Geschichte der Cottbuser Parkeisenbahn

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Zur jüngeren Verkehrsgeschichte von Cottbus11 zählt die Pioniereisenbahn.1952 wurde sie durch einen Beschluss des Rates des Bezirkes Cottbus ins Leben gerufen. Die 1954 gegründete Pioniereisenbahn besteht in diesem Jahr seit 60 Jahren. Der Hintergrund für die Gründung bestand darin, den Kindern eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu geben und sie auf einen Beruf bei der Reichsbahn vorzubereiten. Dies gelang auch sehr gut, denn ganze Familien und deren Kinder waren mit Begeisterung dabei.

Die Pioniereisenbahn war und ist heute noch, nach der Umbenennung in Parkeisenbahn, ein touristischer Anziehungspunkt für die Stadt Cottbus.

Mein Bericht ist eine zeitliche Abfolge von der Gründung bis zum jetzigen Zeitpunkt. Es gehören auch kleine Episoden am Rande der Pioniereisenbahngeschichte dazu, die von den Zeitzeugen erzählt wurden.

1952 / 1953

1952: Auf Beschluss des Rates des Bezirk Cottbus wurde mit der Planung für den Bau einer Pioniereisenbahn am Rande der Stadt begonnen. Am 30. Mai 1953 war die Gründung der Arbeitsgemeinschaft junger Eisenbahner. Im Winter begannen erste Schulungen der Kinder für den Betrieb der Pioniereisenbahn.

1954

Am 24. Mai begann die Vorbereitung der Strecke durch etwa 150 Helfer im Rahmen des NAW (Nationales Aufbauwerk). Man entschied sich für die Spurweite von 600 Millimeter, weil Lok und Wagen von der Waldeisenbahn Bad Muskau übernommen werden sollten. Die ersten Gleisbauer waren Stadtangestellte, Lehrer, Oberschüler und Eisenbahner. Der Bahnhof, ein Blockhausbau, wurde von der Bauunion errichtet. Das Material wurde von der Forstwirtschaft spendiert. Ende des Jahres war das Dach für den Lokunterstand fertiggestellt. Eine Halle aus Kriegszeiten diente als Lokschuppen.

Bauarbeiten 1954 FV

Am 1. Juni, zum Kindertag, war Probebetrieb vom Bahnhof "Freundschaft" zum Vorpark über 200 Meter. Den Zug bildeten eine 36 Jahre alte Heeresfeldlok mit vier offenen Personenwagen, die mit einem Holzdach versehen waren. Als Fahrkarten dienten am Anfang Garderobenmarken, die in der ersten Zeit im Bahnhofsgebäude verkauft wurden. Damit startete die dritte Pioniereisenbahn der DDR.

Am 5. Juni war offizielle Übergabe durch Herbert Rothe, RAW- Direktor (Reichsbahnausbesserungswerk Cottbus), an die Arbeitsgemeinschaft "Junge Pioniereisenbahner". Bahnhof "Freundschaft" zu Anfangszeiten. Die Fahrkarten wurden zu dieser Zeit noch im Gebäude verkauft. Später diente das Fenster als Fahrkartenschalter.

Überlegungen führten dazu, die Strecke bis zum neu eröffneten Tierpark weiter zu bauen.

Die erste Route ging über 1,1 km vom Eliaspark zwischen Kornfeldern entlang der Kiekebuscher Strasse bis zum Tierpark. Der Bahnhof am Tierpark lag damals auf dem heutigen Tierpark-Parkplatz, etwa 100 Meter entfernt dem heutigen Bahnhof. Er wurde aus einer anderen Richtung angefahren.

In Rente gegangene Eisenbahner waren die ersten Mitarbeiter auf den Loks und Bahnhöfen. So zum Beispiel der 80 jährige Herrmann Bett. Er arbeitete zuvor bei der Reichsbahn und war der erste Lokführer bei der Pioniereisenbahn. Seinen Dienst versah er pingelig genau. So durften die Heizer Robert Müller und Josef Nickel niemals auf seiner Seite die Lok besteigen. Er war auch immer eine Stunde vor Dienstbeginn da und lief die gesamte Strecke zu Fuss ab. Es sollte kein Unrat oder Müll an den Gleisen liegen, erinnert sich Bodo Kopetzki aus Erzählungen. Herr Werner Zeuge erinnert sich ebenfalls an den Lokführer Bett. Als später der Banhof "Friedenseiche" fertiggestellt war und der Zug dort Halt machte, schickte der Lokführer zwei Pioniereisenbahner zur Gaststätte "Friedenseiche". Sie mußten eine Flasche Bier und eine Zigarre holen und auf dem Rückweg noch ein paar Äpfel auflesen. Erfinderreichtum war in den Anfangszeiten auch viel gefragt. Da die Wagen unterschiedliche Kupplungen hatten, wurden mittels selbstgebauten Adaptern die Wagen angekuppelt.


Bis 1972 fuhr die Eisenbahn nur am Mittwoch, Samstag und Sonntag. Jeden Tag, an dem Fahrbetrieb war, kam eine andere Brigade zum Einsatz. In der Regel waren es 10 bis 12 Pioniere pro Einsatztag. Natürlich wollten viele Cottbuser Kinder Pioniereisenbahner werden. Das ging aber nur mit Zustimmung der Eltern und der Schule.

