeinwohner und brannten den Ort nieder.[140] General von Senden ließ im Dezember 1870 in einer Proklamation folgenden Wortlaut verkünden:

„Jede Person, die nicht zur regulären Truppe oder zur Mobilgarde gehört und unter der Bezeichnung Freischärler oder einem anderen Namen mit Waffen angetroffen wird, in dem Augenblick, wo sie bei der Ausübung von feindseligen Handlungen gegen unsere Truppen in flagranti gefasst wird, als als Verräter angesehen und ohne jedes weitere Prozessverfahren gehängt oder erschossen [...] alle Häuser oder Dörfer, die den Freischärlern Unterschlupf bieten und in deren Schutz diese die deutschen Truppen angreifen, werden in Brand gesteckt oder beschossen [...]“[141]

Die Furcht vor Franc-tireurs blieb in der militärischen Führung noch lange nach dem Deutsch-Französischen Krieg präsent. So rechtfertigte das deutsche Militär während des Ersten Weltkrieges präventive Maßnahmen gegen die Zivilbevölkerung in Belgien und Frankreich damit, einen angeblichen „Franctireurskrieg“ unterdrücken zu müssen.[142]

Jüdische Beteiligung

Die deutschen Juden waren bemüht, ihren Patriotismus durch ihre Teilnahme unter Beweis zu stellen. Es standen ca. 14.000 Soldaten jüdischen Glaubens auf preußisch-deutscher Seite im Feld, auch deshalb, weil sich für diesen Einsatz als Gegenleistung weitere Emanzipationsschritte fordern ließen.[143] Auch in der französischen Armee kämpften Juden. In der Allgemeinen Zeitung des Judenthums wurde der Krieg daher als jüdischer „Bruderkrieg“ bezeichnet. Ein innerer Konflikt entstand dadurch, dass sie in dem Kriegsgegner Frankreich ein Land bekämpften, das eine Vorreiterrolle in der Emanzipation der Juden einnahm und das ihnen daher seit der Französischen Revolution als Vorbild galt.[144]

Kriegsfolgen

Für Frankreich und Deutschland

Die Preußischen Truppen Berlins kehren nach dem Krieg zurück, 1871
Das seinerzeit noch zum 2. Hanseatischen Infanterie-Regiment Nr. 76 gehörende lübeckische Bataillon kehrt heim, 1871
Karikatur, die eine Annexion Elsass-Lothringens propagiert. Bildunterschrift: „Man muß der Bestie die Krallen abschneiden, damit man künftig Ruhe vor ihr hat.“ Satire-Zeitschrift Kladderadatsch, 1870
Grenzstein mit der Nummer 2792 und den Buchstaben „D“ und „F“ zur Kennzeichnung der ehemaligen Grenze zwischen Deutschland und Frankreich auf dem Vogesenkamm (2016)

Bis zur Begleichung der im Artikel 7 des Frankfurter Friedens geforderten Reparationssumme in Höhe von 5 Milliarden Goldfranken durch Frankreich blieben deutsche Besatzungstruppen im Osten des Landes. Sie zogen im September 1873 ab. Frankreich verzichtete im Vorfrieden von Versailles auf größere, damals überwiegend deutsch- oder zweisprachig geprägte Gebiete des Elsass und Lothringens. Sie wurden zum Reichsland Elsaß-Lothringen zusammengeschlossen, welches bis 1918 bestand. Diese territorialen Veränderungen waren seit der französischen Kriegserklärung (19. Juli 1870) von konservativen und liberalen Politikern und Journalisten in Deutschland gefordert worden. Die preußisch-deutsche Führung hielt sie vor allem aus militärischen Gründen für nützlich. Daneben spielten Fragen dynastischer Politik sowie das Interesse deutscher Industrieller am lothringischen Erz eine Rolle. In Deutschland lehnten lediglich die sozialistischen Abgeordneten im norddeutschen Reichstag und einzelne linksliberale Publizisten öffentlich die Annexionspolitik ab.[145] Die Haltung der sozialistischen Abgeordneten, die seit September 1870 jede neue Kriegskreditvorlage ablehnten (August Bebel und Wilhelm Liebknecht hatten sich – anders als die Lassalleaner – bereits am 19. Juli enthalten), erregte – auch im Ausland – großes Aufsehen und trug erheblich zum – bis 1914 – hohen internationalen Ansehen der deutschen Sozialdemokratie bei.[146] Bei der Grenzziehung spielten Sprachgrenzen eine Rolle, aber auch kleinere Gebiete mit französischsprachiger Bevölkerung in Nordlothringen (mit Metz) wurden vom neuen Deutschen Reich verlangt. Hierbei wirkte Bismarck als mäßigender Faktor. Auf eine Eingliederung Belforts wurde verzichtet. Außerdem musste Frankreich Reparationen in Höhe von fünf Milliarden Francs leisten.[147] Proportional zur Bevölkerung entsprach die Summe exakt den Reparationen, die Frankreich 1807 von Preußen im Frieden von Tilsit verlangt hatte.[148] Anlässlich des Krieges kam es in Algerien zur Mokrani-Revolte der algerischen Bevölkerung gegen die Kolonialherrschaft, die bis 1872 niedergeschlagen wurde.[149]

Die französische Niederlage unterbrach auch den seit 1850 laufenden wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Modernisierungsprozess Frankreichs und erschütterte das Vertrauen in Staat und Armee, was das Land bis zur Dreyfus-Affäre beschäftigte. In Deutschland beschleunigte der Sieg hingegen vor allem den militärischen Modernisierungsprozess. Auch das preußische Modell der allgemeinen Wehrpflicht bei kurzer Dienstzeit verbreitete sich rasch weltweit.[150]

Die französischen Reparationen waren einer der Auslöser des deutschen Booms der Gründerzeit. Unter anderem wurden mit ihnen Infrastrukturmaßnahmen im ganzen Deutschen Reich finanziert. Bahnhöfe, Poststationen in Ostpreußen, Kirchen und Schulen in der Pfalz und im Elsass sind heute noch sichtbare Zeichen. Ein kleiner Teil (120 Mio.) wurde als Reichskriegsschatz im Juliusturm der Zitadelle Spandau eingelagert. Die französische Wirtschaft wurde durch das Aufbringen der Reparationen in ihrer Entwicklung gebremst. Das Deutsche Reich wurde in der Folge die größte Binnenvolkswirtschaft der Welt.

