Viadukt Oschütztal

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Oschuetztalviadukt in Weida

Der Oschütztal-Viadukt ist ein Brückenbauwerk in der Kleinstadt Weida im Thüringer Vogtland. Der Oschütztal-Viadukt ist die größte und erste Pendelpfeilerbrücke Deutschlands und wurde 1884 von Claus Köpcke (1831–1911) und dem Ingenieur Hans Manfred Krüger (1852/1853-1926) erbaut. Der Viadukt ist 185 Meter lang, 28 Meter hoch und überbrückt das Oschütztal und die heutige Bundesstraße 92/175.

Geschichte

Die eingleisige Eisenbahnstrecke Mehltheuer – Weida wurde 1883 in Betrieb genommen, endete aber am damaligen Kopfbahnhof Weida-Altstadt. Der preußische Bahnhof Weida an der Bahnstrecke Leipzig–Probstzella lag allerdings am anderen Stadtende. Wer weiter Richtung Gera, Werdau, Leipzig oder Saalfeld reisen wollte musste einen beschwerlichen Fußmarsch durch ganz Weida zurücklegen. Da sich die Königlich Sächsische Staatseisenbahnen mit der Preußischen Eisenbahngesellschaft nicht auf eine einheitliche Streckenführung einigen konnte und der Schüttdamm an der Einmündung in dem preußischen Bahnhof Weida öfters ins rutschen kam entschied man sich für die Überbrückung des Oschütztals. Am 01. Oktober 1884 wurde das Bauwerk fertiggestellt und übergeben. Bereits 1915 musste wegen dem immer höheren Verkehrsaufkommen der Viadukt verstärkt werden. Dies geschah durch dem Einbau eines Mittelträgers und zusätzlichen Aussteifungen der Pendelstützen. Nach fast 100-Jährigen Betrieb des Bauwerkes war die Grenznutzungsdauer erreicht und es musste eine Langsamfahrstelle eingerichtet werden. Am 22. September 1982 fuhr planmäßig der letzte Zug über den Oschütztal-Viadukt. Die neue Strecke führt nun doch über den Schüttdamm und mündet im Hauptbahnhof Weida in die Strecke Gera – Saalfeld ein.

Technik

Als günstigste Möglichkeit der Überbrückung des Oschütztal wählte man einen Gitterträger, dessen Unterstützung nach dem System der pendelnden Pfeiler (Pendelstützen) ausgeführt wurde. Der Viadukt besteht aus zwei Teilen, dem 101 Meter langen Hauptteil und dem 54 Meter langen kleineren Teil. An den beiden Enden des Viaduktes sind noch zwei steinerne Bögen gebaut, wodurch sich die Gesamtlänge von 185 Metern ergibt. Bei dieser Ausführung wurden die parallelgurtigen Eisenfachträger zum Teil auf Pendelstützen gelagert. Die Pendelstützen sind gelenkig angeordnet, sodass sie der, durch Temperaturschwankungen hervorgerufenen Längenänderung der Träger folgen können.

Technische Daten

  • Höhe: 28,5 Meter
  • Länge Pendelpfeilerbrücke: 154 Meter
  • Länge Gesamtbauwerk: 185 Meter
  • Gewicht der Eisenbauten: ca.380 Tonnen
  • Baukosten: 201.851 Mark

Heute

1977 wurde der Viadukt unter Denkmalschutz gestellt. 1984 wurde eine Untersuchung zur Zukunft des Viaduktes durchgeführt. Durch mehrere Eingaben Weidaer Bürger wurde der Abriss des Denkmals verhindert. Der Zustand des Viaduktes ist sehr schlecht und gibt immer wieder Anlass zur Diskussion über die Zukunft des Technischen Denkmals. Im Raum stehen 2,5 Millionen Euro Sanierungskosten oder 500.000 Euro Abrisskosten. Als einmaliges Technisches Denkmal in Deutschland ist der Erhalt des Bauwerks erstrebenswert. Seit geraumer Zeit kämpft der Verein „Interessengemeinschaft Oschütztal-Viadukt e.V.“ um den Erhalt des Technischen Denkmals. Mit kreativen Aktionen, Spendensammlungen, Vorträgen und Führungen wird auf den Viadukt und sein Zustand aufmerksam gemacht. Das Ziel ist der Erhalt dieses einmaligen Verkehrstechnischen Denkmals.

Einzelnachweise