1955 / 1956

1955: Ein Verkaufskiosk der HO diente am ersten Bahnhof "Tierpark Cottbus11" als Dienstraum und Fahrkartenschalter.

1956: Am 13. Januar fand eine Streckenbegehung durch Vertreter der Stadt, der Pionierorganisation und der Deutschen Reichsbahn statt. Grund hierfür war die Weiterführung der Strecke bis zur Gaststätte „Friedenseiche". In Gesprächen mit dem damaligen Besitzer des Grundstücks Otto Rätzel war man sich einig. Die Strecke der Pioniereisenbahn und ein Bahnhof durften auf dem Grundstück gebaut werden. Im Gegenzug erwartete der Betreiber des Lokals "Friedenseiche" mehr Kundschaft für sein Gasthaus, welches für seine Plinse in Cottbus und Umgebung berühmt war. Zu Saisonbeginn bekamen die Pioniere neue Uniformen mit Schulterstücken und Dienstmützen durch die Beschäftigten der Konsum Bekleidungswerke. Die Garderobenmarken wurden durch Pappfahrkarten ersetzt. Zur damaligen Zeit gab es noch keine Metalldiebe, so wie wir es heute kennen. Aber es gab sicherlich Sachen auf dem Gelände des Bahnhofs "Freundschaft", die für Diebe interessant gewesen wären. Aus diesem Grund wurde ein Wachschutz angestellt. Der Wachschutz hieß "Rolf" und war ein Schäferhund. In der Nacht war er im Zwinger eingesperrt und schreckte durch sein lautes Bellen Eindringlinge ab. Am Tag aber lief er frei auf dem Gelände herum. Rolf war sehr kinderlieb und ließ sich von den Kindern gern streicheln. Der Heizer Josef Nickel kümmerte sich um den Schäferhund. Nach Rolf gab es noch zwei weitere Hunde.

1958

Als Jugendobjekt zu Ehren des 5. Parteitags der SED begann 1957 der Verlängerungsbau vom Bahnhof "Tierpark" zum künftigen Bahnhof "Friedenseiche". Im Zeltlager „Pioniereisenbahn" verwirklichten 14 Jugendliche mit fast 200 Helfern das Bauvorhaben. Unter ihnen der damals 23 jährige Bauleiter Bodo Kopetzki, späterer Leiter der Pioniereisenbahn. Die Bedingungen waren mehr als schwierig. Bei strömendem Regen, Hochwasser der Spree und mit Schippen und Schubkarren wurde das Vorhaben verwirklicht. Die Feuerwehr kam zu Hilfe und pumpte das Wasser aus dem vorbereiteten Gleisbett.

Der Bahnhof "Tierpark" wurde um etwa 100 Meter an den heutigen Standpunkt verlegt. Der einstige HO Kiosk und das Schrankenpostenbretterhäuschen dienten weiterhin als Bahnhofsgebäude.

Am 10. Juli erfolgte die Einweihung. Die Pioniereisenbahn befuhr nun eine Strecke von insgesamt 2,1 Kilometer. Die Geschwindigkeit lag (wie noch heute) bei 20 km/h.

1960

Vier umgebaute Personenwagen und die erste Diesellok kamen von der Waldeisenbahn Bad Muskau. Die Lok hatte dann aber einen Getriebeschaden und sollte in Dessau repariert werden. Dort wurde sie aber verschrottet. Dafür kam eine Diesellok von Dessau nach Cottbus, die Lok 02. Die Raketenverkleidung der Lok wurde vor der Lieferung aus Dessau abgebaut. Die ersten Wagen waren komplett aus Holz. Sie wurden später auf Metallverkleidungen umgebaut. In dem Jahr war auch Baubeginn des Empfangsgebäudes am Bahnhof "Friedenseiche". Die Pioniereisenbahn wurde bei den Cottbusern und Gästen immer beliebter.

1961

Bis 1960 wechselten die Leiter der Pioniereisenbahn beinahe jede Saison. Leiter waren zum Beispiel Herr Quilitsch, Herr Buske, Herr Baron und Herr Rademacher. Ab 1961 wurde Bodo Kopetzki Leiter der Pioniereisenbahn, bis 1992. Keiner prägte die Pioniereisenbahn so wie er. Der gelernte Tischler musste sich später im Fernstudium als Lehrer ausbilden lassen. Eine pädagogische Ausbildung war Voraussetzung für die Leitung der Pioniereisenbahner. Zu Saisonbeginn am 1. Mai wurde die Strecke täglich befahren. Nur am Montag war Ruhetag. Herr Kopetzki erinnert sich auch noch an die Fahrpreise für die Fahrkarten. Sie waren dem damaligen Durchschnittsverdienst eines DDR Bürgers von 444,00 Ost- Mark angemessen.

vom Bahnhof "Freundschaft" bis Bahnhof "Tierpark" 30 Pfennig für Erwachsene 15 Pfennig für Kinder und Rentner
vom Bahnhof "Freundschaft" bis Bahnhof "Friedenseiche" 50 Pfennig für Erwachsene 25 Pfennig für Kinder und Rentner
vom Bahnhof "Tierpark" bis Bahnhof "Friedenseiche" 10 Pfennig

1963 - 1965

1963: Ein zweites Gleis am Bahnhof "Tierpark" wurde fertiggestellt. Die Bahn konnte jetzt alle 20 Minuten fahren.
1965: Mit Unterstützung der Deutschen Reichsbahn wurde der Bahnhof "Tierpark" signaltechnisch ausgebaut.