Bismarck zementierte mit der von ihm betriebenen Reichsgründung die Teilung des ehemaligen Territoriums des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation in ein kleindeutsches Deutsches Reich und die – mittlerweile durch den Ausgleich von 1867 geschaffene – Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, die als Vielvölkerstaat unter der Herrschaft der Habsburger fortbestand.

Die Eingliederung Deutsch-Lothringens und des alemannischen Elsass als Reichsland Elsaß-Lothringen verschärfte die sogenannte deutsch-französische Erbfeindschaft. Léon Gambetta, Staatsmann der Dritten Republik, formulierte die weitverbreiteten französischen Revanchegelüste am 16. November 1871 mit dem Satz: „Y penser toujours, n’en parler jamais.“ („Immer daran denken, niemals davon sprechen“). Jean Jaurès bezichtigte Frankreich einer Mitschuld am Krieg, es hätte über Jahrhunderte eine Einigung Deutschlands hintertrieben.

„An dem Konflikt, der zwei mächtige Nationen gegeneinander aufgebracht hat, trägt Frankreich eine tiefe Mitschuld. Frankreich war es, die ihn seit langem vorbereitet und fast unvermeidbar gemacht hat, indem es die Lebensbedingungen Deutschlands verkannt hat und der notwendigen und legitimen deutschen Einheit mit stiller Feindschaft entgegengetreten ist. (…) Wie schwer tat sich Frankreich, eine gleiche unter gleichen Nationen zu werden! Wie schmerzhaft war es, nicht länger die große Nation, sondern nur eine große Nation zu sein! […]“

Jean Jaurès[151]

Auf den 1870/71er-Krieg folgte eine der längsten Friedensphasen in Westeuropa, doch ein stabiler politischer Ausgleich zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich wurde nicht erreicht. Mobilmachung und Kriegsbeginn 1914 emotionalisierten Deutsche (siehe Augusterlebnis) und Franzosen: die Deutschen wollten dem „Erbfeind“ alle Ambitionen auf eine Ostexpansion dauerhaft austreiben, Frankreich motivierte das revanchistische Ziel, die Deutschen hinter den Rhein zurückzudrängen und die „Schmach von 1870/71“ wettzumachen.[152] Der Versailler Vertrag – sowohl seine Inhalte als auch die Art seines Zustandekommens – von 1919 war von französischem Revanchebedürfnis geprägt und legte Grundlagen für die tiefgreifende Krise der jungen Weimarer Republik und den Aufstieg des Nationalsozialismus.

Für den Kirchenstaat

→ Zur Lösung der Römischen Frage siehe oben Italien

Mit dem Kriegsausbruch wurde in Rom das Erste Vatikanische Konzil abgebrochen. Die Diskussion zur Unfehlbarkeit des Papstes konnte deshalb nicht beendet werden.

Truppenstärke und Verluste

Deutsche Feldtruppen in Frankreich, gegen Ende des Krieges (1. März 1871), ohne Besatzungs- und Ersatztruppen
Infanterie Kavallerie Geschütze
Norddeutscher Bund 385.600 Mann 48.000 Mann 1.284 Geschütze
Bayern 50.000 Mann 5.500 Mann 192 Geschütze
Württemberg 15.000 Mann 1.500 Mann 54 Geschütze
Baden 11.700 Mann 1.800 Mann 54 Geschütze
462.000 Mann 56.800 Mann 1.584 Geschütze

Im Sanitäts-Bericht über die Deutschen Heere im Krieg gegen Frankreich 1870/71 werden folgende deutsche Verluste für den Zeitraum 16. Juli 1870 bis 30. Juni 1871 genannt (nur im Feld stehende Truppen):[153]

Gefallen:a 17.255; Verwundet: 99.566, davon nachträglich gestorben: 11.023

an Krankheiten gestorben: 14.904, davon 256 Offiziere

Tote insgesamt: 43.182, davon 1.964 Offiziere

In den (immobilen) Armeen im Deutschen Reich starben im gleichen Zeitraum 2.438 Unteroffiziere und Mannschaften an Krankheiten.

Von den kriegsgefangenen Franzosen wurden 374.995 ins Deutsche Reich gebracht. Von diesen starben dort insgesamt 13.349 in Lazaretten. Weitere 4.284 Kriegsgefangene starben bereits in deutschen Feldlazaretten in Frankreich. Damit kamen 17.633 Franzosen in deutschem Gewahrsam ums Leben.[154]

a 
Die in der Infobox genannte Zahl von knapp 45.000 gefallenen Deutschen schließt offenbar die knapp 26.000 hier als im Feldlazarett verstorben deklarierten Soldaten mit ein.

Gedenkstätten und Museen

Zahlreiche Kriegerdenkmäler von 1870/71 erinnern in Deutschland an die Toten des Krieges, so auch am Christian-Friedrich-Voigt-Platz in Flensburg.
Veteranen-Ehrenurkunde des Bayerischen Kriegerbundes, 1931, zum 60. Jahrestag des Krieges 1870/71 bzw. der Reichsgründung

Aufgrund der persönlichen Erlebnisse und der großen politischen Veränderungen blieb der Krieg stark im Bewusstsein der Zeitgenossen verankert. Zahlreiche Denkmäler und Gedenkstätten, die an die Gefallenen erinnern, entstanden in Frankreich, in Deutschland, dem ehemals deutschen Eupen in Belgien sowie in der Schweiz. Besonders in Deutschland wurden zahlreiche Straßen und Plätze nach Offizieren und Orten der Schlachten umbenannt. Die noch größere Dimension an Gewalt in den beiden Weltkriegen ließ die Erinnerung an den Krieg von 1870/1871 jedoch verblassen.[155] Große Sonderausstellungen zum Deutsch-Französischen Krieg zeigten das Musée de l’Armée in Paris (2017) und das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden (2020).[156]

