Wohngebiet Kaulsdorf-Nord

Das Wohngebiet Kaulsdorf-Nord ist ein Wohngebiet im Berliner Ortsteil Hellersdorf des Bezirks Marzahn-Hellersdorf. Es besteht aus Kaulsdorf-Nord I & II.

Für das 60,3 Hektar große Areal, begrenzt von der Cecilienstraße im Norden, Hellersdorfer Straße im Osten, Gülzower Straße im Süden und der Wuhle im Westen, (⊙52.518613.583) begannen 1978 die städtebaulichen Planungen zuerst für das Wohngebiet Kaulsdorf-Nord I. Es sollten 5486 Wohnungen als Drei- bis Fünfraumwohnungen entstehen. An den Planungen waren Peter Schweizer und Thorleif Neuer (Berlin), Ute Baumbach (Rostock), Iris Grund (Neubrandenburg), Traute Kadzioch (Schwerin) sowie weitere Stadtplaner, Architekten, Grüngestalter, Ingenieure und Technologen beteiligt.

Die Rostocker Bauleute bevorzugten für ihre Außenwände weißen und porphyrroten Splitt sowie eine Beschichtung mit roten Spaltklinkern. Bei den elfgeschossigen Häuserblöcken ist eine terrassenförmige abgestufte Südgiebelwand zu sehen. Die Neubrandenburger Plattenbauten sind durch rotbraune Spaltkeramikplatten und andere Elementen zu erkennen und die Schweriner Bauleuten blieben bei den bezirkstypischen Fassaden.

Die Bauarbeiten begannen im Herbst 1979 mit der Primärerschließung und ab Januar 1980 mit der inneren Erschließung. Die ersten Wohnungen wurden am 10. April 1981 übergeben. Ein Jahr später waren 1995 Wohnungen und im Jahr 1983 1387 Wohnungen bezugsfertig. Am 31. Dezember 1984 war das Wohngebiet mit 5436 Wohnungen fertiggestellt, nur die Neubrandenburger Häuserblöcke wurden erst am 28. April 1983 übergeben. Das Wohngebiet bekam gesellschaftliche Einrichtungen sowie sechs Kinderkrippen, elf Kindergärten, sechs Schulen, drei Kaufhallen, fünf Gaststätten und Dienstleistungs­einrichtungen.

Das Wohngebiet Kaulsdorf-Nord II wurde auf dem 20,3 Hektar großen Areal, begrenzt von der Cecilienstraße im Süden, Hellersdorfer Straße im Osten, Feldberger Ring im Norden und der Wuhle im Westen (⊙52.526513.5861) gebaut. Ende 1982 begann man mit den städtebaulichen Planungen. Es sollte nach den Plänen von Dieter Schulze (Berlin) und Iris Grund (Neubrandenburg) weitere 2050 Wohnungen entstehen. Die fünf- und sechsgeschossigen Häuserblöcke sollten Drei- und Vierraum­wohnungen bieten. Die Bauleute orientierten sich an den Planungen des ersten Wohngebietes. Im November 1983 begann man mit der Primärschließung und die innere Erschließung folgte im Mai 1984. 53 Wohnungen waren schon im Dezember 1984 fertig und im darauf folgendem Jahr wurden 1219 Wohnungen fertiggestellt. Zum 7. Oktober 1986, dem Tag der Republik, war das komplette Wohngebiet Kaulsdorf-Nord II mit allen 2050 Wohnungen und dazugehörigen gesellschaftlichen Einrichtungen fertiggestellt worden. Nur die Gaststätte Zum Feldrain mit 320 Plätzen wurde erst am 27. Februar 1988 den Hellersdorfern übergeben.