1968

Von 1965 bis 1968 wurde die Bahnhofsanlage am Tierpark umgestaltet. Dies bezog sich aber nur auf den technischen Bereich wie Weichen, Signale, Hebelbank und Schranke. Später hatten die drei Holzbuden ausgedient und es entstand ein neues Gebäude, projektiert vom Entwurf- und Vermessungsbüro Cottbus unter Leitung von Herrn Hoffmann. Errichtet wurde das Gebäude von einem Maurer und Handlangern. Besonderheit war, dass das Gebäude um die inneren technischen Anlagen herum gebaut wurde. Der Vorteil hierbei, es brauchten keine Änderungen der Technik vorgenommen werden. Nun gab es einen Dienstraum, Unterrichtsraum, einen Raum für die Leitung der Eisenbahn, Abstellkammern und ab 1968 einen Warteraum für die Reisenden. Am Bahnhof "Freundschaft" wurde ein viertes Gleis gebaut. Von der Berliner Pioniereisenbahn kamen vier geschlossene Wagen. Die nächste Diesellok kam aus Johannesthal bei Babelsberg.

Sie wurde aber später wegen Getriebeschadens ausgemustert. Erst 1973 ergab es sich, dass die Berliner Pioniereisenbahn eine Diesellok auf einen Spielplatz stellen wollte. Bevor sie zerlegt wurde, kam es zum Tausch mit der defekten Lok aus Cottbus. Die ausgemusterte Lok aus Cottbus stand dann dafür auf dem Kinderspielplatz in Berlin und Cottbus hatte nun die Lok 03.

1968 war auch ein besonderes Jahr für die damals 10 jährige Petra Bleil. Sie kam durch ihren Bruder Eckehard zur Pioniereisenbahn und wollte gern in die Mittwochbrigade. Schuld daran waren die leckeren Plinse, die es mittwochs in der Gaststätte "Friedenseiche" immer gab. Später lernte sie ihren jetzigen Ehemann Christian Thiemann kennen, der auch 1968 zur Bahn kam, aber in der Samstagsbrigade arbeitete. Da die Beiden in unterschiedlichen Brigaden arbeiteten, funkte es erst 1975 beim Pionierlager an der Ostsee. Seit 1980 sind die Beiden glücklich verheiratet. Zu den Gratulanten gehörten damals auch viele Pioniereisenbahner.

Frau Thiemann kennt aber noch mehr Pioniereisenbahner, die jetzt verheiratet sind. Zum Beispiel Cordula und Thomas Kunick, Kerstin und Lars Gruhn, Ute und Kai- Uwe Schiemenz, Franziska und Herbert Eifler und natürlich auch Gabi und Hubert Kliesch. Gabi Kliesch war lange Jahre Vorsitzende beim Förderverein der PE und ist heute Kassenwart. Alle waren damals mit heller Begeisterung dabei. Das lag aber auch an den Chef, Herrn Kopetzki. Er verstand es, die Kinder zu begeistern und hatte für alle Probleme ein offenes Ohr. Es wurden viele Reisen unternommen und jedes Jahr ging es ins Ferienlager. Auch immer dabei und gern gesehen war Frau Kopetzki, die ihn auf diesen Reisen begleitete. Auch als wir Erwachsene waren gab es immer Kontakt zu Herrn Kopetzki. Fahnenappelle waren damals selbstverständlich. Sie gehörten zum Pionieralltag, wie auch zahlreiche Fahnen.

An eine Geschichte erinnert sich Frau Thiemann aber ungern. Mittwochs gab es in der Gaststätte "Friedenseiche" immer frische Plinse. Sie wurde ausgewählt eine riesige Schüssel voll zu holen. Die Schüssel wurde aber von Schritt zu Schritt immer schwerer, und sie zog die Schüssel immer näher an sich heran. Das Fett von den Plinsen bekleckerte ihre gesamte Uniform. Und als sie nach Hause kam, war ihre Mutter nicht besonders erfreut über den riesigen Fettfleck.

1969

Am 3. April kam eine weitere Dampflok von der Waldeisenbahn Bad Muskau, die ein Jahr später zur Saison 1970 eingesetzt wurde. Es war eine Schlepptender- Dampflok. Bei der Ankunft wurde ihr spontan der Spitzname "Puffer Billy" verpasst. Irrtümlich wird aber in vielen Beschreibungen die erste Dampflok als "Puffer-Billy" bezeichnet, erklärt Werner Zeuge. Außerdem wurde ein Güterwagen übernommen, der später als Gepäckwagen umgebaut wurde.

Am Bahnhof „Friedenseiche“ wurde eine Schranke gebaut. Im Bahnhof „Freundschaft“ wurde der erste Fahrkartendrucker in Betrieb genommen.

1970

Die Cottbuser Pioniereisenbahner knüpften Kontakte zu ausländischen Partnern. Begonnen hatte das mit der ungarischen Parkeisenbahn in Budapest. Ende der siebziger Jahre kam Saporoshje in der Ukraine dazu. Die Kontakte halten noch immer an. Herr Kopetzki nimmt Glückwünsche entgegen und ein ungarischer Pioniereisenbahner übergibt eine Uniform.