Quellen

  • Der deutsch-französische Krieg 1870–1871. Redigiert von der kriegsgeschichtlichen Abteilung des Großen Generalstabes. Mittler, Berlin 1872–1881. (5 Bände, 3 Kartenmappen)
  • Helmuth von Moltke: Geschichte des deutsch-französischen Krieges von 1870–1871. Volksausgabe zur Wiederkehr der Gedenktage unserer vor 25 Jahren erfochtenen Siege in den großen Kämpfen von 1870–1871. Mittler, Berlin 1895. (Digitalisat im Internet Archive; Reprint: Melchior, Wolfenbüttel 2005, ISBN 3-939102-10-5).
  • Ernst Theophil Ferdinand Engel: Die Verluste der deutschen Armeen an Offizieren und Mannschaften im Kriege gegen Frankreich 1870 und 1871. Mit 7 graphischen Darstellungen. Berlin 1872.
  • Theodor Fontane: Der Krieg gegen Frankreich 1870–1871, Berlin 1873/1876 (Digitalisate von Band 1 und Band 2 im Internet Archive; Reprint: Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2004, ISBN 3-937135-25-1, ISBN 3-937135-26-X, ISBN 3-937135-27-8).
  • Sigismund von Dobschütz: „Wir sind dahin gekommen, ganze Dörfer niederzubrennen“. Briefe aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 und der Okkupationszeit 1872/73 von Paul von Collas an seine Eltern. In: Ostdeutsche Familienkunde. (OFK), ISSN 0472-190X, Heft 1/2006, S. 321 f. (Paul von Collas war damals Generalstabsoffizier und Adjutant unter Karl Friedrich von Steinmetz und später unter General Edwin von Manteuffel, dessen Memoiren er schrieb.)
  • Émile Leclercq: La Guerre de 1870. L’esprit parisien produit du regime impérial. 5. Auflage. Claassen, Brüssel 1871. (Digitalisat als PDF)
  • Jean Francois Lecaillon: Eté 1870. Giovanangeli, Paris 2002, ISBN 2-909034-30-5.
  • Wilhelm Müller: Illustrirte Geschichte des deutsch-französischen Kriegs 1870 und 1871. Melchior, Wolfenbüttel 2006, ISBN 3-939791-06-7. (Nachdruck der Prachtausgabe Hallberger, Stuttgart 1873. (Digitalisat))
  • Verschiedene Ausgaben der Oldenburger Zeitung (Oldenburg), August bis November 1870.

Literatur

Allgemeine Überblicksliteratur

  • Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Hamburg 2018, ISBN 978-3-95510-167-1. In seiner Monographie 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen nähert sich der deutsche Historiker Tobias Arand dem Kriegsgeschehen über eine multiperspektivische Darstellung an. Der Autor trug hierfür zahlreiche Schriftzeugnisse von Zeitgenossen zusammen, die entweder unmittelbar am Krieg beteiligt waren oder dessen Entwicklung zumindest beobachteten. Zu Wort kommen dabei sowohl prominente Persönlichkeiten wie Bismarck, Fontane, Nietzsche und Sarah Bernhardt, aber auch einfache Soldaten beider Seiten und Opfer des Krieges. Arand demontiert die historiographische Siegererzählung, nach der die nationale Begeisterung und der Jubel über die deutsche Reichsgründung alle kritischen Töne zum Schweigen gebracht hätte. So zeichnet das Buch beispielsweise die fortbestehenden süddeutschen Vorbehalte gegen den preußischen Staat sowie die Existenzängste der Soldaten und ihrer Familien nach. Hiermit zusammenhängend schildert der Autor, dass der Deutsch-Französische Krieg trotz seiner „geringeren“ Dimension bereits viel von der späteren industriellen Massentötung der beiden Weltkriege vorwegnahm.[157]
  • Stéphane Audoin-Rouzeau: 1870. La France dans la guerre. Paris 1989, DNB 1011031361. (französisch)
  • Klaus-Jürgen Bremm: 70/71 Preußens Triumph über Frankreich und die Folgen. wbg Theiss, Darmstadt 2019, ISBN 978-3-8062-4019-1.
  • Michael Epkenhans: Der Deutsch-Französische Krieg 1870/1871 (= Kriege der Moderne). Reclam Philipp Jun., Stuttgart 2020, ISBN 978-3-15-011271-7. Das Werk bietet einen fundierten Überblick über das Thema. Dabei wird aus deutscher und französischer Perspektive auf die Vorgeschichte des Krieges genauso eingegangen wie auf die beteiligten Streitkräfte und die militärischen Planungen beider Seiten. Drei der acht Kapitel widmen sich dem militärischen Verlauf und eines den Folgen dieses Krieges, die noch lange über 1870/71 hinausreichten. Eine Reihe von Bildern, Quellenzitaten und übersichtlichen Karten erleichtern das Verständnis der Lektüre, die das Thema angesichts des vorgegebenen Reihenformats zwar nicht erschöpfend abhandeln kann, aber dennoch eine Menge an interessanten Details zu bieten hat.
  • Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020.
  • Jan Ganschow/Olaf Haselhorst/Maik Ohnezeit, Maik (Hrsg.): Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Vorgeschichte – Verlauf – Folgen. Ares-Verlag, Graz 2009, ISBN 978-3-902475-69-5. (2. Aufl. 2013).
  • Wolfgang von Groote, Ursula von Gersdorff (Hrsg.): Entscheidung 1870. Der deutsch-französische Krieg. Herausgegeben vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt. DVA, Stuttgart 1970, DNB 456546529.
  • Philippe Levillain; Rainer Riemenschneider (Hrsg.): La guerre 1870/71 et ses conséquences. Bouvier, Bonn 1990, ISBN 3-416-80579-8. (deutsch und französisch) (Digitalisat)
  • François Roth: La guerre de 1870. Fayard, Paris 1990, ISBN 2-213-02321-2.
  • Dennis Showalter: The Wars of German Unification. 2004, ISBN 0-340-58017-8.
  • Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN=0-521-58436-1. In seinem Buch The Franco-Prussian War. The German conquest of France in 1870–1871 analysiert der US-amerikanische Militärhistoriker Geoffrey Wawro die Ursachen der französischen Niederlage. Er betont das Zögern und die Planlosigkeit der französischen Militärführung. Die hohen Offiziere hätten es nicht verstanden, den Hauptvorteil der französischen Armee, das neuartige Chassepotgewehr, auszuspielen. Entscheidend für den deutschen Erfolg sei die quantitative Verfügbarkeit an Soldaten gewesen (circa 850 000 französische Einsatzkräfte gegen 1,3 Millionen deutsche Soldaten). Im späteren Verlauf trug, so Wawro, auch die Stärke der deutschen Artillerie zur französischen Niederlage bei. Dem taktischen Geschick der preußischen Militärführung in den Schlachten misst er eher weniger Bedeutung bei. Die britische Historikerin Pamela Pilbeam bemängelt an der Darstellung insgesamt, dass zu unklar bleibt, welche konkreten Ziele die beiden Konfliktparteien in dem Krieg anstrebten. Außerdem sei der Ausgang des Konflikts für Frankreich weit härter gewesen, als es Wawro darstellt. Frankreich verlor immerhin hunderttausende Soldaten in den Schlachten, büßte mit der Abtretung von Elsaß-Lothringen 2 Millionen seiner Einwohner ein und verlor 70 % seiner bisherigen Eisenerzversorgung.[158]