Das ganze Wohngebiet I & II besteht aus 224.580 Fertigteilen, die aus Rostock, Schwerin und Neubrandenburg kamen. Zwischen 1980 und 1986 entstanden 7486 Wohnungen, davon bauten die Rostocker 1603, die Neubrandenburger 3807 und die Schweriner 1505 Wohnungen.^[1]

• Kaulsdorf Nord I
• 
  Teterower Ring
• 
  Tollensestraße
• 
  Lion-Feuchtwanger-Straße
• 
  Koserower Straße

• Kaulsdorf Nord II
• 
  Kummerower Ring Jugendkunstschule
• 
  Ehm-Welk-Straße
• 
  Ehm-Welk-Straße
• 
  Feldberger Ring

Die eingeschossige Plattenbauturnhalle aus dem Jahr 1986 steht im Feldberger Ring 17 (⊙52.527813.58683), besteht aus einem Hauptsaal, einem angebauten Gymnastikraum am Giebel und einem Sozialtrakt. Sie hat eine Nutzfläche von 1.325 m². Nach dem Abriss der Schule hat man im Jahr 2010 geplant die ehemalige Schulsporthalle zur Kiezsporthalle in den Jahren 2011 und 2012 umzubauen.^[2] Denn die Sanitäranlagen waren in die Jahre gekommen, es waren auch keine getrennten Wasch- und Umkleidemöglichkeiten für Trainer vorhanden und der Zugang der Halle war für Sportler und Zuschauer nicht behindertengerecht.^[3]

Die Fassaden sind mit einem Wärmedämmverbundsystem gedämmt und die Wärmedämmung auf dem Dach verstärkt worden. Die Sporthallenstahlfenstern wurden durch Stahl-Glas-Konstruktionen ersetzt und die Sozialtraktseite bekam neue Holzfenster. Alle Räume erhielten neue Türen. Die alte Akustikdecke wurde durch eine neue abgehängte Decke mit integrierter Beleuchtung und eingepassten ballwurfsicheren Heizplatten ersetzt. Das alte Parkett wurde durch einen flächenelastischen Sportboden ersetzt. Sie erhielt eine umlaufende Prallwand aus Holzpaneelen. Man hat die Umkleideräume neu gegliedert und es wurden neue Sanitäranlagen installiert. Für die behinderten Sportler ist jetzt ein Waschtrakt mit den beiden dazugehörigen Umkleideräumen nutzbar. Der Eingang zur Kiezsporthalle ist mit einer Rampe für Rollstuhlfahrer ausgestattet worden. Nach dem Umbauarbeiten wurde die neue Kiezsporthalle mit einem Volleyballturnier am 20. März 2013 offiziell eingeweiht. Die Umbauarbeiten wurden im Rahmen des Stadtumbaus Ost getätigt und die Gesamtkosten betrugen 1,59 Mio. Euro, davon 1,52 Mio. Euro aus dem Programm Stadtumbau Ost inklusive Mittel der EU (EFRE). Bauherr war das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf.^[3][2] Die Halle wird vom Hellersdorfer Athletik-Club Berlin e.V. (ACB) betrieben.^[3]

Im Jahr 1986 gründete das Bezirksamt eine Jugendkunstschule, die im Kummerower Ring 44 steht (⊙52.527589513.5848237). Nach der Wende und der Neuordnung der Bezirke im Jahr 2001 erhielt das Haus zunächst den Namen Sonnenkieker (siehe Bild aus dem Jahr 2011), nach Übernahme durch den eigens gegründeten gemeinnützigen Verein derArt gGmbH trägt sie dessen Namen. Die Vereinsleitung kooperiert eng mit dem Kulturamt des Bezirks Marzahn-Hellersdorf.