1972 / 1973

Am 16. April Übergabe des neuen Bahnhofsgebäudes am Tierpark. Im Herbst begannen die Arbeiten für eine Wendeschleife am Bahnhof „Friedenseiche“. Die Volksarmee half mit Räumpanzern die Strecke zu ebnen. Mit Schaufeln, Spaten und Pferden wurde die Gleisstrecke gerodet. Die Arbeiten fanden aber größtenteils in Eigeninitiative statt.

Bei den Bauarbeiten waren die älteren und kräftigeren Pioniereisenbahner gefragt. Eberhard Lobedan, Hubert Kliesch, Herbert Eifler, Jürgen Sakretz und Hans- Peter Kofnit gehörten zu ihnen. Der jüngere Eisenbahner Uwe Rokita kam jedesmal von der Schule zum Einsatz. Er wollte unbedingt helfen.

Zum Schichtende wurde die Lore absichtlich umgelegt. Damit sollte verhindert werden, dass sich Unbefugte in der Nacht an der Gleisanlage zu schaffen machten.

Zu Saisonbeginn 1973 war die Wendeschleife fertig. Wie sich aber dann herausstellte war die Arbeit umsonst. Die Schleife war zu klein und die Züge entgleisten oft. Der alte Pendelbetrieb ging weiter.

Erst vier Jahre später wurde durch eine Gleisbaufirma eine größere Wendeschleife im Radius von 60 Meter geschaffen. Die Vermessungen hierfür führten Herr Reusch und Herr Kopetzki durch. Die Arbeiten endeten 1978. Der Bahnhof „Tierpark“wurde von einem manuellen auf ein mechanisches Stellwerk umgerüstet. Ein Zug (Lok und acht gedeckte Personenwagen) kamen von der Berliner Pioniereisenbahn.

1973

In der Hauptsaison von April bis Oktober fuhren die Züge nun an fünf Tagen in der Woche. Am 18. April durchfuhr der erste Zug die zu klein gebaute Wendeschleife von 30 Meter.

Es erfolgte die Umbenennung des Bahnhofs "Tierpark" in Bahnhof "Zoo". Initiator war Bodo Kopetzki, der anfangs mit heftigem Widerstand zu kämpfen hatte. Es sollte nicht sein, dass ein Bahnhof nach einem klassenfeindlichen Bahnhof "Zoo" in West- Berlin benannt wird. Herr Kopetzki setzte sich aber durch.Am Bahnhof „Tierpark“ wurden die Bahnsteige verlängert. Das Schrankenwärterhäuschen wurdeVerkaufsstelle für Ansichtskarten.

Der Dienst der Pioniereisenbahner lief nach strengen Regeln ab. Es gab Brigadeeinteilungen und Fahrpläne, an diese mussten sich die Pioniere halten. Jeder Pioniereisenbahner hatte ein Heft der Arbeitsgemeinschaft. Dort wurden Punkte vergeben. Fünf Punkte an einem Einsatztag war die Höchstzahl. Hatte mal ein Eisenbahner vergessen seine Mütze aufzusetzen, gab es einen Punkt Abzug. Das spornte natürlich an, denn am Monatsende wurden die Besten ausgezeichnet. An den Schulterstücken der Uniform konnte man ersehen, wie lange ein Eisenbahner dabei war. Jedes Jahr kam ein Balken dazu. Nach drei Jahren war man Unterassistent. Im vierten Jahr waren die Schulterstücke goldumrandet und man durfte als Assistent den Bahnhofsdienst versehen.

Die Einteilung der Brigaden war Aufgabe der Frauen der festen Belegschaft. Sie planten den Dienst meist für die ganze Saison. Für das leibliche Wohl der Pioniere wurde auch gesorgt. Sie mussten ihr eigenes Essbesteck mitbringen und dann ging es in verschiedene Einrichtungen, die gewechselt wurden. So zum Beispiel in die Vorparkgaststätte, in die Küche des Energiestadions, in die Tierparkgaststätte, in die Gaststätte "Zum kleinen Spreewehr" und auch in andere Einrichtungen. Bezahlt wurde das vom Rat des Bezirkes Cottbus.

1974 - 1978

1974: Eine Verlegung der Strecke wurde durch den Bau des Stadtringes notwendig. Eigens für die Pioniereisenbahn wurde ein Tunnel geschaffen. Die Strecke verlief jetzt am Stadion entlang, durch den Tunnel und mündete danach links wieder in die vorhandene Strecke.

1978: Es erfolgte eine Rekonstruktion der Strecke zwischen Bahnhof "Zoo" und Bahnhof "Friedenseiche". Das Material wurde von der Waldeisenbahn Bad Muskau geliefert. Fertiggestellt wurde die größere Wendeschleife von 60 Metern. Es gab auch Überlegungen die Strecke bis zum Branitzer Park oder bis zum Branitzer Badesee zu erweitern. Der Wagenschuppen am Bahnhof „Freundschaft“ wurde um- und ausgebaut. Es wurden Fenster eingebaut und eine Heizung installiert.