Vorgeschichte

  • Josef Becker (Hrsg.): Bismarcks spanische «Diversion» 1870 und der preußisch-deutsche Reichsgründungskrieg. Quellen zur Vor- und Nachgeschichte der Hohenzollernkandidatur für den Thron in Madrid 1866–1932, 3 Bde., Paderborn 2003–2007.
  • Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Mächtekonstellation – Konfliktfelder – Kriegsausbruch (= Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien. 10). München 1987. (Digitalisat)
  • David Wetzel: Duell der Giganten. Bismarck, Napoleon III. und die Ursachen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71. Schöningh, Paderborn u. a. 2005, ISBN 3-506-71791-X. In der Monografie beschreibt der US-amerikanische Historiker David Wetzel die Vorgeschichte des Deutsch-Französischen Krieges als eine personengeschichtliche Auseinandersetzung zwischen dem Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes und dem französischen Kaiser. Neben den beiden für Wetzel zentralen Protagonisten (Bismarck und Napoleon III.) spielte aber auch deren Umgebung eine wichtige Rolle für die Auslösung des Krieges. Der Autor nennt hier vor allem den preußischen König Wilhelm I., die französische Kaiserin Eugénie, den französischen Ministerpräsidenten Émile Ollivier und den französischen Außenminister Gramont. Vor allem Ollivier und Gramont werden als die für den Krieg hauptverantwortlichen Akteure angesehen. Bismarck arbeitete – so die Einschätzung von Wetzel – nicht auf einen Krieg mit Frankreich hin. Vielmehr habe Bismarck mit der Spanischen Thronkandidatur versucht, Frankreichs Aufmerksamkeit von seiner deutschen Einigungspolitik abzulenken. Die französische Regierung reagierte auf das spanische Projekt weit aggressiver als es Bismarck vorhersehen konnte. Steffen Bruendel wirft Wetzels Darstellung vor, strukturelle Faktoren, die auf die Entscheidungen der Protagonisten einwirkten, zu sehr außen vor zu lassen.[159]

Rezeption und Erinnerung

  • Tobias Arand (Hrsg.): Der großartigste Krieg, der je geführt worden. Beiträge zur Geschichtskultur des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71. (= Geschichtskultur und Krieg. Band 2). Universität Münster Zentrale Koordination Lehrerausbildung (ZfL), Münster 2008, ISBN 978-3-934064-82-9.
  • Frank Becker: Bilder von Krieg und Nation. Die Einigungskriege in der bürgerlichen Öffentlichkeit Deutschlands 1864–1913. Oldenbourg, München 2001.
  • Nikolaus Buschmann: Einkreisung und Waffenbruderschaft. Die öffentliche Deutung von Krieg und Nation in Deutschland (1850–1871). Göttingen 2003.
  • Alexander Jordan/Thomas Madeja, Winfried Mönch (Bearb.): Von Kaiser zu Kaiser. Erinnerungen an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Katalog zur Sonderausstellung, 31. Juli bis 31. Oktober 2010 im Wehrgeschichtlichen Museum Rastatt (= Studiensammlungen und Sonderausstellungen im Wehrgeschichtlichen Museum Rastatt. Nr. 8). Hrsg. durch die Vereinigung der Freunde des Wehrgeschichtlichen Museums Schloss Rastatt. Rastatt 2010, ISBN 978-3-9810460-5-2.
  • Heidi Mehrkens: Statuswechsel. Kriegserfahrung und nationale Wahrnehmung im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Essen 2008, ISBN 978-3-89861-565-5. In ihrem Werk Statuswechsel. Kriegserfahrung und nationale Wahrnehmung im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 untersucht die Historikerin Heidi Mehrkens, inwieweit die im Deutsch-Französischen Krieg gesammelten Erfahrungen eine nationale Identifikation bzw. nationale Feindbilder begünstigten. Sie beleuchtet dies vor allem am Beispiel von sogenannten „Statuswechselern“. Darunter versteht sie Menschen, deren Stellung sich im Krieg wandelte – etwa Kriegsgefangene, Partisanen, Spione, Flüchtlinge, Geisel und Verwundete. Einerseits, so Mehrkens, sei der Nationalismus auf beiden Seiten durch den Krieg verschärft worden. Hierfür seien insbesondere Kämpfe mit bewaffneten Zivilisten, die Artilleriebombadierung von Paris und Geiselnahmen verantwortlich. Andererseits wurden Kriegsgefangene und Verletzte durchaus nach den Maßstäben des damaligen Kriegsrechtes behandelt. Die nationalistische Aufladung des Deutsch-Französischen Krieges sei insbesondere durch die Presse propagiert worden und habe sich selbst auf die Korrespondenz der kämpfenden Soldaten ausgewirkt.[160][161]
  • Frank Kühlich: Die deutschen Soldaten im Krieg von 1870/71. Eine Darstellung der Situation und der Erfahrungen der deutschen Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg. Frankfurt/Main 1995.
  • Christian Rak: Krieg, Nation und Konfession. Die Erfahrung des deutsch-französischen Krieges von 1870/71. Paderborn 2004.