Sie bietet Kindern und Jugendlichen ab vier Jahren viele Möglichkeiten, sich in bildender Kunst, Musik und Tanz, Theater und Literatur auszuprobieren. Zum Gebäude gehören ein Garten und ein kleiner Vorgarten. Zwischen den Jahren 2008 und 2010 wurden am Gebäude im Rahmen des Stadtumbaus Ost Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Die Brandschutzeinrichtungen des Gebäudes wurden vervollständigt, die Sanitäreinrichtungen modernisiert, behindertengerechte Zugänge zum Haus und zu den Sanitäranlagen eingerichtet sowie zwei Behindertenparkplätze gebaut. Nach Abschluss der Arbeiten im Jahr 2010 wurde auch die Freifläche rund um die Kunstschule hergerichtet: die Zuwege wurden entsiegelt und an die Geländehöhen der neuen Anliegerstraße Kummerower Ring angepasst. Das Haus erhielt für Veranstaltungen sowie für die Kursgestaltung im Freien eine große Terrasse. Die Spiel- und Aufenthaltsbereiche sind mit Tischtennisplatte, Balancierbalken, Sonnenliegen und einer Sitzmauer ausgestattet. Neue Bäume, eine neue Hecke und als Umrandung eine Rosenpflanzung ergänzen die Umgebung des Hauses. Die Gesamtkosten aus dem Programm Stadtumbau Ost betrugen 325.000 Euro inklusive Mittel der EU (EFRE). Bauherr war das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf.^[4]

Im Jahr 2008 entstand in der Kummerower Ring 42 (⊙52.5276713.58546) das Stadtteilzentrum Kompass, das am 10. Januar 2009 eröffnet wurde. Ende des Jahres 2009 war auch der Garten fertiggestellt. Die Gesamtkosten betrugen 1,75 Mio. EUR, davon 1,5 Mio. EUR aus dem Programm Stadtumbau Ost, inkl. Mittel der EU (EFRE). Bauherr war das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf. Es ist ein barrierefrei errichteter Neubau, denn das vereint viele Angebote für alle Generationen und wird vom Träger des Vereins FIPP e.V. betrieben. Dieser Verein kümmert sich um die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zwischen 5 und 17 Jahren. Der Verein Klub 74 Nachbarschaftszentrum Hellersdorf e.V. und FIPP e.V. arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen.

Das Haus hat im Foyer ein Nachbarschaftscafé mit Internetanschluss, nebenan ein Toberaum und der 100 m² große Veranstaltungsraum ist für Lesungen, Vorträge und kleine Konzerte geeignet. Im Obergeschoss befindet sich ein Atelier, eine Lehrküche die Speisen für das Café zubereitet und es ist Platz für Beratungsangebote des Klubs 74 und für die Hausaufgabenhilfe. Es gibt außerdem ein Bewegungsraum, Sportraum und ein Studio für Theater, Musik und Tanz. Für Jugendgruppen können Übernachtungen angeboten werden. Die vielen Angebote im Haus werden ehrenamtlich organisiert.^[5]

Der Standort an der Hellersdorfer Straße war für die Freiwillige Feuerwehr und für die Berufsfeuerwehr zu klein. Deshalb suchte man für die Berufsfeuerwehr einen geeigneten Standort und fand an der West-Ostachse B 1 ein geeignetes Grünstück, aber im Rahmen der Neustrukturierung für Berlin wollte man weg von den großen Feuerwachen und hin zu vielen kleinen Standorten. Im Juni 2000 wurde das ehemalige Gebäude des Polizeiabschnittes 71 in der Kummerower Ring 80 (⊙52.5254613.58212) für den neuen Standort vorgeschlagen. Für den neuen Standort wurde im Jahr 2001 ein geändertes Bedarfsprogramm eingereicht. Im April 2004 wurden für die Baugenehmigung 4,5 Mio Euro beantragt, nach einer Prüfung des Bundesrechnungshofes ergab, dass die Kosten gesenkt werden müssen und darauf hin betrugen die Kosten 3,5 Mio Euro. Als der neue Bauantrag eingereicht worden war, gab es eine Teilgenehmigung für den Abriss. Am 22. August 2005 begann man mit dem Bau des neuen Standortes und am 18. November 2005 wurde das Richtfest gefeiert. An der Veranstaltung nahm der Landesbranddirektor Albrecht Broemme sowie der Bezirksbürgermeister von Marzahn-Hellersdorf Dr. Uwe Klett teil.^[6] Im März 2006 gab es das erste Insolvenzverfahren im Bereich Tiefbau. Insgesamt gab es drei Insolvenzen die den Bauarbeiten stark behinderten. Der Innenausbau begann im August 2006, die Außenanlagen wurden im November abgeschlossen und der Anstrich- und Fliesenarbeiten waren zu diesem Zeitpunkt im voll im Gange. Der neue Standort hat eine Nutzfläche von 1300 m² und eine Fahrzeughalle mit fünf Fahrzeugständen. Für die Bauarbeiten wurden nur 2,56 Mio Euro ausgegeben.^[7] Am 15. Dezember 2006 wurde um 11. Uhr der neue Standort mit Staatssekretär für Inneres, Ulrich Freise, des Bezirksstadtrates für Finanzen und Immobilien, Bernd Mahlke (SPD) und des neuen Landesbranddirektors Wilfried Gräfling einweiht.^[8]