1979

Das25 jähriges Bestehen der Pioniereisenbahn wurde gross gefeiert. Die Pioniereisenbahner bedankten sich mit einen Gedicht.:

Genau vor 25 Jahren, da war in Cottbus etwas los, sie ist zum erstenmal gefahren, die kleine Eisenbahn -ganz gross !

Die grossen und die kleinen Leute, ans Werk sie gingen frisch und froh,
und darum woll'n wir fahren heute, von "Freundschaft" bis zum Bahnhof "Zoo"!
Ein Pionier stellt dort die Weiche, die Fahrt geht weiter, wart's nur ab,
und bis zum Bahnhof "Friedenseiche", setzt sich die kleine Bahn in Trab.
Ein Pionier sitzt an der Kasse, wünscht allen eine gute Fahrt,
Zugführer sein ist grosse Klasse, doch Schrankendienst ist etwas hart.
Mit Tatendrang und pflichtbewusst, die Kinder hier den Dienst versehen,
und Stolz erfüllt manch kleine Brust, wenn jemand sagt: Die Fahrt ist wunderschön!
Ein jeder kennt hier seine Pflichten, ein jeder weiss worum es geht,
Man muss auf's Spielen mal verzichten, sonst kommt man noch zum Dienst zu spät.
Den Chef und auch den beiden Damen sei hiermit Dankeschön gesagt,
dass sie sich so viel Zeit stets nahmen, und niemals haben sich beklagt.
Von fern und nah kommen heute Gäste, sie freuen sich und sind dabei,

bei unserem Eisenbahnerfeste! Wir alle rufen jetzt: Fahrt frei!
Bodo Kopetzki (Leiter der PE) erinnert sich heute noch an viele Pioniereisenbahner auf dem Gruppenfoto vom Mai 1979, wie zum Beispiel an:
Foto: Bodo Kopetzki, Detlev Paasch, Kai- Uwe Karwinski, Thomas Kunick, Hubert Kliesch, Ralf Näcker, Peter u. Horst Schröder, Petra Barthel, Achmed Lamrini, Herr Kopetzki, Sabine Arndt, Petra Bleil, Carola Siegel, Babett Arndt, Frau Hübner, Ute Marchlewitz, Detlev Henoch, Kai- Uwe Schiemens, Ariane Leckschatz, Andrea Rösler, Wilfried Jäckel, Thomas Bolt, Carola Jahnke. Und Frau Thiemann erkennt noch Cornelia Krause, Ute Epstein, Bärbel Pietzko, Irina Elter, Michaela Reinschke und Gabriela Thiemann wieder.

Die Dampflok 01 diente als Drehort für "Clown Ferdinand" im DDR Fernsehen (Clown Ferdinand rettet die Sonne). Gedreht wurde am Bahnhof "Zoo", erzählt der damalige Lokführer Werner Zeuge.

Postkarte / Sonderstempel

Herr Zeuge kam 1956 zur Pioniereisenbahn. 1968 begann er seine Lehre als Betonbauer. Er blieb der Pioniereisenbahn in seiner Freizeit aber immer treu. So begann seine Laufbahn 1970 als Festangestellter bei der Pioniereisenbahn. Er war Bahnhofsleiter bei der PE und machte in Ruhland bei der Reichsbahn seinen Lokführerschein. Bis zu seiner Rente 2008 lenkte er zuletzt als Oberinspektor die Züge der Cottbuser Pioniereisenbahn.

Die Dampflok 01 ist nun Publikumsliebling. So stand sie 1979 beim Stadtfest von Cottbus angeheizt auf dem Parkplatz des "konsument" Warenhauses. Die Deutsche Post richtete am 8. Juni 1979 eine Zweigstelle am Bahnhof "Freundschaft" ein. Nur an diesem Tag gab es einen Sonderstempel zu Ehren des 25 jährigen Jubiläums. An einem kleinen Stand konnte man seine Ansichtskarten abstempeln lassen.

1984

Das 30 jährige Bestehen der Pioniereisenbahn wird gefeiert.

1986 - 1988

1986: Es gab Vorgespräche zwischen der Reichsbahn und dem Rat der Stadt Cottbus, die Pioniereisenbahn so umzubauen, dass sie auch zur Lehrlingsausbildung genutzt werden kann. Ein Relaisraum entstand und ein mechanisches Stellwerk mit Gleisbildpult wurde im Bhf."Friedenseiche" eingebaut. Ein verschlossener Schaltschrank im Dienstraum diente dazu "Störungen" im Fahrbetrieb zu simulieren. Dies diente der Schulung der Pioniereisenbahner und den Lehrlingen der Deutschen Reichsbahn und war damals einmalig in der DDR. Am 18. September nahmen Vertreter der Reichsbahndirektion die Anlage in Betrieb. Das Empfangsgebäudes am Bahnhof „Friedenseiche“wurde baulich erweitert. Ein Brigadewagen von der Muskauer Eisenbahn, der zum Arbeitswagen umgerüstet wurde, konnte übernommen werden.

1987: Ein elektromechanisches Stellwerks in den Bahnhöfen „Zoo“ und "Friedenseiche" wurde eingebaut. Vorteil war , dass die Abfahrt der Züge dem jeweils anderen Bahnhof nicht mehr telefonisch mitgeteilt werden musste.