Frage nach der Totalisierung des Krieges

  • Stig Förster; Jörg Nagler (Hrsg.): On the Road to Total War. The American Civil War and the German Wars of Unification, 1861–1871. German Historical Institute, Washington, D.C. 1997, ISBN 0-521-56071-3. (englisch).
  • Förster, Stig, Moltke, Helmut (Hrsg.): Vom Kabinettskrieg zum Volkskrieg. Bouvier, Bonn/ Berlin 1992, ISBN 3-416-80655-7.
  • Nikolaus Buschmann/Dieter Langewiesche: „Dem Vertilgungskriege Grenzen setzen“: Kriegstypen des 19. Jahrhunderts und der deutsch-französischer Krieg 1870/71. Gehegter Krieg – Volks- und Nationalkrieg – Revolutionskrieg – Dschihad, in: Beyrau, Dietrich u. a. (Hgg.), Formen des Krieges. Von der Antike bis zur Gegenwart, Paderborn 2007, S. 163–196.
  • Mark R. Stoneman: Die deutschen Greueltaten im Krieg 1870/71 am Beispiel der Bayern. In: Sönke Neitzel, Daniel Hohrath (Hrsg.): Kriegsgreuel. Die Entgrenzung der Gewalt in kriegerischen Konflikten vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Paderborn 2008, ISBN 978-3-506-76375-4, S. 223–239.

Zu einzelnen Schauplätzen des Krieges

  • Rachel Chrastil: The Siege of Strasbourg. Harvard University Press, Cambridge, Massachusetts und London, England 2014, ISBN 978-0-674-72886-8.
  • Douglas Fermer: Sedan 1870. The Eclipse of France. Pen & Sword Military, Barnsley 2008, ISBN 978-1-84415-731-0.
  • Matthias Steinbach: Abgrund Metz. Kriegserfahrung, Belagerungsalltag und nationale Erziehung im Schatten einer Festung 1870/71. (= Schriftenreihe Pariser historische Studien). Oldenbourg, München 2002, ISBN 3-486-56609-1.

Heimatfront

  • Alexander Seyferth: Die Heimatfront 1870/71. Wirtschaft und Gesellschaft im deutsch-französischen Krieg. Paderborn 2007. ISBN 978-3-506-75663-3. In seiner Dissertation Die Heimatfront 1870/71. Wirtschaft und Gesellschaft im deutsch-französischen Krieg stuft Alexander Seyferth den Deutsch-Französischen Krieg als eine Etappe auf dem Weg zu den totalen Kriegen des 20. Jahrhunderts ein. Er begründet diese Charakterisierung mit der besonderen Rolle der Heimatfront – also einer intensiven Einbeziehung der Zivilbevölkerung. Die Arbeit gliedert sich in zwei zentrale Teile. Der erste Teil befasst sich mit der zivilen Wahrnehmung auf den Krieg. Der zweite Teil thematisiert die Versuche der Politik, Wirtschaft und Presse im Hinblick auf den Krieg zu lenken. Seyferth zeigt, dass der neue deutsche Staat durchaus ein Interesse daran haben musste, die öffentliche Stimmung zu kontrollieren: Da die militärische Auseinandersetzung auch nach der Gefangennahme von Napoleon III. nicht beendet war, regte sich durchaus Kriegskritik. Hierauf musste, so Seyferth, die preußisch-deutsche Politik reagieren und legte damit bereits Grundlagen für eine moderne Kriegspropaganda. Der Deutsch-Französische Krieg traf auch das Wirtschaftsleben hart. Wegen des Fronteinsatzes der wehrpflichtigen Soldaten fehlten vielfach Arbeitskräfte und erhöhten sich die Produktionskosten. Die Historikerin Christine Krüger kritisiert an Seyferths Ansatz unter anderem, dass die Heimatfront nur ein Kennzeichen des totalen Krieges unter vielen sei. Zudem spreche der humane Umgang mit Kriegsgefangenen gegen eine völlige Entrechtlichung im Krieg. Es sei den Konfliktparteien im Vergleich zu den Weltkriegen gelungen, die Konfrontation nach relativ kurzer Zeit wieder zu beenden und eine weitere Radikalisierung somit einzudämmen.[162]