Die Schwimmhalle Kaulsdorf im Clara-Zetkin-Weg 13 (⊙52.5209213.58545) hat eine 25-m-Becken und für Kinder ein Nichtschwimmerbecken mit Rutsche. Für Sportschwimmer gibt es eine geleinte Bahn. In der Sauna: (Trockensauna, Tauchbecken, Saunagarten und Ruheraum).^[9][10]

Das Einkaufcenter Spree-Center steht an der Hellersdorfer Straße 77–83 (⊙52.5220713.58692) gegenüber dem U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord und besteht aus drei einzelnen Gebäuden. Das Gebäude an der Kreuzung zwischen Cecilienstraße und Hellersdorfer Straße ist das kleinste von dreien und besteht aus einem Untergeschoss, Erdgeschoss und einem Obergeschoss auf denen sich verschiedene Einzelhandelsläden befinden. Das mittlere Gebäude ist etwa 150 Meter lange und ist das längste von allen drei Gebäuden und besitzt eine Tiefgarage. Zwischen der Hellersdorfer Straße und Ludwigsluster Straße befindet sich dritte Gebäude, das hat ein Untergeschoss, Erdgeschoss und ein Obergeschoss auf denen sich verschiedene Einzelhandelsläden befinden.^[11] Im Jahr 1992 eröffnete das Einkaufcenter.^[12]

Commons: Wohngebiet Kaulsdorf-Nord – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

1. ↑ Berlin-Hellersdorf Festschrift : der Neubaubezirk zwischen den 650jährigen Jubiläen von Mahlsdorf und Kaulsdorf ; dem 10. Jahrestag der Gründung des Stadtbezirkes gewidmet. MAZZ Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1996, S. 53–56. 
2. ↑ ^{a b} Kiezsporthalle Feldberger Ring | paschke-ringel.de. Abgerufen am 14. April 2019 (deutsch). 
3. ↑ ^{a b c} Stadtumbau Berlin: Sporthalle Feldberger Ring. Abgerufen am 14. April 2019. 
4. ↑ Stadtumbau Berlin: Jugendkunstschule "derArt". Abgerufen am 22. April 2019. 
5. ↑ Stadtumbau Berlin: Soziales Stadtteilzentrum "Kompass". Abgerufen am 1. September 2019. 
6. ↑ Berliner Feuerwehr - Richtfest der neuen Feuerwache Hellersdorf. Abgerufen am 24. April 2019. 
7. ↑ Berliner Feuerwehr - Neue Feuerwache in Dienst gestellt. Abgerufen am 24. April 2019. 
8. ↑ Presse- und Fototermin: Einweihung der Hellersdorfer Feuerwache am 15.12.06 - Mehr Platz für Hellersdorfer Feuerwehr - Berufs- und Freiwillige Feuerwehr jetzt in separaten Gebäuden. 18. Dezember 2016, abgerufen am 24. April 2019. 
9. ↑ Schwimmhalle Kaulsdorf. Abgerufen am 26. April 2019. 
10. ↑ Schwimmhalle Kaulsdorf :: Schwimmbad. Abgerufen am 26. April 2019. 
11. ↑ Spree-Center in Marzahn-Hellersdorf - #MaHe. Abgerufen am 28. April 2019. 
12. ↑ Konzepta Grundstückgesellschaft mbH & Co 26. Immobilien KG. Abgerufen am 9. Februar 2019. 

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