1988: Am 18. November erfolgte die Inbetriebnahme eines original mechanischen Stellwerks der Deutschen Reichsbahn am Bahnhof „Friedenseiche“.

1989

Das 35- jähriges Bestehen der Pioniereisenbahn wurde in einer Festwoche vom 30. Mai bis 4. Juni gefeirt.Im Warteraum des Bahnhofs "Zoo" wurden auch Veranstaltungen durchgeführt. Auf dem Foto sieht man eine Feier zu Ehren der freiwilligen Helfer. Sie werden ausgezeichnet. Herr Kopetzki erinnert sich auch noch an den Pioniereisenbahner mit der Brille rechts auf dem Foto. Es ist Dirk Albrecht. Er arbeitete im Bahnhofstra%C3%9Fe %28Cottbus%29#Stellwerksgeb.C3.A4ude B2311 (an der Bahnhofsbrücke) in Cottbus und stellte die Weichen für den Bahnhof Cottbus. 2010 schloß das Stellwerk und Herr Albrecht stellt jetzt die Weichen in Berlin für den Cottbuser Hauptbahnhof.

Zur Wende wurde der Warteraum als Imbiss- Laden umfunktioniert. Die Wand nach aussen ist durch große Fenster ersetzt worden. Die Firma Hartmann verkauft jetzt dort Eis und Bockwurst.

1990 / 1991

1990: Es gab Überlegungen die Pioniereisenbahn über die Treuhand abzuwickeln. Sie gehöhrte bis dahin zur Abteilung Volksbildung der DDR. Es wurden Stimmen laut, die Pioniereisenbahn umzubenennen. Nach der politischen Wende war das Wort "Pioniereisenbahn" nicht mehr zeitgemäss. Obwohl die Festangestellten der Bahn keine Änderung wollten, wurde sie in "Parkeisenbahn" umbenannt. Das Kürzel PE für Pionier-Eisenbahn und Park- Eisenbahn bleibt aber bestehen.

1991: Am 18.Juni gründete sich derVerein zur Förderung der Cottbuser Parkeisenbahn e.V. durch engagierte haupt- und ehrenamtliche Parkeisenbahner. Betrieben wurde die Bahn nun vom Freizeit und Bäderbetrieb. Über Nachwuchs brauchte sich die Bahn aber auch weiterhin keine Sorgen machen. So standen die Kinder der ehemaligen Pioniereisenbahner bereits in den Startlöchern, wie die Tochter der Familie Thiemann, die 1992 neunjährige Franziska. Foto

1993 / 1994

Im Oktober zu Saisonende befuhr die Bahn letztmalig die Strecke vom Bahnhof "Freundschaft" aus. Umfangreiche Baumaßnahmen in Vorbereitung auf die Bundesgartenschau begannen. Das Gelände vom Eliaspark bis Zoo musste umgestaltet werden. Bis 1995 verschwanden die Gleisanlagen, Lokschuppen und Unterstände am Bahnhof "Freundschaft". Nur das Bahnhofsgebäude blieb stehen.

Hinter dem Bahnhof "Freundschaft", auf dem Gelände der Unterstände und Lokschuppen, entstand später der Trainingsplatz des FC Energie Cottbus.Vor dem Bahnhof wurde für die Kinder ein Wasserspielplatz angelegt.

Die Bahn erhielt eine neue Streckenführung, zwei neue Bahnhöfe und einen Haltepunkt. Die Linie sollte nun vom neuen Bahnhof "Sandower Dreieck" parallel der Reichsbahnstrecke, über die Willy- Brandt- Strasse, am Stadion und neuen Bahnhof "Messe" entlang führen.

Nach der Durchquerung des Tunnels verlief die Strecke jetzt über das BUGA Gelände und mündete vor dem Haltepunkt "Glück Auf" in die vorhandene Strecke. In dieser Zeit pendelten die Züge nur zwischen den Bahnhöfen „Zoo“ und "Friedenseiche". Im Sommer des folgenden Jahres konnte die Bahn bereits bis zum neuen Bahnhof "Messe" fahren. Am Ende der Bauzeit hatte die neue Strecke eine Länge von 3,2 Kilometer.


1994: Die Baumassnahmen für die neue Anlage am Sandower Dreieck begannen. Auch am Bahnhof "Messe" konnte Richtfest gefeiert werden.


In dem Jahr wurde auch eine aufbereiteten Diesellok von der Waldeisenbahn Bad Muskau gekauft. Die Aufbauten wurden später noch verändert. Lokführer Herr Zeuge erzählte, dass alle Loks der Pioniereisenbahn in ihrer Laufzeit mehrmals umlackiert wurden. Zwei Triebköpfe und 10 Wagen wurden der Cottbuser Parkeisenbahn von der Stadt Essen geschenkt. Fünf Wagen gingen später aber wieder zurück. Man erkannte in Essen, dass die Wagen in Cottbus ein Publikumsmagnet waren. Der „ICE“ war reparaturbedürftig und wurde in den Werkstätten der LAUBAG kostenlos instandgesetzt. Zusätzlich spendete die Lausitzer Braunkohle AG11 50.000 DM für Reparaturen des Fahrzeugparks der Parkeisenbahn.