Einzelne Armeen

Friedensschluss

  • Eberhard Kolb: Der Weg aus dem Krieg. Bismarcks Politik im Krieg und Friedensanbahnung 1870/71. 1989, ISBN 3-486-54641-4.
  • Eberhard Kolb: Der schwierige Weg zum Frieden. Das Problem der Kriegsbeendigung 1870/71 (= Schriften des Historischen Kollegs. Vorträge. Band 11). München 1985. (Digitalisat)
Commons: Deutsch-Französischer Krieg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://www.dhm.de/lemo/kapitel/kaiserreich/das-reich/krieg1870/
  2. https://www.dhm.de/lemo/kapitel/kaiserreich/das-reich/krieg1870/
  3. Michael Clodfelter: Warfare and armed conflicts: a statistical reference to casualty and other figures, 1500–2000. Mc Farland, Jefferson NC, 2002, ISBN 0-7864-1204-6, S. 210.
  4. Frédérick Nolte: L'Europe militaire et diplomatique au dix-neuvième siècle, 1815–1884. E. Plon, Nourrit et ce., 1884, S. 527 (französisch).
  5. Nolte: L'Europe militaire et diplomatique. 1884, S. 526–527.
  6. Diese Bezeichnung findet sich beispielsweise als Titel bei einem Sammelband von Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Mächtekonstellation – Konfliktfelder – Kriegsausbruch (= Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien. 10). München 1987. Siehe auch: Frank Kühlich, Die deutschen Soldaten im Krieg von 1870/71. Eine Darstellung der Situation und der Erfahrungen der deutschen Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg, Frankfurt/Main 1995.
  7. Diese Bezeichnung findet sich beispielsweise als Titel bei einer Monographie von Michael Howards: The Franco-Prussian War. The German Invasion of France, 1870–1871. New York 1961. Siehe auch: Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2003,
  8. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 8.
  9. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 9.
  10. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 11.
  11. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 26.
  12. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 13.
  13. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 14.
  14. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 17–18.
  15. Josef Ehmer: Bevölkerungsgeschichte und Historische Demographie 1800–2010. Oldenbourg, München 2013, S. 8.
  16. Anmerkung: Vor dem Deutschen Krieg umfasste Preußens Territorium etwa 279.000 Quadratkilometer. Mit den Gebietsgewinnen kam es danach auf 352.000 Quadratkilometer. Vgl. Ilja Mieck: Preußen und Westeuropa. In: Wolfgang Neugebauer, Handbuch der preußischen Geschichte, Berlin 2009, S. 411–853, hier S. 800.
  17. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 16–17.
  18. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 19.
  19. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 44.
  20. Ulrich Kühn: Der Grundgedanke der Politik Bismarcks. (Dissertation) Döttelbach 2001, S. 262.
  21. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 19.
  22. Ulrich Kühn: Der Grundgedanke der Politik Bismarcks. (Dissertation) Döttelbach 2001, S. 262–263.
  23. Eberhard Kolb: Bismarck. München 2009, S. 81.
  24. Eberhard Kolb: Bismarck. München 2009, S. 82.
  25. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 16–17.
  26. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 30.
  27. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 28 und 31.
  28. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert. München 2015, S. 180.
  29. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 23.
  30. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 31.
  31. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 33.
  32. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 18.
  33. Eberhard Kolb: Bismarck. München 2009, S. 85.
  34. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 33.
  35. Eberhard Kolb: Bismarck. München 2009, S. 85.
  36. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 18.
  37. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 34.
  38. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 36–37.
  39. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 34.
  40. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert. Beck, München 2015, S. 183.
  41. Eberhard Kolb: Bismarck. München 2009, S. 85.
  42. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 39.
  43. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 21.
  44. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 22.
  45. Michael Erbe Napoleon III. 1848/52-1870, in: Peter C. Hartmann (Hrsg.): Französische Könige und Kaiser der Neuzeit. Von Ludwig XII. bis Napoleon III. 1498–1870, München 2006, S. 422–452, hier S. 450.
  46. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 39.
  47. Andreas Biefang: Der Reichsgründer? Bismarck, die nationale Verfassungsbewegung und die Entstehung des Deutschen Kaiserreichs, in: Ulrich Lappenküper (Hrsg.): Otto von Bismarck und das lange 19. Jahrhundert. Lebendige Vergangenheit im Spiegel der Friedrichsruher Beiträge, Friedrichsruh 1999, S. 124–146, hier S. 140–141.
  48. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert, München 2015, S. 184.
  49. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 35.
  50. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 91.
  51. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 94.
  52. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 40.
  53. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 35.
  54. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 23.
  55. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 41.
  56. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 23.
  57. Eberhard Kolb: Bismarck. München 2009, S. 87.
  58. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 24.
  59. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert, München 2015, S. 185.
  60. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 43.
  61. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 24. und Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 35.
  62. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 44.
  63. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 26.
  64. Eberhard Kolb: Bismarck. München 2009, S. 88.
  65. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert, München 2015, S. 186.
  66. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 27.
  67. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 44–45.
  68. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 45. und Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Paderborn 2019, S. 27.
  69. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 27.
  70. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 43–44.
  71. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 226.
  72. Hermann Rumschöttel: Ludwig II. von Bayern, München 2011, S. 59.
  73. Hermann Rumschöttel: Ludwig II. von Bayern, München 2011, S. 59.
  74. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 118.
  75. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 118–119.
