Steinpilze

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Steinpilze

Gemeiner Steinpilz
(Boletus edulis)

Systematik
Ordnung: Dickröhrlingsartige (Boletales)
Unterordnung: Boletineae
Familie: Dickröhrlingsverwandte (Boletaceae)
Unterfamilie: Boletoideae
Gattung: Dickröhrlinge (Boletus)
Sektion: Steinpilze
Wissenschaftlicher Name
Boletus sect. Boletus
L.

Die Steinpilze bilden eine Sektion in der Gattung Dickröhrlinge (Boletus). Die Arten werden aufgrund der schwierigen Unterscheidbarkeit für Laien häufig unter diesem Namen zusammengefasst.[1] Von anderen Gattungsvertretern heben sie sich durch jung weiße, erst mit zunehmender Sporenreife nach blassgelb verfärbende Röhren und bei Bruch oder Anschnitt nicht verfärbendes Fleisch ab. Die Bezeichnung Steinpilz rührt daher, dass das Fleisch härter ist als das der meisten anderen Pilze.[2]

Die Typusart ist der Gemeine Steinpilz (Boletus edulis).[3]

Arten

Folgende Taxa aus der Sektion Steinpilze kommen in Europa vor bzw. sind dort zu erwarten:[4][5]

Steinpilze (Boletus sect. Boletus) in Europa
Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Autorenzitat
Bronze-Röhrling oder Schwarzhütiger Steinpilz Boletus aereus Bulliard 1789 : Fries 1821
Sommer-Steinpilz Boletus aestivalis (Paulet 1793) Fries 1838
Gemeiner Steinpilz oder Herrenpilz Boletus edulis Bulliard 1781 : Fries 1821 s.str.
Boletus edulis f. arcticus Vassilkov 1966
Weißer Steinpilz Boletus edulis var. albus Persoon 1825
Boletus edulis var. arenarius H. Engel, Krieglsteiner & Dermek 1983
Boletus edulis var. clavipes Peck 1899
Kiefern-Steinpilz Boletus pinophilus Pilát & Dermek 1973

Gefahren

Im Frühjahr 2009 wurde bekannt, dass in freier Natur gewachsene Steinpilze zum Schutz vor Schädlingen mit dem starken Nervengift Nikotin belastet sein können. Die Stiftung Warentest ermittelte daraufhin, dass in allen getesteten, vorwiegend aus China stammenden Steinpilzen Nikotin nachgewiesen werden konnte. Teilweise war der Gehalt sehr niedrig, einige Produkte zeigten jedoch auch sehr hohe Werte. Nikotin ist als Pflanzenschutzmittel in der Europäischen Union seit den 1980er Jahren verboten, und es ist unklar, woher die nachgewiesenen Kontaminationen stammten.[6]

Quellen

Literatur

Einzelnachweise

  1. I. R. Hall, A. J. E. Lyon, Y. Wang, L. Sinclair: Ectomycorrhizal fungi with edible fruiting bodies. 2. Boletus edulis. In: Economic Botany. Band 52, Nummer 1/Januar 1998, ISSN 1874-9364, S. 44-56. S. 44
  2. F. Werneburg: Der Steinpilz, Boletus edulis Bull. Der Hexenpilz, Boletus luridus Schaeff. Der Feld-Blätterpilz, Psalliota campestris L. Der Knollen-Blätterpilz, Amanita phalloides Fr. In: Jahrbuch des Vereins für Wissenschaftliche Pädagogik. 17, 1885, S. 238–250. S. 240.
  3. Carl von Linné: Species Plantarum. 1753. S. 1176.
  4. Eric Strittmatter: Die Gattung Boletus. Auf: Fungiworld.com. Pilz-Taxa-Datenbank. 15. Januar 2008. Abgerufen am 30. August 2011.
  5. D.C.M. Beugelsdijk, S. van der Linde, G.C. Zuccarello, H.C. den Bakker, S.G.A. Draisma, Machiel Evert Noordeloos: A phylogenetic study of Boletus section Boletus in Europe. In: Persoonia 20(1–7). 2008. doi:10.3767/003158508X283692. (PDF; 344 KB).
  6. Getrocknete Steinpilze: Nicht ohne Nikotin, Stiftung Warentest, 19. November 2009 (online abgerufen am 28. Februar 2013)