1995

Stilllegung des Bahnhof "Freundschaft"

28.12.1995 Jürgen Kafka Streckenfreigabe

Am 28.März erfolgte die offizielle Übergabe der neuen Anlagen am Sandower Dreieck. Dazu gehörten die Lok- und Wagenhalle (zum Teil beheizt) und das Empfangsgebäude mit Stellwerk, Dienstraum, Büro, Umkleide- und Sanitärbereich sowie eine Gaststätte. Auch der Bahnhof "Messe" wurde am 28. März übergeben.

Staatssekretär Pieper vom Wirtschaftsministerium durchschnitt das rote Band an der Brücke über die Willy Brandt Strasse zur symbolischen Freigabe der neuen Anlage.

Niemand hatte mit einem derart grossen Besucheransturm zur ersten Probefahrt der Parkeisenbahn gerechnet. Jeder der Hunderten Besucher wollte die neuen Anlagen und Strecke in Augenschein nehmen. Die CMT als Betreiber hatte damit nicht gerechnet, es kam nur ein Zug zum Einsatz. Dadurch konnten leider viele Besucher nicht an der ersten Probefahrt teilnehmen.

Den Start für die Parkeisenbahn zur Bugaeröffnung am 29. April gab damals Franziska Thiemann.

Die BUGA sorgte für das erfolgreichste Jahr in der Geschichte der Parkeisenbahn. Es wurden über 600.000 Fahrgäste befördert. An den Bahnhöfen gab es Wartezeiten bis zu einer halben Stunde. Zahlreiche Ehrengäste, auch aus der Politik, fuhren mit der Eisenbahn. Zu ihnen zählten Bundespräsident Roman Herzog11, Bundeskanzler Helmut Kohl11, Regierender Bürgermeister von Berlin Eberhard Diepgen11 sowie Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe11. Besonderer Höhepunkt im August war das erste Feldbahntreffen mit Teilnehmern aus Bad Muskau Hamburg, Dresden, Löbau und Speyersdorf (Pfalz).

1996 - 1999

1996: Das zweites Feldbahntreffen fand aus Anlass des 100. Geburtstag der in Ursprungsfarbe grün lackierten Lok „Arnim“ statt. Voraussetzung für das Treffen waren Bauarbeiten in der Kurve am Messegelände, die jedoch durch strengen Frost vorerst verhindert wurden. Die Bauarbeiten konnten aber noch rechtzeitig beendet werden. Kuriose Fahrzeuge wie ein Schienenfahrrad und Schienenmopeds waren zu sehen. Eine kleine Geschichte zum Jahr 1996 fiel Frau Thiemann noch ein. Ihre Tochter Franziska hatte Dienst im Bahnhof "Messe". Sie war immer aufgeweckt und recht quirlig und nutzte eine Pause dazu, im Dachboden des Bahnhofs rumzustöbern. Dort lagerten Uniformen der Eisenbahner. Sie suchte solange, bis sie die kleinste Uniform fand. Die nahm sie mit nach Hause, für ihren kleinen Bruder Florian. Somit wurde Florian mit sieben Jahren damals jüngster Parkeisenbahner

1997: Im Dezember wurde ein beheizter und geschlossener Personenwagen von der Berliner Parkeisenbahn gegen zwei offene Wagen aus Cottbus getauscht. Er sollte zu Sonderfahrten als Kaffeewagen genutzt werden.

1998: Ein zusätzlicher Haltepunkt an den "Messehallen" wurde eingerichtet. Der Kaffeewagen „Pyramidenexpress“ rollte ab Saisonbeginn jeweils an den Wochenenden über die Strecke. Später wurde er in "Salonwagen" umbenannt. Seit 2002 kommt der Wagen wieder bei Sonderfahrten zum Einsatz.


1999: Am 1. Juni feierte die Parkeisenbahn den 45. Geburtstag. Aus diesem Anlass fand das dritte Feldbahntreffen statt. 6000 Besucher bestaunten mehr als 20 Fahrzeuge. Auch eine Modellparkeisenbahn war zu sehen.

2002 - 2009

2002: Im Februar übernahm der Förderverein die Gaststätte „Lokomotive“ am Sandower Dreieck als Vereinsgaststätte. Es wurde renoviert und neues Mobiliar angeschafft. Die Eröffnung erfolgte am 28. März um 11 Uhr. Außerhalb der Saison dienen die Räume zu Schulungen und Versammlungen.

2003: Zum Beginn des Stadionausbaus musste die Strecke um 10 Meter in Richtung Eliaspark verlegt werden. Seitdem liegen die Bahnsteige etwa 50 Meter vom Bahnhofsgebäude versetzt.

Knappe Kassen führten zur Gründung einer Aktion "Agktie" in Anlehnung des Begriffs an die Bankenwelt. Mitarbeiter des Märkischen Boten sammelten auf diese Weise durch Herausgabe einer symbolischen Aktie im Wert von 10, 50, 100 und 500 Euro Geld für die Reparatur des Kesselraumes der Dampflok 01, die seit 1954 im Dienst stand. Das Geld kam zusammen und im Oktober war die Lok 01 wieder einsatzbereit.