  76. Michael Epkenhans: Der Deutsch-Französische Krieg 1870/1871. Reclam, Stuttgart 2020, S. 28.
  77. Lothar Höbelt, Revanche pour Sadowa? Österreich und der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 in: Jan Ganschow, Olaf Haselhorst, Maik Ohnezeit (Hrsg.): Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Vorgeschichte, Verlauf, Folgen, Graz 2009, S. 178–189, hier S. 179.
  78. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 122.
  79. Lothar Höbelt, Revanche pour Sadowa? Österreich und der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 in: Jan Ganschow, Olaf Haselhorst, Maik Ohnezeit (Hrsg.): Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Vorgeschichte, Verlauf, Folgen, Graz 2009, S. 178–189, hier S. 179.
  80. Lothar Höbelt, Revanche pour Sadowa? Österreich und der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 in: Jan Ganschow, Olaf Haselhorst, Maik Ohnezeit (Hrsg.): Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Vorgeschichte, Verlauf, Folgen, Graz 2009, S. 178–189, hier S. 180.
  81. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 76.
  82. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 82.
  83. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 179.
  84. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 121.
  85. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 24–25.
  86. Anselm Doering-Manteuffel: Die deutsche Frage und das europäische Staatensystem 1815–1871. München 1993, S. 50.
  87. Gabriele Metzler: Großbritannien – Weltmacht in Europa. Handelspolitik im Wandel des europäischen Staatensystems 1856–1871. Berlin 1997, S. 296.
  88. Michael Epkenhans: Der Deutsch-Französische Krieg 1870/1871. Reclam, Stuttgart 2020, S. 28.
  89. Maik Ohnezeit: Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Vorgeschichte, Ursachen und Kriegsausbruch. In: Jan Ganschow/Olaf Haselhorst/Maik Ohnezeit (Hg.): Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Vorgeschichte – Verlauf – Folgen. Graz 2009, S. 17–82, hier S. 81.
  90. Denise Geng: Monarch und Militär. Zum Verhältnis von politischer und militärischer Führung im 19. Jahrhundert. Preußen–Deutschland im Vergleich. Lit Verlag, Berlin 2013, S. 181–182; Luc de Vos: Belgien. Operationsplanungen und Taktik eines neutralen Landes, in: Hans Ehlert/Michael Epkenhans/Gerhard P. Groß (Hrsg.), Der Schlieffenplan. Analysen und Dokumente, Schöningh, Paderborn u. a. 2006, S. 293–310, hier S. 299.
  91. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reichs bis zum Untergang der Weimarer Republik. Beck, München 2000, S. 203; Wilfried Radewahn: Europäische Fragen und Konfliktzonen im Kalkül der französischen Außenpolitik vor dem Krieg von 1870. Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Oldenbourg, München 1987, S. 33–64, hier S. 41.
  92. Maik Ohnezeit: Das Ende des Deutsch-Französischen Krieges, die Reichsgründung und die Annexion Elsaß-Lothringens. In: Jan Ganschow, Olaf Haselhorst, Maik Ohnezeit (Hrsg.): Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Vorgeschichte – Verlauf – Folgen. Graz 2009, S. 190–228, hier S. 221; Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 78.
  93. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang. 1600–1947. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007, ISBN 978-3-421-05392-3, S. 626.
  94. Maik Ohnezeit: Das Ende des Deutsch-Französischen Krieges, die Reichsgründung und die Annexion Elsaß-Lothringens. In: Jan Ganschow, Olaf Haselhorst, Maik Ohnezeit (Hrsg.): Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Vorgeschichte – Verlauf – Folgen. Graz 2009, S. 190–228, hier S. 221.
  95. Stig Förster: General-Feldmarschall Helmuth von Moltke und die kriegsgeschichtlichen Folgen des deutsch-französischen Krieges. in: Philippe Levillain; Rainer Riemenschneider (Hg.), La Guerre de 1870/71 et ses Consequences. Actes du XXe colloque historique franco-allemand organisé à Paris par I’Institut Historiquw Allemand en coopération avec le Centre de Recherches Adolphe Thiers, du 10 au 12 octobre 1984 et du 14 au 15 octobre 1985, Bonn 1990, S. 86–96, hier S. 89–90.
  96. Arand, Tobias: 1870/71. Die Geschichte des Deutsch-Französischen Krieges erzählt in Einzelschicksalen, Osburg, Hamburg 2018, S. 154.
  97. Stig Förster: General-Feldmarschall Helmuth von Moltke und die kriegsgeschichtlichen Folgen des deutsch-französischen Krieges. in: Philippe Levillain; Rainer Riemenschneider (Hg.), La Guerre de 1870/71 et ses Consequences. Actes du XXe colloque historique franco-allemand organisé à Paris par I’Institut Historiquw Allemand en coopération avec le Centre de Recherches Adolphe Thiers, du 10 au 12 octobre 1984 et du 14 au 15 octobre 1985, Bonn 1990, S. 86–96, hier S. 87.
  98. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 62.
  99. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 66.
  100. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 67.
  101. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 67.
  102. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War: The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge 2005, S. 67.
  103. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 62.
  104. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 23–24.
  105. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 69–71.
  106. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 80.
  107. Tobias Arand: 1870/71. Der Deutsch-Französische Krieg erzählt in Einzelschicksalen. Osburg, Hamburg 2018, S. 30.
  108. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 82.
  109. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 72–73.
  110. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 86.
  111. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 63.
  112. Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert. Beck, München 2015, S. 187.
  113. Jan Ganschow: Kriegsvölkerrecht im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, in: Ganschow/Haselhorst/Ohnezeit (Hg.): Der DeutschFranzösische Krieg 1870/71. Vorgeschichte. Verlauf. Folgen, Graz 2009, S. 283–430, hier S. 401.
  114. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 60.
  115. Pamela Pilbeam: Rezension zu: Geoffrey Wawro, The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. In: Revue d’histoire du XIXe siècle. Pour une histoire culturelle de la guerre au XIXe siècle. Nr. 30, 2005, doi:10.4000/rh19.925 (englisch, französisch, openedition.org [abgerufen am 25. Februar 2020]). Rezensiertes Werk: Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN 0-521-58436-1 (englisch).
  116. Matthias Steinbach: Abgrund Metz. Kriegserfahrung, Belagerungsalltag und nationale Erziehung im Schatten einer Festung 1870/71. (= Schriftenreihe Pariser historische Studien). Oldenbourg, München 2002, S. 29.
  117. Matthias Steinbach: Abgrund Metz. Kriegserfahrung, Belagerungsalltag und nationale Erziehung im Schatten einer Festung 1870/71. (= Schriftenreihe Pariser historische Studien). Oldenbourg, München 2002, S. 31 und 37.