2004: Es erfolgte die Erneuerung der Bahnstrecke vom Haltepunkt „Glückauf“ bis Bahnhof „Friedenseiche"einschließlich der Wendeschleife. Das Material wurde von „Vattenfall“ gesponsert. Es stammte aus brandenburgischen Tagebauen. Die Arbeiten dauerten bis Ende März.Zu Saisonbeginn wurde der Bahnhof „Messe“ in „Stadion der Freundschaft" umbenannt. Anlässlich des 50. Gebutstags der Pioniereisenbahn komponierte der Cottbusser Kindermusicalschreiber Torsten Karow ein Lied eigens für die Kinder der Parkbahn "Ich fahr so gern mit der Parkeisenbahn". Zum 50. Geburtstag der Parkeisenbahn fand auch das vierte Feldbahntreffen mit internationaler Beteiligung statt. Auch das Ehrenmitglied, der Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe, gab sich die Ehre. Die Kosten für die Überführung einer Lok mittels Schwerlasttransporter lagen damals bei 350.00 bis 400,00 Euro, erzählte Herr Zeuge.

2006: Die Weichen zur Bahnhofsein- und ausfahrt wurden erneuert und ausgetauscht. Die rund acht Tonnen schweren Gleisteile wurden mit einem Spezialkran verlegt.

2008: Mitte Dezember ging die Lok 01(Brigadelok) zur Wartung an die Firma Thyssen- Krupp nach Brieske. Ein Schwerlasttransporter überführte die Lok. Zu Saisonbeginn 2010 war sie wieder einsatzbereit.

2009: Zum 55.Geburtstsag der Pioniereisenbahn wurde das 5. Feldbahntreffen organisiert.

2011 - 2013

2011: In der Winterpause 2011/12 wurden die offenen Wagen von Grund auf instandgestzt. Im April erfolgte die feierliche Umbenennung des Bahnhofs "Friedenseiche" in Bahnhof "Park & Schloss Branitz". Vom Bahnsteig führte ein Weg direkt zum Pücklerpark. Der Bahnhof bekam einen kleinen Außenpark. In das Jahr fiel auch die Betreiberübergabe von der Congress, Messe& Touristik GmbH (CMT) an Cottbusverkehr. Zuvor erneuerte die CMT noch Gleisanlagen am Bahnhof "Zoo" im Wert von 42.000 Euro. Eine umgebaute Diesellok wird als Rangierlok genutzt. Die Lok ist nicht für den Fuhrbetrieb zugelassen. Sie wird für Wartungsarbeiten an der Strecke eingesetzt.

Am 5. August wurde der fünfmillionste Fahrgast begrüsst. Es war der zehnjährige Arne Zänsch aus Berlin.

2012: Im Winter 2012/13 wurde eine Grossreparatur an der Diesellok 03 durchgeführt. Das Fahrwerk wurde aufgearbeitet, ein neuer Motor eingebaut und die E- Anlage auf 24 Volt umgerüstet. Sie stand seit 2008 reparaturbedürftig im Depot. 85 Meter der zweiten Gleisanlage am Bahnhof "Zoo" wurden erneuert. Am Haltepunkt "Messe" wurden Holzschwellen ausgewechselt. Die Kosten für beide Baustellen betrugen 40.000 Euro. Durch steigende Kosten von Diesel und Strom wurden die Fahrpreise für Erwachsene von drei Euro auf vier Euro angehoben.

2013: Zu Saisonende reiste die Brigadelok 01 per Tieflader nach Bentdorf in Sachsen Anhalt zur Kesselgrundinstandsetzung. Auch eine Spurkranzschmierung soll nachgerüstet werden (weniger Verschleiß bei Kurvenfahrten). Die Waldeisenbahn Bad Muskau ist an "Graf Arnim" interessiert. Bisher wurden vom Parkbahnverein 30.000 Euro für die Reparatur gesammelt. Es müssten jedoch mindestens 250.000 Euro sein. Bad Muskau würde helfen, und die Lok würde dann kooperativ genutzt. Laut Cottbusverkehr fuhr die Parkeisenbahn in der Saison 2013, trotz langen Winters, ein gutes Ergebnis ein. Es wurden 35.000 Fahrgäste registriert. Der neue Streckenrekord liegt bei 19.300 Kilometer.

Zukunftspläne der Pioniereisenbahn. Es ist geplant die Strecke der Pioniereisenbahn bis zum Jahr 2030 zu verlängern. Die Parkbahn soll dann vom Bahnhof "Sandower Dreieck" über Merzdorf bis zum Cottbuser Ostsee fahren.

80 er Jahren

Fotos aus den 80 er Jahren vom damaligen Leiter der Pioniereisenbahn Bodo Kopetzki.

Schlusswort

Bei meinen Recherchen zum Thema Pioniereisenbahn lernte ich einige Zeitzeugen kennen, die mir bereitwillig Einblick über die gesamten 60 Jahre Eisenbahnergeschichte gaben. Zu ihnen gehörten der ehemalige Leiter der Pioniereisenbahn Bodo Kopetzki, Lokführer WernerZeuge und die ehemaligen Pioniereisenbahner Petra und Christian Thiemann. Daher gilt mein besonderer Dank an diese Zeitzeugen. Mein Dank gilt auch an die Urheber der vielen Fotos, die ich veröffentlichen durfte.

Weblinks

Commons: Geschichte der Cottbuser Parkeisenbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


Kategorie:Geschichte (Cottbus) Cottbus