  118. Matthias Steinbach: Abgrund Metz. Kriegserfahrung, Belagerungsalltag und nationale Erziehung im Schatten einer Festung 1870/71. (= Schriftenreihe Pariser historische Studien). Oldenbourg, München 2002, S. 38 und 44–45.
  119. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 64.
  120. Franz Herre: Moltke. Der Mann und sein Jahrhundert, Stuttgart 1984, S. 297.
  121. Dennis E. Showalte: Das Gesicht des modernen Krieges Sedan. 1. und 2. September 1870. In: Stig Förster / Markus Pöhlmann / Dierk Walter (Hg.), Schlachten der Weltgeschichte. Von Salamis bis Sinai. Beck, München 2001, S. 240.
  122. Ernst Engelberg: Bismarck. Urpreuße und Reichsgründer. München 1991, S. 629.
  123. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 130.
  124. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 64. Siehe auch: Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reichs bis zum Untergang der Weimarer Republik. Beck, München 2000, S. 813.
  125. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 175.
  126. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 110.
  127. Gerd Fesser: Sedan 1870. Ein unheilvoller Sieg. Schöningh, Paderborn 2019, S. 108.
  128. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 240.
  129. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 180.
  130. Olaf Haselhorst: Operationen der deutschen Heere im Krieg gegen Frankreich 1870/71. In: Jan Ganschow/ Olaf Haselhorst / Maik Ohnezeit, Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Vorgeschichte, Verlauf, Folgen, Ares, Graz 2009, S. 83–120, hier S. 111–113.
  131. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 242.
  132. Otto Pflanze: Bismarck. Der Reichsgründer, Beck, München 1997, S. 434. Siehe auch: Klaus-Jürgen Bremm: 70/71 Preußens Triumph über Frankreich und die Folgen. wbg Theiss, Darmstadt 2019, S. 226.
  133. Eberhard Kolb: Bismarck, Beck, München 2014, S. 92.
  134. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reichs bis zum Untergang der Weimarer Republik. Beck, München 2000, S. 815– 816.
  135. Eberhard Kolb, Der Frieden von Versailles, Beck, München 2005, S. 7.
  136. Maik Ohnezeit: Das Ende des Deutsch-Französischen Krieges, die Reichsgründung und die Annexion Elsaß-Lothringens. In: Jan Ganschow, Olaf Haselhorst, Maik Ohnezeit (Hrsg.): Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Vorgeschichte – Verlauf – Folgen. Graz 2009, S. 190–228, hier S. 202.
  137. Maik Ohnezeit: Das Ende des Deutsch-Französischen Krieges, die Reichsgründung und die Annexion Elsaß-Lothringens. In: Jan Ganschow, Olaf Haselhorst, Maik Ohnezeit (Hrsg.): Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Vorgeschichte – Verlauf – Folgen. Graz 2009, S. 190–228, hier S. 203.
  138. Maik Ohnezeit: Das Ende des Deutsch-Französischen Krieges, die Reichsgründung und die Annexion Elsaß-Lothringens. In: Jan Ganschow, Olaf Haselhorst, Maik Ohnezeit (Hrsg.): Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Vorgeschichte – Verlauf – Folgen. Graz 2009, S. 190–228, hier S. 204.
  139. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 221.
  140. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen. Darmstadt 2019, S. 123.
  141. Michael Epkenhans: Die Reichsgründung 1870/71. Beck, München 2020, S. 68.
  142. Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts, 5. Aufl., Beck, München 2010, S. 702.
  143. Frank Becker: Buchrezension zu: C. Krüger: „Sind wir denn nicht Brüder?“. Deutsche Juden im nationalen Krieg 1870/71. Verlag Schöningh, 2006, ISBN 3-506-75648-6. In: H-Soz-Kult. Abgerufen am 15. März 2017.
  144. Christine G. Krüger, Projektskizze zu: Die deutschen Juden zur Zeit des deutsch-französischen Krieges 1870/71. Universität Oldenburg. Abgerufen am 15. März 2017.
  145. Siehe Engelberg: Bismarck. 1991, S. 624 ff.
  146. Siehe Engelberg: Bismarck. 1991, S. 627.
  147. Volltext Reparationen = Artikel 2, Zahlungsfristen und -bedingungen Artikel 7.
  148. Taylor, A. J. P., Bismarck: The Man and the Statesman. London 1955, S. 133
  149. Vincent Joly: Les Résistances à la Conquête 1830–1880. In: Abderrahmane Bouchène, Jean-Pierre Peyroulou, Ouanassa Siara Tengour, Sylvia Thênault: Histoire de l'Algérie à la Période Coloniale. Paris 2014, S. 100f.
  150. Klaus-Jürgen Bremm: 70/71: Preußens Triumph über Frankreich und die Folgen. Theiss, Darmstadt 1019.
  151. La guerre franco-allemande (1870-1871). S. 15–17.
    Deutschlandfunk – Kalenderblatt „Warum haben sie Jaurès getötet?“ Abgerufen am 3. Dezember 2019.
  152. Anmerkung: die linksrheinischen Gebiete Deutschlands waren während der Franzosenzeit schon einmal – etwa von 1794 bis 1814 – unter französischer Herrschaft gewesen.
  153. Militär-Medizinal-Abtheilung des Preussisch Königlichen Kriegsministeriums (Hrsg.): Sanitäts-Bericht über die Deutschen Heere im Krieg gegen Frankreich 1870/71. Zweiter Band: Morbidität und Mortalität bei den deutschen Heeren und bei den in Deutschland untergebrachten kriegsgefangenen Franzosen. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1886, siehe Tabelle 171 (S. 412) und Tabelle 192 (S. 432)
  154. ibidem, Tabelle 212 (S. 472)
  155. Jan Ganschow / Olaf Haselhorst / Maik Ohnezeit: Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Vorgeschichte, Verlauf, Folgen. Ares, Graz 2009, S. 11–16, hier S. 11.
  156. Bernhard Schulz: Die Geburt der deutschen Nation. Dresden erinnert an den deutsch-französischen Krieg 1870/1871, in: Der Tagesspiegel, 3. August 2020
  157. Geiss: Rezension von: Tobias Arand: 1870/71. Die Geschichte des Deutsch-Französischen Krieges erzählt in Einzelschicksalen, Berlin: Osburg Verlag 2018, in: sehepunkte 19 (2019), Nr. 10 vom 15. Oktober 2019
  158. Pamela Pilbeam: Rezension zu: Geoffrey Wawro, The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. In: Revue d’histoire du XIXe siècle. Pour une histoire culturelle de la guerre au XIXe siècle. Nr. 30, 2005, doi:10.4000/rh19.925 (englisch, französisch, openedition.org [abgerufen am 25. Februar 2020]). Rezensiertes Werk: Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN 0-521-58436-1 (englisch).
  159. Steffen Bruendel: Rezension von: David Wetzel: Duell der Giganten. Bismarck, Napoleon III. und des Deutsch-Französische Krieg 1870–1871. Aus dem Englischen von Michael Epkenhans, Paderborn 2005, in: sehepunkte 6 (2006), Nr. 3 vom 15. März 2006
  160. Christine G. Krüger: Rezension von: Heidi Mehrkens: Statuswechsel. Kriegserfahrung und nationale Wahrnehmung im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, Essen: Klartext 2008, in: sehepunkte 9 (2009), Nr. 4 vom 15. April 2009
  161. Mark Stoneman: Rezension zu: Mehrkens, Heidi: Statuswechsel. Kriegserfahrung und nationale Wahrnehmung im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Essen 2008
  162. Christine Krüger: Rezension zu: Seyferth, Alexander: Die Heimatfront 1870/71. Wirtschaft und Gesellschaft im deutsch-französischen Krieg. Paderborn 2007. ISBN 978-3-506-75663-3, in: H-Soz-Kult vom 9. August 2007.